Apfelbaum Verjüngungsschnitt

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Wattenscheid
Hallo,

in meinem Garten steht ein etwas kurioser Apfelbaum. Der hat zwei Stämme, der eine ist tot, der andere lebt. Da der Garten ca. 10 Jahre brach lag, ist daran aber mindestens so lang nichts mehr getan worden, siehe Fotos.

Nun hat der im letzten Herbst aber eigentlich ganz leckere Äpfel getragen, nur halt sehr viele und diese blieben ziemlich klein.

Kann ich den irgendwie auslichten / verjüngen? Was für Prinzipien muss man da beachten? Dass mir bei dem Astwirrwarr da niemand einen Schnitt in die Bilder malt, ist mir klar :) aber vielleicht kann ja jemand Anfänger-verständlich erklären, was ich tun und was ich besser lassen sollte?

Apfelbaum%201.webp Apfelbaum%202.webp Apfelbaum%203.webp

Danke!
LG Christina
 
  • Hi, ich bin ja auch kein Fachmann aber kommst du da überhaupt noch dran?
    Der sieht ja echt schlimm aus aber wenn die Äpfel lecker sind würd ich einmal einen Fachmann kommen lassen oder jemanden aus der Baumschule der dir hilft.
    Das kann man anhand des Fotos schlecht sagen.
    Der tote Teil muss ja wahrscheinlich eh mit ner Kettensäge ganz gefällt werden.

    Gibt ja auch kleine Apfelsorten muss nicht unbedingt an dem Baum liegen.

    Wenn du es selber machen willst würde ich es ein mal im Sommer machen, dann siehst du welche Äste keine Knospen/Äpfel haben, was also raus kann oder wo keine Blätter dran sind, Totholz.

    Wo rauf du achten solltest ist scharfes Werkzeug also keine Astschere die dir die Äste quetscht, dann hast du schnell Pilzbefall oder andere Krankheiten.
     
    Hallo, Christina,

    so leid es mir tut, aber ich würde sagen: hau ihn um und pflanze einen schönen neuen. Ich habe schon einige Apfelbäume geschnitten und wieder in Form gebracht, aber hier würde ich keine Arbeit investieren. Zumal ich Angst hätte, dass er mir auseinander bricht oder umkippt. Ich würde mich nicht trauen, dort eine Leiter anzulegen oder gar hineinzuklettern. Und er sieht mir zu gross aus, um vom Boden zu arbeiten.

    Alternative: benutze ihn als Rankgerüst für eine Rambler-Rose (habe ich bei meiner Uralt-Birne auch gemacht und kommt ziemlich gut).

    LG, Ulla
     
  • Na wenns ne leckere alte Sorte ist , die man vielleicht gar nicht mehr bekommt und so lange er Äpfel trägt warum fällen?
    Dann würd ich den "Wildwuchs" lieber tollerieren und nur das tote rausschneiden.
     
  • Hallo Stupsi,

    ... eigentlich ganz leckere Äpfel ...halt sehr viele und diese blieben ziemlich klein

    Das ist typisch für überalterte Bäume. Und das "eigentlich" klingt ja nicht gerade enthusiastisch ;)

    ...würd ich einmal einen Fachmann kommen lassen oder jemanden aus der Baumschule ...

    oh je, ob man das bezahlen kann?

    Der tote Teil muss ja wahrscheinlich eh mit ner Kettensäge ganz gefällt werden.

    Und gerade dann würde ich um die Standsicherheit fürchten, da das Gewicht dann sehr einseitig auf der Wurzel lastet.

    Gibt ja auch kleine Apfelsorten muss nicht unbedingt an dem Baum liegen.

    s.o.

    Na wenns ne leckere alte Sorte ist , die man vielleicht gar nicht mehr bekommt und so lange er Äpfel trägt warum fällen?

    Weil Christine dann vielleicht Platz für was Neues hätte (z.B. einen neuen Baum in händelbarer Grösse) mit vernünftigen Früchten - nicht so ein Fizzelzeug wie es solche Bäume meist haben - und ein Sicherheitsrisiko (wenigstens in meinen Augen) weniger.

    ... nur das tote rausschneiden.

    das dürfte bei der Größe und Form leider kaum gelingen

    Das ist aber alles nur meine persönliche Ansicht und wäre mein Vorgehen. Vielleicht wissen ja andere mehr :) und können weiterhelfen.

