Carport und Ärger mit Nachbarn

tina1

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17. Juni 2008
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Sachsen-Anhalt/Saalekreis
Hallo,

wir haben seit 13 Jahren einen Doppelcarport auf unserem Grundstück.
Unser Haus steht mit dem Giebel zur Straße und die Einfahrt liegt auf der rechten Längsseite. In deren Verlängerung befindet sich in der rechten hinteren Ecke unseres Grundstücks der Carport. Dessen linke Hälfte befindet sich sozusagen hinter unserem Haus.
Die gleiche Grundstücksaufteilung hat mein rechter Nachbar, mit dem wir uns bis vor Kurzem noch gut verstanden haben.
Nun sind wir seit einiger Zeit im Besitz eines kleineren Wohnmobils, welches wir auf unserem Grundstück unterstellen wollen bzw.müssen.
Deshalb hat mein Mann das Dach des Carports auf die zulässige Höhe von 3m angehoben. Es sind etwa 60-70cm mehr als vorher.
Als wir mit unserem Nachbarn darüber sprachen, hat uns seine Gattin erklärt, daß ihr das nicht gefällt.
Mein Mann hat sein Bauwerk also begonnen und eines Nachmittags, als das Dach fertig war, kamen die Nachbarn von einem Ausflug heim und standen sofort an der Grundstücksgrenze und unterstellten uns, es sei zu hoch und außerdem hätten wir wohl an der falschen Stelle gemessen.
Ich möchte dazu erklären, daß unsere Grundstücke nach allen Seiten abschüssig sind, also mein Nachbar liegt etwa um 20 cm tiefer. Er war der Meinung, man hätte dort messen sollen, was wir auch getan haben. Definitifv ist die zulässige Höhe nicht überschritten. Allerdings sind irgendwie an der vorderen Ecke 2cm zuviel. Liegt wohl an einem Meßfehler, bzw.Ablesefehler des Zollstockes. Aber das ist ja auch nicht der Stein des Anstoßes.
Meine Nachbarn wünschen nun den Rückbau oder eine Kürzung der Höhe, da sie einen unerwünschten Schattenfall auf ihre am Ende ihres Gartens bisher ungenutzte Wiese befürchten. Allerdings steht ein großer Kirschlorbeer gleich neben unserem Carport in ihrem Garten, der noch höher ist.
In Zukunft planen sie dort einen kleinen Tisch und 2 Stühle aufzustellen.
Wohlgemerkt, sie haben eine große Terrasse, die von uns in keinster Weise durch diesen Carport beschattet wird. Auch wirft er keinen Schatten auf irgendwelche Fenster oder das Haus, da es sich um die äußerste Ecke des Grundstücks handelt.
Sie sind nun der Meinung, durch die Erhöhung haben sie eine längere Zeit eine größere Beschattung als bisher. Darauf sollten wir nun Rücksicht nehmen.
Dazu möchte ich noch sagen, daß ihnen es schon damals nicht gefallen hat, daß wir unseren Carport dort errichteten. Eine andere Stelle kam auf dem Grundstück nicht in Frage. Außerdem ist ihr Carport genauso positioniert und es hat ihren Nachbarn auch nicht gestört.
Irgendwo muß er ja hin.
Mein Mann will sich jetzt auf folgenden Kompromiß einlassen.
Wenn das WoMo in der Höhe hineingeht, will er den überflüssigen "Luftraum"wieder beseitigen. Also, Dach wieder runter.
Ich bin der Meinung, daß der gewünschte Effekt trotzdem ausbleibt oder erheblich kleiner sein wird, als der Nachbar hofft. Meiner Meinung nach reduziert sich der Schattenwurf nur gering oder gar nicht, denn etwas entfernt stehen riesige Koniferen, die auch ihren Teil dazu beitragen.
Wobei, ich kann nicht meinem Nachbarn zu jeder von ihm gewünschten Tageszeit die Sonne scheinen lassen, bloß weil er gerade in dem Moment mit seinem mobilen Tischchen dort sitzen und sich sonnen will.
Bisher haben sie den Tisch immer an ihrer hinteren Hauswand stehen gehabt. Dort ist auch jetzt noch Sonne. Warum bleiben sie nicht einfach dort sitzen?
Ich halte den Aufwand, den man von uns verlangt im Hinblick auf das fragwürdige Resultat für unangemessen.
Kann man den Schattenwurf irgendwie messen oder berechnen oder was kann man da machen?
Ich habe vorher und nachher Beobachtungen gemacht und bin zu dem Resultat gekommen, es hat sich nichts verändert.

