Tomatensterben...

prunus1

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Hallo,
bei uns ist es heuer ein extrem feuchter Sommer gewesen.. Seit einer Woche regnet es überhaupt beinahe durchgehend...

Leider schauen auch meine Tomaten dementsprechend aus... Ganz verwelkte, dürre, bröselige Blätter und schimmelnde, braune Früchte die ich alle weghauen muss...

Nun meine Frage: Was ist mit denen los? Braunfäule?

Kann ich die noch kompostieren oder muss ich sie auf die Deponie bringen?

Hier ein Foto davon:

http://www.loaditup.de/826661-dgr8kvrzma.html

Mittlerweile sind die Blätter aber schon komplett schwarz/grau...

Vielen Dank und
LG Oli
 
  • T

    Tubirubi

    Guest
    Ja, das ist Braunfäule. Gibt unterschiedliche Vorgehen hier. Einige sagen Komposten geht, andere sagen im Müll entsorgen. Wofür du dich auch entscheidest. Wichtig ist, die Stäbe und Werkzeuge gut zu reinigen, bevor du sie für die nächsten (Tomaten)-pflanzen wieder verwendest.
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    Ich hab das schon oft gesagt: Ich geb auf die Braunfäule nicht viel. Die Pflanzenteile werden einfach mit untergegraben. Oder in diesem Jahr: Die Töpfe einfach ausgeleert und auf der Wiese zur Verrottung belassen. Ich werd die Töpfe auch nicht ausspülen oder desinfizieren.

    Ich bin der Ansicht, dass die meisten Sporen eine Lebenserwartung von 2-3 Wochen haben. Also ein Winter ausreicht sie abzutöten. Der Trend bei der Braunfäule geht zwar in Richtung robusten, hartnäckigen und langlebigen Oosporen. Aber im Moment, zumindest meine letzte Info, scheint die Braunfäule mit Oosporen noch nicht so sehr aktiv zu sein.

    Grüßle, Michi
     
  • thomash

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    Ein Teil meiner Tomaten sieht genau gleich aus, allerdings ist es bei mir keine Braunfäule.
    Bei mir liegt das daran daß diese in zu kleinen Kübeln auf dem überdachten Balkon viel zu wenig Wasser hatten.

    Bei Dir ist es jedoch ganz sicher Braunfäule

    1. Weil du auch davon sprichst, daß die Tomaten braun werden (typisches Zeichen für Braunfäule) Meine reifen noch gesund nach.

    2. Weil du selber schreibst, daß du die zuvielen Regenfälle zurecht verantwortlich machst.
    Zur Braunfäule:
    Ich will Sunfreak nicht ganz wiedersprechen, denn es kommt letzlich auf mehrere Faktoren an.

    Wenn der Winter kalt und hart wird, dann sollten die sproen es nicht überleben.

    Ich habe auch noch nie Stäbe und Werkzeuge desinfiziert. Stattdessen suche ich mir einen kalten Tag im Winter und lege dann die Werkzeuge raus, oder ab ich lasse diese im GWH mit offenen Türen dann bleiben die Werkzeuge trocken aber die Kälte kommt doch genügend ran.

    ISt der Winter aber mild, dann besteht schon eine erhöhte Infektionsgefahr.

    Die PFlanzenteile und die Tomaten werden aber bei mir entsorgt. In einem Schnellkomposter könnte man diese allerdings auch rein machen denn diese erhitzen den Kompost ohnedies viel zu hoch da sollten die Sporen absterben.
     
  • prunus1

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    Okay Vielen Dank Leute :)

    Nachdem ich einen "Schnellkomposter" habe, werde ich sie da rein tun und hoffen dass sie wirklich nur 2-3 Wochen über leben ;)


    Vielen Dank nochmal
    und LG Oli
     
  • thomash

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    Das hat nur bedingt etwas mit Winter und Kälte zutun. Oosporen überdauern auch in kalte Winter. Während Zoospore generell nur eine kurze Lebenserwartung von wenigen Wochen haben.

    Grüßle, Michi
    Ich weiß, dass es Pilzsporen gibt die sowohl eine Eiszeit als auch einen Atomkrieg überleben. Ich weiß auch dass Braunfäule Sporen den Winter überleben, denn sonst wäre die Krankheit selbst längst ausgestorben.

