Bodenfeuchte Sensoren - ganz genau angeschaut!

  • Sehr geschicktes Marketing, lieber Vinnokie,

    vielleicht solltest Du das System doch etwas anschaulicher präsentieren. Angesichts des Preises, sprichst Du ja eine finanziell potente Zielgruppe an, und die wollen dann etwas mehr wissen, als nur das Bild einer Gray Box mit ein paar Kabeln anschauen. Wenn ich es richtig verstehe, ist die Idee recht gut, aber doch eher etwas für Balkon oder Terrasse. Ich halte Dir den Daumen

    An dieser TORO Sensorlösung ist neben einer gut zu bedienenden Steuerung, die drahtlose Signalübertragung der Supertrumpf. Wer will schon 30 Meter Kabel vergraben und das dann noch drei mal.

    Ich wundere mich, daß dieser Funk Sensor bei den heimischen Anbietern noch nicht zum „must have“ erkoren wurde. Wobei das nicht stimmt. DVS Beregnung hat ein sehr innovatives Sortiment in Sachen Steuerung und natürlich auch diesen TORO.

    Kürzlich berichtete mir ein Freund, dass er sich eine Beregnungsanlage installieren ließ. Es wurde ein gewöhnlicher Regensensor installiert. Das hat mich überrascht – zum einen, weil der Installateur einen Golfplatz wartet und zum anderen wären in der fraglichen Hardwareausstattung 200 EURO für vernünftige Sensorik nicht ins Gewicht gefallen.

    Der Aspekt des Wassersparens bei der Verwendung von Bodenfeuchtesensoren ist ja angesichts der Anschaffungskosten eher abwegig. Die 200/400/600 EURO – je nachdem, wie perfekt man das haben will - werden sich wohl erst nach vielen Sommern in der Medienbilanz eines Hausgartens bemerkbar machen. Ich denke/hoffe, daß eine wirklich „bedarfsgerechte“ Bewässerung es dem Unkraut schwerer macht. In diesem Sommer hat es einfach zu oft geregnet, um wirklich repräsentative Effekte in Sachen einjähriger Rispe feststellen zu können.

    Über einen längeren Zeitraum betrachtet, bleibt es dabei: Ich brauche mindestens drei Sensoren, um den unterschiedlichen Wasserbedarf aller Bereiche der Scholle ungefähr im Blick zu behalten. Zwei müssen also noch beschafft werden.

    Natürlich steigen die Ansprüche, wenn man irgendwo etwas misst (ob das alles vernünftig ist, muß natürlich jeder für sich selbst verantworten). Mir war nur aufgefallen, dass diese von HUNTER entweder manuell zu regelnde saisonale Anpassung der Bewässerungsdauer oder via SOLAR SYNC automatisch in Abhängigkeit des Klimas, eine ausgesprochen clevere Angelegenheit ist.

    Es fehlen breite und realistische Nutzererfahrungen. Aber ich denke, in der Saison 2018 werde ich die Wahl der Bewässerungsdauer von einem Solar Sync Sensor einstellen lassen. Die TORO Sensoren werden dann hoffentlich bemerken, wann es wieder Zeit wird, die Pumpe eingreifen zu lassen.
     
    Hallo Parzival,

    prima das Thema mit den Bodensensoren, tasten wir uns da auch so langsam ran... Was gibt es denn Neues an der Sensorenfront?

    Bei uns steht auch nicht unbedingt das Wassersparen im Vordergrund, sondern eher das Bestreben um korrektes Bewässern - nicht zuviel, nicht zuwenig.

    Die Frage, die aber bei mir auftaucht: Welche Wetterdaten legt ihr zugrunde bzw. von wem bezieht ihr die Wetterdaten?

    Ich bin ja nun schon ein paar Tage auf der Welt und kann mich an Zeiten in meiner Jugend erinnern, wo die Wettervorhersagen in der Tagesschau für die nächsten zwei/drei Tage wirklich auch so eintrafen. Ich würde auch eher von einer guten Woche sprechen, wo die Aussichten auch so eintrafen.

    Seit 10 Jahren verfolgen wir zwangsläufig das Wetter sehr genau und regelmäßig (mehrmals täglich) und staunen immer wieder, dass der massive angekündigte Regen, der gestern um 21 Uhr noch mit 99 % für den frühen Morgen in Aussicht gestellt wurde, nun sich nicht nur verschiebt, sondern ganz ausfällt und dafür dann 48 ° C im Schatten ohne Niederschläge sind. In Norddeutschland!

    OK, etwas überspitzt dargestellt, trifft aber den Kern. Morgens heißt es, dass es am Nachmittag schönes Wetter gibt und man unbedingt schon den Grill vorglühen lassen soll - stattdessen hagelt es um 16.00 Uhr Kuhscheiße quer.

    Welche Wettervorhersagendienste nutzt ihr?

    Im Moment sind wir mit Accuweather ganz zufrieden. Die Vorhersagen hauen ganz gut hin, die Darstellung ist etwas mager... Kostet aber auch nichts.

    Freue mich auf Tipps.

    VG
    Kirk
     
  • nicht zuviel, nicht zuwenig.

