Apfelfrüchte voller Schorf und ohne Haltbarkeit

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Hallo zusammen,
wir haben seit vier fünf Jahren einen Apfelbaum der Sorte Malus Gala. Die ersten vier Jahre hat der Baum jedes Jahr nach der Blüte alle Fruchtansätze nach kurzer Zeit abgeworfen. Irgendwie haben wir uns schon fast damit abgefunden.

Dieses Jahr hatten wir witzigerweise endlich Äpfel am Baum. Die Früchte sind bis in den August hinein fleißig gewachsen. Die Früchte sind etwa 5 Zentimeter groß, was aber aufgrund des jungen Baums normal sein dürfte. Ende August hat der Baum dann begonnen die Äpfel abzuwerfen und wir haben die noch hängenden Früchte geerntet.

Allerdings sind die Äpfel über und über mit Schorf versehen und nun, trotz Lagerung im Keller alle total hutzelig. Im Grunde sind die Dinger nun so weich, dass sie nicht wirklich essbar sind. Was haben wir falsch gemacht?

Danke und Gruß!
 

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  • Zum Einen ist das noch nicht die Reifezeit des Gala-Apfels (wenn ihr sie schon vor eine Weile geerntet und eingelagert hattet)... das dürfte aufgrund der Erkrankung eine Art "Notreife" sein.
    Selbst die frühen Gala-Varianten reifen nicht vor Mitte September. Und zum anderen sind diese Äpfel wie du selbst sagst von Schorf befallen, was ja eine Erkrankung ist. So sind sie ohnehin nicht gut lagerbar.
    Ich weiß nicht wo du wohnst, doch die LWG Bayern empfiehlt den Gala nicht als hausgartentauglichen Apfelbaum - genau wegen der hohen Schorfanfälligkeit.
    Ja, ich wollte es auch nicht glauben und habe jetzt so ein Exemplar im Garten. ;-)
    Überlege auch (auch wenn der finanzielle Verlust weh tut und der Baum an sich wunderschön gewachsen ist) ihn durch einen anderen zu ersetzen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    In Ordnung, vielen dank für den wertvollen Hinweis.
    Welche Apfelsorte ist für den Garten denn sehr gut geeignet?
    Es darf auch gerne eine lagerfähige Sorte sein.

    Danke schön!
     
  • Die LWG Bayern hat ein paar Empfehlungen: Die "Top-Ten" der Obstsorten für den Hausgarten

    Aber natürlich gibt es noch mehr Sorten. Ich habe noch einen Alkmene, gesund, sehr feines, leckeres Aroma, leider nicht gut lagerbar, mit dem ich sehr zufrieden bin.

    Ansonsten muss man ein bisschen querlesen bis man das richtige für sich findet.
     
  • Gala ist eine kommerzielle Sorte, die viel Pflege braucht und gespritzt werden muss.
    Der ist nichts für Hausgärten, sondern eher für Chemieunternehmer und übernetzte Spindelplantagen.
    Nebenbei ist Gala (wie die meisten Sorten der Golden-Delicious Inzuchtkreuzungen)
    für Allergiker besonders ungeeignet.
    Zitat: Der Gala-Apfel ist schon durch Zucht krankheitsanfällig: stark anfällig für Mehltau (Podosphaera leucotricha), normal anfällig für Obstbaumkrebs, Apfelschorf und den meldepflichtigen Feuerbrand.
    Da würde ich nicht mit der Wimper zucken, sondern gleich die Säge zücken.

    Bei mir steht ein Berlepsch, der von mir nie gespritzt wird. Eine alte, robuste Sorte, die einen guten Standort braucht.
    Eine der leckersten Äpfel überhaupt, mit einem der höchsten Vitamingehalte unter allen Apfelsorten.
    Mein Baum ist ca. 40 Jahre alt und trägt noch sehr gut. Leider hatte ich dieses Jahr zum ersten Mal etwas
    Mehltau drin, aber nicht sehr viel. Es war aber auch so nass wie ich es in 30 Jahren noch nicht erlebt habe.
    Nebenbei gehört der Berlepsch zu den Apfelsorten, die für Allergiker oft gut verträglich sind.
    Leider ist er nicht besonders lange lagerfähig, und muss beizeiten gegessen oder verarbeitet werden.
    Übrigens genauso wie der Gravensteiner, meine andere Lieblings-Apfelsorte.
    Beide lohnen sich anzubauen, man bekommt Äpfel, welche die Sorten im Supermarkt
    weit hinter sich lassen. In Resistenz, Geschmack und Verträglichkeit.
     
