Energie einsparen Haus, PV und Holzvergaser?

ogghi

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Hi,
da Heizöl ja nicht gerade billiger wird, und auch Strom bei mir ab Oktober wohl aufschlägt muss etwas her um bei beidem zu sparen.

Gedanke: Holz selber machen und heizen ginge, Holzvergaser und grosser Pufferspeicher?
Platz um Holz zu lagern ist da, Bewegung braucht man eh mehr!

Viele Warmwasser Panelen damit da auch unterstützt wird? Auch im Winter kann die Sonne ja viel bringen?

Dann Photovoltaik. Stromverbrauch bei ca 9000 KWh im Jahr, also 20-25 KWh pro Tag (Server, IT Leute im Haus), ersichtlich dank EmonPI ;-)

Ich habe ein Angebot bekommen für das Dach der Scheune (halb Ost halb West) mit einer 17KWp Anlage plus Speicher. Alles nicht schnell lieferbar, logisch aktuell...

Was denkt das Forum so dazu?

Viele Grüße
David
 
  • Bin da ehrlich gesagt etwas zwiegespalten, haben uns für eine 14,22 KWP Anlage mit Speicher auch ein Angebot machen lassen ca. 32.000€.

    Ob sich das auf Dauer lohnen wird, bleibt abzuwarten.
     
  • Im Moment sind die Speicherpreise noch zu hoch. Eine weitere Problematik ist im Winter ganz einfach. Erst Recht mit Ost/West Ausrichtung. Du hast einfach nicht genug vom Dach um den Akku zu laden.

    Ich habe 18,8kwp Ost West. Wolkig einen Ertrag von teilweise 0,3kw Leistung. Das Frist das Haus fast komplett.
    Echte Süd Ausrichtung wäre besser.

    Die Problematik bei ST ist zusätzlich noch anders. Auch da im Winter kaum Ertrag. Einen Überschuss im Sommer verpufft allerdings.

    Sinnvoll wäre den kompletten Energie verbrauch zu senken. Im gleichen Zug muss die Vorlauf Temperatur runter. Heizkörper Maximum, typ33. Oder besser Fußbodenheizung oder Wandheizung.
    Dann Wärmepumpe. Zwingend unter 40 Grad Vorlauf.
    Eine WP immer direkt in den heizkreislauf Speisen lassen. ST oder Holzofen immer nur im Rücklauf. Dann springt die WP auch nur an, wenn der Speicher kaum Temperatur hat.
     
  • Klar, das passt auch hierher, aber ich vermute die Fachleute halt woanders. hier haben wir z.B. einen sehr engagierten Selbermacher :D
    Cool, powerwall selber bauen! 🙃

    Dann sollte ich doch eher das Süd-Dach vom Haus nehmen? Die Dachziegel sind da wohl nicht so gut wie auf den O/W Dachflächen...

    Nunja. Bin noch nicht richtig schlau.
    Grad noch das Video gesehen: youtube video: BvI7A3NmY08

    Auch spannend, WP aka Split Klima, warum nicht...?
     
    Split Klimaanlage ist eine WP nach Luft Luft Prinzip. Zum Heizen nicht perfekt. Als Übergangslösung in Ferienhäusern machbar
     
  • Bei uns gibt es ein Solarzentrum....die sagen Dir z.B. auch, Deine Prognose für Deine Lebenserwartung sieht einfach so aus, daß Du nur wenige Zeit den + Bereich erreichen kannst....
    Ich meine damit, eine ehrliche Einschätzung ist Gold wert....

    Das kann dir eine gute Seite im Netz auch. Das werten sollte auch Laien möglich sein ..
     
    Das kann dir eine gute Seite im Netz auch. Das werten sollte auch Laien möglich sein ..
    Natürlich, aber schön ist es doch mal jemandem gegenüber zu sitzen, der Dir alle Aspekte erklärt...
    Wir sind so wie so raus, unser Haus ist mehr als 100 Jahre alt , hat keine bodentiefen Fenster, ein solides zweischaliges Mauerwerk, normalen Außenputz, gedämmte Geschoßdecken anstatt Dachisolierung.
    Das Highlight wäre eine vorgemauerte Klinkerfassade...aber als die Fassade gemacht wurde, waren Klinker noch Goldstaub bei uns...
     
    Habe mich in den letzten Tagen mit einem Heizungsfachmann unterhalten.
    Der hat mir im Vertrauen gesagt: Die Leute werden jetzt abgezockt! Den werden Lösungen vorgeschlagen, die niemals funktionieren und sehr, sehr teuer werden.
     
    In jeder Hinsicht, die mit heizen und Strom sparen zu tun hat!

    Kannst ja z.B. mal die Preise für Wärmepumpe von 2010 und jetzt vergleichen.
    Diese Vergleiche lassen sich beliebig fortsetzen.

    Wenn Beratung, dann bitte von unabhängigen Beratern. Aber auch die haben Erfolgsdruck!.
    Eine richtige unabhängige Beratung wird es z.Z. nicht geben. Schon von der Notwendigkeit her, dass auf erneuerbare Energie gesetzt werden sollte, geht ein Druck aus.

    Was für ein Heizsystem kann denn z.B. für ein 100 Jahre altes Haus empfohlen werden, wenn der Hausbesitzer kein Waldeigentümer ist? ....
     
    Genau das fragt sich bei meinem Haus...
    Ca 150 Jahre alt, renoviert, 2Fach Verglasung. Aber trotzdem nicht sehr effizient würde ich sagen.

    Wald besitzen muss man evtl gar nicht? Wenn man Meterstücke kauft ist das sicher noch relativ günstig.
     
