fermentieren? (Tee)

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Hallo :)
Gestern war ich mit ner Freundin in der Stadt und hab was tolles entdeckt.
Es ist sone Termoskanne/Becher für unterwegs,um darin Tee zu machen.
Also man tut die Teeblätter rein, kippt Wasser drüber und los gehts. Es ist ein Sieb drin, sodass man nicht alles auf der Zunge hat.
Das ist ja so groß noch keine tolle Idee, sowas kennt man ja.

Aber: der Tee kann den ganzen Tag im Wasser bleiben und immer wieder neu übergossen werden. Man tut also diese 3g Tee in den Becher und kann den ganzen Tag davon trinken.
Die Frau in dem Geschäft ist natürlich überzeugt, dass das nur bei ihrem KÖ-Preise Tee so ist :D
Sie sagt, und das lese ich auch auf der Internetseite der Firma, dass der Tee deshalb nicht bittert, weil er "fermentiert" und in "Blattqualität" , also die Blätter einzeln loose rumschwimmen und per Hand gepflückt und nicht zerhackt sind, ohne Stängel und anderen Krempel, der untergemischt wird.
Bei google hab ich mich also mal informiert, und fermentieren ist wohl nur das kontrollierte Trocken der Teeblätter.

Da frage ich mich ja, warum andere Tees dann doch nachbittern?
Ist etwa nicht jeder Tee fermentiert? Wie werden die dann trocken ?

Und...ich steh so auf Pfefferminztee (auch wenn das kein echter Tee ist, ich weiß ;) ).
Aber Kräuterteemischungen haben die da auch, nur keinen der so richtig minzig ist.
Kann ich also die Minze im Garten selbst fermentieren, sodass sie alle Kriterien erfüllt um 5 Mal hintereinander aufgegossen zu werden? Und nicht zu bittern?
Mysteriös :d
 
  • In der Tat mysteriös. Macht man dieses Verfahren nicht eher bei Mate (Calabaza plus Bombilla)? Sorry aber der Teebecher klingt für mich nach einer neuen Marketingmasche, der ich erst mal skeptisch gegenüber stehe. Ich lege viel Wert auf guten Tee und würde ihm so einen Thermosbecher nicht antun.

    Aber der Reihe nach:

    Grünen Tee (grundsätzlich unfermentiert!) kann man mehrere Male aufgießen, was man in Asien auch traditionell macht.

    Schwarzer Tee ist nichts anderes als fermentierter Grüner Tee. Der Fermentationsprozess besteht darin, die Teeblätter zunächst leicht zu verletzen, damit Zellsaft austreten kann, und dann kontrolliert an der Luft oxydieren zu lassen. Das ist eine Kunst, bei der man auch viel falsch machen kann. Schwarzer Tee wird nur einmal aufgegossen.

    Generell entscheiden sowohl beim Grünen als auch beim Schwarzen Tee die Anzahl der gepflückten Blätter (typischerweise "two leaves and a bud" = also nur die endständige Knospe mit den 2 darunter stehenden Blättern) sowie möglichst die Weiterverarbeitung als ganzes Blatt über die Teequalität. Zwischen handgeernteten und -verarbeiteten Blatttees und dem maschinell geernteten und zerkrümelten Zeug liegen Welten. Das Anbaugebiet und die Lage der Teegärten ist natürlich auch sehr wichtig. Das ist ähnlich wie beim Wein, es gibt ein Terroir.

    First (Erste Pflückung) und Second Flush (Zweite Pflückung) bezeichnen zusätzlich den Zeitpunkt der Ernte. Viele bevorzugen die Zweite Pflückung.

    Hier noch die Klassifizierung der Teequalitäten:

    P = Pekoe
    Steht für die einfachste Blattqualität (wird meistens nicht in Europa verkauft)

    OP = Orange Pekoe
    O steht für das holländische Königshaus Oranje. Die Niederlande hatten als Kolonialherr lange Zeit das Teemonopol. OP ist etwas besser in der Qualität als P.

    FOP = Flowery Orange Pekoe
    Enthält mehr blumig-zarte Tips, also Blattknospen als die vorgenannten Grade, ist somit weniger bitter

    GFOP = Golden Flowery Orange Pekoe
    Besagt, dass die Tips (Blattknospen) von besonders feiner Qualität sind

    TGFOP = Tippy Golden Flowery Orange Pekoe
    Zeichnet sich durch einen besonders hohen Anteil an den zarten Tips aus

    FTGFOP = Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe
    Das ist schon sehr, sehr guter Tee. Ab jetzt entscheiden nur noch die Blattgrade 1 (klein), 2 (mittel) und 3 (groß) über das Tüpfelchen auf dem i.

