Sehr lehmiger Boden - kein Wasserabfluss möglich

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3580 Mold, Austria
Hallo alle zusammen - ich hoffe es kann mir jemand helfen!

Habe folgendes Problem - und leider ist es wirklich ein grosses Problem:

Unser Grund war früher (bis vor ein paar Jahren) einmal ein Acker in einem relativ "sumpfigen" Gebiet. Zur Info - nach ca. 60 bis 70 cm stösst man schon auf Oberflächenwasser - kein Grundwasser!!

Naja, und nun, wenn es soviel regnet, bleibt nach einiger Zeit recht viel Wasser im Garten stehen, da es ja nicht versickern kann!

Jetzt haben wir in unserem kompletten Garten ca. 10 - 15 cm frischen Humus verteilt und den mittels Fräse in unseren Garten eingearbeitet.
Und es hat geholfen!
Jedoch wenn es ein bischen zuviel regnet, steht wieder der ganze Garten "unter Wasser"!
Drainage kann ich nicht machen, da der komplette Garten auf Höhe des Regenwasserkanals liegt - d.h. ich bekomme kein Gefälle zusammen - im Gegenteil!

Was kann ich am Besten tun, ausser den kompletten Garten einen Meter höher zu legen! Denn das kann ich mir nicht leisten -- sind nämlich ca. 1200 qm!!!!

Ich danke jetzt schon jeden der mir Tipps geben kann!

Lg Andi
 
  • Wasser in 60-70cm Tiefe ist beileibe kein Oberflächenwasser - sondern Grundwasser oder Schichtenwasser; da Ihr in einem ebenen Gelände wohnt, ist es also Grundwasser

    sumpfig weniger - eher moorig, ich vermute eher Gley: was befindet sich in der Stauschicht? lehmig toniger Boden mit Eiseneinschluß?

    nun was machen? Erde drauf bringt nicht viel, da der Boden nur um den Level angehoben wird

    Abhilfe könnte eine Technik aus der Bronzezeit sein: Entwässerungsrinnen graben und offen lassen, die das überschüssige Wasser sammeln und somit den Grundwasserhorizont senken

    dass der Kanal so hoch liegt zeigt, dass die Gegend generell mit viel Hochwasser oder hoch anstehendem Grundwasser zu kämpfen hat

    vegetationstechnischer Aspekt: aus der Not eine Tugend machen und den Garten als Feuchtbiotop gestalten (z.B. seltene Pflanzen sammeln) und sich das ganze von der EU subventionieren lassen

    niwashi, der empfiehlt einen Bodenaufschluß zu machen um anhand des genauen Bodenprofils die genaue Bearbeitungstechnik festzulegen ...
     
    hallo Andi
    leih dir doch mal einen handbohrer ( ein 100 mm müßte reichen ) mit verlängerung aus und mach mal eine tiefenbohrung .

    möglich wäre es ja das du eine tieferliegende schicht von ton oder ähnlichem wasserabsperrendem untergrund hast .

    falls ja diese schicht durchbohren und das entstandene loch mit kies verfüllen ,
    so erhälst du :
    erstens aufschluß über deinen boden
    zweitens eine wasserableitende stelle

    sollte dieses von erfolg gekrönt sein ,
    an strategischen stellen im garten wiederholen .

    das früheste was ich an grundwasser gefunden habe war ab 2,3 meter .


    mfg dieter
     
  • @brunnenbohrer
    stimmt, an das habe ich nicht gedacht, allerdings könnten das einige Bohrlöcher werden, bei der Grundstücksgröße und der Wassermenge, diese sind aber nach einigen Jahren wieder herzustellen, da sie Zeit zuschlämmen

    Grundwasser bei 1-2m hatte ich schon einige Male - kommt auf den nächstgelegenen Vorfluter und die Jahreszeit an, in Moorgegenden liegt der GW-Horizont generell hoch z.T. ganzjährig bei 1m unter Niveau (z.B. Donaumoos)

    übrigens: Stauhorizont kann auch durch die Bewirtschaftung entstanden sein

    niwashi, der Dir, Andi; viel Glück für dein Vorhaben wünscht
     
  • @niwashi Danke für die Vorschläge!
    Aber ich denk ich werd das so nicht hinbekommen.
    Weiters musst du mir das mit den Entwässerungsgräben erklären - denn wo soll ich es hin entwässern??