    Moin Cpt Kirk,

    Neues von der Sensorfront? Im Berliner Stadtrand schnüffeln inzwischen 2 Toros nach der Bodenfeuchte. Im Prinzip bewegt sich das Ergebnis am Erwartungshorizont. Das Kalibrieren ist nicht ganz trivial… mit etwas mehr Augenmerk, hätte ich da inzwischen schon die gewünschte Genauigkeit einstellen können. Fazit für 2018: Gefühlte dreimal ist das System bisher durchgelaufen.

    Internetwetterangaben für die Bewässerungssteuerung? Das ist ein Thema für Landwirte, Greenkeeper oder Trinkwasser Nutzer. Ob ich am frühen Morgen 12 m³ ausbringe und am Nachmittag noch einmal 20 mm Niederschlag eintreffen, ist für mich nicht so wichtig. Im märkischen Sand verteilt sich das gut. Für einen Greenkeeper, der über die Verregnung von 1.000 m³ entscheidet, ist das eine vielleicht Option. Auch Trinkwassernutzer könnten über gesparte 12 m³ froh sein.

    Der Blick „voraus“ ist ein Superluxus, bei dem man den Return Of Investment im Blick behalten sollte.
    Insbesondere, weil man diese Informationen momentan nicht so ohne weiteres in die konventionellen Steuerungen einfließen lassen kann. Für mich ist im Moment die Bodenfeuchte die spannendste Information.

    Zuverlässigkeit der kostenlosen Wetterinformationen? (ob nun Tagesschau oder Internet)
    Ob die Wetterinformationen der Tagesschau in der Dreitagesvorschau vor 10 Jahren zuverlässiger als heute waren, halte ich für ein nostalgisches Gefühl (Realitätsverzerrung), das keiner Validierung stand halten wird. Im Gegenteil: Mit dem „T-Online Regenradar“ glaube ich für 6 Stunden voraus sichere Informationen zu haben, ob ich den Grill aufstelle, oder nicht. Was in drei Tagen passiert, wird meinem trockenen Rasen heute nichts nützen. Wie gesagt: Ich bin der „Greenkeeper“, der nur über 12 m³ entscheidet.

    Viel Erfolg für die Automatisierung der 3.000 m². Spannend finde ich Verwendung von Getrieberegnern. Das müssen ja einige sein und passender Brunnen nebst Pumpe würden jedes Rasensprengers Freund Herz lachen lassen.

    GELA Turbinen Regner in Aktion.jpg

    Ich suche da immer ein weitläufiges Testgelände, auf dem man Burschen, wie diesen laufen lassen könnte. (5 m³ bei 3 BAR)

    Viel Glück
     
  • Hallo zusammen,

    ich habe einen Gardena Sileno und seit diesem Jahr eine Beregnungsanlage (Rainbird Komponenten mit Gardena Irrigation Control).

    Nun bin ich seit kurzem auf der Suche nach einer Wetterstation und parallel auch nach einem Bodenfeuchtesensor.

    Beide Komponenten sollten "smart" sein, also so dass ich diese mit dem Smartphone auslesbar sein.

    Eigtl. war relativ schnell klar das es eine netatmo wird und ein Gardena Smart Sensor.

    Nun bin ich die Tage über Forggit gespoltert und habe dort die beiden Wetterstationen HP1000SE Pro und DP1500 gefunden... Zudem bietet Froggit auch noch einen Bodenfeuchtesensor DP100 (30€) an, welcher von den beiden Stationen eingelesen werden kann. Die DP1500 kann sogar 8 davon einlesen.



    Nun die Frage hat wer Erfahrungen mit den Wetterstationen und evtl. auch mit dem Bodenfeuchtesensor DP100?



    Beste Grüße Nils
     
    Selbst habe ich weder Froggit-Technik noch eine Gardena Steuerung. Daher nur allgemeine Tipps zu Bodenfeuchtesensoren:

    Sensoren sind nicht einfach gleichermaßen für Rasen und für sonstige Pflanzen geeignet. Sie müssen so gebaut sein dass sie die Bodenfeuchte in der relevanten Bodenschicht mit ausreichender Genauigkeit messen können. Bei Rasen kommt noch eine Hürde dazu: Der Sensor muss so gebaut sein dass er beim Mähen nicht versehentlich abrasiert wird. Das wird dadurch erschwert, dass der Sensor an die trockenste Stelle gehört, und das ist selten am Rand, sondern in der Mitte wo auf den meisten Grundstücken die meiste Sonne scheint.

    Vom DP100 habe ich eben kurz die Anleitung gelesen und da wird immer von Topfpflanzen gesprochen.

    Zur Froggit: Ich bin kein Freund von All-in-1-Geräten. Der Grund ist einfach: Die Klimadaten müssen systematisch an verschiedenen Stellen gemessen werden. Außentemperatur misst man nicht in praller Sonne, sondern im Schatten - bewährt ist die Nordwand, der Sensor soll keinen Kontakt zur Gebäudehülle haben und ca. 2m über dem Boden sein.