    LG von Ulla
     
    Also ich hänge weder an dem Baum noch würde mir das gerade besondere Platzvorteile bringen, den zu fällen - die Alternative zum Auslichten wäre also, ihn halt erstmal so stehen zu lassen. ;) Der steht wie man sieht ja recht nah am Zaun und wächst Richtung Weg.

    Dachte nur, wenn ich da mit bisschen Auslichten / Verjüngen was verbessern kann, versuch ich das einfach. Nur sind mir da die Prinzipien nicht klar, hab mich bisher nur mit Aufbauschnitt beschäftigt.

    LG Christina
     
  • Also ich hatte im Garten auch so alte Bäume.
    Wir haben da einfach mal einen Radikalschnitt gemacht im Frühjahr, das bedeutet zwar 1-2 Jahr keine Äpfel aber der Baum hat sich dann gut erholt.
    Radikal heißt nur noch die dicken Äste stehen lassen, alles andere wegschneiden.

    Gärtnerin 1:
    Der Teil der tot ist hält das Gewicht auch nicht aber auch ein krummer Baum fällt nicht gleich um da er tiefe Wurzeln im Boden hat.
    Hätte da mehr Sorgen das sich über den kaputten Teil Krankheiten breit machen.
     
    für mich wäre es klar: raus mit dem teil und was neues pflanzen. es liegt einfach in der Natur der Sache, dass ein baum nicht ewig lebt. warum also noch jahre der Hoffnung in ihn investieren? da lieber rechtzeitig mit was neuem starten, denn umso früher trägt dieser dann wieder in ein paar jahren wunderschöne früchte.
     
    Hallo,

    ich erkenne durchaus auch in alten Dingen oder Pflanzen noch deren Charme, und da mein Garten groß genug ist, dass ich den stehen lassen aber gleichzeitig auch neue Bäume pflanzen kann, steht fällen nicht zur Debatte, solange der keine Gefahr darstellt und noch Äpfel trägt.

    Wenn ich nun einen Radikalschnitt machen würde, hätte ich die Befürchtung dass der dann austreibt wie die wilde Wutz, statt vernünftig weiter zu wachsen. Daher würde ich lieber gezielt schneiden, aber ich weiß immer noch nicht, was man am sinnvollsten tut. Ich vermute, die Äste, die herunterhängen, sollten als erstes weg? Und alles waagerechte stehen lassen? Und wie viel - ein Drittel vielleicht? Um den nicht explodieren zu lassen? Oder kann man mehr wagen?

    Gruß Christina
     
    ich erkenne durchaus auch in alten Dingen oder Pflanzen noch deren Charme...... steht fällen nicht zur Debatte, solange der keine Gefahr darstellt und noch Äpfel trägt.
    ...hach, dahinschmelz....

    Hallo Tina,

    warum sich keiner ran traut und Dir ein weng Hilfestellung geben möchte? Weil es wahrlich ein heikles Thema ist, weil sich manch einem der Sinn dahinter nicht erschließt, weil jeder denkt " schmeiß den alten Zossen raus, es jipped doch so schöne neue Zwergminiminibäumche, weil....

    Weil es einfach Scheiße schwer ist.

    Wenn sie dann all abendlich das Bild einer schönen Streuobstwiese bei Sonnenuntergang, im Morgentau mit wappernden Nebel, etc. vor Augen haben, sag, meinst Du sie haben dann einen schmalen Spindelbusch oder einen urigen Baum vor Augen?

    Maybe..
    Wenn ich nun einen Radikalschnitt machen würde, hätte ich die Befürchtung dass der dann austreibt wie die wilde w̶̶u̶̶t̶̶z̶ LUZIE bitte schön
    Ja, davon kannst, musst Du ausgehen, denn egal wie, es handelt sich schon um ein argen Eingriff. Und da es sich nun einmal so verhält, dass starker Rückschnitt einen starken Austrieb nach sich zieht, wird es nicht ganz ohne Luzie gehen.

    Aber auch da kann man helfend eingreifen. Du musst Dir allerdings im klaren sein, dass Du bis E/Juni Dich mit Deinem Schätzchen befassen musst.

    Ein Winterschnitt regt das vegetative Wachstum an, ein Sommerschnitt E/Juni dagegen beruhigt. Daher wäre ein Sommerschnitt für Dein Schätzelein geeigneter, aber ich würd trotzdem jetzt schon schneiden und den Zuwachs lenken/kontrollieren.

