AW: Baumschutzsprialen oder was anderes? Kann wer raten?
Haua Haua weh!!! Alter Verwalter! Das sieht man Übel aus! Mäuschen und Co. schliess ich mal aus.......
Ich hab ja schon gesehen, wie niedliche kleine Vögelchen schöne saftige Rindenstreifen aus meinen Bäumen rissen, aber das Schadbild hier trifft (zumindest mittels in Augenscheinnahme der Foto´s) wohl eher auf einen pubertierenden Rehbock hin, welcher sich seines Bastes erledigen wollte. Das Bäumchen war dafür einfach zu prädestiniert. Ob ein Stützpfahl dem Bäumchen allein Schutz geboten hätte, vermag ich nicht zu beurteilen, aber in der Größenordnung des Bäumchen ist ein Stützpfahl die ersten Jahre unumgänglich.
Auch eine Baumspirale muss nicht zwangsläufíg Deinen Baum vor Schaden durch sich scheuernde Böcke bieten. Denn solang diese den Baum schön stramm umschließt, erfüllt diese auch wunderbar den Zweck, um sich die "Hörner ab zustoßen". Bei uns in den neu angelegten Streuobstwiesen werden Tapeten (sieht immer aus wie eingewickelte Bonbons) luftig um den Stamm gebunden, damit der Bock keinen harten Widerstand zum Abstreifen des Bastes hat.
Ergo, Stützpfahl und zeitweise Verbissschutz (niemals ganzjährig dran lassen!) für Deine Bäumchen!
Zum aktuellen Fall der Pflaume. Leider ist aus den Bildern nicht ganz ersichtlich, wie groß der Schaden ist. Das er immens ist und mindestens 65% der Rinde praktisch nicht mehr vorhanden ist, also 2/3 der lebenswichtigen "Arterien" nicht mehr existieren, das seh ich auch auf den beiden Bildern!
Was tun? Macht es Sinn, sich ernsthaft Gedanken zum Erhalt der Pflaume zu machen? Ich meine schon! Aber das muss halt jeder für sich selber entscheiden, ob er Platz hat, ein Bäumchen aufzupäppeln oder ob er im Schrebergarten jeden Quadratmeter sinnvoll vergeben muss. Denn eine Garantie wird es nicht geben.
Auf Grund des zeitl. Ablaufes hier, sprich die große Zeitspanne zw. Schädigung und der nun folgenden Reaktion, ist eine Wundüberbrückung mittels Rindenübertragung o.ä. eigentlich auszuschliessen. Eine Ammen- oder Reiserüberbrückung wäre möglich, aber man sollte auch die Schule im Dorf lassen und wissen, das dies letztendlich mehr den Forscherdrang befriedigt als dass man sich um erträge bemüht. Da kommt halt wieder die Frage auf, kann ich es mir leisten, rum zuspielen! Eine Rindenübertragung habe ich praktisch noch nie gemacht, schon aus dem Grund hätte ich "gespielt" (ist m.W.n. 1985 das erste mal gelungen). Reiserüberbrückung ist dagegen durchaus machbar, aber bei der Größe der hier vorliegenden Wunde auch mehr "Forscherdrang" als alles andere.
Wie gesagt, ich weiß nicht, wie weit die Wunde rum geht, aber ich würde hier die Wundränder sauber schneiden und etwas machen/empfehlen, was ich sonst nie machen würde, Wundverschluss flächig und geschlossen auftragen. Ach ja, und natürlich einen Pfahl spendieren.....