Gemüsebeete im Winter

  • Ersteller Ersteller Lady Jane
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Was auch gut geht sind Pferdeäpfel von der Wiese 2 Wochen in der Tonne gären lassen. Aber das ist schon ein heftiger Dünger, den muss man vorsichtig dosieren und nur für Starkzehrer verwenden.

Wie viel Wasser auf wie viel Pferdeäpfel gibst Du dazu?
 
  • Wie viel Wasser auf wie viel Pferdeäpfel gibst Du dazu?

    In die 210L-Tonne kommen genau 125 Pferdeäpfel Klasse B.

    Nee, ich hol mir da eine Karre voll und kippe die rein, dann wird mit Wasser auf 2/3 aufgefüllt. Dann jeden Tag mit der Düse nachfüllen, dabei zerlegt es die aufgeweichten Apfel und es kommt Sauerstoff für die Deni rein.

    Ich halte das mit "wieviel" und soundso viele Brennesselblättchen auf einen Liter Wasser für Quatsch. Die Pflanzen haben unterschiedlichen Wachstumsstand, unterschiedliche Feuchtegehalte, nach dem trockenen Sommer waren die Brennesseln total spärlich, haben aber gefeuert wie sau, die Pferdeäpfel sind mal mehr mal weniger trocken. Ich mach das nach Gefühl.
     
    Bei mir gibt es "all-inclusive" Jauche. Laut den Nonnen der Abtei Fulda verjauche ich Kohl- und Rote Beete Blätter,Ringelblumen, Löwenzahnblätter, Beinwell, Kräuter , Zwiebel und Knofischalen und als Stickstofflieferanr gerne mal Rasenschnitt,wenn keine Brennesseln zur Hand sind. Auch Spargelschalen und Erbsenhülsen,sowie Aussenblättee vom Salat. Klappt seit Jahren hervorragend. Auch meine Schachtelhalmbrühe kipp ich da mit rein,habe keinen Platz und keine Lust auf viele Müffelfässer im Garten....
    Gruß schreberin
     
  • Beinwell setze ich auf Flächen, wo der Boden nicht so gut ist. Der kann da ein paar Jahre stehen, verbessert den Boden und gibt nebenher schön Blattmasse für die Jauche.
    Das ist eine gute Idee. Mal schauen , ob ich ihn hier auch anbauen kann.
    Die Brennesseljauche hatte ich täglich umgerührt- trotzdem hat sie gemüffelt.
    In diesem Sommer brauchte sie zum Gären nicht sehr lange.
    Dreimal habe ich die Jauche angesetzt und alles gedüngt- es hat gerochen wie auf den Güllefeldern :giggle:
    Das nächste mal werde ich Urgesteinsmehl unterrühren, das soll dem Geruch seine Schärfe nehmen.

    Nach 7 Tagen ist der Dünger feddich zur Verwendung.
    Na das ist doch wunderbar :)
    Aber was macht ihr mitten im Winter mit Brennesseljauche? :unsure:

    habe keinen Platz und keine Lust auf viele Müffelfässer im Garten....
    Müffelfässer ist genau der richtige Ausdruck :giggle:

    Liebe Grüße
    Lady Jane


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  • Wie bekommst Du die Brennesseln in die Flasche? Und vor allem, wie bekommst Du die wieder raus?

    Sorry, das hätte ich gleich mit erwähnen sollen. Ich nehme 150G getrocknete Brennnesseln und stopfe die durch einen PET Flaschenhals (PET Pulle durchschneiden und den Hals als Trichter verwenden) in eine Leere 5l. PET Pulle. Dann wird mit Leitungswasser aufgefüllt. Nach der Gärung kippe ich das ganze erst durch ein Nudelsieb, dann durch ein Teesieb.

    Aber was macht ihr mitten im Winter mit Brennesseljauche?

    Pflanzen düngen? Was auch sonst. Die Überwinterer benötigen alle 3-4 Wochen Futter, das Wintergemüse will wöchentlich gedüngt werden, die Keimlinge fürs nächste Jahr haben nach dem aufgehen auch Hunger... Jauche braucht man als Gärtner 365 Tage im Jahr ;)
     
    Beinwell setze ich auf Flächen, wo der Boden nicht so gut ist. Der kann da ein paar Jahre stehen, verbessert den Boden und gibt nebenher schön Blattmasse für die Jauche.

    Beinwell ist ein ausgezeichneter Phosphor Spender. Während der Wachstumsphase zu vernachlässigen, aber für die Ausreifung von Obst und Gemüse unerlässlich. Für die Vegetative Phase muss Stickstoff her in Form von B-Jauche.
     