    Der Gala ist wirklich hochgradig schorfanfällig und sollte im Hausgarten nicht angebaut werden. Ich hab den Hype um die Sorte ohnehin noch nie verstanden. Diese Schrumpelfrüchte hab ich auch bei der Goldparmäne, dem Cox Orange und der einen oder anderen alten Sorte, deren Name ich nicht kenne, aber nicht beim Golden Delicious, obwohl der auch etwas anfälliger für Apfelschorf ist. Aber da bleibt der Apfel am Baum hängen und fault auch nicht, obwohl diese Sorte immer als Negativbeispiel herhalten muss.
    Nein, diese Sorte ist - richtig angebaut (Weinbauklima) - weit besser als ihr Ruf

    Dieses Jahr spielt Apfelschorf aber auch kein große Rolle, weil die Blüte schon durch war, als es nass geworden.
    Als Golden Delicious-Kreuzungen bewährt haben sich auf jeden Fall der Elstar (mittelfrüh), der sich insb. auch für die rauheren Lagen eignet, und von dem es auch schon wieder etliche Nachkommen gibt (ist ja diploid), und der Jonagold (mittelspät), der mich jedes Jahr neu begeistert, weil er ein sicherer Träger ist und auch ohne Spritzen eine sehr gute Fruchtqualität bietet und sich lange lagern lässt.
    Sehr angetan bin ich auch von der Sorte Falstaff, eine Kreuzung aus GD x James Grieve, die ich auf Hochstamm habe und die dieses Jahr das erste Mal so richtig trägt. Das ist ein schöner, knackiger süß-säuerlicher mittelgroßer Apfel, den auch die Vögel nicht verschmähen (leider), Und auch der scheint sich sehr gut zu halten.

    Von Sorten wie Gala oder Rubinette würde ich allerdings die Finger lassen
     
  • Ich würde den Alkmene immer wieder pflanzen, das Fruchtfleisch ist sowas von feinzellig saftig und aromatisch... einfach nur lecker.
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    Dieses Jahr hat er auch ein klein wenig unter dem sehr feuchten Wetter und dem allgemeinen Befallsdruck gelitten, aber sonst ist er eine wirklich gesunde Sorte und die Früchte immer hervorragend.
     
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    Wir hatten einen roten Boskoop welcher nur gefällt wurde, weil er ziemlich schwer im Zaum zu halten war und auf Grund der Größe zu viel Schatten auf den Poolbereich warf. Die Äpfel waren immer wunderbar, allerdings alternierte der Baum stark.

    Als zweite Sorte habe ich einen Ontario. Der Baum ist auch nach gut 20 Jahren immer noch starkwüchsig und wurde dieses Jahr versuchsweise im Frühsommer geschnitten. Ob das besser als der Winterschnitt wird sich zeigen. Der Baum trägt regelmäßig sehr große Früchte, welche ewig lagerbar sind.

    Gespritzt habe ich die in den letzten Jahren nie. Funktioniert auch so.
     
    Wir hatten einen roten Boskoop welcher nur gefällt wurde, weil er ziemlich schwer im Zaum zu halten war und auf Grund der Größe zu viel Schatten auf den Poolbereich warf. Die Äpfel waren immer wunderbar, allerdings alternierte der Baum stark.

    Als zweite Sorte habe ich einen Ontario. Der Baum ist auch nach gut 20 Jahren immer noch starkwüchsig und wurde dieses Jahr versuchsweise im Frühsommer geschnitten. Ob das besser als der Winterschnitt wird sich zeigen. Der Baum trägt regelmäßig sehr große Früchte, welche ewig lagerbar sind.

    Gespritzt habe ich die in den letzten Jahren nie. Funktioniert auch so.


    Den Ontario hab ich Mitte der 90er auch mal angebaut, weil mir der Mann von der Baumschule den als Alternative zum Brettacher, der bei uns weit verbreitet ist, empfohlen hat. Aber den Vergleich konnte er bei uns nie standhalten. Die Brettacher sind wesentlich besser gewachsen, während ich den Ontario nach wenigen Jahren schon roden durfte (war einfach abgestorben). Ich weiß nicht, ob's am recht trockenen Standort oder an der Sorte lag, aber so wirklich überzeugt hat der nicht (war auch etwas krebsanfällig). Ein Brettacher ist mir hingegen noch nie eingegangen. Und davon hab ich schon mind. 20 gesetzt (nicht nur bei mir). Ich kenn aber welche, die auch einen Ontario haben und mit dem zufrieden sind. Das sind aber meist schon ältere Bäume.

