Baumschnitt in großer Höhe – Klettern mit Klettersteig-Ausrüstung?

Fohnbitt

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22. Apr. 2025
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Hallo!

ich habe heuer begonnen, den Garten meiner Eltern zu übernehmen. Darunter sind einige Obstbäume, die seit über 30 Jahren nicht mehr geschnitten wurden.

Zwei davon sind inzwischen richtige „Kaliber“ (Kirschbaum, Ahornbaum) – ich schätze sie auf etwa 8–10 Meter Höhe.

Da wird das Schneiden natürlich schon etwas anspruchsvoll. Ich habe mich deshalb ein wenig über Baumklettertechniken informiert. Über die Äste könnte ich grundsätzlich nach oben kommen, möchte das aber möglichst sicher machen.

Ich habe eine Klettersteig-Ausrüstung, die meiner Einschätzung nach dafür grundsätzlich geeignet wäre.
Auch würde ich das dann auch öfter nutzen :)

So wie ich das bisher verstanden habe, wäre die sichere Vorgehensweise in etwa so:
  • Mit einer Wurfschnur eine Umlenkung über einen Ast in der Krone legen
  • Ein Seil darüber ziehen
  • Mit dem Klettergurt (ohne Bandfalldämpfer ??) aufsteigen und das Seil dabei stets leicht auf Spannung halten
  • Wenn ein direkter Aufstieg über Äste nicht möglich ist, mit dem Seil hochhangeln (ähnlich wie im verlinkten Video)
Hier das Video, das das Prinzip wohl gut zeigt, wenn man Bereiche ohne Äste überwinden muss:

👉 YouTube-Link

Mich würde interessieren:
  • Wer von euch arbeitet regelmäßig in hohen Baumkronen?
  • Welche Ausrüstung nutzt ihr (Seiltyp, Sicherung, Steigklemme etc.)?
  • Worauf sollte man besonders achten, wenn man das erste Mal in dieser Höhe arbeitet?

Vielen Dank!


Ich freue mich über Tipps und Erfahrungen – insbesondere zur richtigen Ausrüstung und Sicherheitsaspekten.
 
  • Hab mal in ner Landschaftsbau Firma gearbeitet. Wir haben auch Baumpflegearbeiten gemacht aber wenn es ans klettern mit solcher Ausrüstung in die Bäume ging, wurde das nur von geschulten Kollegen gemacht.

    Worauf sollte man besonders achten, wenn man das erste Mal in dieser Höhe arbeitet?
    Deswegen würde ich sowas nie selber machen. Klettern und klettern sind zwei paar Schuhe.
     
  • Ja, da wird aber der ganze Stab zerbröselt :-) Bei unseren Bäumen würde man ja fast wie auf einer Parkbank oben sitzen. Es geht eher um Feinschnitte und um die Krone leichter schneiden zu können. Aber ohne Seil ist es zu gefährlich.

    Hab mal in ner Landschaftsbau Firma gearbeitet. Wir haben auch Baumpflegearbeiten gemacht aber wenn es ans klettern mit solcher Ausrüstung in die Bäume ging, wurde das nur von geschulten Kollegen gemacht.


    Deswegen würde ich sowas nie selber machen. Klettern und klettern sind zwei paar Schuhe.
    Da gebe ich dir grundsätzlich schon recht. Aber um sich hier weiter zu bilden und vorsichtig bleibt, sehe ich da nicht so ein großes Problem. Wichtig ist die Seilsicherung.

    Ob der Bandfalldämpfer einen Vorteil hat, bezweifle ich etwas, da im Gegensatz zu einem Klettersteig am Berg man ständig am Seil hängt. Ein "tiefes" fallen ist hier ja nicht wirklich.
     
    Eine gute Ausrüstung kostet ca. 2000 € , sie ist nicht mit einem Klettersteig-Fallschutz vergleichbar.
    Die Ausrüstung muss dafür ausgelegt sein, mit beiden Händen gleichzeitig arbeiten zu können.
    Es braucht also mindest eine Sicherung um Ast oder Stamm.
    Ein kompetender 2. Mann / Frau muß dabei sein, falls Du in die Seile stürzt und Dich nicht selbst befreien kannst – bis die Feuerwehr da ist, kannst es zu spät sein. Nussbaumpflege.webp
     
  • Ok, werd nochmal drüber nachdenken. Aber ich müsste lediglich 4-5 m rauf. Den Rest würde die Schneidgiraffe machen.

    Mir würde es grundsätzlich Spass machen, seilgesichert im Baum zu sein. Dann mit der Handsäge, Schere und Schneidgiraffe den Baum zu lichten. Ganz so schlimm finde ich selber die Aktion nicht, aber bin natürlich froh, wenn ich auch Kontra hier empfange. Deswegen frage ich ja :)

    Ahornbaum:
    Ahornbaum.webp


    Kirschbaum:
    Kirschbaum.webp
     
  • Der Ahorn hat einen Druckzwiesel – mittelfristig braucht er eine Kronensicherung, eine Verseilung zum Schutz gegen Abspaltung.
    Danke für die Info.

    Du meinst da er sich unten "geteilt" hat, besteht die Gefahr das er irgendwann bricht?

    In 2/3 der Höhe die 2 Stämme "einfach" zusammen hängen?

    mit diesem als Beispiel?:
     
    Mir würde es grundsätzlich Spass machen, seilgesichert im Baum zu sein. Dann mit der Handsäge, Schere und Schneidgiraffe den Baum zu lichten.
    Du brauchst mindest eine Hüftsicherung um den Stamm, verlinkt habe ich die günstigste, ohne Stahseilkern, braucht es evt. auch nur bei Motorsägeneinsatz.
    Die Preise liegen zwischen 95 € und 320 € pro Stück
    Wenn Du mit Hilfe einer Leiter in den Baum steigst (mach ich meistents) langt eine solche Sicherung, sofern Du zusätzlich über ein Höhenseil gesichert bist. Höhensicherung.webpJa, damals hatte ich mehr Muskeln ;)
    Must Du klettern, brauchst Du zwei, da ja eins immer gelöst werden muss, um über den Ast zu gelangen.
    Deine Werkzeug solltest Du mit Seilen und Karabinerhaken ausstatten, damit Du zum Klettern die Hände frei hast.

    Die Handsäge Zug-Säge_Silky Gomtaro 300.webp befestige ich mit Klebeband an der Wadenaussenseite Handsägehülle an Wade.webp
     
    Vielen Dank. Da dies, falls überhaupt, erst nächstes Jahr tragend wird, habe ich ja noch Zeit.
    • Höhenseil: Du meinst ein Seil über die Krone für die allg. Sicherung als auch zum abseilen nach unten?
      • Das Petzl Rig ist zwar etwas teuer, aber passend für gesicherten Aufstieg (klettern) und dann langsam sich abseilen?
    • Hüftsicherung: Das ist zusätzlich zum Höhenseil? Aber wenn ich das Höhenseil habe, benötige keine zweite Hüftsicherung, oder habe ich dich missverstanden?

    Wenn ich im Höhenseil hänge oder auf einem Ast stehe, sichere ich mich zusätzlich mit der Hüftsicherung und habe dann beide Hände zum arbeiten frei.

    Beim Kletterkurs hatten wir die Rastschlinge um auf einem Felsvorsprung sich auszuruhen. Das ist ja einem Ast dann doch ähnlich.

    Soweit korrekt?
     
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