  • Ich lasse die Jauche einfach im frostfesten Fass,dann taut sie im Frühjahr wieder auf und ich habe schon Dünger für Saatbeete und Jungpflanzen
     
    Dreimal habe ich die Jauche angesetzt und alles gedüngt- es hat gerochen wie auf den Güllefeldern

    Ich mach die Tonne nicht ganz voll. Kurz vor dem Düngen - und auch zwischendurch - gibts richtig mit der Düse Wasser rein, so dass viel Sauerstoff dazukommt. Dann noch einen halben Tag stehenlassen und da riecht kaum noch was.

    Ich habe eine SBR - vollbiologische Kläranlage, gezwungenermaßen -, da läuft das auch so: Alle paar Stunden wird kräftig Luft eingeblasen, und dann haben die Bakterien Zeit zum Stoffwechsel.

    Umrühren reicht da nicht. Da muss richtig Luft rein. Und vor allem muss die Luft bis runter. Dabei werden auch alle Blätter zersetzt, so dass am Ende nur die Stengelgerippe übrigbleiben.

    Chemisch läuft das so ab: Die Blattmasse wird durch Bakterien in Ammonium und anderen Kram zerlegt. Das Ammonium - wenn es als Ammoniak entweicht - ist - neben diversen Schwefelverbindungen - das, was so stinkt. Mit dem Ammonium selbst können Pflanzen auch wenig anfangen, deswegen muss es in Nitrat umgewandelt werden. Wenn Du das Ammonium direkt aufs Beet kippst, ist das so wie wenn der Bauer in Niedersachsen seine Schweinegülle verteilt: Es stinkt und es muss auf den Feldern umgesetzt werden, was dauert. Und Ammonium ist ein Fischgift.

    Deswegen wird in der SBR Luft eingeblasen, so dass aerobe Bakterien tätig werden und das Ammonium zu Nitrit und dieses zu Nitrat umsetzen => Nitrifikation. Dafür wird viel Sauerstoff benötigt. Das Nitrat ist für die Pflanzen verfügbarer Stickstoff. Allerdings ist zuviel Nitrat auch nicht immer gut - und in Kläranlagen eh unerwünscht -, deswegen erfolgt danach eine Umsetzung des Nitrat zu molekularem Stickstoff durch anaerobe Bakterien unter Sauerstoffmangel => Denitrifikation. Damit kann man auch in der Brennesseljauche den Stickstoff zugunsten der anderen Düngerbestandteile reduzieren.

    Natürlich klappt das in der Tonne nicht so gut wie in einer gesteuerten SBR-Anlage. Aber so grob funktioniert das schon. Wichtig ist: Wenn Du eine Jauche willst, wo das stinkende Ammonium zu pflanzenverfügbaren Nitrat umgewandelt wird, muss da Luft rein.
     
    Hallo zusammen!

    Ihr habt tolle Tipps - da fühle ich mich gleich (fast) wie zuhause.
    Ich habe auch die Methode des Mulchens und Kräuterjauche benutzt. Es ergab sehr lockeren Humus mit gutem Wachstum. Ein nicht bewirtschaftetes Grundstück konnte ich nach einem Jahr Mulchen leicht umgraben. Doch nun habe ich einigen Kummer:

    In Nachbargrundstücken wurde gegen Kartoffelkäfer gespritzt. Da hilft die ganze Bio-Anbauerei nicht mehr, seufz. Fast alle Pflanzen bekamen merkwürdige "Fraßlöcher", Verfärbungen, Fleckten, Fichten verloren kurzzeitig sehr viele Nadeln und aus war's mit dem Kompost. Praktisch über Nacht fiel er in sich zusammen. Die Erde wurde hart. Regenwürmer finde ich keine mehr im Garten. Ein einziger ließ sich blicken.

    Wie sehen Eure Meinungen und Erfahrungen aus?
     
    In Nachbargrundstücken wurde gegen Kartoffelkäfer gespritzt. Da hilft die ganze Bio-Anbauerei nicht mehr, seufz.
    Was ist das denn für ein Nachbar, der so viel Gift verspritzt? :eek: Das darf er doch bestimmt nicht.
    Ich würde mit ihm reden. Wenn er unbedingt spritzen will, selber Schuld, aber es kann ja nicht sein, dass dadurch deine Pflanzen eingehen und dein Kompost zusammenfällt :eek:
    Viel Glück!

    Liebe Grüße
    Lady Jane
     
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