LG tina1
 
  • Hallo Mutts,

    unser Nachbar hat im Frühsommer 1995 gebaut, da noch ohne Carport.
    Wir haben im September 1995 gebaut, damals auch noch ohne Carport, allerdings ist auf den Bauunterlagen schon die Stelle für die damals geplante Doppelgarage eingezeichnet und genehmigt gewesen. Wir haben aber keine vom Preis erschwingliche Garage ohne Mittelwand gefunden und uns zum Carport entschlossen. Damals mußten wir eine Änderung der Baugenehmigung beantragen, die auch genehmigt wurde. Uns so steht seit Frühjahr 1996 der Carport dort. Alles o.k. und von der Behörde abgesegnet. Als wir uns kürzlich zur Erhöhung selbigen entschlossen haben, hab ich beim Bauordnungsamt angerufen und nachgefragt. Mir wurde erklärt, daß er auf 3m ohne Erteilung einer erneuten Genehmigung aufgestockt werden darf.
    Das ist nun geschehen.
    Allerdings ist der Nachbar der Meinung, wir müßten ihm zu jeder Tageszeit an jedem Platz seines Gartens ungehindert Sonne zukommen lassen, insofern sie scheint. Das ist jetzt etwas übertrieben.
    Vielleicht müssen wir demnächst noch unser Haus abreißen, damit er ungestört sonnenbaden kann.
    Also, als wir den Carport damals bauten, haben wir ihn nicht gefragt. Schließlich hatten wir ein genehmigtes Bauprojekt. Was wäre denn gewesen, wenn er nein gesagt hätte? Das zu entscheiden liegt doch nicht bei ihm. Hätten wir dann unsere Fahrzeuge auf den Dorfplatz stellen sollen?
    Er hat doch seinen Nachbarn auch nicht um Erlaubnis gebeten.

    LG tina1
     
  • Kann Mutts nur zustimmen, wenn die Genehmigungen da sind kann
    euch der Nachbar garnichts. Ausser böse sein und sich in der Folge
    blöd benehmen. Aber ich würde mir von ihm ganrichts vorschreiben lassen
    vor allem solche unfundierten Phantasiebehauptungen wie dass überall
    Sonne hinkommen muss etc.

    Ich denke selbst wenn du den Carport einreisst kommt er noch mit
    irgendwelchen Forderungen. Die zwei genannten Zentimeter können allerdings
    zum Problem werden wenns mal vor Gericht gehen sollte. (genaues kann
    aber nur ein Anwalt sagen etvl. gibt es ja Toleranzgrenzen etc.)

    Lass ihn ruhig quäken, es ist noch zu früh an Rechtstreit nur zu denken.

    grüße
     
    Hallo,

    ich glaube nicht, daß das Bauamt zur Abnahme kommt, es sei denn, wir wünschen es ausdrücklich und zahlen kräftig dafür.
    Hier mal ein Foto vom Tatort.
    Die ganz rechte Seite zeigt, daß die Büsche auf seiner Seite noch erheblich höher sind.(die höheren Pfosten links im Bild sind die Mittelreihe-die Perspektive täuscht da).
    Es ist ja nicht so, daß er ständig im Schatten sitzen müßte. Wenn an besagter Stelle Schatten ist, liegt seine Terrasse in der prallen Sonne.
    Allerdings hat mein Nachbar vor unserer Haustür und gegenüber meines Badfensters einen Zierpflaumenbaum, der uns dann, wenn er Blätter trägt, so beschattet, daß ich im Bad auch am Tag Licht einschalten muß und die Gardine abnehmen. Dieser Baum muß deshalb dort stehen, damit er auf seiner Terrasse vom Haus dahinter nicht gesehen wird. Also warum setzt er sich dann nicht auf besagte?
    Wir drängen schon jahrelang auf Verschnitt. Da heißt es immer, sie können sich das nicht vorstellen. Ich hab sie sogar herein gebeten, was abgelehnt wurde. Da ist man völlig uneinsichtig und unwillig.

