Jungen Igel überwintern - wer hat Erfahrung?

mareje

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26. Mai 2009
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515
Ort
Nördliches Sachsen
Hallo,

vorgestern habe ich bei uns im Garten im Gebüsch einen kleinen Igel entdeckt. Da er mir recht klein vorkam, hab ich ihn in eine Kiste gesetzt und erst einmal gewogen. Er wiegt nur 180 Gramm.

Nun haben wir ihn in eine größere Kiste gesetzt, mit Unterschlupfmöglichkeit und Katzenfutter sowie Wasser gegeben. Die Kiste steht im Keller beim Schwiegervater, da wir entweder nur warme Räume oder nicht frostfreie Unterkünfte im Garten haben.

Hat schon einmal jemand von euch einen kleinen Igel bei sich über den Winter gepflegt? Das Internet ist ja voll mit Tipps und Ratschlägen.
Aber vielleicht gibt es von euch noch die eine oder andere eigene Erfahrung.

Danke,
Markus

P.S. Bilder gibt es später.
 
  • Als erstes empfehle ich Dir dieses Forum. Da sind erfahrene Igelpfleger die im Winter auch mal 30-40 Igel (auch Säuglinge) versorgen.

    Dann als Ersthilfe: Warm stellen (mindestens 18-20 Grad), kein Rotlicht, sondern Wärmflasche. Kafu und Wasser ist richtig, ggf. mit ein wenig Fencheltee anrühren.

    Keine Entwurmung ohne Kotuntersuchung, keine Entflohung!

    Suche ihn dringend nach Fliegeneiern (kleine weiße Stäbchen) und/oder Maden ab.

    Guck mal hier, das ist eine meiner beiden Minis dies Jahr (Fundgewicht 120g).

    Lesenswerte und hilfreiche Unterlagen bekommst Du auch bei "Pro-Igel" oder "Kommitee für Igelschutz".
     
  • War es nicht so, dass Jungigel mindestens 300g für den Winterschlaf haben müssen?!

    Hatten vor Jahren auch mal im Herbst einen kleinen Racker, den haben wir dann in ein Hasengehe draußen gelassen und einen Unterschlupf rein gestellt, natürlich auch Futter und Wasser.
    Nach 2-3 Wochen war er dann soweit für seine weitere Reise.
     
  • 300g ist viel zu wenig.

    Ein gesunder Igel muss mindestens 500g wiegen um den WS zu überleben. Unsere werden auf 800 bis 850g aufgefüttert und gehen dann in den "betreuten" WS.


    Nach 2-3 Wochen war er dann soweit für seine weitere Reise.
    Wenn er bis dahin nicht schon irgendwo ein fertiges WS-Nest hatte, wird seine Reise sehr weit gegangen sein... nämlich bis ins Regenbogenland..:(
     
  • Das ist doch nur Spekulation, zumindest wäre ohne unsere Hife die Reise auf jeden fall da hin gegangen. ;)

    Ich hab vor ein paar Jahren Igel aus dem Tierheim geholt. Sie hatten im Spätherbst ca (knapp) 200g. Sie sollten in der freien Natur mindestens 500g zum Überleben haben. Sie schliefen dann auch nicht durch, frassen und tranken alle 2-3 Nächte.
    Wenn ich heute Igel in meinem Garten sehe, ich hab da einen Unterschlupf mit viel Laub und Regendach gebaut, und sind etwa im November noch sehr klein, füttere ich sie mit Katzenfutter und Rinderhackfleisch. In diesem Frühjahr, das sehr lang kalt und nass war, bekamen sie ebenso die Zufütterung.
    Was mich gewundert hat ist, dass anscheinend die Entlausung und die Wurmkur der Winzlinge (Aufzucht im Haus) nicht gut sein soll.
    Die Igelbabys in unserem Tierheim werden so ärztlich behandelt.
     
    tschuldige Marie, ich hab dich gelesen, es tut mir leid das ich nicht auf dich eingegangen bin ....

    aber ich hab lange mit Spatenknecht gechattet und der Mann ist echt gut drauf was Igel anbelangt ... er macht das schon sehr lange .. deshalb gab ich Markus den Tip ...
     
