Aktuelle Leisehäcksler-Empfehlung???

[Marie*]

Hallo ihr Lieben,

wir haben uns gerade ein Haus mit 650 qm Garten gekauft. Dort standen bis Februar noch 26 Tannen, die wir schon umgelegt haben und die ganzen Äste mit einem geliehen Profi-Häcksler entsorgt haben. Während wir nun versuchen aus dieser "Landschaft" einen Garten zu zaubern, fällt natürlich immer noch wahnsinnig viel Biomaterial (hauptsächlich Äste von Sträuchern) an, die wir gerne klein kriegen wollen und auch für die Zukunft ist glaube ich die Anschaffung eines Häckslers bei der Gartengröße sinnvoll.

Was ich schon in Erfahrung gebracht habe ist:

Leisewalzenhäcksler sind erstens leise und zweitens machen sie besser kompostierbareres Material.

Das Gerät sollte eine Rücklauftaste haben, damit man Verstopfung beseitigen kann.

Und: "Wer billig kauft, kauft zwei Mal".

Also, habt ihr eine Empfehlung für ein günstiges Gerät, was aber trotzdem was taugt?

Ich habe bislang den LUX E-H 2800 L von Obi oder den Mac Allister 2500 ELH von Hornbach in meiner näheren Betrachtung. Sind die okay oder absoluter Mist? Man hat ja schließlich bei allem auch immer zwei bzw. fünf Jahre Garantie.

Ich freue mich auf eure Antworten,

liebe Grüße nach einem schönen Gartenarbeitstag (12 qm Garten gierschfrei gemacht)

Marie*

 

[bolban]

Hi, ich habe , wie es der Zufall so will, heute Post von einem Händler für GaLa-Bau-Geräte erhalten. Dort war ein Häcksler von Viking aufgeführt, der 7,5 cm schaffen soll und wahrscheinlich auch wird. Viking stellt gemeinhin gute Geräte her, vielleicht erkundigst Du Dich mal in der Richtung. Fängt bei 1000.- an wenn ich mich recht erinnere (schwächste Ausfuehrung). Vielleicht findest Du ein Gebrauchtgeraet? ("Leise und gleichzeitig leistungsstark", dass schließt sich meiner Meinung nach irgendwie gegenseitig aus, oder?)

lg


p.s. Gratulation zu Deiner Girschbekämpfung. Ich hab ihn heut nur gegessen, er schmeckt ja ein wenig nach Rübe,lecker.

 

[Marie*]

Uih, an die 1000 € wollte ich dafür nicht ausgeben und er muss auch nicht mehr als 4 cm Durchmesser schaffen.

Die beiden, die ich mir rausgesucht haben, kosten 169 € bzw. 179 €. Im Baumarkt sagte man mir, das die Angebote für unter 120 € häufig schnell wieder zurück kommen. Ab 150 € könnte man ganz gute Alltagsgeräte bekommen. Ich will ja auch keinen Mercedes...

Also habt ihr Erfahrungen mit Geräten in dieser Preisklasse???

Vielen Dank und schönen Abend noch,

Marie*

 

[Häcksler71]

Hallo,

wichtig ist auf jedenfall die Motorleistung, minimumm 2500 Watt
damit Dir nicht bei jedem kleinen Ästchen das Gerät schlappmacht

schöne Grüsse

 

[Mario68]

Ich habe lange überlegt welchen ich mir kaufen soll und mich im Endeffekt für einen ganz günstigen entschieden. Hat so um die 100 Euro gekostet bei Praktika.
Ich habe den erst ein paar Monate , da sind aber schon einige Bäume drin verschwunden. Ca 50 Schubkarren Häckselgut habe ich bisher damit gemacht und bin absolut zufrieden. Habe auch noch einen Messerhäcksler der damals an die 1000DM gekostet hat, den nutze ich gar nicht mehr. Das Ding macht nur Lärm und verstopft ständig, das hat echt keinen Spaß gemacht mit dem Ding.

