Viel Unkraut - Rasen falsch gepflegt?

Matzematze

Neuling
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10. Juni 2019
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Hallo zusammen,

ich (absoluter Garten-Neuling) habe im letzten Jahr unseren Rasen frisch angelegt, nachdem wir gebaut haben. Auf der Fläche (ca. 750qm) war früher eine "Naturwiese" die jedoch 3-4 mal im Jahr gemäht (gemulcht) wurde. Durch das Bauen wurde diese größtenteils abgetraten oder zugeschüttet. Am Ende haben wir durch einen Garten & Landschaftsbauer das ganze umgraben und glätten lassen. Weiterhin hat er eine "besondere" Erde draufgemacht die super für Rasen wäre. Keine Ahnung was das da genau drin war...

Eingesät haben wir den Rasen (OBI Strapazier-Rasen) dann gegen August/September letzten Jahres und er hat auch Startdünger bekommen. Den Herbstdünger haben wir dann ausgelassen und in diesem Jahr im März/April wieder gedüngt (COMPO Rasen-Langzeitdünger), teilweise nachgesät und gut gewässert. Seitdem sind die kahlen Flächen gut ausgewachsen und wir mähen wieder 1 x die Woche mit einem Aufsitzrasenmäher und mulchen dabei.

Nun haben wir zwar einen vollflächigen Rasen, aber mit sehr viel unkraut und es vermehrt sich rasant. Schätzungsweise haben wir alle 1-2m auf einer Fläche von 30cm im Durchmesser etwas im Rasen, dass da nicht hin soll. Soweit ich es beurteilen kann ist es überwiegend "Gundermann" (siehe Bild).
Ich würde mich über Tipps freuen was ich bisher falsch gemacht habe und wie ich zu einem normalen Rasen komme.

Vorweg meine Vermutung: Dadurch, dass wir bisher immer nur gemulcht haben (teilweise war dabei der Rasen schon recht lang 4-5cm) liegt viel alter Rasen zwischendrin und der Rasen kann nicht richtig atmen und das begünstigt den Unkrautwuchs...
Meine Idee wäre es nun einmal kräftig zu Vertikutieren. Macht das denn Sinn und würde sich der Rasen davon zeitnah erholen, sodass er durch die Kids noch entsprechend genutzt werden kann?

Die Standardfragen:

Wann und wie wurde gedüngt? Mit oder ohne Streuwagen?
- März/April, ohne Streuwagen

Welcher Dünger?
- COMPO Rasen-Langzeitdünger, 3 Monate Langzeitwirkung, Feingranulat,

Wieviel und wie oft wird gewässert?
- 3 x Woche, 45 Min (über automatische Bewässerung) - werden in Summe ca. 2500l pro Bewässerung für die 750qm sein

Wie oft wird gemäht? Auf welcher Höhe?
- Jede Woche, auf 5 cm mit Aufsitzmäher

Wird gemulcht?
- Ja (bisher ausschließlich)

Wurde vertikutiert?
- Nein

Wurde im Herbst Herbstdünger ausgebracht?
- Nein

Bei einer Neusaat: Wurde Starterdünger ausgebracht?
- Ja, letztes Jahr

Bei einer Neusaat: Welcher Rasensamen wurde ausgesät?
- OBI Strapazier-Rasen

Sonnig, halbschattig, schattig?
- sonnig

Was für Erde ist unten dran, sofern bekannt?
- Irgendeine angereicherte Erde vom Garten & Landschaftsbauer, darunter ists recht sandig.


Davon haben wir ganz viel:
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Davon weniger - nur am Rand der Terrasse
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  • Was ist ein normaler Rasen bei dir?

    Du solltest besser 2-3 mal in der Woche rasen mähen, somit kann der Mulch auch besser verarbeitet werden. Außerdem würde ich dir von einem mineralischen Dünger abraten, der Rasen wächst dadurch viel zu schnell und dass legt sich wiederum negativ aufs mulchen aus.

    Den mulch würde ich erst mal mit einem Rechen oder Vertikutier mit Stahlfederzinken entfernen. Danach 2 mal in der Woche mit Fangkorb mähen.
     
  • Wenn ich das richtig gelesen habe habt Ihr den PH Wert nicht gemessen.
    Der Klee deutet auf einen falschen PH-Wert hin.

    Ferner müsst Ihr viel mehr Rasen mähen.

    Versuche mal herauszufinden als welchen Rasenarten sich der Strapzierrasen zusammensetzt. Meine Vermutung ist, dass es sich - wie so oft - um eine Rasenart handelt die besonders schnell wächst. Wir häufig gemacht, mit der Logik, dass beschädigte Stellen schnell nachwachsen sollen. Stattdessen ist es besser eine Rasensorte zu wählen die sich stärker verzweigt z.B. Loretta Superrasen.

    Beste Empfehlung wäre, sich einen Rasenroboter zuzulegen.

    Mulchen ist immer dann ein Problem wenn das Gras schon zu lang ist, dann wird der Rasen eher erstickt und Unkräuter kommen mit der Situation besser zurecht als der Rasen.