    Was ich aber noch sicherer weiß, daß ich auch ohne Desinhizierung aller Werkzeuge an meinen Haupttomaten keine Braunfäule habe.
    Der beste Schutz gegen Braunfäule bleibt nunmal die Pflanzen trocken zu halten.

    Aktuelle Bilder
    k-P1080248.JPGk-P1080249.JPG
    Das sind nur 10 meiner 45 Tomaten. 30 Tomaten swehe so aus, 15 Tomaten - wie oben erklärt - sind ab vertrocknen und dürfen aber noch Ihre Früchte reif bringen.
     

    Katzenfee

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    Zu dem Thema hätte ich nun eine Frage: irgendwo hatte ich gelesen, daß diese Pilzsporen der Braunfäule im Boden überleben.
    Man sollte das Jahr darauf nicht am gleichen Platz wieder Tomaten pflanzen.

    Ist das nun kompletter Quatsch?
    Oder gibt es da vielleicht verschiedene Braunfäule-Arten?



    LG Katzenfee
     

    thomash

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    Nein - das stimmt - und dennoch kümmert sich niemand drum.

    Du kannst die Infektion einer Tomate durch Pilzsporen nicht vermeiden. Vermutlich wird eine Tomatenpflanze an 100 Tagen im Jahr mit Pilzsporen infiziert und dennoch erkrankt die Pflanze nur dann wenn Pilzsporen und Nässe zusammen kommen.

    Je näher die Pilzsporen der Tomate sind, desto höher ist natürlich auch die Infektionsgefahr und dadurch wäre eine Standortverlagerung im Prinzip richtig.

    Sporen können aber Tausende KM weit fliegen, dafür ist ein Garten zu klein. 2m links oder 2 m. rechts oder aber gleich am selben Ort ist FAST das gleiche.

    Das Hauptproblem liegt nun beim Gießen. Wenn du nun die Tomate gießt und die Sproen liegen direkt unter der Pflanze, dann wirbelst du die Sporen mit auf und gleichzeitig spitzt auch etwas Gießkanner vom Boden zurück auf die unteren Blätter der Tomate und schon hat sich der Pilz festgesetzt.

    Ergebnis: Braunfäule Risiko steigt um wenigstens 20% wenn man Tomaten auf Braunfäule Sporen versuchtem Gurnd setzt.

    Abwehrmaßnahme
    Die einfachste Lösung ist, Tomaten an einen anderen Ort zu pflanzen.
    Muß man aber nicht. Gerade dann wenn man ein GWH hat oder keinen anderen geeigneten Standort für Tomaten, dann helfen auch folgende Maßnahmen:


    • 20-30 cm Erde abgraben und mit anderer Erde tauschen (zu aufwendig)
    • Boden mit 5cm Sand abdecken (die Schicht bleibt leider nicht konstant)
    • Gießen durch in die Boden eingelassenen Blumentöpfe
    • Tröpchenbewässerung
    • die unteren Blätter an den Tomaten entfernen
    Ich selber mache lediglich die letztere Methode und habe so gut wie keine Braunfäule Probleme.



    Aber gerade weil ich so wenig Probleme mit Braunfäule habe, kann ich nicht sicher sagen ob dies auch bei Dir ausreicht.
     

    ralph12345

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    Seit wann überwintern denn Sporen? Meines laienhaften Wissens nach überwintert der Pilz, nicht die Sporen. und zwar vorwiegend in befallenen Kartoffeln in der Erde. Der Pilz wächst dann im nächsten Jahr, wenn die Kartoffel wieder eine Pflanze ist und das Wetter passt und dann gibts es neue Sporen. Ab dem Zeitpunkt ist der Befallsdruck da für die Tomaten.

    Wenn die ZoO Sporen 2-3 Wochen überleben, dann gibts auch keine sporenverseuchte Erde. Überwintern auf toten Tomatenpflanzen im Kompost tut der Pilz auch nicht, der lebt nur auf lebenden Tomatenpflanzen oder eben in Kartoffeln.



