Wieso ist bei Gardena alles so einfacher? Dort macht man nur den Eimertest, Anzahl Sekunden gibt einen Wert, der sagt wie viele Regner ich nehnen kann. Ist das nicht so?
Man muss es ganz prakmatisch sehen. Gardena ist Baumarkt und die müssen die Sache einfach halten. Zum einen weil kein Baumarktmitarbeiter ein zwei Stunden Beratungsgespräch führen kann und zweitens weil die Selbermacher bei zu hoher Komplexität einfach "Nein, zu kompliziert!" sagen würden.
Deswegen ist die Planung, etc. einfach gehalten... birgt aber auch ein gewisses Risikopotential.
Den Druck kann ich so nicht ablesen. Dazu muss ich wohl so ein Druckmessgerät kaufen.
Womit wir bei einem dem problematischsten Punkte bei der Gardena-Planung angekommen sind. Die Ermittlung der zur Verfügung stehenden Wassermenge. Oder: Reicht mein Hausanschluß für meine Gartenbewässerung.
Wie du selber schon schreibst: Du müßtest dir eigentlich so ein Druckdings kaufen. Und JA, das solltest du machen bevor du überhaupt einen Euro in irgendwas anderes investierst, geschweige denn etwas kaufst oder es gleich einbuddelst.
Wenn hier im Forum ein Fragesteller einen Eimertest reinschreibt ohne Angabe bei welchem Fließdruck er die Zeit ermittelt hat, dann bewegt man sich schon im Hochrisikobereich.
Eine Rasenfläche liegt etwas höher gelegen als die Ventilbox, also leichtes Gefälle. Hier habe ich 3 x T200 Versenkregner von Gardena geplant...
Soll das für die 2,5x15m Fläche sein (wäre kaum vorstellbar wie die platziert werden sollten) oder wirfst du da was durcheinander?
Wenn es da noch mehr Flächen gibt und die 2,5x15m ist nur deine "Problemfläche", dann solltest du vielleicht die anderen Flächen auch nochmal überdenken.
... darum bin ich noch der Amateur.
Vom Amateur bist du noch meilenweit entfernt.
Soweit, wie fast alle Forenmitglieder vom Profi!
Dazu fehlt einfach die Erfahrung mit einem breiten Produktportfolio über einen sehr langen Zeitbereich. Ich würde mich selber als Hobbytüftler einstufen, mehr nicht. Und selbst Gewerbetreibende haben meistens ihr grobes Muster weil die Planung schnell und die Materialbevorratung kostengünstig und beim Service- oder Störfall jede Sonderlocke zum Problem wird Weil sowas meistens nicht gescheit dokumentiert wird).
Zurück zu deinem Projekt:
- Ja, in der Doku von Hunter wird der Begriff "Düse" gerne für den eigentlichen Sprühkopf (das Teil wo das Wasser rauskommt und das 1/2" AG dran ist) und für den kompletten Regner genommen. Ist ein bisserl blöd.
- Grundlage für die Planung ist, dass man sich mit den Tabellen auskennt in denen die Reichweite bei den Betriebsdrücken und die Wassermenge angegeben sind.
Bei deinem Projekt fällt sofort die kleine Seitenlänge von 2.5m auf.
Alleine das schränkt die Auswahl an Düsen schon ein.
Jagger hat dir ja schon eine grundsätzliche Vorauswahl getroffen:
Der MP-800 von Hunter würde sich anbieten. Wurfweite je nach Arbeitsdruck 1,8-3,6m
Kopf an Kopfbewässerung und für gleichmäßige Aufbringung auf beiden Längsseiten zueinander versetzt.
Von 90-210 Grad stufenlos einstellbar.
LG Herbert
Der MP800:
Reichweite von min 1,8m (bei 2,1bar) bis 3,5m (bei 3,5bar)
Alternative wäre eigentlich nur die R-VAN 14 wobei man aber nur darauf spekulieren kann dass die bei 2,1bar auf 2,4m runtergeht.
