Apfelbäume fallen um

mab46

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Hallo, liebe Gartenfreunde,

seit ca. 6 Jahren haben wir 2 Apfelbäume (Topas und Santana), die einfach keinen Stand haben. Unterhalb der Veredlung (also in Erdbodenhöhe bzw. leicht darunter) kippen sie einfach zur Seite, wenn man die nicht stützt. Mit der Zeit verfaulen jedoch die Stützen und dann kippen die Bäume erneut um. In ca. 6 m Entfernung steht noch eine Carola, mit der wir überhaupt keine Probleme haben. Ich habe bereits zwischen Stützen und Baum Styrodur befestigt, damit die Bäume nicht durch die Stützen beschädigt werden. Sie bewegen sich immer ein wenig.
Ich hatte schon an Wühlmäusen gedacht, aber man sieht an den Stellen, wo die Bäume wegknicken überhaupt nichts, also keine Beschädigungen. Die Bäume tragen ganz normal. Ich habe schon überlegt, ob ich die Bäume durch neue ersetzen sollte.
Hat jemand eine Idee, woran das Wegknicken liegen kann und was man dagegen unternehmen kann?
Vielen Dank.
LG mab46
 
  • thomash

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    Wäre mal interessant zu wissen auf welcher Unterlage veredelt wurde.

    Buschbäume, Spindel ... sind auf einer schwachwüchsigen Unterlage veredelt.
    Dies bedeutet dass diese nicht so groß und stark werden wie Starkwüchsige Soten.
    Diese Bäume müssen lebenslang angebunden werden, weil deren Wurzelwerk zu gering ist den 'Stürmen wiederstand zu leisten.

    Wenn Ihr dazu noch Sandboden oder Humosen Boden habt anstatt Lehmboden verstärkt sich das Problem. Meist gibt es sandigen Boden meist nur in Norddeutschland wo übers Meer noch besonders starke Winde wehen.

    Wenn Ihr die Bäume durch neue schwachwüchsige ersetzt, dann bleibt euch das Problem weiterhin.

    Dass diese früher besser gehalten haben als jetzt liegt zum einen an der halbverfaulten Stütze, aber auch daran dass jetzt die Bäume tragen und damit eine größere Last ausgeübt wird.

    Ferner könnte es sein, dass die Bäume zu wenig beschnitten wurden und daher zu dicht wachsen was die Windlast erhöht.

    Bevor ich weiter spekuliere wären Bilder und wietere Angaben über Boden- und Windverhätnisse interessant. Die Lage wo in Deutschland und welche Erde es dort überwiegend gibt.
     

    mab46

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    Hallo thomash,

    danke dafür, dass du versuchst, mein Problem zu lösen.
    Zunächst muss ich das Alter der Bäume korrigieren. Ich habe die Rechnung dazu gefunden. Die Bäume sind bereits 11 Jahre alt.
    Auf Nachfrage bei Arens und Siebert hinsichtlich der Unterlage konnte mir der Obstbaumexperte keine konkrete Auskunft geben. Es könnte M26, M105 oder auch eine andere sein. Hinsichtlich meines konkreten Fallles war er sprachlos. So etwas kannte er überhaupt nicht. Wühlmäuse könnten es eventuell sein. Er war jedoch sehr unsicher.
    Nun zu deinen Fragen: Wir wohnen im Vogtland auf ca. 750 m Höhe. Da ist es öfters windig. Der Boden ist jedoch fest. Beschnitten wurde der Baum nicht all zu üppig. Auf der Strecke kennen wir uns auch nicht so aus. Wir haben schon darüber nachgedacht, den Baum durch einen neuen zu ersetzen.
    Ich hänge 2 Bilder von den Bäumen an.
    Vielen Dank.
    LG mab46
     

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  • thomash

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    Vergiß die Wühlmaustheorie, der Baum ist vollkommen gesund.

    Wäre der Baum von Wühlmäusen geschädigt, dann hätte er vermutlich schon keine Blätter mehr. Meist fressen diese die Wurzeln komplett ab und machen keine halben Sachen.

    M26 und M105 sowie die Baumform sprechen für eine schwachwüchsige Unterlage.

    Die Baumform ist extrem schräg und damit falsch erzogen worden und ist damit linkslastig. Das eigene Gewicht des Baumes bringt ihn zum entwurzeln.
    Wäre es eine Hochstamm, würde das Wurzelwerk diese Baumform locker kompensieren aber bei den schwachwüschigen Unterlagen geht das nicht.

    Was tun:

    1. Neuen Baum pflanzen und von Anfang an richtig erziehen. Bei geradem WAchstum hätte er eine bessere Chance.

    2. Wie bereits praktiziert gut abstützen und zusätzlich jährlich stark auslichten sodass der Wind weniger angriffsfläche hat.

    3. Den Stamm kappen aber einige Äste weiter unten unbedingt stehen lassen.
    Der Baum treibt wieder neu aus und wird dann durch Anbinden in die richtige Richtung erzogen.

    Ganz wichtig ist von 3 Seiten anzubinden, denn ansonsten drückt der Wind den Baum Richtung Pflanzpfahl, und das Seil lockert sich und schnellt dann zurück. So gibt es kontinuierlich einen Ruck der bis hinunter auf die Wurzeln wirkt und dadruch verlieren die Wurzeln bei jedem Sturm ihren Halt.
    Wird er von drei Seiten angebunden, dann kann er sich nicht zum Pflanzpahl hinbewegen und die Wurzeln behalten ihren halt.

