Rollläden besser als Innenfaltrollo bzgl. Wärmedämmung?

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26. Feb. 2011
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Hallo,

ich habe eine Frage, eigentlich steht sie schon im Titel. Aber vielleicht hole ich etwas wegen des Hintergrundes aus: Meine Eltern haben ein Haus vor einigen Jahren gebaut, das Dachgeschoss ist dabei komplett ausgebaut. Die Dachfenster haben Außenrollläden. Im Sommer stellt sich leider eine große Hitze im Dachgeschoss ein. Auch bei komplett verschlossenen Rollläden und somit absolut dunklem Raum heizt es sich ganz schön auf (ich bin mir nicht mehr sicher, aber irgendwas zwischen 26 und 28°C meine ich). Ich bin seit Jahren der Auffassung, dass die jetzigen Rollläden das Optimum darstellen und das Aufheizen eher an mangelnder Wärmeisolierung des Daches liegt. Meine Mutter meint hingegen, dass wärmeisolierende Innenrollos (also mit Alubeschichtung auf Fensterseite oder dergleichen) das Problem lindern könnten. Es würde sich derzeit nämlich viel Hitze zwischen äußerem Schattenspender und geschlossenem Fenster sammeln.

Ich denke, dass Innenrollos keine Verbesserung bringen. Die Kosten dafür sind ja nicht unerheblich (über 1000 Euro bei 7 recht großen Dachfenstern) und wären ggf. rausgeschmissenes Geld. Wie seht ihr das?

WieEiPiehGuy
 
  • Außenliegende Rollos sind auf jeden Fall vorzuziehen. Wenn die Hitze erst mal durch die Fenster gedrungen ist, bringen innenliegende Rollos nur noch wenig, selbst mit teuren Alu-Reflex-Beschichtungen. Das Problem liegt natürlich einerseits in der falschen oder unzureichenden Dämmung, anderseits sind Dachfenster immer das schwächste Glied der Kette, egal ob und mit welchen Rollos.

    Es sind viele Faktoren: Klassische rote oder moderne Schwarze Dachziegel, Gespinstdämmung (Mineral-/Glaswolle, oder Flockenzeugs) vs. Masse (Holzweichfaserplatten, verputzte Heraklith-Platten o.ä.), Ausrichtung des Hauses, Beschattung durch Bäume etc.

    Neue Rollos werden Euch nur viel Geld kosten, aber der Effekt ist verwindend gering.
     
    Vielen Dank. Damit bestärkst du mich.

    Wir haben dunkelbraune Bieberschwanz-Dachziegel, darunter diese typische gelbe Dämmwolle und dann Gipskarton. Das Dach ist nicht sehr steil, es gibt keine Beschattung und die Etage ist so geschnitten, dass zumindest eines der zwei Zimmer unter Ost-, Süd- und Westsonne beschienen wird. Das andere Zimmer hat Sonne vom Osten und teilweise Süden. Von dem Dämmstoff gibt es sicherlich verschiedenste Arten, und auch Stärken. Was nun genau verbaut wurde, kann ich nicht sagen. Mit wieviel Grad Celsius sollte man denn normalerweise im Sommer ausgehen können, wenn denn alles vernünftig gedämmt wäre unter diesen Voraussetzungen, von mir aus mit komplett verschlossenen Außenrollläden? Und was könnte man sonst gegen die Wärme tun? Mir fällt nur Klimaanlage (hohe Folgekosten und Splitgerät kein Augenschmaus) und Ersatz der Dämmung (teuer und aufwändig) ein.
     
  • Das mit der Infrarotstrahlung hatte ich mir auch so gedacht. Aber auch dir danke für den Beitrag, dann steh ich wirklich nicht alleine da und die Innenrollos sollten für die Katz sein. Der Raumausstatter meinte, die würden etwas bringen. Der hatte wohl damit eher sein Geschäft gemeint... Natürlich bringen die grundsätzlich was, aber nicht, wenn man sowieso Außenrollläden eingebaut hat und die benutzt.

    Dass es im Dachgeschoss auch mal wärmer als anderswo sein kann ist ja okay, aber im Sommer hält man es da oben kaum aus, und nachts kühlt auch nicht sonderlich viel ab. Sind die Isolationseigenschaften von verschiedenen Dämmstoffen sehr unterschiedlich? Sprich: Könnte man eine signifikate Verbesserung des Raumklimas bekommen, wenn man irgendeinen neuen "Hightech"-Baustoff statt der derzeit eingebauten 08/15-Dämmwolle (Zwischensparrendämmung) hernimmt? Oder würde das sowieso nur 1-2°C im Sommer ausmachen?
     
