Stromsparen durch Umlaufpumpe

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Liebe Wissenden,

vor kurzem wurde in einem Fernsehbeitrag über Stromsparen als heißer Tipp genannt, die Umlaufpumpe der Heizung von 3 auf 1 zu stellen. Es wurden dabei ca. 150 Euro Stromersparnis im Jahr in Aussicht gestellt. Wir haben sogar 2 (normale Heizung, Fußbodenheizung).

Meine Fragen sind:
(1) Gibt es hier auch Nachteile (z.B. Ablagerungen in den Leitungen)?
(2) Ist das auch bei einer Fußbodenheizung ratsam?

Danke sehr im Voraus

Spezi
 
  • Man kann so etwas nicht vom Gesamtsystem trennen.

    Einfach nur die Pumpe herunterstellen klingt irgendwie ein bisschen zu einfach; warum machen das dann nicht alle so, wenn man damit so effektiv sparen kann?

    Tatsächlich ist es in vielen Häusern immer noch so, dass die Pumpen auf Überlast laufen, weil für das Heizsystem kein hydraulischer Abgleich gemacht wurde.
    In der Praxis bedeutet das oft, dass man bei Räumen im EG die Thermostate ganz herunterregeln muss, damit es nicht zu heiß wird, wogegen bei oben liegenden Räumen selbst bei voll aufgedrehten Thermostaten kaum Wärme ankommt.
    Abgesehen von der Energieverschwendung nerven solche Heizungen mit zu hoch laufender Pumpe auch durch lautes Rauschen (nicht zu verwechseln mit dem Gluckern und Blubbern bei Luft im System).
    Bevor man da selbst an der Pumpe herumspielt, sollte man lieber seine Haustechnikfirma für einen anständigen Abgleich in die Pflicht nehmen.

    Zum wirklich effektiven Energiesparen und für mehr Wohnkomfort empfehlen sich statt der eher lächerlichen Nachrüst-Drehthermostate an den Heizkörpern Raumthermostate, die mit thermischen Stellantrieben für die Heizkreise am Etagenverteiler kommunizieren, welche wiederum per Pumpenlogikmodul die Pumpe direkt nach Bedarf ansteuern. Auch wenn die Elektronikhardware dafür erstaunlich preisgünstig ist, so ist die Gesamtmaßnahme wohl doch eher etwas aufwändiger, bietet sich also vor allem an, wenn sowieso eine größere Renovierung oder Energiesparmaßnahme anliegt. Die modernen Raumthermostate lassen sich individuell zeitlich pro Raum programmieren auch für Wochenende oder Urlaub und bieten in Zusammenhang mit der Pumpensteuerung eigentlich das derzeitige Optimum. Leider hinkt da selbst die EnEV hinterher und sorgt mit teilweise überholten Vorschriften z.B. für heutzutage veraltete Außentemparaturfühler, für Verwirrung und absurderweise für Energieverschwendung.

    Gibt es von dem Fernsehbericht noch einen Stream auf der Senderhomepage?
    Das würde ich mir gerne mal anschauen, halte ich ehrlichgesagt für nur bedingt seriös.
     
    dass das so nicht stimmen kann, muss einem doch bei einem blick auf die eigene stromrechnung aufgehen: ich habe beispielsweise so etwa 700 euro/jahr und auch zwei pumpen (fbh und normal). käme man ergo auf 300 euro für eine sache, die zwar immer läuft, aber sicher mit eher niedriger wattzahl und ein halbes jahr gar nicht.
    und der ganze rest macht dann nur 400 euro? ist das logisch?

    @ stellschnecklein

    im prinzip habe ich so ein system, zumindest in den bereichen mit fbh - nur spass macht es dort nicht. mit reichlich estrich drumrum ist das ganze derartig träge, dass man sich die ganze reglerei auch sparen kann. heizung an oder aus, für vielmehr kann man die raumthermostate nicht gebrauchen. soll und ist liegen zeitlich derartig weit auseinander, da reden wir von stunden im zweistelligen bereich. und ergo macht die gante steuerung dahinter eigentlich auch keinen sinn.
    den nutzen von außentemperatursteuerung habe ich allerdings eh noch nie geschnallt, das halte ich nach wie vor für ein modernes märchen
     
  • Fußbodenheizung im Estrich ist natürlich ein denkbar träges Heizungssystem, wird wohl nur noch vom Altberliner Kachelofen übertroffen, der dafür aber anderseits jede Menge Vorteile hatte…

