Baugrundstück von Unkraut befreien und Bodenverbesserung

borish

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04. Juni 2022
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Dresden
Hallo,

ich besitze ein Baugrundstück, auf dem voraussichtlich im nächsten Jahr die Bauarbeiten beginnen. Ich überlege, die Zeit bis dahin zu nutzen, um vorbereitende Arbeiten auszuführen.

Das Grundstück ist 689 m² groß, sonnig und derzeit bis 1 m hoch mit Unkraut bewachsen. Der Boden besteht aus Mutterboden 0 - 20 cm, darunter feinsandiger, toniger Schluff. An wenigen Stellen ist kein Mutterboden vorhanden. Die Bauarbeiten werden im vorderen Teil des Grundstücks stattfinden. Hier ist auch eine leichte Geländeregulierung geplant mit Aushub bis auf 50 cm an einer Ecke. Der Oberboden soll abgetragen, gelagert und später wieder eingebaut werden. Es wird kein Keller gebaut. Ich möchte später Rasen und Beete anlegen und im hinteren Teil Bäume und Büsche pflanzen.

Vorüberlegung: Wenn der abzutragende Oberboden voller Unkraut und Wurzeln ist, dann wird er sich nur schlecht verteilen lassen. Wenn der Boden darunter, der abgefahren werden soll, auch viele Wurzeln enthält, erhöht das ev. die Entsorgungskosten. Da ich das Unkraut sowieso beseitigen muss, kann ich es auch jetzt machen, dann hat es mehr Zeit zum Verrotten.

Meine Idee:
  • Unkraut mit Herbizid behandeln.
  • Nach zwei Wochen den Boden mit der Motorhacke bearbeiten.
  • Danach Gründüngung mit nicht winterharten Sorten wie Lupinie, Phacelia.
  • Im Herbst Bäume und Büsche im hinteren Teil anpflanzen.
  • Im nächsten Jahr den ausgehobenen und bis dahin verbesserten Mutterboden verteilen. Wenn nötig, nochmal fräsen und im hinteren Teil und am Rand mit dem Anlegen des Gartens beginnen.
Meinungen und Ratschläge dazu?
 
  • Ehrlich, ich würde da nicht viel Arbeit rein stecken.
    Während der Bauarbeiten wird das Gelände von schwerem Gerät befahren, Kies, Sand und Steine auf dem Gelände gelagert, übrig gebliebene Mörteleimer hingekippt……es wird danach eh aussehen wie Harry.
    Wenn den Arbeiten Wurzeln im Weg sein sollten, haben die auch das passende Gerät, um sie ratz-fatz auszugraben.
    Wenn Du was machen willst, dann nimm dir nen Freischneider und mähe das Gras ab, um es am Aussamen zu hindern. Das wird es Dir später etwas leichter machen.
    Ansonsten kannst du nicht viel tun.

    P.S.: auf einer mit Totalherbizid behandelten Fläche wachsen auch keine Lupinen mehr. Von Verbesserung kann da keine Rede sein.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich würde den hintersten Teil auch jetzt schon angehen. Jetzt kommst du mit schwerem Gerät problemlos dorthin, falls du dort etwas grösseres planst. Bei über 600 m2 werden die Bauarbeiten sich auf den vorderen Teil beschränken, besonders wenn du mit Absperrband den hinteren Teil abtrennst. Planieren oder sonst etwas würde ich aber im vorderen Teil auch nicht, ausser mähen.
     
    Sicherlich wird noch eine Versickerung gebaut. Das braucht Platz. Heizung? Ringkollektor für Erdwärme?

    Unkraut platt machen wäre trotzdem sinnvoll. Aber mehr nicht.
     
  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Eine Versickerung ist nicht geplant, auch keine Erdwärmekörbe.
    Wie kann ich das Unkraut dauerhaft beseitigen ohne Herbizid? Das Problem sind ja die Wurzeln.
    Kann ich eine Bodenverbesserung auch vornehmen ohne vorher das Unkraut vernichtet zu haben?
     
    So oder so kannst du nicht Unkraut dauerhaft beseitigen.

    Auch nach einem Herbizid kommen die Kräuter irgendwann wieder.


    Ich schlage vor, dass du das Herbizid weglässt, die Fläche mähst, dann kannst du mit der Motorhacke umbrechen und die gröbsten Wurzeln rausharken.

    Damit die Fläche nicht sofort wieder zuwächst, solltest du dann aber eine Gründüngung einsäen.

    Die Frage ist nur, wann du mit diesem Prozedere beginnst. Wenn du nachher noch Mutterboden aus dem Teil, wo das Haus ausgeschachtet wird, im Gartenbereich verteilst, dann ist es irgendwie unsinnig, vorher den Boden freizuräumen.
     
  • Ja, das hatte ich vor.