    Hallo


    wir haben im Dachgeschoss unser Schlafzimmer,
    also einen sehr großen Raum mit Bad und darin 4 große
    Dachfenster.

    Da wird es manchmal schon auch heftig warm, bei solchem
    Wetter wie im Moment gut mal 27 - 30 Grad und dass nicht
    Nachmittags sondern wenn wir ins Bett gehen.
    :D

    Wir lassen dann den Venti surren, das hilft ganz gut.

    Gedämmt ist unser Dach schon gut, aber die Fenster sind immer
    die Schwachstellen.
    Über eine Klimaanlage haben wir anfangs mal nachgedacht,
    es dann aber wieder verworfen, weil ich nicht in einem Kühlschrank
    schlafen will und auch nicht mit geschlossenen Fenstern.


    Ein Nachbar von uns hat sich vor 2 Jahren eine Fotovoltaikanlage aufs
    Dach machen lassen und sagt seit dem wäre es merklich kühler
    unterm Dach.

    LG Feli
     
  • Hi,
    oh, ein Leidengenosse ;) Aber keine Rollos oder Rollläden vorhanden, nehme ich an? Dann sind diese Temperaturen ja nicht verwunderlich. Ventilator gehört auch bei uns zur Dachgeschossausstattung, ohne geht es gar nicht. Am liebsten wäre mir ja ein Deckenventilator, das geht aber aufgrund der Dachschrägen nicht.

    Fotovoltaik scheidet aus, dazu sind die Biberschwänze zu schade.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Oh doch natürlich haben wir Rolladen im Bad aber nur ein Rollo.

    Ich geh dann immer unter die Dusche, großes Handtuch aufs Bett,
    Venti an und dann kann ich ganz gut einschlafen.
    Allerdings dusche ich warm, dann kommt einem anschliessend der
    Raum viel kühler vor.

    :D
     
    Dann sind solche Temperaturen wohl normal, im DG...? Vielleicht gibt es noch ein paar Rückmeldungen.
     
    Dann sind solche Temperaturen wohl normal, im DG...?

    Bedenke dabei aber auch, das warme Luft immer nach oben steigt (Physik 7. Klasse). (Sprich wenn ihr im Erdgeschoss Fenster [und Türen] zwecks 'Frischluft' geöffnet habt... You know?)

    ;)
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Lüften?

    Die Tür zum Dachgeschoss gehört immer geschlossen, im Sommer wie im Winter, sonst gibt es umso mehr Hitze bzw. im Winter Kondensat von der Luftfeuchte.

    Ohne die genauen Werte zu kennen, kann ich nur sagen, dass es auf jeden Fall viel bringt, Masse unters Dach zu bringen. Komplett neu dämmen ist zu teuer und aufwändig, aber unters jetzige Dach statt der dünnen Rigipsplatten dicke Lehmbauplatten könnte eine Option sein.

    Statt fieser Klimaanlage ließe sich evtl. auch eine Lösung mit WEM Klimaelementen vom Typ MV-200 D realisieren, vielleicht lässt sich das ja in das Heizsystem des Hauses integrieren und im Sommer für die Zirkulation kalten Wassers einsetzen.

    Mein Tipp: Demnächst mal einen unabhängigen Energieberater kommen lassen, der sich das alles mal anschaut, also die Dämmung und so. Es ist leider Tatsache, dass die "klassische" Mineralwolledämmung im Sommer definitiv versagt (und auch im Winter nicht allzuviel bringt).

    Wenn man dann alles von Fachfirmen neu machen lässt, ist es auch dann noch recht teuer, wenn man KfW-Zuschüsse bewilligt bekommt. Anderseits ist es ärgerlich, dass eine Etage während der Sommermonate kaum nutzbar ist.
     
    AW: Lüften?

    Die Tür zum Dachgeschoss gehört immer geschlossen, im Sommer wie im Winter, sonst gibt es umso mehr Hitze bzw. im Winter Kondensat von der Luftfeuchte.




    .



    Das stimmt so nicht ganz. Wir haben jetzt unser Schlafzimmer seit
    ca. 5 Jahren im Dachgeschoss. In dieser Zeit haben wir alles möglich
    ausprobiert.
    Fenster zu, Türe zu. Fenster auf, Türe zu. Fenster zu, Türe auf .........