    Eigene Erfahrung.. Ich hatte 2013 im Beet massiv Braunfäule. Nix überdacht. Ich hab nun ein Dach drüber, keine Erde ausgetauscht und keine Braunfäule bislang. Repräsentativ ist dies eine Beispiel natürlich nicht.

    Aber auch überdachen ist nicht alles. 80% Luftfeuchte reichen. Gute Belüftung im Unterstand ist daher wichtig, wenig belüftete, feuchte Gewächshäuser eher kontraproduktiv.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Katzenfee

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    Danke, Thomas, für die schnelle Antwort!
    Hatte bis jetzt nur einmal vor einigen Jahren Probleme mit der Braunfäule.
    An der Stelle habe ich aber keine Tomaten mehr gepflanzt.
    Die Idee mit den Blumentöpfen im Boden habe ich schon seit ein paar Jahren umgesetzt; erleichtert das Gießen und das Wasser kommt sofort an die Wurzeln.



    LG Katzenfee
     
  • thomash

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    @ralph1234

    Sporen sind meist weitaus überlebensfähiger als die Pilze selbst. Aber natürlich ist es richtig, daß es unterschiedliche Sporenarten gibt, darunter auch jeden die nicht so lange überleben.
    Von einem Biologen weiß ich, daß lebensfähige Sporen von Pilzen noch nach 300 Grad Erhitzuung nachgewiesen wurden und auch bei extremer Kälte überlebt haben.
    In einem Film habe ich gesehen, daß neben einem Unterwasservulkan, bei dem das Wasser mit Amoniak und Schwefelsäure so versucht war, daß keine Tiere im Umkreis überleben konnten, aber lebensfähige Sporen und Pilze gab es selbst dort.

    Zu welchem Typ die Braunfäule gehört weiß ich ehrlich gesagt nicht.

    Mein Top-Tipp hab ich vergessen;)
    Es ist zwar purste Abzocke, aber ich hab tatsächlich im freiland mit teilweise Braunfäule resistenten Tomaten bereits gute Ernteergebnisse erzielt.

    Auch von einigen alten sorten ist bekannt, daß diese weitaus resistenter sind als andere. z.b. die Carnica Klettertomate hab ich auch dieses Jahr auf dem Balkongeländer (das sind die die so schlecht aussehen). Die werden zwar ständig nass und es geht den Pflanzen fürchterlich schlecht, aber dennoch haben sie keine Braunfäule, sondern leiden nur am zu kleinen Kübel und der daraus resultierenden Trockenheit.

    Letztes Jahr hatte ich Freilanttomaten mit vereinzelter Braunfäule auch da bleiben die Carnica in unmittelbarer Nachbarschaft gesund.
     

    ralph12345

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    Zu welchem Typ die Braunfäule gehört weiß ich ehrlich gesagt nicht.
    Pilze gibt es viele, der Vergleich mit IRGENDWELCHEN Arten, die hunderte Jahre bei Hitze und Kälte überstehen hilft da nicht wirklich.
    Soweit ich das richtig verstanden habe, was Michi hier die letzten zwei Jahre von sich gegeben hat:

    Die BF verbreitet sich primär über Zoo Sporen. Die Zoo Sporen der BF sind 2-3 Wochen haltbar. --> Bedenkenlos kompostierbar und der Boden wiederverwendbar.

    Dann haben die noch Oo Sporen, die weitaus haltbarer sind. Die überwintern auch. Die spielen aber offenbar (noch) keine grosse Rolle bei der BF. Es gibt aber in jüngster Zeit wohl eingeschleppte BF Kulturen aus Übersee, die sich auch über Oo Sporen verbreiten. Das wird eventuell mit der Zeit zunehmen, muß man abwarten.
     
    Zuletzt bearbeitet:

    thomash

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    Danke für die Info, deckt sich ja im wesentlichen mit den von mir empfohlen Maßnahmen oder anderst daß man die Desinfektion nicht übertreiben soll.
     

    FrauSchulze

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    Ich meld mich mal aus meiner Versenkung zurück, hatte die letzten Wochen so gar keine Zeit für Garten und Co. Meine Freilandtomaten sind alle von der BF dahingerafft, nur die im Foliengewächshaus leben noch. Mal sehen wie lange...
     
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