Aprikosenbaum krank?

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08. Feb. 2011
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Hallo!
Kann mir bitte jemand helfen.
Unser Aprikosenbaum kräuselt seine Blätter und sondert eine eigenartige Masse ab (siehe Bilder).
Was könnte das sein?
LG
 

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  • Ich weiß, ich wiederhole mich ständig. Aber ist es möglich, ein Ganzkörperfoto einzustellen? Also, vom Baum (wenn Du magst, darfst Dich ruhig daneben stellen).

    Jetzt musst Du wieder fragen: Warum?

    Und ich dann wieder sonorisch: Weil der Gummifluss vorrangig eine Stresskrakheit ist und eine Beurteilung der Ursache nur im Ganzen möglich ist.

    Späßgen beiseite. Gummifluss ist einfach Scheiße (upps). Bekämpfung ist praktisch nicht möglich. Manch ein Baum hat es selber recht gut im Griff und kommt trotzdem klar im Leben, andere wiederum schwächeln, befallen Äste, Zweige etc. kränkeln rum und sterben ab (was natürlich den Stressfaktor nicht im geringsten schmällert).

    Was kann man tun? Gute Frage.
    Alles optimieren, Nährstoffe, Schnitt, Lage,Bodenbeschaffenheit, Nachbar, Nachbars Hund, etc.. Eben dafür braucht es das Foto.

    Verbißschutz nötig?
    Sorte Bekannt?
    Alter?

    Bei Süßkirschen haben nachweislich Schröpfschnitte im Stamm und Astbereich Linderung bis Heilung bewirkt. Ich persönlich habe bei einem geplagtem Red Haven dieses Jahr nach der Blüte 3 Reihen a´ 5 Schnitte (je 15cm lang und 10 "Brücken"dazwischen) wechselseitig am Stamm aufwärts gesetzt und bin guter Dinge. Allerdings werde ich 1-2 Jahre abwarten, um Schlüsse zu ziehen. Geschadet hat es aber nicht und der Gummifluss ist stagniert, obwohl man meinen müsste, dass eben diese Schröpfschnitte auch Stress verursachen.

    I hope.
     
    Hallo, danke für eure Hilfe, hier ein Ganzkörperfofo
     

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  • Sorte Ungarische Beste, vor 2 Jahren gepflanzt. Der Beißschutz sollte Schatten für den Stamm geben, Standort volle Sonne.
     
    ausserdem hat der baum m.e. die schrotschußkrankheit. die flecken und löcher (gut zu sehen in der bildvergrösserung) weisen darauf hin.

    http://www.gesal.ch/ch/de/plant-guide/pests/Schrotschuss.html

    der baum ist noch jung. vllt. war er schon krank beim kauf. oder kein optimaler standort. die ursache für beide krankheiten kann ich nicht sagen.
    ob da noch was zu retten ist, kann vllt. fruitfarmer beurteilen.
     
    Hallo Maja, hallo Barisana,

    mhhhh, Ungarische Beste. Hab ich vor 6-7 Jahren mal als Busch geschenkt bekommen (ich, der nur Halb- und Hochstämme sein eigen nennt, pöhh!) Nun ja, ein Geschenk einer lieben Person wird selbstredend gehegt und gepflegt, weil eben dieses hübsche Mädel auch immer ein Auge drauf hat, ähm, auf den Baum.... (möge dieser eine Baum mir niiiee eingehen!).

    Ungarische Beste ist bekannt für späten und unregelmäßigen Ertragsbeginn, mäßigen bis mittelstarken Wuchs und eigentlich wenig Krankheitsempfindlichkeit.

    Schrotschußkrankheit, der ewige Geist des Steinobstes.

    Nun, was kann, sollte man eventuell tun?

    Zuerst mal wieder der mittlerweile nötige Haftungsausschluß: Ich gebe hier lediglich meine eigene Meinung wieder, so, wie ich es selber praktiziere bzw. bei meinem Eigentum handhaben würde, ohne jegliche gesundheitliche und umweltbelastende Bedenken. Ohne chem. Keule. Und lediglich auf Grund der hier vom User gegebenen Hinweise und Daten!