    FTGFOP1 bezeichnet demnach die höchste Teequalität

    Weniger wertvolle Broken Tees, also Sortierungen aus gebrochenen Blättern, werden durch ein zusätzliches B gekennzeichnet. Dieses B steht vor dem O, wie bspw. bei BOP = Broken Orange Pekoe

    Schwarztee wird immer bitter, wenn man ihn zu lang im Wasser lässt. Das hängt unter anderem auch mit der Fermentation zusammen, die Bitterstoffe freisetzt. Idealerweise lässt man Schwarztee nur wenige Minuten ziehen (unter fünf Minuten). Wieso eine Fermentation das Gegenteil bewirken soll, erschließt sich mir nicht.

    Und wie du schon richtig gesagt hast, ein Pfefferminz- oder Kräuteraufguss ist lecker und gesund, hat aber nichts mit Tee zu tun ;)

    LG
    Rosenkäfer glaubt nicht, dass Minze durch Fermentieren leckerer wird
     
    Ist bei dir Pfefferminztee denn schon mal bitter geworden?
    Wir stellen im Sommer abends ein großen Topf mit Wasser auf, bringen den zum kochen und lassen anschließend die Minzblätter und ein paar Steviablätter bis morgens darin ziehen. Dann kommt der in den Kühlschrank und wird als "Eistee" getrunken.. schmeckt super und hält sich auch ein paar tage :)

    Die Blätter wurden auch öfters schon ein zweites und drittes mal aufgegossen, schmeckt dann nicht mehr ganz so intensiv aber von bitter war da keine Spur.

    Gruß
    Daniel
     
  • Merkwürdig. Was verkaufen die mir denn da?
    Also ich hab heute morgen 3gramm von dem dort gekauften Earl Grey in das Teedingens getan, aufgegossen- schmeckt wie normaler Earl Grey. Sieht auch aus wie normaler Tee.
    Obwohl, die werben ja mit kompletten Blättern...diese waren gehackt. Naja...
    Schmeckte aber ganz gut, und wurde tatsächlich nicht bitter !
    Ich hab ihn vor ner Std das 4. mal mit Wasser übergossen. Langsam lässt das Aroma nach.
    Aber keine Spur von bitter.
    Rosenkäfer: Du scheinst ja Ahnung von Tee zu haben. Ich hab den Firmennamen bisher nicht erwähnt, damit es nicht wie Werbung aussieht. Ich kann ihn dir aber per PN nennen, vielleicht hab ichs auch falsch verstanden und du kannst mir sagen, was die geheimnisvolles mit dem Tee machen? Die haben ne einigermaßen ausführliche Internetpräsents.

    Zu dem Pfefferminztee:
    Ja allerdings. Also nicht bitter, aber Pfefferminztee vom Vortag entwickelt bei mir immer einen ganz fiesen, irgentwie herben, jedenfalls ungenießbaren Geschmack. Modrig, abgestanden... jedenfalls nicht frisch und kühlend wie ich ihn kenne.
    Ich lasse selbstverständlich den Tee nicht länger drin als wenn ich ihn heiß trinken will, daran kann es nicht liegen. Aber es ist wirklich fad und muffig. Pfui.
    Was machst du damit, dass er genießbar bleibt?
     
  • Zu dem Pfefferminztee:
    Ja allerdings. Also nicht bitter, aber Pfefferminztee vom Vortag entwickelt bei mir immer einen ganz fiesen, irgentwie herben, jedenfalls ungenießbaren Geschmack. Modrig, abgestanden... jedenfalls nicht frisch und kühlend wie ich ihn kenne.
    Ich lasse selbstverständlich den Tee nicht länger drin als wenn ich ihn heiß trinken will, daran kann es nicht liegen. Aber es ist wirklich fad und muffig. Pfui.
    Was machst du damit, dass er genießbar bleibt?

    Das einzigste was ich oben vergessen habe zu erwähnen ist die frisch ausgepresste Zitrone (auf ca 5l tee). Ansonsten nehm ich immer sehr viel frische Minze, gute 2 Hand voll (+ ca 30-40 frische Steviablätter) und dann morgens wie gesagt ab in den Kühlschrank damit. Ich hab ihn zwar auch schon öfters abends abgeseiht und in den Kühlschrank verfrachtet, aber ein paar Stunden zieht der bei mir immer (mind. bis das ganze erkaltet ist).
    Modrig oder abgestanden hats auch nach ein paar Tagen noch nie geschmeckt, ich kann mir auch nicht erklären warum das bei dir so ist.