    Ich zeig euch ein zwei Fotos wie es bei uns aussieht - einmal die Bodenbeschaffenheiten, die wir zu Gesicht bekamen, als wir die Baugrube für unseren Keller aushuben!

    Boden.webp

    Und dann ein Bild, wo man sieht wie hoch der "Grundwasserspiegel" ist, denn unser Biotop hatt keine Plane oder Folie!
    Nur der Zufluss (künstlicher Zufluss, da wir einen Brunnen haben im Garten, mit dem wir den "Grundwasserspiegel" bis zu einem gewissen Level halten) reicht aus, dass das Biotop ständig gefüllt ist.

    Biotop.webp

    Vielleicht ist es euch nun besser möglich, sich meine Situation vorzustellen!

    Nochmals vielen Dank für eure Vorschläge!!

    Lg Andi
     
    bester Lehm! das wird ganz schön aufwändig, Löcher zu bohren

    oberflächlich drainieren: mach das Biotop zum "Überlaufbecken" ... wenn Du verstehst, was ich meine

    "Biotop":
    Folie drüber legen kannst vergessen, da die vom Grundwasser hochgedrückt wird
    mach eine etwas großzügigere Gestaltung und einer schönen wechselfeuchten Zone, dann brauchst Du auch den Wasserlevel nicht umständlich halten und wird eine toole Spielwiese für Amphibien und anderem Gekrieche und Vögel

    niwashi, dem sonst nichts mehr einfällt ...
     
  • hm ,bleibt die frage ab welcher tiefe sich die bodenbeschaffenheit ändert .

    spezifisch : wann hört der lehm auf und wo fängt der kies an ,
    eigentlich nur durch eine ausreichende tiefen-aufschluss-bohrung möglich .

    tut zwar ein bißchen weh :) aber nach 2 - 3 stunden bohren weißt du genau was los ist .


    mfg dieter
     
    @Maxon
    gibt es in Deinem Wohnort (Gemeinde, Stadt) Infos zum Bodenaufbau? Ich denke, das Problem ist doch etwas größer ... also nicht nur eine kleine Sperrschicht
    was machen Eure Nachbarn mit dem Wasser?

    niwashi, der solche Böden aus Niederbayern kennt ...
     
    @brunnenbohrer

    Wie soll ich das machen? Meinst du da so eine Art von "Kernbohrung" damit ich sehe welche Schichten ich habe?? Und woher bekomm ich sowas bzw. soll ich mir da eher eine Firma kommen lassen??

    Und das Wichtigste: was mach ich dann wenn ich weiß wie meine Bodenbeschaffenheit aussieht??

    @niwashi

    Naja, da sollt ich mich mal bei der Gemeinde erkundigen, jedoch denk ich nicht dass die wissen wie es da aussieht!
    Und was meine Nachbarn mit dem Wasser machen kann ich dir sagen - ich hab keine Nachbarn!! :)
    Der nächste Nachbar ist ca. 200 m Luftlinie entfernt, und von dem weiss ich dass er es auch feucht hat auf seinem Grund jedoch bei weitem nicht so extrem wie bei mir!

    Scheinbar seit ihr beiden ja aus Deutschland, und ich aus Österreich (Niederösterreich, Waldviertel, Bezirk Horn, Mold), sonst hätt ich euch gefragt ob es Firmen gibt die solche Flächen "trockenlegen" - für die Ewigkeit! :)

    Klar, den einzigen Vorteil von einem feuchten Boden ist, dass alles in meinem Garten gedeiht wie verrückt, und man sich das Gießen erspart bzw. nicht so viel gießen muss. Weiters hab ich immer einen vollen Brunnen mit dem man natürlich auch wunderbar gießen kann!