    Boskoop wird hier nur noch selten gepflanzt und auch bei der Pflanzaktion von der Flurbereinigung war nicht ein Boskoop dabei. In diesem feuchten Jahr ist er zwar gar nicht mal so schlecht, aber normalerweise wächst er hier nicht wirklich gut und neigt auch stark zu Stippe. Außerdem muss man bei der Sorte immer viel Totholz rausnehmen. Ich glaub nicht, dass sich diese Sorte für trockene Lagen eignet
     
    Hier ist die Trockenheit zu Hause. Wir haben bröseligen Sandboden.

    Wir haben auch noch einen Säulenapfel, das ist aber Spielerei. Dieses Jahr trägt er sogar mal was.

    Wir essen eh fast keine frischen Äpfel :rolleyes:, ab und zu gibt's mal Kuchen oder Bratäpfel als Dessert im Winter. Dafür ist der Ontario ideal.
     
  • Wir haben einen zig Jahre alten Ontario, dessen Früchte seit ein paar Jahren leider immer von Fruchtmonilia befallen sind, ganz gleich wieviel Mühe wir uns mit dem Schnitt geben. Da wir ohnein keine richtige Lagermöglichkeit für Äpfel (bei 7-10°C) haben fliegt er demnächst wohl raus. Geschmacklich ist der Ontario gut, mE aber nicht so gut wie andere Sorten.
     
  • Hier ist die Trockenheit zu Hause. Wir haben bröseligen Sandboden.

    Wir haben auch noch einen Säulenapfel, das ist aber Spielerei. Dieses Jahr trägt er sogar mal was.

    Wir essen eh fast keine frischen Äpfel :rolleyes:, ab und zu gibt's mal Kuchen oder Bratäpfel als Dessert im Winter. Dafür ist der Ontario ideal.

    Das mag durchaus sein!

    Manche halten auch den Brettacher für einen guten Backapfel, z.B. für Apfelküchle. Und ja, für solche Geschichten kann man ihn auch nehmen. Für mich ist das allerdings ein Saftapfel für den Apfelsaft bzw. Apfelmost. Natürlich brauchst Du für einen aromatischen Süssmost auch noch Äpfel, die etwas mehr Geschmack mitbringen, aber Brettacher, Schwaikheimer und Bohnäpfel sind dafür schon recht gut geegnet.

    Ich gehöre übrigens auch nicht zu den Leuten, die die Äpfel bevorzugt roh essen. Für feinere Sachen (z.B. Apfeltaschen, Plunderteilchen, Apfelgelee als Brotaufstrich) nehm ich gerne den Golden Delicious, weil der so schön geliert und überhaupt nicht mehlig oder körnig ist. Für Apfelstrudel, Apfelkuchen und alles, was ein bisschen gröber ist von der Textur, nehm ich meistens den Jonagold, weil man den recht lange (bei nicht allzu hoher Temperatur) backen kann, ohne dass er zerfällt. Der behält einfach sehr gut seine Konsistenz.

    Diese Sorten, die auf den Golden Delicious zurückgehen, bringen aber alle so viel Süße mit, dass man gar nicht mehr groß nachsüßen muss.

    Wir haben übrigens keinen sandigen, sondern einen sehr tonigen Boden mit Tongehalten von deutlich über 40%. Halb- und Hochstämme gehen daher fast immer, weil die in den Bereichen wurzeln, wo sich das Wasser etwas besser hält. Nachteil der Tonböden ist halt die schlechte Nährstoffmobilität im Boden. Aber wenn die Bäume einmal angewachsen sind, gedeihen die bei guter Pflege auch auf den schwächeren Böden. Am schwierigsten sind die ersten drei Jahre. Da muss man schon öfters mal wässern und düngen.

    Ich muss aber sagen, dass die modernen Tafeläpfel, die ja fast alle auf den Golden Delicious und den Cox Orange zurückgehen, einfach etwas schwächer wachsen als die meist triploiden Wirtschaftsäpfel. Das liegt zum einen daran, dass sie fast immer einen sehr hohen Blütenansatz haben, was das vegetative Wachstum schon etwas ausbremst, aber auch daran, dass diploide Sorten oftmals etwas schwächer wachsen, was zumindest dadurch etwas ausgeglichen werden kann, dass man sie auf einen etwas besseren Boden stellt.
     
    für apfelsaft und apfelgelee verwenden wir überwiegend fallobst, am liebsten so viele sorten, wie wir nur kriegen können. so haben wir beispielsweise grad eben saft aus etwa 35 sorten gepresst. daraus gepresster saft und gelee schmecken uns jedenfalls besser als saft/gelee aus einer obstsorte. das wiederum ist ja geschmackssache.
     
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