AW: "Schnecken füttern" - hat das mal jemand ausprobiert?
Bei Tieren funktioniert die Nachwuchssteuerung überwiegend über das Nahrungsangebot. In "guten" Zeiten, wo die Ernährung sichergestellt ist, gibt es viel Nachwuchs, in schlechten Zeiten entsprechend weniger.
Bei Wirbeltieren läuft es über direkt hormonelle Steuerung, es gibt also Würfe mit mehr Jungtieren oder Gelege mit mehr Eiern, bzw. es werden mehr Jungtiere aufgezogen. Bei Schnecken läuft es banaler ab, nämlich über die Anzahl der geschlüpten Jungtiere, die dank guten Nahrungsangebotes und mangelnder natürlicher Feinde überleben.
Die Schnecken sind eben nicht "einfach da", und können gelockt und für immer entfernt werden, sondern reproduzieren sich selber ständig neu, bevorzugt da, wo die Überlebenschancen am optimalsten sind.
Nach meiner Erfahrung gibt es besonders viele Schnecken in Gärten, mit denen man es ganz besonders gut meint, wo also immer reichlich gegossen wird, wo der Boden gut aufgelockert und humusreich ist und somit natürlich reichlich Pflanzen gut im Saft stehen.
Wo unsere milden Winter schon nicht mehr viel bewirken, könnte es vielleicht hilfreich sein, an ein paar echt heißen Sommertagen einfach mal ein konsequent auf das übliche Gießen in Richtung gleichmäßige Dauerfeuchtigkeit zu verzichten und hoffen, dass die Pflanzen die Trockenheit eher überleben als die Schnecken. Dazu darf es natürlich keine geschützten Mulchecken geben, wo die Viecher sich unbehelligt verkriechen können. Also einfach mal beherzt in der Mittagshitze die oberste Bodenschicht aufgelockert oder die üblichen Verstecke unter Brettern oder Steinen gewendet und der Sonne ausgesetzt.