Wenn man die Regner 20cm vom Rand platzieren will wird es aber schon zu knapp und wenn man man die Sprüher zu weit runterdreht fangen die irgendwann an Tröpchen zu bilden, d.h. die zerstäuben nicht mehr sauber. Außerdem haut die Düse 0,07m³/h raus. Und damit wesentlich mehr als der MP800.
Deswegen schauen wir mal den MP-800 genauer an:
Jagger hat schon geschrieben:
14 x Pro-Spray Gehäuse und Düse mit 2,5m Wurfweite (egal ob Rotator oder Sprühdüse)
Ohne lange zu überlegen sind wohl vier in den Ecken (d.h. 90°) und die restlichen 10 an den Seiten (180°).
Wassermenge (aus der Hunter Düsentabelle):
90° = 0,04m³/h x 4 = 0,16m³/h
180° = 0,07m³/h x 10 = 0,7m³/h
Summe: 0,86m³/h
Und weil der MP-800 für die 2,5m Reichweite nur 2,1bar braucht, hast du die Anforderung für dein Bewässerungsprojekt mit Hunter MP-800 Rotatoren ermittelt:
860l/h bei mindestens 2,1bar.
Alternative:
...oder
diese Streifendüsen. Davon würde ich 6 Stk plazieren.
Ein Blick in die Tabelle:
15RCS,15LCS sind Rechteck-Streifendüsen mit Platzierung in der Ecke (R=Rechts und L=Links).
Leider sind die in der Tabelle mit max 2,1bar und 1,2x4,6m angegeben. Da fehlen auf die 15m knapp 1,2m.
Was aber brauchbar ausschaut ist die 9SST, eine Rechteck-Streifendüse mit Platzierung mittig auf der Längsseite.
2,7x5,5m ab 2,0bar bei 0,36m³/h (bei 2,1bar 0,39m³/h)
Drei Stück decken die Pläche ab und das bei 1,08 bis 1,17m³/h.
Ich habe jetzt keine Ahnung wie gleichmäßig die Streifendüsen sprühen, d.h. ob da eine Überlappung nötig ist.
Ehrlichgesagt hoffe ich nicht weil der Wasserverbrauch schon relativ hoch ist und sechs Düsen schafft ein Hausanschluss wahrscheinlich nicht. Aber es wäre auch kein Problem auf der anderen Längsseite noch drei Düsen zu verbauen und dann eben nacheinender laufen zu lassen.
Du hast jetzt also zwei Versionen:
MP800 bei 2,1bar mit 860l/h
9SST bei 2,1bar mit 1117l/h.
Jetzt musst du checken ob deine Wasserversorgung das hergibt.
Dazu brauchst du ein Druckmessgerät mit Kugelhahn.
==> Wasserhahn ganz auf ==> Kugelhahn schließen bis das Manometer 2,1bar anzeigt ==> Eimertest durchführen
Liegt die Messung unter dem benötigten Gesamtwasserbedarf kann man immer noch den Bewässerungsstrang aufteilen und nacheinander ablaufen lassen.
Eine Rasenfläche liegt etwas höher gelegen als die Ventilbox, also leichtes Gefälle.
Wenn die Rasenfläche oberhalb der Ventilbox liegt brauchst du ganz sicher kein Auslaufschutzventil.
Wenn du dein Manometer mit Kugelhahn hast und du dich für eine Düsenkonstelation entschieden hast, machst du den umgekehrten Eimertest:
==> Wasserhahn ganz auf ==> Kugelhahn halb schließen (einfach so als Hausnummer um einen Startwert zu bekommen) ==> Eimertest machen ==> entweder den Kugelhahn weiter öffnen oder schließen, solange bis du auf die benötigte Wassermenge kommst (entweder die Gesamtmenge oder die der einzelnen Stränge) ==> Druck am Manometer ablesen.
So kannst du entscheiden ob du ein Druckgeregeltes Düsengehäuse brauchst (oder willst).