Erfahrungen mit Brennesselsud + Anleitung

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Hallo,

Betrifft: Blattläuse und ähnliches. Hat jemand mit Brennesselsud schon mal gute oder eher schlechte Erfahrung gemacht. Man sammelt Brennesselblätter weicht diese über Nacht in Wasser ein und man besprüht mit dem Wasser die befallenen Blätter der Pflanze. Soll angeblich helfen diese Biester wieder loszuwerden.

mfg
peter
 
  • AW: Brennesselsud

    Was ich so gehoert habe ist die Wirkung eher gering. Gegen Blattlaeuse soll eine Spritzung mit Rainfarn bei leichten Befall recht hilfreich sein. Bei staerkerem Befall nimmt man Pyrethrum- oder Potenon-Mittel.
    Dies laut 'Biologischer Pflanzenschutz im Garten' - Schmid, Henggeler, Ulmer Verlag, ISBN 3-8001-6644-5

    take care be good
     
  • AW: Brennesselsud

    soll eine Spritzung mit Rainfarn bei leichten Befall recht hilfreich sein.

    Hallo,
    hmm ich wüsste jetzt nicht wo ich die Blüten vom Rainfarn herbekomme. Rainfarn soll auch Allergien auslösen.


    Bei staerkerem Befall nimmt man Pyrethrum-

    Zumindest wäre das organische Chemie. Obwohl ea ein Nervengift ist und neurotoxische Wirkung hat. Ist das ein Mittel was in pulverform ist. Sieht bei der Anwendung aus wie eine Kalkbestäubung.

    oder Potenon-Mittel.

    Das Mittel kenne ich jetzt nicht, scheint mir aber reine Chemie zu sein. Ich werde mal ein paar Mittel ausprobieren. Den Brennesselsud, sowie die Seifenlösung mit Spiritus. Wenn das nicht hilft gäbe es auch noch die Möglickeit wie man in der Aquaristik Algen bekämpfen kann. Man gibt dem Wasser ein sehr verdünnten Spritzer Salzsäure hinzu. Den Aquarium-Pflanzen macht das auch nichts. Probieren kann man es ja mal.

    mfg
    peter

     
    AW: Brennesselsud

    Ja, mein Vater hat früher einige mal seinen Garten mit Brennesselsud gegen Blattläuse gegossen. Also gegen diesen Gestank ist Jauche oder die Gülle der Landwirte auf den Feldern ja regelrechter Wohlgeruch.
    a014.gif
    Ob es gewirkt hat kann ich leider nicht mehr sagen.
     
  • AW: Brennesselsud

    Das Mittel kenne ich jetzt nicht, scheint mir aber reine Chemie zu sein.

    Sorry, kleiner Fehler. Das Mittel heisst Rotenon und ist, wie auch Pyrethrum, pflanzlich.

    Rotenon - Aus Wurzeln von Lonchocarpus
    Pyrethrum - Pyrethrum cinerariaefolium

    take care be good
     
    AW: Brennesselsud

    ... Man gibt dem Wasser ein sehr verdünnten Spritzer Salzsäure hinzu. Den Aquarium-Pflanzen macht das auch nichts. Probieren kann man es ja mal...

    hilfts oder hilfts nicht?
    ich denke, man experimentiert nicht gern ...

    niwashi, der mit dem wagen Begriff der "sehr verdünnten Salzsäure" nix anfangen kann ...
     
  • AW: Brennesselsud

    Der Brennesselsud hat bei Blattläuse keine größe Wirkung gezeigt das ein sprühen hatte bei uns nicht viel gebracht.

    Gruß Gerd
     
  • AW: Brennesselsud

    Ja, mein Vater hat früher einige mal seinen Garten mit Brennesselsud gegen Blattläuse gegossen. Also gegen diesen Gestank ist Jauche oder die Gülle der Landwirte auf den Feldern ja regelrechter Wohlgeruch.
    a014.gif
    Ob es gewirkt hat kann ich leider nicht mehr sagen.

    Na ja Frank, wenn man den Kübel aufmacht, stinkt es schon, aber nach dem Gießen verfliegt der Geruch ja schnell wieder. Ich nehme Brennesselbrühe gerne ins Gießwasser als Düngung, ist wirklich gut. Rainfarn- und Schachtelhalmbrühe zum Spritzen. Mal hilfts, mal nicht so, wie alle anderen Mittelchen auch, ist aber wenigstens nicht so ne Chemiekeule.
    Viele Grüße Ursula
     
    AW: Brennesselsud

    hilfts oder hilfts nicht?
    ich denke, man experimentiert nicht gern ...

    niwashi, der mit dem wagen Begriff der "sehr verdünnten Salzsäure" nix anfangen kann ...

    Hallo, doch es hilft. Hauptsächlich bei Blaualgen (Cyano-Bakterien). Die Methode ist aber unter den Aquarianern sehr umstritten. Das Mischungsverhältnis findet man in solchen Foren. Aber den Gedanken habe ich schon wieder verworfen. Ich probiere es mal mit dem Brenneselsud. Habe die Pflanzen jetzt schon 2 mal damit behandelt. Ich werde Euch da mal auf den laufenden halten.
    Gruß
    peter
     
    AW: Brennesselsud

    Was verbirgt sich hinter dem Begriff Brennesselsud ?

    zu diesem Thema habe ich mal diese Woche einen Rentner befragt, der sein ganzes Leben lang mit dem Garten zu tun hatte. Das was er mir erzählt hat, gebe ich hier einfach mal so weiter.

