Muss eigendlich jetzt alles, "was nicht geht" aus den Büchern herausgefiltert werden? Wie langweilig wäre dann die Kinderliteratur, ach Literatur für alle Altersklassen.
Ich habe jetzt, weil unsere Stadtbücherei ausgeschiedene Bücher verkaufte, wieder einen anderen Helden meiner Kindheit in die Hand bekommen: Otfried Preußlers "Starker Wanja".
Der junge Mann liegt, um Kraft zu sammeln, sieben Jahre auf dem Backofen und futtert ausschließlich Sonnenblumenkerne. Getrunken wird die sieben Jahre über gar nichts. Trotzdem ist er am Ende so stark, dass er alle Abenteuer meistern kann und in einem fernen Land Zar werden kann. Er startet "im heiligen Russland" und wandert in das Land hinter den weißen Bergen - Weißrussland? Man weiß es nicht, es wird nie genau gelöst. Die einzige genannte Stadt, die man auf der Landkarte findet, ist Kiew, und dort muss Wanja abbiegen, bevor er die Stadttore durchschreitet. Es ist auch nicht wichtig, wo der Held wandert, es geschehen ohnehin so viele Dinge, die nicht gehen, tauchen russische Märchenfiguren wie die Baba Jaga auf, dass man alle Namen auch eher für die Stimmung braucht, als um die Geschichte geografisch einzuordnen. Man weiß, dass man in einer Fantasiewelt russischer Prägung ist, das reicht doch.