    Auf alle Fälle muss der Baum egal welche Methode gewählt wird lebenslang getürtzt werden. Dies ist bei allen schwachwüchsigen Bäumen der Fall und in winidigen Regionen sowieso.

    Alternative wäre einen Halbstamm oder Hochstamm zu pflanzen. Die sind besser verwurzelt aber werden eben richtig groß. Mein Hochstamm erst 5 Jahre alt wird mir jetzt schon zu groß;)

    Warte noch andere Meinungen ab. Ich bin noch nicht der Experte. Ferner kannst du auch Bilder mitnehmen und die Angaben zur Unterlage und zum LAndwirtschaftsamt gehen. Die geben auch Tipps meist kostenlos.
     
  • cave68

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    ich habe auf meiner Streuobstwiese ein ähnliches Problem mit 2 Hochstämmen die trotz Stützpfahl und Anbindung mittlerweile so schief stehen,dass die Leitäste auf der einen Seite bereits den Boden berühren!
    Habe zuerst auch auf Wühlmäuse oder generell Mäuse getippt...die Ursache liegt bei mir aber komplett anders....dazu mal ne Frage:Steht dein Grundstückin ziemlicher Nähe zu irgendwelchen Bachläufen?Wachsen in unmittelbarer Nähe der Bäume auffallend wuchernde Brennesseln?Meine Fragen klingen zwar etwas kurios...bei mir war es aber im Endeffekt des Rätsels Lösung...
     

    thomash

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    Wasserader bzw. Staunässeproblem muss nicht nur in der Nähe von Bachläufen vorkommen und könnte zur teilweisen Wurzelfäulnis führen. Ich denke darauf willst du hinaus. Bei der Unterlage müsste dieses Problem jedoch ziemlich weit oben in den Erdschichten bestehen, bzw. sich bis nach oben fortziehen und ich denke dass dies schonmal aufgefallen wäre. z.B. Nach Starkregen durch Pfützen die zu langsam versickern bzw. durch unregelmäigen Rasenbewuchs.

    Die Unterlagen wurzeln beide nur sehr flach, das. heißt, dass sich diese Staunässe auf den Rasen in gleicherweise auswirken müssten oder täusche ich mich da?

    Eine andere Theorie könnten auch Nematoden also Fadenwürmer im Boden sein, welche die Wurzeln angreifen. Diese Theorie könnte man erst beweisen, wenn man die Wurzeln wieder sehen könnte. Wenn sich an den Wurzeln Gallen oder Zysten befinden wäre dies ursächlich.
    Während diese jedoch verfault, spräche es für Staunässeproblem.

    Ich würde anstelle des TE beide Theorien verwerfen, da beide dieser Theorien gegen eine Neubepflanzung an diesem Standort sprechen und mittel bis langfristig das Überleben des Baumes in Frage stellen würden zumindest wenn man nicht großzügig den betroffenen Bereich saniert.

    Stattdessen würde ich vorschlagen den Baum so gut es geht zu stützen und so lange es geht von seinen Früchten zu profitieren. In nur 10 Jahren ist das übliche Lebensalter von schwachwüschigen Unterlagen (ca. 20 Jahre) eh abgelaufen. Das heißt zwar nicht dass dann der Baum stribt, aber doch dass die Erträge die er bringt nach landwirtschaftlichen / gewerblichen Maastäben nicht mehr ertragreich ist. Im privaten Bereich stehen solche Bäume jedoch durchaus auch 40 Jahre und mehr.

    Falls sich der TE doch für Neupflanzung entscheidet, dann sollte der Baum mit Wurzeln ausgegraben werden und die Wurzel genau untersucht werden um Ursachenforschung zu betreiben.
     
  • mab46

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    Habe heute den Baum (Topas) ausgeschnitten und ausgegraben. Jetzt ist mir auch klar, warum der Baum bei stärkeren Wind gekippt ist. Die Wurzel des Baumes lief nur in einer Richtung, sodass der Baum durch die Wurzel nicht richtig im Erdreich verankert war, was wohl auch auf den anderen Baum (Santana) zutreffen wird. Wie so etwas passieren kann, ist mir jedoch rätselhaft.
    Ich hänge hier 2 Bilder an, wobei eins die Wurzel in der Erde und das zweite Bild die ausgegrabene Wurzel zeigt.
    Vielen Dank für eure Hilfe.
    LG mab46
     

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    ...Die Wurzel des Baumes lief nur in einer Richtung, sodass der Baum durch die Wurzel nicht richtig im Erdreich verankert war, was wohl auch auf den anderen Baum (Santana) zutreffen wird. Wie so etwas passieren kann, ist mir jedoch rätselhaft...


    Das passiert dann, wenn eine Pflanze lange im Topf stand und Drehwurzeln gebildet hat.
    Wird diese Pflanze ausgetopft und direkt ausgepflanzt, wächst die unverzweigte Drehwurzel meist nur in einer Richtung weiter.

    Daher gilt, dass der Wurzelballen nach dem Austopfen unbedingt mit einem Wurzelhaken ringsherum aufgrissen werden muss.
    So wird die Bildung neuer Seitenwurzeln gefördert.

    Gruß,
    Pit
     
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