Zum Beispiel: Clematis, Geissblatt, Kletterrosen, Wildrebe und Passionsblume.
Auch gibt es einjährige die in kürzester Zeit sehr schnell wachsen- schwarzäugige Susanne, Glockenrebe, Trichterwinde, Kapuzinerkresse und kletterndes Löwenmäulchen- um hier auch mal einige Beispiele zu nennen.
Alle diese Pflanzen haben einen gewissen Breitenwuchs und benötigen mehr oder weniger Wandabstand. Von daher kann und will ich nicht entscheiden, welche Art für
ein Drahtseil geeignet ist, ohne wenigstens dessen Anordnung und Länge zu kennen.
Vor einiger Zeit habe ich ein sogenanntes "Rankseilsystem" bei einem Discounter erworben, dem ich allein aufgrund von minimalem Seildurchmesser und indiskutablem Wandabstand schon mal jede Eignung für die meisten ausdauernden Kletterpflanzen absprechen muss. (Ich konnte nicht widerstehen, diesen "Schrott" als abschreckendes Anschauungsmaterial zu kaufen....)
I.d.R. wird ein Drahtseil vertikal gespannt. Daran können Schling- und Rankpflanzen klettern und ggf. Spreizklimmer angebunden werden. Letzteres macht schon wenig Sinn, weil eine vertikale Bündelung nicht der Wuchsform entspricht. Schlingpflanzen konzentrieren ihren Wuchs auf die vom Seil gebildete Vertikalachse, d.h. spätere Seitentriebe umwinden den Haupttrieb. Vielfach bewirkt dies "Selbststrangulation" aufgrund sekundären Dickenwuchses. Bei starkwüchsigen Arten kommt es auch häufig zu Schäden an Befestigung und Fassade aufgrund Überlastung von Spannkonstruktionen.
Bei Rankpflanzen am einzelnen Profil (nicht nur Seil) haben jüngere Triebe i.d.R. keine Chance, mit ihren Ranken direkten Kontakt zur Kletterhilfe zu finden. Die Ranken umfassen daher nur ältere Pflanzenteile. die ihrerseits - da Ranken vergänglich sind - keinen dauerhaft verlässlichen Halt bieten. Früher oder später hängen Rankpflanzen eher locker an einzelnen Seilen oder rutschen an ihnen herab. Das dabei gebildete Triebgewirr erschwert angemessenen Rückschnitt.
Was auf Dauer bei kletterndem Bewuchs von unzulänglichen Vertikalstrukturen herauskommt, kann man andeutungsweise aus einem Bericht herauslesen, den ich mal für eine Kommune verfasst habe. Es ging dabei um Empfehlungen für die inzwischen unvermeidliche Sanierung einer Fassadenbegrünung auf der Basis eines Drahtseilsystems. Wegen der ungünstigen Kletterhilfen (zu eng und zu wenige Vertikalaufleitungen) waren etliche Jahre nur "kosmetiche" Rückschnitte an Seitentrieben erfolgt. Alles andere wurde dem Pflegepersonal verboten, denn dazu wären regelmäßig substanzielle Rückschnitte erforderlich gewesen - also vorübergehende "Entgrünung". Das ist jedoch ab und an zwingend notwendig, wenn für ausdauernde Kletterpflanzen nur eine Vertikalache verfübar ist. U.a. weil dies zu lange nicht geduldet wurde, kam es zu Beschädigenungen an Teilen des Gebäudes und den Kletterhilfen sowie kümmendem Bewuchs mit erheblichem Totholzanteil und Aufkahlung bis in große Höhen
(Auszug mit Fotos).
Das einzelne vertikale Drahtseil (oder eine vergleichbare Stablösung) ist in meinen Augen nur ein Provisorium an dem sich temporäre Begrünungen realisieren lassen. Ausdauernder Bewuchs ist daran i.d.R. nicht zu empfehlen.
Grüße
TB