 

[sternrenette]

Bei uns ist es ähnlich. Unter alter Messerhäcksler taugte nichts. Für ganz wenig Geld haben wir dann für etwa 100 EUR einen Atika ALH 2500 Billighäcksler (baugleich hierzu) gekauft. Der hält jetzt seit 4 Jahren und hat etwa 10 Bäume gefressen. Alles oberhalb 4cm Astdicke wird verheizt.

Ich war anfangs skeptisch und habe mich darauf eingestellt, da billig, zweimal zu kaufen. Der Fall ist nicht eingetreten.

 

[Marie*]

Hab mir jetzt den Leisewalzenhäcksler gekauft!!! Juchuh!

Hallo,

hab mir gestern bei Obi den LUX E-H 2800 für 179 € gekauft und freue mich auf das Wochenende, wo wir die ersten Berge Strauchzeugs drin verschwinden lassen können. Ich werde dann von meinen Erfahrungen berichten.

Für alle diejenigen, bei denen Grünzeug durch die Häcksler einfach so durchrauscht, hab ich mir von dem Verkäufer sagen lassen, dass viele nicht wissen, dass es eine Stellschraube gibt bei der man die Aststärke vorher einstellen muss. Ich hoffe aber, dass unserer alles frisst.

LG Marie*

 

[Mario68]

Stimmt mit der Stellschraube kann man den Abstand zwischen Messer und Andrückplatte einstellen. Wenn ich ganz dicke Äste reinstecke drehe ich die Schraube vorher etwas auf...

 

[Bienchen60]

Da bin ich deinen Bericht sehr gespannt.
Wir suchen ja auch gerade einen neuen Häcklser.
Habe einen von Viking empfohlen bekommen, ist aber irrsinnig teuer, den können wir uns wohl nicht leisten.
Berichte doch bitte darüber, ob der Lux eher weiches Grünzeug, harte Äste oder im Idealfall sogar beides gerne frisst, ohne ständig zu verstopfen.

Viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit wünscht Bienchen60

 

[Marie*]

Leisewalzenhäcksler "Erster Test: Bestanden!"

Hallo,

hier mein erster Erfahrungsbericht mit meinem neuen Leisewalzenhäcksler.

Auspacken und aufbauen geht einfach und dauert fünf Minuten. Der erste kleine Test-Ast wurde nicht gehäckselt sondern nur eingekerbt behielt aber seine Länge. Ein kleiner Dreh an der Stellschraube hat das Problem aber gelöst und dann konnte es losgehen. Mein Mann hat die Äste vorher immer mit der Gartenschere komplett von Querästen befreit und nur lange Gerten reingesteckt. Ich habe alles so reingehauen, wie es mir in die Hände gefallen ist und das geht hervorragend, also die ganze Vorarbeit kann man sich getrost sparen. Er zieht alles problemlos ein, wenn tatsächlich mal ein Querast nicht mit rein will, dann kann man immer noch mit der Schere nachhelfen. Vom Durchmesser her kann man sagen, alles, was oben in den Trichter reinpasst wird auch problemlos gehäckselt. Während des gesamten Tages ist er nicht einmal verstopft, das fand ich recht beachtlich. Der Auffangkorb hat ein gutes Volumen, so dass man über einen ganzen Tag hinweg zwar recht oft ausleeren muss, aber für jede Ladung auch ein Weilchen häckselt. Verglichen mit Messerhäckslern ist er wirklich leise. Man kann sich daneben noch normal unterhalten und versteht alles.

Wir haben insgesamt heute eine Schlehe, eine Tanne, drei Forsythien, drei große Haselnüsse, drei recht stattliche Thujas gehäckselt und somit aus geschätzten 10 cbm Strauchschnitt ca. 0,5 cbm Häckselgut produziert. Das genau war unser Ziel.

