Bewässerung länger oder öfter?

goto

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12. März 2013
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Hallo,

hier in Berlin sind die Böden recht sandig, daher hatte ich bisher immer täglich oder zweitäglich gewässert.

Nun drang auch zu mir durch, dass länger und weniger oft besser ist, also wässere ich nur noch alle 3 Tage, dafür deutlich länger. (So, dass jeder qm seine 10-15 Liter bekommt.)

Seitdem habe ich aber vertrocknete Stellen und der Rasen sieht nicht mehr so flott aus. Braucht das Grün eine gewisse Zeit, bis die Wurzeln tiefer gewachsen sind? Falls nein, soll ich noch länger oder lieber wieder häufiger wässern?
 
  • Gerade Sand lässt wasser ja schnell durch, weswegen ich denke, das öfter kurz besser ist, denn wenn du länger wässerst, wässert du eventuell eher den boden unter 1m, statt deine Pflanzen.
    Ist beim durchgetrockneter Lehm bei uns gerade auch so, der lässt das Wasser direkt durch, heisst kurz annässen und später dann etwas mehr, das dann nicht gleich wegfliest. Gerade in Kübeln, denn unsere Wiese (Rasen hab ich absichlich nicht) wird nicht gedüngt oder gewässert, wenn die abtrocknet, kommt sie eh wieder. Wie Wiese an Strassen, ist gemähtes Unkraut, das ist deutlich verträglicher.

    Suse

    Gruß in meine Heimat.....
     
    ...Seitdem habe ich aber vertrocknete Stellen und der Rasen sieht nicht mehr so flott aus. Braucht das Grün eine gewisse Zeit, bis die Wurzeln tiefer gewachsen sind?...

    Nee, das klingt imo mehr danach, als ob dein Rasen mal (wieder) gedüngt werden müsste... (Wann hast denn das letzte Mal deinen Rasen gedüngt?)

    ;)

    Nachtrag:
    Wann (Tageszeit) gießt du denn deinen Rasen immer?
     
  • Hallo und danke für die Hinweise soweit,

    letztes Mal gedüngt im April, aber der Hinweis klingt plausibel: Der Klee macht sich mächtig breit aktuell, da braucht das Gras wohl wieder eine Stärkung.

    Wässern mache ich meist in den Morgenstunden, so ab 6:30, um die Nachbarn nicht zu sehr zu belästigen.
     
  • Na und, der wird mitgemäht und gut ist. Ohne Blätter wächst der auch nicht weiter. Probleme macht uns Klee, wo wir Cotoneaster als Untergrund haben, da muss ich ihn rausreissen.

    Suse
     
  • Na und, der wird mitgemäht und gut ist. Ohne Blätter wächst der auch nicht weiter...

    Um Klee (vor allem Weißklee) nur ansatzweise mähen zu können, muss man den Mäher aber verdammt tief einstellen (quasi niedrigste Stufe - der wächst aber trotzdem wieder nach!) und das dann bei >25°C... (dann brauchst den Rasensprenger die nächsten drei tage nicht abstellen)
     
    Um Klee (vor allem Weißklee) nur ansatzweise mähen zu können, muss man den Mäher aber verdammt tief einstellen (quasi niedrigste Stufe - der wächst aber trotzdem wieder nach!) und das dann bei >25°C... (dann brauchst den Rasensprenger die nächsten drei tage nicht abstellen)

    Was empfiehlst Du als Gegenmaßnahme? Vertikutieren scheint mir die einzig gangbare Lösung..
     
    Lieber goto, über der Weisskleefrage ist die ursprüngliche Fragestellung offenbar ins Hintertreffen geraten.
    länger oder öfter?

    Wer mit einem Brunnen und einer komfortablen Bewässerungsanlage am Start ist, neigt dazu, diese häufig einzusetzen. Auf Golfplätzen wird dieses Konzept gelebt und wie es scheint, haben deren Greenkeeper damit auch sichtbaren Erfolg. Nicht ganz klar ist, welche Tricks diese Klientel anwendet, um die negativen Begleiterscheinungen häufiger Bewässerung zu unterbinden.

    Auf meiner Stadtrandscholle beobachte ich seit vielen Jahren, dass sich bei täglicher Bewässerung, flachwurzelnde Ungräser aller Art ein Stelldichein geben. Die Samen dieser fiesen Gesellen würden nicht auflaufen, wenn ich es fertig brächte, die Bewässerung erst bei einer Bodenaustrocknung von (was weiß ich) zwei/drei Zentimetern anwerfen würde.

    Seit ein paar Jahren fahre ich das Bewässerungsregime „seltener, dafür etwas mehr“. Ich bilde mir ein, dass es die Ungräser dadurch etwas schwerer haben. Ganz weg sind sie nicht, aber mir kommt es so vor, als wenn es weniger geworden wäre. Vertrocknete Stellen könnten (!) „abgängige Ungräser“ sein.

    der Rasen sieht nicht mehr so flott aus


    Das ist mit Sicherheit auch eine Frage der Ernährung. Wenn Du wirklich im April den letzten Dünger verteilt hast, darfst Du Dich über nichts wundern. Der sandige Brandenburger Boden gibt nicht viel her, um einen durch häufige Schnitte strapazierten Rasen das Leben leichter zu machen. Je nach dem, was Du Deiner Wiese abverlangst, müssen da regelmäßig Nährstoffe nachgefüllt werden.

    Da gibt es sicher kein Standardrezept – letztlich sieht man irgendwann, was seinem Rasen fehlt.

    In eingeschränktem Rahmen kann man im Baumarkt dann schon entscheiden, ob man eine stickstoffbetonte Düngergabe oder eher etwas Kaliumlastiges braucht.

    Das alles muss man nicht übertreiben, aber wenn Klee oder Moos auftauchen,
    hat man einfach den richtigen Zeitpunkt dafür verschnarcht.

    Viel Glück
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ne flüssige Gründungung wäre auch ein Thema, das hat Grandma in Lehnin gemacht, wenn das Landstück ausgelaugt war. 1000m² Pachtland um 12 Kinder zu ernähren waren im Krieg nicht allzuviel. Dazu der kleine (600m²) Garten hinter dem Haus in dem ich lernen durfte. Wenn der nichts mehr hergab, gabs ein Jahr Gründüngung. Man kann den Rasen nicht komplett auflösen, aber vielleicht mal bei den Bauern rumfragen, wer was übrig hat. Oder du machst es einmal richtig und lässt dir Lehm oder dunkeln Boden kommen. Und mischst den unter den Sand.

    Suse
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Danke Euch für die Beiträge! Ich denke, es hat mir wieder geholfen, mein Verständnis der Prozesse der Natur (und Technik) weiter zu stärken.
    Speziellen Dank an Parzival für die freundliche, hilfreiche und ausführliche Antwort!
    8)

    Werde nun öfter düngen, seltener (und dafür länger) bewässern und mal schauen, wie ich dem Klee Einhalt gebieten kann.
     
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