    Man sammelt ca. 1 kg, Brennessel (Jungblätter) diese schneidet man klein und gibt sie in einen Einer Wasser (10 l). Den Eimer stellt man ins freie am besten in die Sonne. Der Eimer wird täglich umgerührt. Zunächst bildet sich Schaum, Nach 2-3 Wochen fängt das ganze an zu gären und es fängt an zu stinken. Wenn der Schaum weg ist, ist der Gährungsprozess abgeschlossen. Um den Geruch einzudämmen, kann man Steinmehl druntermischen. Diese Pampe wird dann als Pflanzendünger benutzt. Hierzu wird die Pampe auf den Boden gelegt. Der Regen oder das Gieswasser versorgt dann die Wurzeln der Pflanze mit den Nährstoffen. Es soll auch gleichzeitig gegen Blattläuse helfen. Die Blätter dürfen aber nichts abbekommen sonst würden sie verbrennen.

    Will man aber nur die Blattläuse bekämpfen und nicht düngen geht man anders vor. Brennessel einfach in Wasser legen wie vor. 1-2 Tage stehen lassen. Dann das Brennesselwasser in Sprühflache abfüllen und die Blätter täglich besprühen. Diesen Vorgang 1-2 Wochen lang durchführen. Zu diesem Zeitpunkt stinkt das ganze noch nicht. Das wäre dann sowas wie ein Brennesseltee. Den Sud selbst kann man nicht giessen, der verstopft die Gieskanne.

    gruß
    peter

     
    AW: Brennesselsud

    Hallo Gärtler

    Peters Rentner hat fast richtig erklärt:
    Sud und Jauche sind zwei verschiedene Dinge, allerdings ist ein Sud logischerweise aus gekochtem Zeugs (kommt von sieden).

    Jauche hilft gegen Läuse indirekt. Allerdings legt man die "Pampe" nicht auf den Boden, wie der Rentner empfielt, das würde die Pflanzen hoffnungslos überdüngen, sondern gießt damit verdünnt 1:40 (abseihen, damit der Brausekopf nicht verstopft).
    Durch das gesunde Wachstum von brennnesseljauchegedüngten Pflanzen ist das Zellgewebe fest und schmeckt weniger süß, als ungedüngt kümmerlich oder gar chemisch gedüngt. Das passt den Läusen natürlich nicht, sie gehen lieber an schwammiges süßes Gewebe.

    Will man Läuse direkt bekämpfen nimmt man Brennnesselauszug, das heißt, man legt frische Brennnessel ein paar Stunden (nicht Tage) in Wasser und sprüht dann damit die befallenen Pflanzen. Das Wasser hat nun die gleiche brennende Wirkung, wie die Brennnessel auf der Haut und die Läuse suchen schleunigst das Weite, d.h. sie werden wohl woanders hinwandern, töten tut sie das Wasser nicht.

    Zur Jauche: Ich stelle die Jauchetonne nicht in die Sonne, es genügt, wenn es einfach warm ist. Ich decke sie auch zu, sonst rümpfen meine Nachbarn zurecht die Nase, Steinmehl hilft da nicht zur Gänze. Aber ich schließe nicht luftdicht ab, der Deckel ist nicht ganz aufgelegt. Dann aber jeden Tag oder mehrmals am Tag kräftig umrühren. Die "Duftwolke" verliert sich schnell.

    Grüßles
    Amiga

    sorry, hab mich nicht vorgestellt - mach ich gleich! :cool:
     
    AW: Brennesselsud

    Hallo Amiga,
    ich denke das werde ich doch glatt mal ausprobieren. Ich habe nämlich gerade das Problem das mein "Je-länger-je-lieber" völlig mit Blattläusen übersät ist und ich auch nichts spritzen kann weil sich direkt daneben der Gartenteich befindet.
     
    AW: Brennesselsud

    Hallo ihr beiden

    Zum Thema Läuse nochmal was ganz anderes: Ich habe einen Meisennistkasten mitten in meinen "Läusezonen" angebracht. Die Vogeleltern sind bei der Aufzucht der Kleinen auf die winzigen Läuse angewiesen, größere Tiere passen noch nicht in die Vogelschnäbelchen.
    Ich beobachte jährlich zweimal während der Wochen der Kinderstube, wie die Meisen eifrig und eilig alle Blätter der umliegenden Bäume und Sträucher absuchen und Läuse absammeln. Die räumen gewaltig auf!

    Außerdem heißt es manchmal für den menschlichen Gartenbewohner halt wirklich - Geduld haben! Marienkäfer werden sich einstellen und ihre Eier auf lausbefallenen Pflanzen ablegen. Die Käfer und auch ihre Nachkommen vertilgen massenhaft Läuse. Voriges Jahr haben sie in meinem Zwetschgenbaum ganze Arbeit geleistet. Sie bekamen ihn völlig lausfrei und er hat neu durchgetrieben. Ich war schon am verzweifeln, hab aber trotzdem nicht eingegriffen.

    Freilich hat es auch sonst überall Blumen und Blüten in meinem Garten, sodass der ein oder andere Marienkäfer schon vor Ort war und den Lausbaum irgendwann entdeckt hat.

    Amiga grüßt
     

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