Die Sträucher waren allesamt sehr trocken, da sie schon etwas länger lagen. Das sind natürlich optimale Bedingungen. Zu feuchtem Grünzeugs kann ich somit noch nichts sagen, habe aber ein gutes Gefühl, dass auch das geht.

Als Negativpunkt kann ich anführen, dass die Kiste, in der das Häckselgut aufgefangen wird, wieder arretiert werden muss, damit der Häcksler anspringt. Diese Arretierung wieder rein zu setzen, klappt nicht immer auf Anhieb. Lag aber vielleicht auch an den Arbeitshandschuhen in denen man kein Gefühl hat. Außerdem ist beim Wegstellen der eine Standfuß abgefallen. Lässt sich aber wieder anschrauben, war wohl nicht fest genug.

Fazit: Häckseln bringt Spaß, das Geld (179 €) hat sich gelohnt!

LG Marie*

PS: Nach zwei Stunden ging der Anschalter nicht mehr. Schock! Denn auch nach Abkühlungspause wollte er nicht mehr. Lösung: Mein Vater hatte für seine Elektrikarbeiten die Sicherung rausgedreht und mir nicht Bescheid gesagt. Danach schnurrte er wieder.

 

[bolban]

OT
Noch mehr Spaß macht es, wenn man Bäume mit 20 cm reinschmeisst und hinten innerhalb 10 Sekunden alles klein wieder rauskommt.
OT

 

[DerFalke]

Auch wenn das Thema eigentlich schon abgeschlossen und mein Häcklser außerhalb des Preisbereichs ist möchte ich trotzdem als kleine Orientierung für andere meine Empfehlung und meinen Erfahrungsbericht abgeben:

Ein Leisehäcksler von der Firma Scheppach, diesen gibt es momentan in 2 Leistungsstufen als Lonos 2 mit 1800W und 4cm Schnittstärke und als Lonos 3 mit 2400W und 4,5cm Schnittstärke.
Das Gerät ist ohne lästige Fangbox, äußerst handlich und mit einem guten Schwerpunkt trotz 24kg sehr leicht zu transportieren (wichtig bei mir, da Garten mit viel Hang) und entgegengesetzt zu dem üblichen Leisehäckslern statt mit einer Andruckplatte mit einer mitlaufenden Rolle ausgestattet.

Persönlich habe ich mir den Lonos 3, wegen der höheren Leistung und einen recht großen auszuwildernden Grundstück zugelegt.
Generell gilt bei dem Häcksler: Was oben reinpasst kommt unten in kleinen Stücken raus...
Lediglich bei Dachlatten und alten, trockenen Hartholz (Weißdorn etc.) in Maximalbreite des Einfüllschachts schaltet er nach ein paar Schnitten automatisch auf Rücklauf. Da sind dann evtl. 2-3 Anläufe notwendig bis das Holz dünn genug ist um wieder komplett durchgezogen zu werden.
Das geht aber fix, da dazu nur ein Schalter hin und her geschaltet werden muss.

Der größte Vorteil des Häckslers liegt aber in der mitlaufenden Andruckrolle: Diese ist aus Plastik (ich meine so eine Art Polyamid) und passt sich automatisch dem Häckselgut an. Selbst Blätter werden geschnitten!
Keine Ketten von dünnen Ästen oder ähnlichen durch eine falsch eingestellte Andruckplatte, kein Rumdrehen an einer Stellschraube, kein Plattenverschleiß.
Mein Fachhändler erwiderte mir auf meine kritische Nachfrage bezüglich der Haltbarkeit, dass er seit 1994 diese Geräte verkauft und noch keine einzige Rolle wechslen musste.

Zwischenzeitlich habe ich mit Freunden eine ganze Menge gehäckselt. So ca. 2 - 2,5m im Durchmesser und kniehoch ist der Häckselhaufen bis jetzt. Die Freundin von meinen besten Freund hat den Häcksler gleich als ihren Arbeitsplatz beschlagnahmt, und wir haben zu zweit(!) gut zu tun um ihr genug Häckselmaterial ranzuschaffen.