    LG tina1
     

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  • Hallo Mutts,

    die 2 cm sind wir durchaus willig, auch wenn es witzlos ist, zu kürzen.
    Die Pflaume wurde uns als klein und schlank bleibender Baum ans Herz gelegt.
    Dieser sollte verhindern, daß sie uns aus ihrem Arbeitszimmerfenster auf die Haustür schauen und der hintere Nachbar von seinem Balkon nicht auf ihre Terrasse sehen kann. Der hintere Nachbar war erst ein Rentnerpärchen, die hätten durch ihre Brille nichts gesehen und außerdem hätten sie sich sehr weit über die Balkonbrüstung lehnen müssen. Nun ist dort ein neuer Nachbar, der hat ein Katzennetz angebracht. Eh der einzog, war ich mal zwecks Aussichtsprobe auf diesem Balkon. Von dort kann man absolut nichts sehen. Nicht mit und nicht ohne Baum. Als wir merkten, was es mit dem Baum wird, haben wir jedes Jahr den Nachbarn angesprochen, er möge den Baum verschneiden.
    Ich hab per Gerichtsbeschluß den Baum der anderen Nachbarin linkerseits fällen lassen. Das war genau das Gleiche. Er stand nicht im Grenzabstand und wir haben jedes Jahr mit ihr ohne Erfolg gesrochen.
    Allerdings hat er Haus, Terrasse, Fenster, Pflaster u.ä.beschädigt.
    Das Beispiel kann man zu 100% übertragen. Der Baum stand nicht im Grenzabstand und mein Anwalt hat damit argumentiert und die Einspruchspflicht ist 10 Jahre, allerdings greift die nur, wenn man nichts gegen die Anpflanzung gesagt hat. Das haben wir aber. Die beginnt erst dann zu laufen, wenn wir nichts gegen diesen Baum gesagt hätten.
    Damit soll verhindert werden, daß irgendwo ein 10 Jahe alter Baum in Frieden wächst und plötzlich kann man seinen Nachbarn nicht mehr leiden und sagt dann, daß der Baum schon lange oder schon immer stört und nun weg soll. Da trifft der Bestandsschutz.
    Was mich derart ärgert ist, daß sie ständig und überall Rücksichtnahme und Verständnis fordern, selbst aber zu keinem Gegenschritt bereit sind.

    LG tina1
     
    Hallo Mutts,

    mir ist das schon klar, daß man die Regeln einhalten muß. Ich für meinen Teil, hab die Regeln eingehalten, bzw.säge die 2 cm ab.
    Im Gegenzug lasse ich den Baum fällen, wenn man auf Rückbau des Carports drängt.

    LG tina1
     
  • die 2 cm sind wir durchaus willig, auch wenn es witzlos ist, zu kürzen.
    Also normalerweise kann man 2 cm doch gar nicht so genau messen. Ich meine, da lege ich bsw. einfach einige Betonplatten etwas höher oder schaufel etwas mehr Erde darauf und schon passt das wieder. :-D

    Was mich manchmal wirklich wundert, das hier in Deutschland die meisten Menschen von morgends bis abends ein Loblied auf das Privateigentum singen, aber wenn es darauf ankommt, benehmen sich einige wie im tiefsten Stalinismus. Ich gehe halt immer von mir selber aus. Ich meine, solange der Nachbar die Gesetze einhält und sich nicht vorsätzlich rechtswidrig verhält, habe ich doch kein Recht ihm irgendwas verbieten zu wollen. Carport 2cm zu hoch... ich fasse es nicht. :rolleyes:
     