    • Das Ganzkörperfoto kam genau richtig! Volle Südseite, wärmespeichende südl. Hauswand (eventl. gar Schlagegenschutz), perfekter Standort. Denn wir dürfen bei all dem nicht vergessen, dass u.a. Aprikosen warme und vor allem lufttrockene Gegenden bevorzugen (Dein Standort ist leider nicht erkennbar)! Klingt nicht gerade nach dem typischen deutschen Ländle, oder? Daher ist Pfirsich und Aprikosenanbau auch immer irgendwie ein Kampf....Krampf. Aber spannend und lohnend alle mal! Schwerer, undurchlässiger verdichteter Boden wäre allerdings mehr als nur kontraproduktiv. Das kann die Aprikose gar nicht ab. Wäre, wenn dies zu träfe wohl auch der Hauptstreßgrund für den Gummifluss.

    Daher, ohne die Bodenverhältnisse zu kennen, ansonsten eine gute, perfekte Standortwahl.


    • Der Verbißschutz wäre bei mir als erstes heut Abend ab. Warum. Weil Wäsche auch ohne Netz besser trocknet, weil Schatten für Sonnenanbeter Scheiße ist, weil ich nicht sehen kann, ob die Veredlungsstelle unten, und vielleicht schon zu tief ist, weil Mäuse, Schnecken und Co. sich am Wurzelhals kein wolliges Heim bauen sollten, weil wenn schon dann in weiß sinnvoller wär, weil es einfach nicht schön aussieht und sinnfrei ist, weil.............

    Nicht bös gemeint, so bin ich halt!


    • Der späte Ertrag sowie der mittelstarke Wuchs sollte der geneigte Besitzer nutzen, um die Krone für die "Volllast" aufzubauen. Will damit sagen, dass ich die bisherige Schnittführung für suboptimal, oder besser für zu zaghaft empfinde. Ich würde E/Juni einen schönen, richtungsweisenden Sommerschnitt durchführen. Eine schöne Hohlkrone, damit Du lange etwas vom Baum hast. Und damit der Baum, wenn er dann im Ertrag steht, diesen auch verkraften kann. Auf ein Auge nach außen ableiten, grob gesagt so ungefähr:
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    • Statt dem Verbissschutz hätte ich dem Baum bei der Pflanzung lieber eine richtige Stütze spendiert. Die jetzige Stütze ist zu schwach und vor allem viiieeeel zu nah am Stamm. Abgeschnürt wird der Stamm aber jetzt z.Z. nicht, oder? Ist nicht leicht zu erkennen. Es entstehen Scheuerwunden, Spalte, Ritze u.s.w. zw. Stamm und Pfählchen, alles Verstecke und Eintrittsprorten für den "Feind", und, Du ahnst es sicherlich, Streßfaktor. Ein, besser noch zwei Holzpfähle Ø 6-8 cm mit ca. 15 cm Stammabstand, das ist jetzt noch machbar. Und wenn Du den einen Pfahl gut platzierst, dann fungiert er gar als Sonnenschutz im zeitigen Frühjahr um die sogenannten Frostriße vorzubeugen (die ich für meinen Teil gar nicht als so schlimm empfinde, sind sie doch ähnlich den Schröpfschnitten angeordnet).

    • Zum Gummifluß habe ich in obigen Fred bereits einiges gesagt. Ich gehe davon aus, dass es sich um Anzeichen von Streß handelt. Das ich dieses Problem dieses Jahr mittels Schröpfschnitte beheben versuche, habe ich oben erwähnt. Auswertung aber erst in 1-2 Jahren, frühestens, möglich. Negatives bis dato jedenfalls nicht.

