Pflanzen wässern

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07. Feb. 2008
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Hessen
Hallo, wir können weitere Tage unter Hitze stöhnen, und die Pflanzen zeigen mit hängenden Köpfen, dass es sie auch dürstet.
Also wässern, aber wie und wie oft?
Früh morgens, wenn es noch frisch ist ?
Oder spät abends; mir scheint es dann noch recht warm und fördert die Verdunstung.
Wie oft: Pflanzen sollen nicht verwöhnt werden; aber einige fordern mit hängenden Köpfen täglich Wasser (Sonnenhut)
Wie haltet Ihr das?
 
  • Hallo Hobby,
    Grundsätzlich ist es besser, die Pflanzen nicht so häufig zu wässern, dafür dann aber viel und so, dass das Wasser genügend Zeit hat, einzusickern. Dazu ist es vorteilhaft, wenn notorische Kandidaten etwas vertieft in der Erde sitzen. Diese „Mulde“ kannst Du dann füllen, warten, noch mal füllen etc.
    Ob morgens oder abends ist fast egal. Aus den oberen Bodenschichten verdunstet es eh relativ rasch.
    Gar nichts bringt es, mit der Brause mal kurz über die Beete zu sprengen.

    Es hängt davon ab, wann du mehr Zeit hast, dich um die Pflanzen zu kümmern. Bei den Schnecken besonders beliebte Pflanzen sollte man jedoch besser morgens gießen. So kann die Erde bis abends oberflächlich trocknen und die Viecher haben keinen Highway zur Leibspeise.
     
    Manche Pflanzen schlappen auch nur in der Hitze und richten sich dann wieder auf, wenn sie aus der Prallsonne kommen und Schatten auf sie fällt.

    Meist warte ich (Balkongärtnerin) bis zum nächsten Morgen, ob die Pflanzen wirklich Wasser brauchen. Wenn es aber zu heftig wirkt, gibt es auch mal einen Rettungsschluck am Abend - aber da brät bei mir lange die Sonne auf den Balkon und die Restwärme aus den Backsteinen heizt lange nach. Da mag ich kaum auf den Balkon gehen zum Gießen.

    Ich habe alles in großen Kübeln (10 L ist das Kleinste) oder in Kästen mit Wasserspeicher. Bei normaler Witterung muss ich einmal in der Woche gießen, dann gehen aber für meinen 5m²-Balkon auch 50-60 Liter Wasser drauf. Jetzt in der Sommerhitze gibt es vielleicht eine zusätzliche Gießrunde in der Woche.

    Ich finde es wichtig daran zu denken, dass die wenigsten Pflanzen Sumpfpflanzen sind und schon viel mehr ersäuft wurde, als dass es vertrocknet wäre.
     
  • Kübel oder Kästen sind noch mal ein etwas anderes Thema. Die Pflanzen haben weniger Möglichkeit, nach unten zu wurzeln und sich so selbst zu behelfen. Wenn meine Kübel trocken sind, gieße ich, egal wann. Bei einigen sogar zweimal am Tag. Das ist im Beet a) nie nötig und b) finanzieller Wahnsinn.
     
  • Und noch ein Tipp am Rande….bei großflächigen Beetbepflanzungen lohnt es, auf besonders durstige Kandidaten einfach zu verzichten. Die meisten lassen sich durch in der Optik ähnliche, aber genügsamere Kandidaten problemlos ersetzen.
    Muss es aus „nostalgischen Gründen“ unbedingt ein Säufer, wie Hortensie, Phlox oder Ähnliches sein, dann eher in halbschattiger Position und geringer Stückzahl.
     
  • Wenns arg heiß ist so um die 35° dann wässere ich auch am Abend, meist aber zeitig in der Früh..
     
    Ja, die Nostalgie schlägt halt noch durch - und Phlox ist kein Säufer, wenn er halbschattig steht; gefällt ihm hier im Garten schon seit vielen Jahren.
    Und, was ist "Ähnliches"?
     
    Naja, ähnlich hoch, ähnlich in der Farbwirkung, ähnlich im Blütezeitpunkt….. je nachdem, was einem halt wichtig ist.
     