    Gruß
    Daniel
     
    ). Ansonsten nehm ich immer sehr viel frische Minze, gute 2 Hand voll (+ ca 30-40 frische Steviablätter) und dann

    Gruß
    Daniel[/QUOTE]

    wächst minze und stevia bei dir im garten ?
     
  • sind die winterfest oder mußt du die kübel frost frei überwintern ?

    die stevia kauf ich jedes jahr neu. Man kann sie zwar im Haus überwintern, aber ich hab ehrlich gesagt keine Lust noch mehr Töpfe rumstehen zu haben :) Die dinger kosten ja auch nicht viel.

    Die Minze hat bisher jeden Winter ohne Schutz im Kübel überstanden.

    bis jetzt sind alle versuche mit minze oder stevia im unkraut verlaufen

    Bei Stevia kann ich das, solange sie klein sind, verstehen, aber die Minze überwuchert doch normalerweise alles? Bei mir hat Unkraut, auch ohne mein Zutun, jedenfalls keine Chance gegen die Minze.

    Gruß
    Daniel
     
    Minze gegen Unkraut?
    Der Kampf ist dieses Jahr 1:0 für das Unkraut ausgegangen.
    Ich hab meine (zugegebenermaßen angeschlagene) Minze vom Kübel in den Boden verpflanzt, wo sie dann geblüht und schließlich völlig hinüber gegangen ist.
    Ich wünschte sie würde mir das ganze Beet zuwuchern.Ich kann von Minze nicht genug bekommen! Ich hab 2 Pflanzen eingesetzt, die man inzwischen nur noch sieht wenn man weiß wo sie sind :D Von Wuchern leider keine Spur.:mad:
     
  • Minze blüht? Bei mir wurde sie dann wohl vorher immer abgeschnitten und zu tee verarbeitet :)

    Das einzigste worauf ich bei der Minze achte ist dass der Boden immer schön locker ist und sie nicht austrocknet. Mittlerweile hab ich sie mit anderen Kräutern in nem 80er Topf auf der Terasse, unten wurde mit schweren lehmhaltigen Boden aufgefüllt und obenauf kam ne ca 10-20cm Schicht (ich weiß es nicht mehr genau) mit Anzuchterde. Wegen der Anzuchterde hab ich allerdings auch 3-4mal gedüngt diesen Sommer.
    Anzuchterde übrigens nur deshalb weil der Kübel ursprünglich für gesähten Basilikum und Petersilie gedacht war.

    Im Garten würde ich dann etwas Kompost und Sand untermischen. Wenn es kleine Minzabeger sind, anfangs das Unkrau noch auszupfen.. wenn sie dann größer ist, sollte das Unkraut keine Chance mehr haben.
     
  • [...] kannst mir sagen, was die geheimnisvolles mit dem Tee machen?

    Es gibt kein Geheimnis bei Tee, ist doch alles sehr schön ordentlich klassifiziert mit den Buchstabenkombinationen, wie man in meinem obigen Beitrag sehen kann. Wenn nun jemand versucht, Tee mit etwas Hokuspokus neu zu "erfinden" dient das wohl vorrangig der Erschließung neuer Käuferschichten und der eigenen Profitmaximierung. Mich locken sie jedenfalls nicht damit. Ein guter Tee bleibt ein guter Tee, notfalls auch im Pappbecher. Ein minderwertiger Tee wird durch einen gepimpten Thermosbecher mit Sieb und Schnickschnack nicht zu einem qualitativ hochwertigen Tee. Also spare ich mir doch das Geld für den Thermosbecher und investiere es gleich in guten Tee ;)

    Ausgezeichnete Tees gibt es auch schon im mittleren Preissegment und so einer ist mir in der Regel auch gut genug. Heiße auch nicht Rockefeller ;)

    LG
    Rosenkäfer
     
    Um nochmal auf den Tee zurück zukommen:
    Ich hab gestern vor Ort mal nachgefragt.
    Sie sagte, der Tee wird nicht anders behandelt oder fermentiert als normaler Tee auch.
    Die kaufen den Tee halt nach der Ernte ein und probieren vorher, brühen den öfter auf, lassen ihn stundenlang im Wasser und gucken dann wies schmeckt.
    In dem Teeding ist er ja auch studenlang im Wasser.
    Jedenfalls suchen die den Tee so aus, dass er möglichst wenig bitter und möglichst lange aromatisch ist.
    Also keine Zauberei :)
     
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