  • Da hast Du absolut recht, er ist mit seinen Erfahrungen die erste, allererste Adresse.
    War auch nicht persönlich gemeint.
    Muss hier mal `ne Pause machen...., ist ein anderes Thema, passt nicht zu den Igeln.
    Grüssle:cool:
     
  • du hast auch recht, ich geh oft nicht auf jeden User ein .. aber das ist ja auch kaum zu schaffen, heißt aber nicht, dass ich dich nicht lese :pa::pa:
     
    Was mich gewundert hat ist, dass anscheinend die Entlausung und die Wurmkur der Winzlinge (Aufzucht im Haus) nicht gut sein soll.
    Wo hast Du das gelesen?

    Man muss nur aufpassen womit man entfloht (leider nehmen die meisten TÄ und auch manche Igelstationen dafür Mittel die einen kleinen Igel "himmeln") und man sollte nie einen kleinen Igel mit allen Anti-Wurmmitteln, die die Industrie hergibt, "pro forma" zuschmeißen. Entwurmen ist zwingend notwendig, aber erst nach einer Kotprobe. Und dann auch nur mit Mitteln, die dem kleinen Stachler nicht schaden (auch die kennen die meisten TÄ leider nicht).

    Werder Bremen schrieb:
    Trotzdem mag ich nicht ständig überlesen werden....
    So ist das leider immer wieder...
    Auch der Fragesteller hier hatte die Tipps von mir und die Verlinkungen (u.a. auch auf Spatenknecht) gelesen, seht Ihr hier irgendwo ein "danke"?:rolleyes:
    Wenn man auf solche Selbstverständlichkeiten Wert legt darf man sich nicht in einem öffentlichen Forum engagieren...
     
    Hallo,

    danke erst einmal für eure Hinweise und Antworten.

    Ich hatte gestern auch noch an Pro Igel e.V. geschrieben und sie wollen mir ein paar Materialien zusenden.

    Auf alle Fälle war es wohl richtig, den kleinen Igel bei uns aufzunehmen. Er ist jetzt im Keller in einer größeren Kiste, mit Unterschlupfmöglichkeit.

    Was mich nur ein wenig wundert: warum soll man die Igel unbedingt entwurmen? Macht doch auch keiner wenn sie in der Natur sind.

    Muss der Igel eigentlich besonders ausgewildert werden im Frühjahr? Oder reicht ein Absetzen in die Hecke und ein kurzes Winken?

    LG
    Markus
     
    Es gibt eigentlich extra Igelstationen oder leute welche das Entwurmen etc vornehmen und die Kleinen dabei überwachen .
    Jede entwurmung ist eine Prozedur für ein Tier und sollte Fachmännisch ausgeführt werden , vor allem bei untergewichtigen Igelchen .

    Finde ich einen Kleinen oder kranken Igel so bringe ich ihn erst mal auf die Igelstation des hiesigen Tierheims , wo er untersucht und im Notfall aufgepäppelt wird .

    Ops jetzt war Markus schneller :D

    @Markus
    An den Würmern sterben eben viele Igel in der Natur .
     
    Was mich nur ein wenig wundert: warum soll man die Igel unbedingt entwurmen? Macht doch auch keiner wenn sie in der Natur sind.
    Durch Schnecken und Regenwürmer nehmen sie die Würmer auf.
    Ein gesundes Alttier wird damit fertig, ein kleiner "Spätling" nicht, daher zwingend entwurmen.
    Aber eben nicht auf "gut Glück" gegen alles, sondern nur auf spezielle Würmer die auch parasitologisch nachgewiesen wurden.

    Daher auch mein Link zum Igelforum, da gibt es ganz spezielle Hilfestellung aus langjähriger Erfahrung!
     
    Auch dafür gelten obige Tipps hinsichtlich Entwurmung / Entflohung.

    Zum Beispiel das Igelzentrum Laatzen entwurmt (ohne vorherige parasitologische Diagnose!) über 14 Tage mit vier Mitteln, und entfloht mit dem für kleine Igel häufig tödlichem "Frontline"...

    Auch bitte kein Flohpuder an den Kleinen lassen...
     
    Kotuntersuchung beim "Foren-Parasitologen" (s. Link von oben) runde 10 Euro, beim "normalen" TA rund 30 Euro.
    Behandlung beim igelkundigen TA > nur die Medis (falls nötig), übers Forum ggf. günstiger, beim "normalen" TA > Behandlung nach Gebührenordnung plus Medis.

    Futter > Irgendwann locker ne 400g-Dose Kafu / Tag.
     
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