    Ein weiteres Problem ist, dass Ihr nur eine dünne Decke mit neuer Erde darüber gelegt habt. So können im Boden liegende Unkrautsamen weiterhin aufgehen.
     
  • Beim Klee ist das Problem, dass er beim Mähen nicht erfasst wird (bei 4-5cm) und kürzer sollted man in unseren Breiten NICHT mähen da nützt oftmaliges mähen auch nicht. Ich kann mit nicht vorstellen, wie man den Klee ohne Chemie los wird. bin gespannt auf die Lösung hier!
     
    Hier ist sie...
    Rund 80 qm Klee statt/im Rasen rund knapp drei Jahre heftige Arbeit mit zupfen plus Rasen stärken, nachsäen und heute ist er nur noch da wo es für mich ok ist und die Bienen trotz allem noch ausreichend schlabbern können
     
  • Beim Klee ist das Problem, dass er beim Mähen nicht erfasst wird (bei 4-5cm) und kürzer sollted man in unseren Breiten NICHT mähen da nützt oftmaliges mähen auch nicht. Ich kann mit nicht vorstellen, wie man den Klee ohne Chemie los wird. bin gespannt auf die Lösung hier!

    Bei Weißklee hast du einen kalkhaltigen und nährstoffarmen Boden.
    Bei Sauerklee einen kalkarmen und sauren Boden.
    Bei Hornklee ist der Boden stickstoffarm.

    Die Fläche kannst du ausstechen und neu auffüllen und ansäen oder mit einen Handvertikutierer entfernen. Alternativ 2 monate mit schwarzer Folie Abdecken, dann sollte auch alles tot sein.

    Aber eigentlich sollte man sich immer mal Gedanken um die Bodenstrucktur machen, da dort meist die Lösung liegt.
     
    Finger weg vom vertikulieren im 1. Jahr. Das Gras hat noch zu schwache Wurzeln. Auch Unkrautvernichter ist nicht gut in der Zeit. versuche mal nur dem Gras zu geben was es will. Also z.B. PH Wert angleichen.
     
    Vertikutieren halte ich für unnötige Arbeit , weil sie noch mehr Arbeit schafft; Beschädigt auch den Rasen un das Unkraut hält mehr aus, als der Rasen.... Mag bei einem stark belasteteb Rasen anders sein.. da säht man aber auch ständig nach, wässert und düngt.
     
    Hallo zusammen,

    vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
    Ich habe mir gleich einen pH-Wert-Tester bestellt um der Ursache auf den Grund zu gehen. Weiterhin habe ich nochmal genau geschaut was so zwischen dem Rasen alles auf der Erde liegt und da musste ich feststellen, dass es doch mehr Mulch (teilweise mehrere cm lang) ist, der dem Boden keine Möglichkeit zum Atmen lässt. Von daher werde ich am WE die Lüftungswalze in den Vertikutierer spannen und das alte Zeug mal rausholen & entsorgen.

    Mehrmals die Woche zu mähen werde ich zeitlich nicht hinbekommen, aber dann mulche ich eben erstmal nicht mehr und mähe mit Fangkorb.

    An alle die Erfahrung in der Entfernung von Klee haben: Wie macht ihr das am gründlichsten? Gibt es da ein Werkzeug das ihr empfehlen würdet? Wie großflächig muss ich den Klee entfernen?
     
  • Guten Tag.
    Rasenunkräuter sämtlicher Coleur werden mit einem Glock Feldmesser 78 'behandelt'.

    Runter auf die Knie und das Unkraut ausstechen.
     
  • Habe den pH-Wert gemessen (7 - neutral) und begonnen mit der Lüftungswalze das alte gemulchte Gras rauszuholen. Da hat sich ganz schön viel angesammelt. Würdet ihr eine besondere Düngung empfehlen?
    Weiterhin sprießen seit dieser Woche auch noch Pilze wie wild...:oops:
     
    Meine Empfehlung bleibt weiterhin rein organisch düngen um die Microorganismen zu stärken und zu vermehren.
    Dadurch wird auch der Mulch schneller verarbeitet und es entsteht kaum noch Rasenfilz.
    Diesen kann man dann ein mal im jahr oder einmal alle 2 Jahre mit einem Lüfter entfernen.

    Wenn du Pilze im Rasen hast ist das meistens ein Zeichen von Staunässe. Hier hilft Sanden.
    10kg/m2 gleichmäßig auf den kurz geschnittenen Rasen (auf 2-3cm) verteilen und einrechen.
    Am besten kurz vorm Wässern damit der Sand sich einschwemmt. nach 2-3 Wochen ist von den sand nix mehr zu sehen. Ein 2. Mal mit 5kg/m² kann nach 2-3 Monaten erfolgen. Der Boden sollte sich dadurch sprübar lockern und weicher werden.

    Noch besser wäre Aerifizieren (viele kleine Löcher ausstechen) und danach Sand einrechen/kehren,
    Jedoch sind Aerifizierer für den Kleingartenbereich nicht oft zu finden und auch mit hohen Kosten (ca 100€/Wochenende) verbunden. Häufig wird Quarzsand empfohlen. Ich finde den aber zu teuer. Benutze
    gewaschenen Rheinsand.