    Im ************* habe ich diese Anleitung gefunden:

    In welchen Fällen ein Herbizid-Einsatz sinnvoll sein kann
    Soll ein stark von Wurzelunkräutern wie Ackerkratzdistel, Quecke oder Brennnessel bewachsener Garten bzw. ein einzelnes Beet neu angelegt werden, so ist der Einsatz von Herbiziden im Einzelfall tatsächlich sinnvoll. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

    1. Bringen Sie das Herbizid vor dem Umgraben aus.
    2. Graben Sie den Boden um und entfernen Sie alle Pflanzenreste.
    3. Säen Sie nach der erforderlichen Wartezeit eine Gründüngung aus.
    4. Alternativ können Sie zunächst auch Kartoffeln anbauen.
    5. Beräumen Sie das Feld nach einem Jahr.
    6. Bringen Sie erneut ein Herbizid aus.
    7. Halten Sie vor einer Neuanpflanzung die vorgeschriebene Wartezeit ein.
    8. Bepflanzen Sie das Beet / den Garten neu.
     
    Hallo Borish,
    Mach doch mal ein Foto von dem Grund. Eine Totale und eventuell ein paar Nahaufnahmen von Stellen, die du für repräsentativ hälst. Dann kann man eventuell sehen, mit was du es zu tun hast.
    Die Vorgehensweise ist natürlich eine völlig andere, je nachdem ob wir hier von einer Wiese reden oder von einer Brache mit Brombeeren und Co.
    Unkraut dauerhaft entfernen geht eh nicht…….wäre ja auch zu schön. Es kommt immer wieder, besonders gerne auf „nackten“ Flächen. Insofern ist ein Bewuchs mit Gras derzeit das Beste, was dir passieren kann. Du darfst davon ausgehen, dass im Boden noch genug Samen liegen oder angeweht werden, um dir auf Jahre „Freude“ zu bereiten.
    Das gehört einfach zu einem Garten dazu.
    Und ob der Boden so dringend einer Verbesserung bedarf, ist auch fraglich. Je nachdem, was du darauf vor hast. Rasen braucht was anderes, als Blumenbeete oder Gemüseland.
    Nix, was man nachträglich mit Sand oder Kompost nicht hin bekäme……
     
    Heute habe ich Fotos gemacht. Das Grundstück ist nicht in der Nähe, deshalb hat es eine Weile gedauert.
    Der Bewuchs ist 1 m hoch. Im vorderen Bereich sind ein paar trockene Stellen.
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    Hallo borish,
    das ist soweit ich sehe, eine ganz normale Pflanzengesellschaft, wie sie in jeder Heuwiese vorkommt. Tendenz "Magerrasen". Das heisst, deine Parzelle war wohl seit längerem extensiv bewirtschaftet. Ökologisch gesehen ist sowas besonders wertvoll, aber darum geht es ja hier nicht.
    An deiner Stelle würde ich da gar nichts machen. Wie gesagt, der Bewuchs mit Gräsern verhindert, dass sich Schlimmeres ansiedelt. Wenn Du da jetzt rodest und umzackerst, dann könnten sich andere, weit lästigere Sachen ansiedeln. Ackerdisteln zum Beispiel. Das Kraut auf dem kleinen Bild Nummer drei, mit den pfeilförmigen Blättern, ist das Einzige, was ich eventuell ziehen würde, bevor es sich versamt.

    Wenn Du dann Deinen Garten anlegst, weisst Du jetzt schon, dass eine Aufdüngung mit vor Allem Stickstoff nötig sein wird. Aber eben nur da, wo es gebraucht wird. Also bei besonders stark zehrenden Kulturen. Rasen gehört dazu. Das lässt sich aber einfach mit organischem oder mineralischen Dünger bewerkstelligen.

    Hecke anlegen, wenn das Grundstück so weit entfernt ist, dass du 4 Wochen brauchst um Fotos zun schiessen, kannst Du vergessen. Die müsste am Anfang gewässert werden, bei so Wetter wie jetzt sogar täglich.

    Eile mit Weile. Du kannst im Augenblick nicht viel tun, um Dein Häusleprojekt voran zu bringen. Auch wenn ich Deine Ungeduld verstehen kann.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Gut. Wäre wenigstens Mähen sinnvoll?
    Im Herbst möchte ich im hinteren Teil Bäume anpflanzen.
     
    Ja, mähen ist jetzt sinnvoll, damit das lange Gras nicht über den Winter am Boden liegt, dort matschig wird und den neuen Aufwuchs behindert.
    Evtl. macht das ja sogar einer der Bauern, wenn er das Heu behalten darf?
    Ansonsten mit dem Freischneider mähen und das Mähgut zusammenrechen und entsorgen. Bei uns kann man Grünschnitt zur Sammelstelle am Kompostwerk bringen. Wie das bei dir ist, weiss ich nicht.

    Liegt da schon ein Wasseranschluss auf dem Grundstück? Ansonsten gilt das Gleiche, wie für die Hecke. Neupflanzungen müssen gewässert werden!
     
    Ich will Bauwasser beantragen, dann kann ich auch gießen.
    Wäre es nicht besser, das Mähgut als Mulch liegen zu lassen?
     
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