  • Hallo Tina,
    es kribbelt mir richtig in den Fingern zu deinem Problem etwas zu schreiben.
    Mutts hat ja alles korrekt geschrieben, sie hat vollkommen Recht!
    Bezüglich deiner Nachbarn sage ich folgendes:
    Der einzige Fehler den ihr gemacht habt ist, daß ihr euch ein Womo
    geleistet habt, das ist jetzt der ganze Ärger, und es geht um jeden cm!!:(
    Du hast ja deutlich geschrieben wie sich das alles vorher verhalten hat.
    Ich könnte die Wände hochgehen.
    Wenn ich sowas höre, ihr hattet euch vorher gut verstanden, und jetzt das.
    Ich finde das sehr mies, aber das ist kein Einzelfall.
    Hoffentlich könnt ihr euch im einigen, aber das Spannungsfeld ist schon da,
    egal wie alles ausgeht!!
    Ich wünsche euch gute Nerven für diesen Nachbarschaftskrieg,
    und eine tolle Fahrt mit dem Womo.;);)

    LG Lavendula:eek:
     
    Also ich weiss nicht recht, was ich da so lese da sieht das ein bischen einseitig aus.
    Ich meine der/eure Nachbarn haben lediglich verbal rumgemosert
    und ihr habt vorher den Rechstweg gewählt?
    Damit macht man sich keine Freunde in der Nachbarschaft wenn man
    immer den Rechtsweg einschlägt. Kann aber sein dass ich das
    falsch sehe, ich hab ja nur die paar Posts dazu gelesen.

    grüße
     
    Hallo,

    nein, Roxi, das sind die netten, bei denen ich immer, wenn sie im Urlaub waren, die Blumen gegossen habe.
    So etwas hätte ich nie erwartet. Wir haben jahrelang das WOMO beim Kumpel auf dem Dorf, ca.35 km entfernt, im hinteren Gartenteil stehen gehabt. Erstens ist es so weit weg, um mal kurz nach der Arbeit noch was zu machen, zweitens wollen wir den Leuten nicht ewig auf den Nerv gehen und drittens steht es dort im Freien.
    Ich kann doch meinem Nachbarn nicht ständig Sonnenstrahlen bescheren, bloß weil er gerade jetzt dort sitzen will.
    Erst mußte diese Pflaume her, damit ihn keiner auf der Terrasse sieht und nun, wenn dort Sonne ist, will er unbedingt hinter bzw.neben dem Carport hocken, auch wenn da Schatten ist. Und wir sollen das Ding, wenns geht, abreißen.
    Manchmal kommen die mir vor, wie kleine ungezogene Kinder.
    Ich will........und das jetzt gleich.

    LG tina1
     
    Also ich weiss nicht recht, was ich da so lese da sieht das ein bischen einseitig aus.
    Ich meine der/eure Nachbarn haben lediglich verbal rumgemosert
    und ihr habt vorher den Rechstweg gewählt?
    Damit macht man sich keine Freunde in der Nachbarschaft wenn man
    immer den Rechtsweg einschlägt. Kann aber sein dass ich das
    falsch sehe, ich hab ja nur die paar Posts dazu gelesen.

    grüße
    Wo ist das Problem?
    Wir haben einen 14 Jahre alten Carport lediglich erhöht, wozu wir keine Genehmigung, weder die des Nachbarn, noch die der Baubehörde brauchen.
    Ich hab lediglich das Bauamt gefragt, ob ich von denen eine Baugenehmigung brauche, GG war der Meinung, man braucht eine Genehmigung und ich hab gesagt, man braucht nicht. Die Dame vom Amt sagte, bis 3 m Höhe, können wir tun und lassen, was wir wollen. Dann haben wir den Carport aufgestockt.
    Und nun will der Nachbar dort nebenan einen Campingtisch aufstellen und ist der Meinung, wir würden ihm die Sonne nehmen. Dort war schon vorher Schatten, da der Carport auch vorher schon dort stand.
    Wenn überhaupt, was ich noch anzweifle, wird dort zeitlich gesehen etwas eher oder länger ein vielleicht auch etwas längerer Schattenkegel sein-wie gesagt, wenn überhaupt. Und bis dato wurde dieser Teil der Wiese nicht genutzt, nur zum Rasenmähen. Plötzlich will man dort sitzen.

    LG tina1
     
    Hallo Tina,
    ich meinte vielleicht sind die sauer weil ihr damals angefangen habt
    die Nachbarn zu verklagen und jetzt wollen sie euch eins
    reindrücken. Das meinte ich damit.

    Grüße
     
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