    • Schrotschusskrankheit ist natürlich ein Problem und kann durchaus zum Totalausfall führen, keine Frage. Es handelt sich hierbei um eine Pilzinfektion, eine sehr hartnäckige dazu. Um diese merkenswert bekämpfen zu können, muss man verstehen, wie, wann, wo dieser Mistpilz agiert. Die Sporen überwintern wie alle Sporen zunächst einmal an befallenen Triebspitzen, Wunden, Fruchtmumien, etc. Daher ist der erste erforderliche Schritt die Entfernung der kranken Triebe & Co. im Winter. Die Sporen werden hauptsächlich mit dem Regen in untere Regionen, Zweige, Triebe gespült. Daher tritt der sichtbare Befall zunächst vermehrt unten auf, aber er breitet sich danach zügig nach oben aus. Chem. Keulen sind sicherlich möglich, am besten ab der Austriebspritzung (mehrmals bis A/Juni bei einem jährlich befallenen Kameraden).
    Wie ich erwähnte, bin ich kein Fan von Schwermetallspritzungen. Ich bekämpfe/beuge vor Pilzerkrankungen ledigl. mit Natronspritzungen. Ich würde an Deinem Baum nun folgendes in pincto Schrotschuss machen:

    • Den Baum nach sichtbaren befallenen Trieben untersuchen (das sind so eingesunkene, dunkle bis rotbraune Flecken, manchmal auch mit einem einzelnen Gummitröpfchen) und diese abschneiden. Des weiteren an schön warmen Tagen (am besten Abends, nie in der prallen Sonne) den Baum spritzen. Das wetter bitte so wählen, dass der Baum noch abtrocknen kann. In 2 wöchigem Abstand. Wirkt dieses Jahr ledigl. Eindämmend, ganz wirst es dieses Jahr nicht mehr los, aber hilft schon fürs nächste Jahr. Spritzmittel 10 Gramm Kaisernatron auf ein Liter Wasser (an alle Neunmalklugen: ich weiß, dass das auch Chemie ist, und mit Zitrone dran auch eine leckere Brause.......)

    • Austriebssspritzung nächstes Jahr mit 5 Gramm Kaisernatron + 5 ml Rapsöl + Emulgator auf ein Liter Wasser. Auch trinkbar, schmeckt aber beschissen. Ich hab jahrelang gute Erfahrungen mit Rapsöl gemacht, bin jetzt aber seit 2 Jahren auf feriges Niemöl mit Rimulgan als Emulgator umgestiegen, aus reiner Bequemlichkeit des einfacheren Händlings wegen. Und mit einer 1 Liter fertigen Niemöl-Emulgatormischung kommst im Hausgarten eine Weile hin, auch wenn dieser Liter um die 25 EUR kostet. Diese Spritzmittel setzte auch das Jahr über ein, bei saugenden Schädlingen (Öl halt). Mehr Spritzmittel gibt es bei mir nicht. Damit komme ich ohne Probleme aus, wenns denn nötig ist.
    ..ob da noch was zu retten ist...
    Garantie gibt es nie, ich finde aber die Ausgangslage lohnenswert. Und, was wären wir ohne Geduld (95% des HGN, muhahaha....)
     
    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, werden auf alle Fälle versuchen zu retten was noch zu retten ist. Der Baum steht übrigens im Süden Österreichs...
    LG
    P.s. vielleicht kannst du mir auch beim Wein helfen, der hat auch irgendwas, ist das evtl. Mehltau?
     

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  • Wie Sandor schon schrieb, Rebpockenmilbe. Also ein saugendes Mistvieh, kein Pilz.

    Eine unmittelbare Behandlung ist bei geringem Befall nicht zwingend nötig. Ich würde hier nächsten Frühjahr oben beschriebene Austriebsspritzung anwenden, da die Milben (dafür das ÖL) auf den reben überwintern.

    Sollte der Befall stärker sein, kannst Du diese Spritzung natürlich auch jetzt anwenden. Nicht bei direkter Sonne, am besten abends.
     
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