    Leider sind Deine Bilder nicht wirklich sehr hilfreich. Sie schreckten ja bekanntlicher Weise auch mehr ab.

    Könntest Du den rot makierten Bereich besser, ohne Abendsonne und wenn möglich ohne all zuviel andere Bäume im Hintergrund knipsen?

    Wäre es möglich, den rechten Teil zu fällen, bis zum markierten groben Vorschnitt? Könntest Du dann die Schnittstelle knipsen?

    Könntest Du eine Aufnahme von der unteren, markierten Verzweigung machen?
    Apfelkrüppel.webp
    Ich vermute, die Äste, die herunterhängen, sollten als erstes weg? Und alles waagerechte stehen lassen?
    Grob gesagt, ja!
    Oder kann man mehr wagen?
    Gröber gesagt, ja!

    Haftungsausschluss:Meine Meinung, muaha....
     
  • Unser Apfelbaum war verschnitten , verwirrt und trug nicht mehr als wir den Garten übernahmen ..... Viele sagten das böse Wort " umhauen " und " der ist kaputt " .

    Wir machten einen rechten Verjüngungsschnitt im Februar und hatten im ersten Jahr schon Äpfel und im 2. knickte er bald vor Früchten .
    Seitdem lichten wir hauptsächlich alle 2 Jahre nur gut durch und er ist ein Massenträger .

    Ich würde den Versuch machen , umhauen kannste immernoch

    Ich denke immer gleich umhauen sollte überlegt sein .
    Oft sind bäume älter als wir ;)
     
  • Hallo Fruitfarmer,

    ich hab's versucht, aber leider zickt meine Eos mit einem Busy-Fehler rum, daher kann ich nur mit dem Handy Fotos machen und die sind halt nicht der Knüller. Vielleicht erkennst Du trotzdem, was Du erkennen wolltest.

    Hier erstmal die beiden Ausschnittbilder:

    Apfelbaum bearbeitet 3.webpApfelbaum bearbeitet 2.webp

    Und beim Gehen fiel mir, als ich ziemlich genau von der anderen Seite aus hoch geschaut hab, auf, dass ein ziemlich dicker Ast gebrochen ist:

    Apfelbaum bearbeitet 1.webp

    LG Christina
     
    Hallo Christina,
    kennst du dieses Video zum Schnitt schon?
    http://www.youtube.com/watch?v=6eUQchsTKVA
    Ruhig noch ein zweites Mal angucken :)

    Für den Erhalt spricht aus meiner Sicht auch noch, dass man nicht nur eine unbeträchtliche Summe in die Hand nehmen muss, um einen gut tragenden Baum durch mehrere kleine zu ersetzen. Man muss auch noch Jahre warten, bis die Neuanpflanzung ähnlich gut trägt…
    Mit ein wenig Eigeninitiative bekommt man noch viele Jahre eine Menge Äpfel und das, ohne Geld in die Hand zu nehmen.
    -Till
     
    Hallo Christina,

    ich weiß nicht, wie weit Dein Bemühen schon fortgeschritten ist. Aber anhand der Foto´s der Krone ist es fast unmöglich, Dir Schnitte zu markieren.

    Das oben verlinkt Video ist einfach ein Hammer. Endlich mal kein Öschbergjüngerer. Vor allem finde ich die Bemerkung, das der "... Charakter..." des Baumes unbedingt erhalten bleiben muss, geil.

    Auch perfekt die Schnitttechniken beschrieben, den Astring gezeigt (perfekte Gallusbildung und die damit verbundene Wundheilung basiert auf einem intakten Astring), Scheitelpunkt und deren Wasserreißer erklärt, rundum perfekt.

    Schau Dir das Video noch eikns, zweimal an und Du solltest die Grundkenntnis verinnerlicht haben, um sie an Deinem Baum anwenden zu können.

    Und wenn Du zu zaghaft schneidest, kein Problem. Es gib noch ein neues Jahr.

    Nur mit dem abgestorbenen Ast würd ich nicht mehr all zu lang warten. Und wenn Du diesen abgeschnitten hast, bitte ein Foto der Schnittstelle. Mich würde zum einen interessieren, wie tief die Wundfäule der linken Wunde geht (hier finde ich, dass der Astring zumindest im unteren Teil zu stark beschädigt wurde) und zum anderen, ob der abgestorbene Ast auch schon bis in den Stamm geht.

    Der angebrochene Ast muss auch raus, um Folgeschäden zu vermeiden.

    Frohes Schaffen.
     
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