Winterschnitt Weinrebe an Fassade

herrpehs

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17. Feb. 2025
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Hi zusammen,
wir sind umgezogen und haben auf dem neuen Grundstück eine schöne weinbewachsene Scheune stehen. Die Weinrebe wurde meiner Meinung nach aber ziemlich falsch zurückgeschnitten. Ich hoffe jetzt, das Ganze irgendwie mit einem beherzten Schnitt retten zu können - weiß aber nicht wie. Zum Glück bin ich auf dieses Forum gestoßen.

Auf den Bildern erkennt ihr den Ist-Zustand. Es ist schon sehr verholzt und sehr "knubbelig". Ich hätte am liebsten die vertikalen Teile kahl, sodass die Blätter und Früchte größtenteils oben an der Horizontalen wachsen. Ich muss da auch keine Massen an Trauben ernten später. Hauptsache das wächst alles schön und gesund und ufert nicht so aus.
Im Sommer waren ein paar Trauben dran, die aber sehr schnell verkümmerten. Evtl. war da auch Mehltau oder ähnliches im Spiel.

Könnt ihr mir da ein paar Tipps geben? Insbesondere wie viel ich auch von den stark verholzten Teilen wegnehmen kann ohne dass das Teil eingeht.

Bin super dankbar für jeden Tipp :)
 

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  • Hallo @herrpehs

    Da hast du eine schöne Rebe mit erworben.

    Allerdings in der Tat eine, die falsch geschnitten wurde.

    Reben sollte man gelegentlich kräftig zurück schneiden. Und du solltest den schnitt jetzt machen, es ist schon sehr Zeit dafür.

    Du solltest alle diese Äste mit den besenartigen Austrieben jeweils ca. 5 - 8 cm vom Stamm entfernt abschneiden. Auch unten am Stammfuss sämtliche Nebenschosser weg schneiden.

    Die Rebe wird dann vermutlich später als normal austreiben, weil sie erst wieder neue Knospen bilden muss. Wenn du Glück hast, wird sie schon dieses Jahr mit starken austrieben versuchen, ein neues Gerüst zu bilden. Dieses kannst du dann selber formen und erziehen.

    Im Sommer kappst du zu lang gewordene Ranken und schaust, dass sie luftig bleibt. Dann bilden sich auch weniger Krankheiten wie Mehltau. Trauben wirst du wahrscheinlich noch keine haben.

    Im nächsten Winter schneidest du dann alle diese Austriebe bis auf zwei, drei Knospen vollkommen zurück.
     
    Hallo @herrpehs,


    willkommen im Forum.

    @Linserich hat Dir schon wertvolle Tipps zum Schnitt gegeben.

    Eine Sache fällt mir aber auf Foto 3 noch auf.
    Etwas rechts von der Bildmitte scheint die Pflanze angebunden zu sein und der Ast vom Draht eingeschnürt zu werden.
    Bindepunkte mit Draht oder Plastikband werden am besten 1x pro Jahr kontrolliert und ggfs. etwas gelockert.
     
  • Wow, vielen Dank für die schnelle Hilfe!

    @Linserich,
    also schneide ich da wirklich alles ganz radikal weg!? Weil es gibt fast nichts außer diese Besen (siehe Foto). Und ein paar dieser Wasserschosse die ich dann auch komplett wegnehmen werde.

    @JoergK,
    Danke dir auch für den Tipp. Auf die Drähte werde ich auch nochmal gucken und ggfs lockern 👍🏻


    Bin sehr gespannt, wie sich das Teil entwickelt, wenn ich da gewirkt habe 😄
     

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  • also schneide ich da wirklich alles ganz radikal weg!? Weil es gibt fast nichts außer diese Besen (siehe Foto). Und ein paar dieser Wasserschosse die ich dann auch komplett wegnehmen werde.

    Ja, genau so wie auf dem Bild habe ich es gemeint.

    Ich sag’s aber ganz ehrlich: wenn es meine Rebe wäre, würde ich es so wagen, ich hätte den Mut dazu. Es ist jedoch deine Rebe. 😊 Wenn du etwas Bedenken hast, kannst du auch bei diesen Besen nur die Besen selber zurück schneiden und dort einjährige Triebe bis auf ein, zwei Augen zurück schneiden. Das ist sicherer, dass die Rebe auch wieder austreiben wird. Ob jeder dieser Aststummel schlafende Augen hat, kann ich nämlich nicht garantieren.

    Bei meinen Eltern hat es bei einer Rebe funktioniert, zwei Stummel haben nicht mehr ausgetrieben, der Rest schon.

    Zeitpunkt zum schneiden ist jetzt bis Mitte März.
     
    Da die Absicht eigentlich war, die Rebe unverzweigt und laublos senkrecht hoch zu ziehen und Belaubung eigentlich erst in der Waagrechten oben erwünscht ist, würde ich die Stummel sogar komplett weg nehmen.
     
  • Kann man auch so machen, finde ich, denn die Pflanze ist ja schon alt und richtig eingewurzelt.
    Würde mich nicht wundern, wenn sie danach am waagerechten Ast besonders stark austreibt.

    Der Grund für die "Besen" ist übrigens, dass die Pflanze mehrmals annähernd an den gleichen Stellen zurückgenommen wurde.
    Beim letzten Schnitt wurden fast alle Seitenäste auf wenige cm zurückgeschnitten. Es hätten einige davon ganz entfernt werden müssen.

    Die "Besen" lassen sich aber bei zukünftigen Schnitten vermeiden.
     
    Da die Absicht eigentlich war, die Rebe unverzweigt und laublos senkrecht hoch zu ziehen und Belaubung eigentlich erst in der Waagrechten oben erwünscht ist, würde ich die Stummel sogar komplett weg nehmen.
    Stimmt, das habe ich irgendwie überlesen. Ja, dann würde ich auch die Stummel ganz abnehmen.
     
    Sieht schön aus (y)

    Beim Feintuning nach der Ernte sollten wir uns dann mal die (vielen ?) Seitenäste ansehen, die an den beiden senkrechten Hauptästen im oberen Tor-Bereich wachsen. Hier kann vielleicht etwas ausgelichtet werden.
    Aber erst mal abwarten und die Früchte genießen ;)
     
  • Na, das ist aber eine gelungene Transformation!
    Und Danke für die Rückmeldung, das erfreut alle, die ihre Zeit damit verbracht haben, sich mit dem Problem auseinander zu setzen. Ist leider gar nicht selbstverständlich.
     
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