    Regen misst man mit einem Sensor der vom Regen aus den üblichen Richtungen erreicht werden muss, sinnigerweise über der Dachkante oder zumindest von Westen und Osten frei erreichbar.

    Wind wiederum darf man nicht auf dem Dach messen, da sind die Werte viel zu hoch. Das Dach leitet durch seine schräge Form den Wind von der ganzen Fläche nach oben zum Giebel, und dort ist dann massiv überhöhte Windgeschwindigkeit am Sensor.

    Wind ist auf Privatgrundstücken insgesamt schwer zu messen. Wenn man es über dem Dach machen will, muss man am Mast deutlich über Giebelhöhe kommen -> Blitzgefahr, Stromversorgung. Wenn man es niedriger auf dem Gelände macht, hat man Abschattungen durch Gebäude und Bäume. Drum habe ich von Netatmo einen Regenmesser und einen Außenfühler, die getrennt an passenden Positionen sind.

    HIlft dir das weiter? Ich kann dir zu der konkreten Hardware keine Ratschläge geben, aber Infos die dir bei der Entscheidung helfen können.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Hey top gun,
    wieder mal ein sehr umfangreiche Antwort, mit vielen sinnigen Infos.
    Nutzt du eine Wetterstation? Wenn ja welche?
    Und wie löst du das Thema Bodenfeuchte?

    Gruß Nils
     
    Ich habe eine Netatmo. Die ist mit Wunderground gekoppelt, so dass ich sie in meiner Huntersteuerung anbinden kann.

    Die Bodenfeuchte nutze ich erst seit diesem Frühjahr. Davor habe ich die bei Hydrawise enthaltene Bodenfeuchtesimulation arbeiten lassen, die basierend auf Klimadaten die Austrocknung errechnete und dann rechtzeitig beregnete. Nennt sich bei Hunter "Smart ET-Plan". Die Kalkulation dahinter nennt sich Evapotranspirationsrechnung und ist irre aufwendig, zwei Herren namens Monteth und Persenne haben die Formel vereinfacht. Hydrawise macht das für mich, ich sehe nur "Restfeuchte: 80, 70, 60, ..." - irgendwann meint der Controller dass es soweit ist. Da das eine Modellrechnung ohne genaue Kenntnis deines Bodens (Feldkapazität) und der Verdungstungsrate deiner Graspflanzen ist (sog. Crop Efficiency), rechnet Hunter im Sommer etwas pessimistisch. Mit einer Korrektur von -20% (also 20% mehr Abstand zwischen den Beregnungen) bin ich damit gut hingekommen.

    Mittlerweile habe ich spaßeshalber basierend auf einem Truebner SMT-50 das Schätzen durch Messung ersetzt. Im Rasen sitzt der SMT-50 mit 10m Kabel an einer kleinen Elektronikbox, darin ein Einplatinenrechner "Wemos D1 Mini" der die analogen Daten wandelt und an die Hausautomatisierung schickt. Die nimmt an und trifft nachts eine Bewässerungsentscheidung. Die geht per Relais an den Hydrawise-Computer. Der hat zwei einfache Sensoreingänge für Zweidrahttechnik, und ich habe Sen-1 als Feuchtesensor definiert. Hunter nimmt Sensordaten einfach als Go/NoGo-Entscheidung der Sensorelektronik an, nicht als quantisierten Wert.
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    .In der Hausautomatisierung sieht das differenziert aus, Bodentemperatur ließe sich noch dazu anzeigen:

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    644339

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    .Bei Hunter ist es dann sehr schlank:
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    644340

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    .Das war aber viel Bastelaufwand für ein Winterprojekt.

    .Normalerweise schließt man bei Hunter einen fertig konfektionierten Feuchtesensor an wie den Hunter Soil-Clik, Toro Precision Pro PSS oder Rain Bird SMRT-Y. Da kommt eine kleine Box neben den Controller, an der man den aktuellen Messwert sieht und einen Schwellwert einstellen kann. Der Sensor wird dann mit Draht im Rasen vergraben (Hunter, RB) oder hat proprietären Funk (Toro)
     
    Hallo top gun,
    ich habe noch mal etwas recherchiert.
    Ich schwanke noch weiter zwischen netatmo und froggit. Zu netatmo habe ich aber auch was die Qualität angeht, insbesondere beim Regensensor eine Menge negatives gelesen. Was mich aber zu netatmo zieht, sind die einzelnen Sensoren, also keine großen6 in 1 Geräte und die bessere ifttt Einbindung.
    Was ich jetzt herausgefunden habe, dass die Froggit Geräte wohl dieselben sind wie die von ecowitt. Ecowitt wiederum bietet einzelnen Regen und Windsensoren an. Z. B. den WH40 und den WS68. Hast du davon schon was gehört? Bzw. Hat hier wer Erfahrungen damit?

    Gruß Nils
     
    Hallo Walross, direkt zu diesen Wetterstationen kann ich dir nichts sagen, aber in diesem Wetterforum sind die beiden Stationen Thema. da bekommst du auf jedenfall mehr infos. Index - Wetterstationen.info Forum

    Ich habe eine Davis Instruments Funk Vantage Pro2™ Plus DAV-6162EU Funk-Wetterstation
     
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