    Nichtsdestotrotz beharrt der Gesetzgeber darauf, zumindest bei Heizungs-Neuinstallationen Regelthermostate für jeden Raum, also auch für Besenkammer und Abstellraum vorzuschreiben, zusätzlich zu Außentemperaturfühlern, versteht sich. Bei unserem derzeit noch in Renovierung befindlichen alten Haus, welches vorher über gar keine Heizung verfügte, greift diese Vorschrift also auch. Da bin ich mal gespannt, wie träge es bei einer WEM-Wandheizung reagiert. Unser Elektriker hat, als wir die Verkabelung besprochen haben, meine Vorstellungen, man könne damit wirklich die Wunschtemperatur pro Raum einstellen, schon gehörig gestutzt, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    Ich kenne so viele Fälle, in denen die verantwortlichen Haustechnikfirmen es nicht hinbekommen haben, sowohl die Nachteile der Außentemperaturfühler wie wahnsinniges Übersteuern der Heizung bei minimalem Frost und fies kalte Wohnung in der Übergangszeit, egal welche Wunschtemperatur man am Raumthermostat einstellt, zu beseitigen, als auch einen hydraulischen Abgleich, der den Namen verdient, zu machen.

    Im derzeit noch von uns im 2. OG bewohnten Bunker sind die Heizkörper manchmal noch richtig warm, obwohl die Regler bis zum Anschlag auf Null stehen, dazu kommt ständiges Wasserrauschen in den Heizungsrohren von der viel zu stark laufenden Pumpe, während unsere Mitbewohner im 5. OG es in der Wohnung selbst bei voll aufgedrehten Reglern oft kalt haben. Die Heizungsfirma kriegt es angeblich nicht besser hin.
     
  • Also unser Heizungsspezi für die WP von Siemens Novelan mit FBH
    sagte eh die Thermostate sind da um dazu sein, nicht um benutzt zu werden. Beim abdrehen heizt die heizung ja weiter. Wir sollen direkt an der Heizug die Temperatur regeln.

    Und träge ist logisch, soll sie ja sein, wer will sich schon die Füsse verbrennen?

    Die uns nachträglich von der regionalen Installationsfirma aufgeschwatzte Zusätzlich installierte Umwälzpumpe sei ein purer Stromfresser, zumal bei nur einer Etage und den kurzen wegen. Weswegen unsere seit ca. 1,5 Jahr ganz aus ist (Stecker aus der Wand.) Es Dauert jetzt ca. 2 min bis das Wasser warm ist was höchstens beim Zähneputzen stört.
    Vorher hat es aber auch ca, 1 min gedauert. Der Unterschied ist demzufolge kaum spürbar.

    Gruß Suse
     
    suse, um die umwälzpumpe ging es nicht.
    aber, by the way, die hab ich auch - und bei mir kommt sofort warmes wasser, das dauert eine sekunde. also mal abgesehen vom strom - wenn, dann hat eure umwälzpumpe nie richtig funktioniert.
    und natürlich machen raumthermoste unter idealen bedingungen sinn. auch wenn die heizung partielle weiter heizt, es muss halt einfach weniger warmes wasser erhitzt werden. natürlich kann man generell an der heizung programmieren, aber raumweise können die bedürfnisse schon sehr unterschiedlich sein, wenn man nicht jeden tag nach schema-f verbringt. nur mit fbh sind solche individuellen bedürfnisse halt schwierig zu gestalten. deswegen werde ich im nächsten haus auch niemals nicht mich wieder zu einer fbh in schlaf- und gästezimmern überreden lassen. im wohnzimmer ist es ein traum, sicher.
     
  • Es sind ja nicht nur die Bedürfnisse je Raum unterschiedlich (Wohn-, Schlaf-, Gästezimmer etc.), sondern bei vielen Häusern auch die klimatischen Bedingungen (Süd- oder Nordseite, Anbau oder Altbau, mit oder ohne zusätzlichen Kaminofen etc.), die eine individuelle Raumtemperaturregelung sinnvoll erscheinen lassen.

    Das große Dilemma ist die riesige Kluft zwischen einerseits gesetzlichen Vorgaben (Außentemperaturfühler, Einzelraumregelung mit Thermostaten, Erneuerung alter Heizungsanlagen usw.) anderseits der teilweise völligen Unfähigkeit der zuständigen Installations- und Wartungsfirmen, diese ganzen technischen Anforderungen adäquat umzusetzen. Was nutzt es mir, wenn ein Haustechniker sagt, dass bestimmte Optionen völliger Quatsch sind, und man sie am besten ignoriert, wenn der entsprechende Fachverband wie z.B. SHK in Zusammenarbeit mit den Behörden diese in Richtlinien für seine Mitglieder verpflichtend festgelegt hat?