    Unser sandboden rieselt nicht, sondern ist bretthart.
    ich hatte gerade mühe, die bei 38 grad verdorrten kornblumen, mohn und digitalis rauszuziehen. Die rosenknospen sind verdorrt und die 2m hohe guirlande d'amour wird gelb. Zarte bodendecker wie glockenblumen sind wie heu.
    Die äpfel werfen schon früchte ab.
    Dagegen kann man nicht angiessen.
     
  • Dann hat Dein Sandboden vermutlich einen hohen Feinanteil, vielleicht Schluff oder sogar Ton ?
    Weißt Du den pH-Wert ?

    Mit dem Wässern halte ich es ungefähr so wie Du. Ich wässere nur wenige ausgewählte Freilandpflanzen und natürlich die Kübelpflanzen.
     
  • Ich habe vor etwa 5 Jahren 4 Wasserbehälter aus grünem Plastik
    (je ca 300 Ltr)gekauft und an versteckten Stellen aufgestellt.
    Die füllen sich bei jedem Regen aus den Dachrinnen.
    Seit dieser Zeit verbrauche ich kein Leitungswasser mehr.
    Mich hatte davor einmal die Wasserversorgung telefonisch gemahnt, wegen zu hohem Wasserverbrauch.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    @JoergK , an ton oder schluff glaube ich nicht. vermutlich liegt das daran, dass ich nicht sehr häufig mit lockerungsgerät durchgehe im staudenbeet. ph weiß ich nicht, ich hätte teststreifen, aber ergibt das richtige werte, wenn ich den boden mit sand aufschwemme, sedimentieren lasse und dann den teststreifen ins wasser tauche?

    @poldstetten, wir haben das große glück, vor fast 30 jahren ein bohrloch spülen zu lassen. damals wollte ich eine zisterne einbauen, davon wurde mir abgeraten und es für überflüssig erklärt. zumindest versickert das regenwasser der dachflächen direkt bei uns im garten. regenwasserdrainagerohre waren vorschrift.
     
    @JoergK , an ton oder schluff glaube ich nicht. vermutlich liegt das daran, dass ich nicht sehr häufig mit lockerungsgerät durchgehe im staudenbeet. ph weiß ich nicht, ich hätte teststreifen, aber ergibt das richtige werte, wenn ich den boden mit sand aufschwemme, sedimentieren lasse und dann den teststreifen in Wasser tauche.
    Wenn du destilliertes Wasser nimmst und die Lösung vor dem Messen abfilterst, schon.
     
    @JoergK , an ton oder schluff glaube ich nicht. vermutlich liegt das daran, dass ich nicht sehr häufig mit lockerungsgerät durchgehe im staudenbeet. ph weiß ich nicht, ich hätte teststreifen, aber ergibt das richtige werte, wenn ich den boden mit sand aufschwemme, sedimentieren lasse und dann den teststreifen ins wasser tauche?

    Schluff bzw. Ton und der pH-Wert müssen nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Es war eher ein Gedankensprung von mir, weil ich mal einen ähnlichen Sandboden in Berlin hatte. Relativ fest mit hohem Kalkgehalt und einem pH-Wert von ~8 (!).
    Wahrscheinlich müsstest Du mehr mechanisch lockern, um die schnelle Wasseraufnahme zu erhöhen.

    Falls Du trotzdem den pH-Wert mit den Teststäbchen messen möchtest, wären gleiche Volumenanteile von destilliertem Wasser und Boden wichtig. Ich filtriere auch nicht, weil sich gerade Sandboden sehr gut am Boden des Gefäßes absetzt. Es kann aber sein, dass eine Laboruntersuchung die Filtrierung vorgibt, wie @Platero schreibt. Da müsste ich noch mal nachlesen.
    Das Ergebnis mit Teststäbchen ist allemal genauer als der N******f-Bodentest.

    Aber jetzt habe ich mich schon wieder von der Eingangsfrage von hobby66 entfernt.....
     
    Ich giesse immer abends. Aber nur die Töpfe und frisch eingepflanzte Pflanzen. Der Rest muss mit dem, was im Boden ist, vorlieb nehmen. Ist es sehr sonnig und heiss, giesse ich manchmal auch untertags die exponierten Töpfe.
     
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