Der Häcksler ist im Vergleich herrlich leise, so wie man es von einem anständigen Walzenhäcksler erwartet, zieht (fast) alles gnadenlos durch und lässt sich problemlos stundenlang im Dauereinsatz betreiben. Mit der Verarbeitung bin ich auch sehr zufrieden, habe aber keinen Vergleich zu (günstigen) Baumarkthäckslern da diese für mich nicht interessant waren.
Lediglich die aktuelle AXT-Serie von Bosch habe ich mir angesehen und mich GANZ schnell dagegen entschieden:
- Fangbox mit "Sicherheitsschalter" - so ein verdammter Blödsinn
- abgebrochene Einstellschraube am Vorführmodell (wie soll der Häcksler dann erst mit harten Garteneinsatzbedingungen klarkommen?)

- durch die abgebrochene Stellschraube war auch die Platte nicht zu justieren so das beim Probelauf der Häcksler gleich mal die Andruckplatte gehäckselt hat
- extrem unhandlich und sperrig (zumindest für meine Anforderungen)

- und dem "Turbine-Cut"-System traue ich kein ordentliches Häckselgut zu (ich weiß, dass das ganz schön subjektiv ist )

Auch wenn der Lonos 3 mit 479€ nicht gerade "günstig" war ( Bosch wäre aber auch nicht billiger zu kriegen gewesen), bereue ich keinen einzigen Cent, die erhaltene Leistung ist das Geld voll und ganz wert. Der Preis geht aber auch soweit in Ordnung wenn man bedenkt das die Firma Scheppach ihre Geräte immerhin in Deutschland fertigt und somit nicht mit "Billiggeräten" aus China konkurrieren kann - und wahrscheinlich aufgrund höherer Qualität dieses auch gar nicht tun muss.

Jetzt hab ich doch mehr geschrieben als ich wollte, hoffe aber dem einen oder anderen noch eine Alternative zu Baumarktgeräten oder der übermächtigen grün/roten Firma aufgezeigt zu haben.

Schöne Grüße und viel Spass im Garten!

 

[Bienchen60]

Ich habe einfach mal dem Bericht von Marie vertraut und bin nun auch stolzer Besitzer eines Lux E-H 2800 Leisewalzenhäckslers.
Einfacher Aufbau und verständliche Gebrauchsanweisung, das ist schon mal gut.
Die Verarbeitung sieht solide aus.
Das Teil ist mit fast 26 kg ganz schön schwer, lässt sich aber dank der Rollen gut bewegen.
Heute nachmittag haben wir dann losgelegt.
Erstmal mit gut durchgetrocknetem Holz vom Frühjahrsschnitt, danach gab's frische Äste einer stark eingekürzten Robinie und eines abgeblühten Spierstrauchs.
Nach einmaligem Nachstellen der Andruckplatte ging alles tadellos durch.
Auch dicke Äste (45 mm), die gerade noch so durch den Trichter passen, frisst der Lux mit Hingabe. Mit 2800 W Leistung hat er da keinerlei Probleme und ist dennoch recht leise.
Das Häckselergebnis sieht gut aus.
Beim frischen Schnittgut hatte ich erst Bedenken, aber auch das geht gut durch.
Wenn viel Blätter dran sind, matscht es ein bisschen. Wer da sehr pingelig ist, sollte das Schnittgut erst antrocknen lassen. Mich hat es nicht gestört.
Mir war wichtig, dass der Häcksler sowohl trockenes als auch frisches Schnittgut zügig verarbeiten kann, ohne zu verstopfen und das schafft er problemlos.
Die Auffangbox finde ich eigentlich ganz praktisch, es passt ordentlich was rein und die Entsorgung fällt damit leicht.
Alles in allem für den Preis (179 € ) eine gute Leistung.
Mal schauen, wie lange er hält. Im Moment bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

Sonnige Gartengrüße, Bienchen60