    Um zum Thema zurückzukommen: Eine regelbare Pumpe wird normalerweise vom installierenden Fachmann so eingestellt, dass die gewünschte Wärmeversorgung der Räume sichergestellt ist und das bei gleichzeitig energetisch optimalstem Zustand. Einfach so die Pumpe herunterzudrehen, kann zwar Einsparung bringen, wenn sie nämlich wirklich fälschlicherweise zu hoch eingestellt war, ich sehe aber viel eher die Gefahr, dass dann die gewünschte Heizleistung in den Räumen nicht mehr erreicht werden kann, dass man also schlichtweg friert. Abgesehen davon müsste man wirklich erst eruieren, wieviel Strom so eine Pumpe denn überhaupt verbraucht, um tatsächlich die in Aussicht gestellten 150€ einzusparen.

    Ablagerungen in den Leitungen gibt es in erster Linie bei den alten Stahlrohren, weniger bei Kupfer und so gut wie gar nicht bei modernen Verbundrohren.

    Alles in allem ist so eine Neujustierung der Pumpe eine Sache für Fachleute, allerdings logischerweise nicht derjenigen, die es schon beim ersten Mal verbockt haben, denn dann müssten sie ja zugeben, zum Nachteil des Kunden einen Fehler begangen zu haben, indem sie die Pumpe zu hoch einstellten.
     
    Was bitte ist dann eine Umlaufpumpe, dient sie zum Einspeisen des Wassers in die FBH? Ich ging von einem Bezeichnungsfehler in den Beiträgen aus. Sorry

    Suse die schwört in zukunft erst zu fragen
     
    Was bitte ist dann eine Umlaufpumpe, dient sie zum Einspeisen des Wassers in die FBH? Ich ging von einem Bezeichnungsfehler in den Beiträgen aus. Sorry

    Suse die schwört in zukunft erst zu fragen
    Ich muss um Entschuldigung bitten. Ich bin mir nicht sicher, ob das Teil so heißt. Es sorgt dafür, dass das heiße Wasser durch die Heizungsrohre fließt. Man kann die Stufen 1, 2 oder 3 einstellen. Bei uns sind beide auf 3. In dem Fernsehbeitrag wurde angeraten, 1 einzustellen.
     
    Hallo,

    das Teil heisst richtigerweise Umwälzpumpe. Ob man den einfach auf Stufe 1 (statt Stufe 3) stellen darf kommt drauf an.

    Welche Stufe ausreicht um den gewohnten (bzw. gewollte) Heizkomfort in allen Räumen zu liefern kommt auf das gesamte Hydraulik (sprich das komplette Heizungerohrsystem). Versuch es einfach und dann weisst Du mehr.

    Die 150,00 pauschale Ersparnis könnte stimmen bei Betrieb 24/365. Wenn die Pumpe den Geist aufgeben soll dann auf jeden Fall mit moderne Energiesparpumpen (fährt dann statt mit 30 Watt nur etwa 4 Watt).

    Greuß,
    Mark
     
  • Ob Stufe 1 statt 3 im Winter ausreicht, zeigt nur der Versuch.
    Ich selber stelle sie in der warmen Jahreszeit auf 1, im Winter auf 3.

    Hatte vor 2 Jahren überlegt, eine elektronisch geregelte Pumpe einzubauen, da die alte, vorhandene gerade das Zeitliche gesegnet hatte.

    Der Mehrpreis ist jedoch heftig, und wenn man noch Einstellarbeiten machen lassen muß, rechnet sich das u.U. nicht mehr. Dazu ist die Lebensdauer auch ein Thema. Die erste Pumpe, Grundfos, (Haus von 1979) lebte 19 Jahre, die zweite, Wilo, 12 Jahre. jetzt ist wieder Grundfos drin.
    Ungeregelt - denn die baue ich selber ein, muß nicht eingestellt werden, und lebt wahrscheinlich am längsten.

    Beim Thema Heizung wird viel gelogen, schöngerechnet, und die Politik setzt die Interessen der Lobbyisten durch.
    Deshalb werden gerade in den letzten Jahren ganze Häuser in Schaumstoff verpackt, das hochgiftige Stoffe enthält, und der Putz darüber enthält Gifte, die naheliegende Gewässer schwer schädigen. Von der Gefahr bei Bränden ganz zu schweigen.
     
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