    Lieben Gruß
    Torsten.
     
    Wer mulcht und wässert, tut bereits viel für Mikroorganismen. Regenwürmer, Pilze und Kleininsekten brauchen nicht mehr. Eine organische Düngung funktioniert zudem a) stark zeitverzögert, b) limitiert durch die Dtoffwechselkapazität der bereits ansässigen Kleinlebewesen. Die ganzen gemahlenen Tier- und Pflanzenrste sind nicht vom Rasen verwertbar. Das ist etwa so, als wenn in derr Kantine um 12 erst mal Gemüse geschnitten und das Schnitzel aus der Kühlung geholt würde. Die Belegschaft darf immerhin zusehen und ist sicher begeistert.

    Die Rasengesellschaft warnt vor insb. Stickstoffunterversorgung bei organischer Düngung. Phosphor geht, ist aber wenig nötig.

    Ich sage mal: Das wirst Du nur durch einmaliges Spritzen mit WeedEx und kontrolliertes mineralisches Düngen los.

    Du bekommst hier als nächstes Appelle, Hinweise auf die Essbarkeit von Gundermann und wie entspannend Zupfen ist. Letztlich führt das zu einer Wiese, nicht zu einem Rasen.
     
    Ich sage mal: Das wirst Du nur durch einmaliges Spritzen mit WeedEx und kontrolliertes mineralisches Düngen los.

    Du bekommst hier als nächstes Appelle, Hinweise auf die Essbarkeit von Gundermann und wie entspannend Zupfen ist. Letztlich führt das zu einer Wiese, nicht zu einem Rasen.
    Wenn Du den Thread aufmerksam gelesen hättest, hättest Du auch gelesen, dass auch ohne die Chemiekeule ein dichter Rasen entstehen kann der keine „Wiese“ ist.
    Aber selektives (giftfreundliches) Lesen führt dann leider zu solchen Fehlinterpretationen die gerade Neuuser verunsichern...

    Und dann hättest Du auch dieses gelesen:
    Auf der Fläche (ca. 750qm) war früher eine "Naturwiese"
    Dadurch dass durch die ehemalige Wiese noch tausende von Samen in der Erde darauf warten zu „erwachen“ müsste der TE mehrmals im Jahr Dein so geliebtes Weedex anwenden, die Folge wären danach vorübergehend brache Flächen wo dann die nächsten der Samen keimen...

    Von daher ist es für @Matzematze zielführender sich mit den Wildkräutern händisch zu befassen und den noch vorhandenen Rasen zu stärken und immer wieder nachzusäen...

    In einem stimme ich Dir allerdings zu... durch die viele Biomasse die auf der Fläche ist, würde ich vorübergehend auch erstmal rein mineralisch düngen, da dieses den geschwächten Rasenpflanzen schneller zur Verfügung steht..
    Auf das mulchen würde ich auch erstmal verzichten.
     
    Feiveline, deine Annahme ist falsch. Ich habe den Beitrag aufmerksam gelesen, vieles hier im Thread zu guter Rasenpflege sind schlechte Ratschläge. Organischer Dünger fördert keinen Rasen sondern eine Magerwiese, und Gundermann bekommt man durch Zupfen nicht weg.

    Meine Ratschläge sind bisher die einzigen, die sicher zum gewünschten Ziel führen: Rasen. Wiese geht mit organischem Dünger und Zupfen. Rasen ist der Wunsch von Matze. Das sollte man respektieren wenn man ein Vorgehen vorschlägt.
     
    Es mag sein, dass auch „falsche“ Ratschläge dabei, trotzdem gehst Du auf das Wichtigste nicht ein...:

    - Aus eigener Erfahrung (!) habe ich geschrieben wie ein Rasen entstehen kann.... ohne die „Giftkeule“
    - Für den vorliegenden Fall des TE habe ich auch eine (zumindest vorübergehende) ausschließlich mineralische Düngung ohne mulchen empfohlen
    - Nirgendwo auf den Bildern sehe ich Gundermann, sondern Wiesenstorchenschnabel und Klee. Den Storchenschnabel kann man hervorragend zupfen und ausharken und den Klee mit Zupfen plus ausharken plus ausreichende Rasenstärkung so eindämmen dass er erst kaum noch auffällt und mit der Zeit fast völlig verschwindet...
    Regelmäßiges nachsäen plus Pflege natürlich vorausgesetzt...

    Somit sind nicht nur Deine Ratschläge die „einzigen“ die zum gewünschten Ziel führen, denn bekanntlich führen viele Wege nach Rom...
     
    ich erkläre es gerne noch einmal: Wo „Bienen schlabbern“ ist kein Rasen. ;)
     
    Ich erkläre es gerne noch einmal... an kleinen ausgewählten Orten lass ich am Rand meines Rasens „Bienen schlabbern“

    Schrieb ich aber auch ganz deutlich....
    feiveline schrieb:
    heute ist er nur noch da wo es für mich ok ist und die Bienen trotz allem noch ausreichend schlabbern können
     
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