    Wenn Du eine große PV Anlage baust (was sinnvoll ist), dann kannst Du Dir die Solarthermie sparen. 1kWh Solarstrom ist heute idR billiger als 1kWh Wärme aus Solarthermie.
    Die solare Deckungsrate ist außerdem höher, da PV-Strom reine Exergie ist und damit das Temperaturniveau keine Rolle spielt. (PV kann an einem trüben kalten Wintertag problemlos 60°C heißen Brauchwarmwasser machen, nur die Menge ist begrenzt, ein Flachkollektor kann das nicht)

    Ein Batteriespeicher zur Erhöhung des Eigenverbrauchs wird gerne verkauft (weil es guten Umsatz für wenig Arbeit bringt), macht aber nur sehr selten wirtschaftlich Sinn.
    Auslegung auf den Sommerlichen Nachtbedarf, dann sind 250 Zyklen pro Jahr möglich.
    FALLS(!) der Speicher tatsächlich 16 Jahre lebt wären das dann 4.000 Zyklen.
    Wenn 1kWh Nutzkapazität 1000€ kostet (stets zwei Angebote einholen, eins mit, eins ohne Speicher!) kostet alleine die Speicherung 25ct/kWh. Plus Verlust der Einspeisevergütung plus Speicherverluste plus ggf. Kapitalkosten.
    Ich selber würde das nicht tun.

    Für die Energiewende bringen die Heimspeicher exakt garnichts. 96,6% von EinsMan (Drosselung von EEG Anlagen) in 2021 war Windstrom und der wird idR nachts gekappt, wenn die Nachfrage geringer ist. Dann wenn die Batteriespeicher Strom abgeben und nicht aufnehmen, die Heimspeicher sind also überwiegend sogar netzschädlich.

    Die Auslegung auf den sommerlichen Nachtbedraf ist aber der Idealfall. Die meisten bauen Speicher viel zu groß. Ich weiß das gut, ich habe die letzten Jahre hunderter solcher Systeme ausgewertet.

    Statt des Batteriespeichers kann man über eine Luft-Wärmepumpe nachdenken im bivalenten Betreib mit der Holzheizung. 2/3 der Heizwärme in Deutschland (lokal natürlich abweichend) fällt heute bei Außentemperaturen über 0°C an, da sind die Dinger selbst bei höheren Vorlauftemperaturen effizient.

    In Relation zum Holz ist das aber auch eine sehr individuelle Entscheidung, wieviel Mühe man sich geben möchte.

    Schlauer wäre natürlich gewesen, das alles vor 6 Monaten zu machen, jetzt wollen es alle und jetzt wird es teuer. Die Erkenntnis hilft Dir jetzt auch nicht weiter.

    PV wird aber wohl eher noch teurer werden in Zukunft, da die Ausbaupläne im EEG 2023 eine ca. verdrei- bis vervierfachung des Neuzubaus vorsehen

    MfG
     
    Eine richtige unabhängige Beratung wird es z.Z. nicht geben. Schon von der Notwendigkeit her, dass auf erneuerbare Energie gesetzt werden sollte, geht ein Druck aus.

    Die Vorgaben von Gesetzen als Grundlage zu nehmen mindert doch nicht die Unabhängigkeit?!


    Was für ein Heizsystem kann denn z.B. für ein 100 Jahre altes Haus empfohlen werden, wenn der Hausbesitzer kein Waldeigentümer ist? ....

    Prioritäre Fragen sind:

    1. Wie hoch ist der Heizwärmebedarf?

    2. Welche Möglichkeiten zur Senkung der Vorlauftemperaturen sind möglich:

    a) Dämmung (z.B. Geschossdecke, Kellerdecke)
    b) hydraulischer Abgleich
    c) korrekte Einstellung auf den tatsächlichen Bedarf in Abhängigkeit von der Außentemperatur
    d) Ermittlung von Schwachpunkten (z.B. Tausch der problematischsten 1-3 Heizkörper)

    In den allermeisten Fällen bekommt man die Vorlauftemperatur wesentlich weiter runter als so "allgemeines Wissen" ist.

    man kann sich auch die Frage stellen, was denn die Alternative sein soll, wenn man bei Gas und Öl bleiben möchte.

    Das geht dann langfristig nur mit synthetischen Kraftstoffen, bei denen nicht nur die Energie CO2 neutral erzeugt wird, sondern auch noch die C-Quelle im Kreis geführt werden muss, also CO2 aus der Luft entnommen werden wird.

    Solche Kraftstoffe wird es in Zukunft geben, viele Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer, etc werden auch in Zukunft mit flüssigen Kohlenwasserstoffen betrieben werden.

    Mit diesen Verbrauchern wird man dann eben preislich konkurrieren müssen.

    3€ für 1l synthetischer Kraftstoffe ist für einen Oldtimerbesitzer sicher okay und auch der ein oder andere Sportwagenfahrer wird sich das leisten mögen und beim Militär ist es eh egal.

    Ob man in einer solchen Zukunft selber 3€ für die Liter synthetisches Heizöl zahlen möchte muss man halt selber überlegen.

    Man muss das jetzt auch nicht überstürzen, das Verbot droht uns nicht bis morgen, wenn dann wird eher die Gasfrage für den nächsten Winter an sich spannend, aber diese Themen sind auch alle nicht neu. Es ist nicht so, dass man das die letzten 10 Jahre noch nicht gewusst hätte.
    Von daher hat die aktuelle Energiepreiskrise auch gute Seiten, denn bei spottbilligen Öl und Gas hat das die Leute einfach nicht wirklich interessiert. wozu mühsam und teuer was ändern, wenn doch alles gut für mich läuft?
    (was ja auch verständlich ist)

    MfG
     
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