Liebe MP Düsenfreunde – Smylos Frage hatte ich schon am Nachmittag gelesen und mir für den Abend den praktischen Versuch vorgenommen…
Zur Erläuterung der Ausgangslage: Nach dem das Schwärmen um diese Düsen nicht abreissen wollte,
habe ich wohl im letzten Jahr einen schwierig zu bewässernden Teststreifen mit diesen Düsen bestückt. (ca. 7,50x36m) Verbaut wurden 6 x MP3000 180° und ein Hunter PGP mit einer winzigen Düse im 270° Betrieb. Versorgt wird der Strang mit einer 19mm PE Leitung. Der Fliessdruck an meiner Pumpe zeigte irgendetwas um die 4 BAR. Ca 1,5 m³ verbraucht die Konfiguration also. Dass das so funktionierte, hat mich schon tief beeindruckt.
Allerdings war vom Start her klar, dass diese Wassermenge keine Wunder bewirken würde.
Ich gebe zu, dass ich mich immer gefragt habe, in welcher Anordnung sich diese Regner befinden müssen, damit einmal 10 oder 12 mm Niederschlag erreicht werden. Ich habe meine Regner recht dicht gesetzt, so dass eine großzügige Überlappung gegeben ist.
Habe ich nun wenigstens diese 11 mm? Heute Abend habe ich mir zwei Fotoschalen geschnappt und den praktischen Versuch gestartet. An zwei verschiedenen Stellen wurden die Schalen aufgestellt und das System gestartet. Nach 35 Minuten habe ich den Inhalt der Schalen ausgelitert.
Hochgerechnet auf eine Stunde hatte ich in beiden Schalen ca. einen ¾ Liter. Das sind bei Schalenabmaßen von 30x21 cm ziemlich genau 11,9 mm. Donnerwetter!
Wer seinem Taschenrechner nicht traut, kann das hier relativ gut nachvollziehen
http://www.cactus2000.de/de/unit/massra2.shtml
Fazit:
1. Die Hunter-Angaben beziehen sich offenbar auf eine lineare Anordnung der Regner bei 100%er Überlappung. Mit diesem Fotoschalen-Trick kann das jeder für sich nachvollziehen.
2. Eine Niederschlagsmenge von 12 mm ist recht überschaubar. Ob nun gerechnet oder gemessen – eigentlich ist diese Information nur von relativem Wert. Es geht im Wesentlichen doch immer um die Feldkapazität. Ob die nun mit 12 oder 40 mm pro Stunde erreicht wird, hängt davon ab, wieviel „nachgefüllt“ werden muss. Ich kenne die Feldkapazität meines Bodens an der fraglichen Stelle nicht, sehe aber, dass ich in „trockenen Wochen“ mindestens 40mm brauche, um den Rasen grün zu halten. Dafür müssten diese MRP Düsen (Verdunstung eingerechnet) wöchentlich mindestens vier Stunden laufen.
Diese Düsen suggerieren dem geneigten Bewässerungsfreund, alles Erforderliche getan zu haben…
Bei Pumpen schwacher Leistung oder Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz, will ich das gern als Lösungsansatz akzeptieren. Der Regenmacher, mit der Ambition schnell zum gebrauchten Erfolg zu kommen, wird diese MRP Düsen (so geht es mir) immer als „Spitzer“ im Hoffnungslauf sehen.
Viel Glück