    @niwashi

    ganz verstehen zu ich deine Aussage zu der Teichfolie ja auch nicht ganz, denn ich denk mir, dass die Teichfolie sicher nicht hochgedrückt wird wenn das Biotop voll ist - da ja der Druck von oben sicher höher ist als der von unten, oder lieg ich da falsch? :confused:
    Aber das ist dann schon wieder ein anderes Problem - DAS BIOTOP (da sollt ich einen neuen Thread aufmachen :) )
    Denn unser Biotop ist 17 Meter lang und auf der breitesten Stelle 8 Meter, und noch 2 Meter Tief! Also kostet eine Teichfolie eine Lawine! :(

    Lg Andi
     
    @maxon
    Teichfolie ... in denk nur ans Befüllen und an die Zeit, wenn mal weniger Wasser drin ist aber der Grundwasserpegel höher ... ist nicht zu unterschätzen, glaubs mir einfach

    Trocken legen tut fast jede GaLabau-Firma; egal ob Deutschland oder Österreich, da wird kein Unterschied gemacht und meine ersten Erfahrungen mit Bodenkunde hab ich an der HTL für Tiefbau in Innsbruck gemacht ... bin also kein 100%iger Deutscher

    melde Dich mal bei der Fa. Großbötzel (sind in Oberösterreich, Ort im Innkreis) laß Dich mit dem Chef Hrn. Großbötzel verbinden und sag ihm einen schönen Gruß vom Peter aus Innsbruck - allerdings kann ich Dir nicht versprechen, dass er es machen kann, aber er kann Dir dann sicher weiterhelfen

    Tel kann ich Dir per pn schicken, wenn sein muß ...
    Gemeinden müßten Bescheid wissen, hier in Tirol tun sie es zumindest - größtenteils

    niwashi, der hofft geholfen zu haben ...
     
  • Hallo,

    hatte bei mir auch dieses Problem, habe eine Drainage eingebaut. War zwar viel Arbeit, hat sich aber gelohnt. Ein Gefälle brauchst Du hierbei nicht einzuplanen.

    mfG

    Hein-Floyd
     
  • @maxon
    mit erdbohrer mein ich so einen handbohrer mit dem löcher für zaunpfosten erstellt werden können ,
    so etwas müßte es auch bei euch in einem gartenverleih zum ausleihen geben .

    um tiefer bohren zu können brauchst du dann aber auch verlängerungen ,
    welche man auch ausleihen kann /
    bei einer tiefe von 6 meter rate ich dir aufzuhören , das bohrgestänge wird dann zu unhandlich .
    an dem aushub kannst du deine bodenbeschaffenheit erkennen ,

    ich wünsch dir alles nur keinen torf .
    an torf beißt man sich die zähne aus .


    mfg dieter
     
    Besorg dir zunächst einen großen Berg Geduld. Was seit der EIszeit dicht ist, kannst Du in zwei Jahren nicht lockern.

    Bei 1200 qm sollte doch an der Grenze Platz für einen breiten Graben vorhanden sein, dessen Ränder Du mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, die viel Wasser verbrauchen. In Richtung auf diesen Graben verlegst Du Drainagerohre auf grobe Schlacke (ohne Gefälle) und freust dich über jeden Maulwurf, der seine Röhre bis an den Graben wühlt. Wenn die Wurzeln deine Drainage durchwachsen, sprengen die den Boden auf.

    Beim Pflanzen von Obstbäumen brauchst Du in jedem Fall einen Bagger. Bei einer solchen Gelegenheit kann man das Gelände ein wenig wellig machen. Oberirdisch gelagerter und durchgefrorener Lehm und Ton entwickeln sich zu fruchtbaren Böden, wenn sie nur dauernd begrünt sind. Heißer Tip: Winterweizen, den man Anfang Mai ausreißt und kompostiert!

    Moosi
     
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