    Am besten ist es die Dachfenster etwas geöffnet zu lassen und die
    Türe zum Dachgeschoss auf zu lassen.
    Wenn ich dann nämlich in den unteren Stockwerken, wie zum Beispiel im
    Moment alle Türen und Fenster auf habe, im Treppenhaus eine Art
    "Kamineffekt" entsteht.
    Die warme Luft geht raus zu den Dachfenstern, die kühlere Luft
    von unten zieht nach oben und kühlt den Raum ab. Dazu
    ist es angenehmer wenn etwas Luftbewegung im Raum ist, als wenn
    die Luft steht, egal bei welcher Temperatur.

    Funktioniert aber nur wenn die Luft im SChlafzimmer wärmer ist als die
    Aussentemperatur - also im Moment halt Vormittags und dann wieder
    am Abend.



    LG Feli
     
    AW: Lüften?

    ....

    Funktioniert aber nur wenn die Luft im SChlafzimmer wärmer ist als die
    Aussentemperatur - also im Moment halt Vormittags und dann wieder
    am Abend.



    LG Feli

    auf den Punkt gebracht! Grundsätzlich Lüften nur, wenn draußen kühler ist, als drinnen.
    Sprich bei der momentanen Hitze :cool:: frühmorgens und spätabends. Oder von spätabends bis frühmorgens, wenn man sich traut (wegen der offenen Fenster *gg*)

    LG
    violi
     
    Vielen Dank für die vielen Hinweise und Tipps.
    Da es sich um eine Einliegerwohnung im DG handelt (erwähnte ich bisher nicht), ist die Eingangstür quasi immer geschlossen. Abends wird gelüftet mit allen Fenstern, aber draußen ist es oft nicht kühl genug, dass es großartig kälter werden könnte. Schließt man das Fenster spät in der Nacht, so wärmt sich der Raum wieder auf, wegen der gespeicherten Hitze im Dach. Das ist alles sehr ärgerlich.

    Lässt man über Nacht die Fenster auf, so muss man wegen Regen aufpassen. Ein kleiner Spalt zum Lüften bringt nämlich gar nichts. Außerdem fangen um 4 die Vögel an zu zwitschern und hell wird es auch, beides gar nicht gut für meinen Schlaf ;)

    @Stellschnecklein Hört sich erstmal interessant an, Wasser zu Abkühlungszwecken zirkulieren zu lassen. Aber ich denke nicht, dass der Wasservorrat in einem Heizsystem hinreichend groß ist, dass sich das ganze nicht über den Tag und bis in den Abend schön aufheizen würde. Ich kann den Aufwand nicht so ganz abschätzen, aber wenn die Rigips-Platten erstmal weg sind, und stattdessen diese Lehmplatten eingebaut werden: Ist es denn dann noch so viel mehr Aufwand, die vorhandene Wärmeisolierung unterm Dach samt Dampfsperre rauszureißen und durch etwas besseres zu ersetzen? Das natürlich nur bei den zwei Wohnräumen, und nicht etwa im gefliesten Bad oder Heizungsraum.

    Einen Energieberater hatten wir vor zwei Jahren mal da samt Wärmebildkamera, das aber wegen Verdacht auf schlechte Fenster. Das Wärmebild zeigte Wärmeverluste am Dachfirst, was ja normal ist, aber hier etwas mehr als im Optimalfall ist.

    Wie überlegen noch :)
     
    AW: Rollläden besser als Innenfaltrollo bzgl. Wärmedämm

    Wir haben seit drei Wochen vor unseren Schlafzimmerfenstern unterm Dach Plissees, die sämtliches Sonnenlicht (und damit Hitze) reflektieren. Der Stoff ist relativ dick und wenn wir sie tagsüber geschlossen halten, ist es jetzt echt auszuhalten. Mal sehen, was wir sagen, wenn der ECHTE Sommer kommt! ;)
     
    AW: Rollläden besser als Innenfaltrollo bzgl. Wärmedämm

    ich hab auch mal drei jahre in einer dg-wohnung gewohnt, irgendwann zogen die nachbarn aus und überliesen uns ihre alu beschichteten innenrollos: effekt: außer dunkelheit nicht viel :D
    gut, einem geschenkten gaul....
    im übrigen: nachts keinesfalls bewegen :D hilft mehr als die rollos. und in teure bettwäsche - gaaanz feinfädige sehr glatte helle baumwolle investieren
    aus der lektion habe ich ich übrigens gelernt und in meinem haus das schlafzimmer ins eg auf die nordwestseite geplant mit großen fenstern zum kühlen garten, ich hab da derzeit 18 grad :-P
     
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