Sonnenbrand im Schatten?

[Fjäril]

Auf der Terrasse, wo meine Fuchsien in der warmen Jahreszeit stehen, macht zunächst das Haus Schatten, mitten am Vormittag wandert ein Streifen Sonnenschein darüber, und dann machen Bäume Schatten. Für Fuchsien, die Sonne brauchen um zu blühen, ist das zu wenig. In den letzten beiden Jahren war es für zwei Fuchsien jedoch anscheinend zu viel, die Blätter wurden rot. Die eine sah im August wieder gut aus, die andere stellte das Wachstum ein und erholte sich erst ein wenig im Winterquartier. Heuer habe ich diese beiden in den Vollschatten (also nördlich von einer Mauer und weder Morgen- noch Abendsonne) gestellt, doch auch da verfärbten sich die Blätter. Meine Überlegung ist, dass sich etwas so verändert hat, dass auch im Schatten zu viel UV-Licht ankommt oder dass etwas in der Luft ist, das die Pflanzen empfindlich macht. Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?

 

[Platero]

Ich denke, es liegt an den brutal heissen Temperaturen im letzten Sommer, nicht an der Sonne selbst.

 

[Pflanzenexperte]

Anthocyane können auch bei kalten Temperaturen rötlich färben.
Und Sorten spielen auch eine Rolle, bei der Blattausfärbung.

 

[Fjäril]

Habe mich offenbar nicht genau ausgedrückt: die Verfärbung trat auf, sobald die Pflanzen im Frühjahr ins Freie kamen. Davor standen sie keineswegs dunkel, sondern bekamen auch Sonne ab, doch durch eine Doppelstegplatte etwas gedämpft.
Jetzt ist es nicht heiß und war es auch die letzten beiden Jahre nicht zu dem Zeitpunkt, als die Blätter sich verfärbten. Und bevor es kalt wurde, habe ich die fraglichen Pflanzen wieder hereingeholt.
Habe jetzt noch ein Bild gemacht

 

[Taxus Baccata]

Und das es zu kalt war..?
Unter Kälte haben die Pflanzen auch Stress und bilden Anthocyane aus.
Weiß nicht ob das für alle gilt, aber bei Tomaten ist es definitiv so.

 

[Fjäril]

Es war die Warmphase, als ich die Pflanzen hinaus stellte. Ein wenig kühler als zuvor im Winterquartier, mag sein. Aber das ist jedes Jahr so, nicht erst die letzten Jahre.

 

[Taxus Baccata]

Ein wenig kühler als zuvor im Winterquartier, mag sein.

Kann unter Umständen ausreichen... auch, wenn die Pflanzen noch gestresst vom letzten Sommer waren. Man steckt nicht drin...

 

[Fjäril]

Ich kann versuchen sie heuer länger im Winterquartier zu lassen, aber da wird es brutal heiß, wenn es draußen warm wird und die Sonne scheint. Das scheint mir kontraproduktiv zu sein. Dann muss ich halt damit leben .. .. bzw. die Pflanzen.

 

[Taxus Baccata]

Es ist eine Abwägungssache, was für die Pflanzen im Endeffekt mehr Stress bedeutet... soweit ich weiß ist das mit den Anthocyanen auch nicht schlimm. Zumindest bei den Tomaten ist es das nicht.

 

[Fjäril]

Es ist eine Abwägungssache, was für die Pflanzen im Endeffekt mehr Stress bedeutet... soweit ich weiß ist das mit den Anthocyanen auch nicht schlimm. Zumindest bei den Tomaten ist es das nicht.

Mir ist jetzt noch was eingefallen. Wenn die Pflanze durch Hitze gestresst ist und dann wegen kalter Nächte Anthocyane bildet, dann müsste sie das doch auch im Herbst tun. Wie ich schon schrieb, hat sich eine bis August erholt, sie blieb dann aber grün, trotz deutlicher Abkühlung im Herbst.
Und "nicht schlimm" trifft leider nicht zu, die eine hat ja das Wachstum eingestellt, wie ich schrieb. Es muss also ein massiver Schaden gewesen sein. Sie hat jetzt aus dem Stamm ausgetrieben, eine Chance hat sie also noch.
Ich werde das weiter beobachten.

 

[Taxus Baccata]

dann müsste sie das doch auch im Herbst tun

Nein, kann ich so nicht bestätigen.
Meine Pflanzen sind bis zum Herbst hin sehr gut abgehärtet und vertragen da Temperaturen/Temperaturschwankungen, die sie im Frühjahr niemals vertragen würden. Das ist schon anders.

die eine hat ja das Wachstum eingestellt, wie ich schrieb. Es muss also ein massiver Schaden gewesen sein. Sie hat jetzt aus dem Stamm ausgetrieben,

Oh, das klingt aber tatsächlich nicht mehr nach Stress durch Temperaturschwankungen.
Hm...

 

[Fjäril]

Nein, kann ich so nicht bestätigen.
Meine Pflanzen sind bis zum Herbst hin sehr gut abgehärtet und vertragen da Temperaturen/Temperaturschwankungen, die sie im Frühjahr niemals vertragen würden. Das ist schon anders.

Vielleicht hast Du recht, im Winterquartier gibt es ja keine großen Temperaturschwankungen.
Danke für Deine Beobachtungen

 

[Fjäril]

Endlich ist es am 20. Mai zum zweiten Mal warm genug geworden um die Fuchsien ins Freie zu stellen. Die Nächte sind nicht mehr so kalt (letztens waren es 10 °C), die Tage moderat warm. Und wieder wurde 'Uranus', die im Winterquartier weiche, große Blätter aus dem „Stamm“ getrieben hatte, nachdem alle Äste entfernt waren, dunkel, von Tag zu Tag ein wenig mehr, obwohl sie keine Sonne abbekam. Bei einer anderen Fuchsie, die nicht so empfindlich sein sollte und die deshalb auch etwas Sonne bekommt, ist an einem Blatt deutlich zu sehen, wo ein anderes Blatt (das ich zum Fotografieren nach unten legte) teilweise drüber lag. Interessanterweise ist dieses oben liegende Blatt nicht verfärbt.

Im Buch „Homöopathie für Pflanzen“ von Christiane Maute bin ich auf ein Foto gestoßen, das ein durch zu hohe Ozonbelastung geschädigtes Ahornblatt zeigt, mit kräftiger Rotfärbung und grünen Adern. Sieht anders aus als bei meinen Fuchsien .. .. es bleibt also rätselhaft.

 

[01goeran]

Ich kenne das von meinen Rosen, dass die im Frühjahr auch so rötlichen Neuaustrieb haben.

Mit der Zeit färbt sich das dann in das bekannte grün. Wahrscheinlich hat diesen Prozess das darüberliegende Blatt gehemmt und es ist deswegen jetzt so teilweise gefärbt.

 

[Fjäril]

Ich kenne auch ein paar Pflanzen die rötlich austreiben und dann grün werden. Das ist aber, denke ich, was anderes.