Revierverhalten bei Amseln

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12. Jan. 2012
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Ort
Thüringer Wald
"Unser" Amselpärchen bereitete uns viel Freude.
Besonders "er" wirkte durch seine Zutraulichkeit und sogar Personenbezogenheit überaus possierlich.
Nach der 4. Brut in diesem Jahr "zog er um" in ein benachbartes Revier, und gab sein bisheriges Revier in und um unseren Garten an ein ganz junges Hähnchen ab.
Bisher hatte er seine Jungen, sobald sie sich in ein Erwachsenenkleid färbten, vergrault und in ein eigenes Revier "getrieben".
Dieses Mal ging er sebst, obwohl der Junge schwächer ist als er.
Das Revierverhalten dient der Arterhaltung -
weiß jemand mehr darüber?
:grins: Heute Abend hat er mich von der Grenze seines neuen Reviers ganz aufgeregt und langanhaltend "begrüßt", aber "herüber" kam er nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Schade, ich hatte gehofft, erfahrene Ornithologen könnten mir Aufschluss über gesicherte Beobachtungen geben.
    Naja, Amseln sind nichts Besonderes, aber eben liebenswerte "Zeitgenossen"!
    Grüße vom Rennsteig:o
    Opitzel
     
    Hallo Erik


    Ich bin weder Ornithologe noch erfahren, was das Revierverhalten angeht.
    Bei uns hier im Garten leben viele/mehrere Amseln.
    Ich bin aber noch nicht dahinter gekommen, wie sie sich den Platz einteilen.
    Manchmal kann ich nur beobachten, wie ein Amselmann einem anderen mit lautem Gezeter hinterher jagt. Meist dauert das nicht lange. Dann sitzen sie wieder friedlich auf den Bäumen oder im Gras.



    LG Katzenfee

    PS: Was mir noch aufgefallen ist: einzelne Stare werden verjagt. Kommen die jedoch in Scharen, trauen sich die Amseln nicht mehr; man hört und sieht dann plötzlich nichts mehr von ihnen.
     
  • Ich habe beobachtet, dass sich unser bisheriger "Platzhirsch" Steffan strikt an die Grenzen seines neuen Reviers hält. Heute hat er mir von dort wieder "zugerufen", ganz eifrig und aufgeregt. Ich erwähnte ja schon das "personenbezogene Verhältnis", das er zu uns hatte.
    Mit meiner Frau gab es oft längere "Gespräche" vom Treppengeländer der Himmelsleiter zum Wohnzimmerfenster hinauf.
    Seit zwei Tagen kommt mir sein junger Nachfolger immer näher.
    Ich muss das beobachten, ich glaube fast, dass auch er Kontakt sucht.
    Er schaut genau so wie sein Vater. Ja, doch, für einen intensiven Beobachter gibt es da echt Unterschiede. Ob ihm Steffan "mit auf den Weg gegeben" hat, dass er sich an "diese Menschen" halten soll??
    :grins::grins:
    LG aus dem Amselrevier:o
    Erik
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • ER ist wieder da, die Grenzen des "neuen Reviers" binden ihn offensichtlich nicht mehr.
    Das junge Männchen (sein Sohn?), das seine Nachfolge angetreten hatte, sehe ich auch nicht mehr.
    Wer weiß mehr über die "Spielregeln" der Revierverteilung bei den Amseln?
    Ich finde das total interessant.
    An wen könnte man sich evl. wenden, NABU??
    Grüße vom Rennsteig:o
    Opitzel
     
    Wir haben hier bei uns auch regelmässig unsere Haus- und Hofamseln. :)
    Leider scheinen Amseln nicht gerade die hellsten Vögel zu sein. Es passiert des öfteren das unsere beiden Kater im Garten umherstreifen und obwohl die Amseln die Katzen sehen, tun sie ganz einfach so, als wären sie unsichtbar. :(
    Normalerweise ist es ganz selten, dass unsere Kater einen Vogel erwischen, aber wenn es passiert, dann ist es mit Sicherheit eine Amsel.
     
  • Hallo Erik,
    Revierverhalten am Teich ist sehr extrem.
    Am frühen Morgen sind immer erst die Amseln dran.
    Da paradoxerweise alle Vögel die gleiche Stelle benutzen, kann man das sehr gut beobachten.
    Meistens baden 2-3 gleichzeitig, und sobald sich ein anderer Vogel auch nur nähert, wird er verjagt.
    Erst wenn die schwarze Meute fertig ist, dürfen die Anderen baden.
     
    Unser Amselmännchen sitzt gerne auf der südlichen Giebelecke des Nachbarhauses und besingt sein Revier.
    Sobald er den Platz verlässt, schafft man es nicht einmal bis zehn zu zählen, schon sitzt auf diesem Platz das Rotschwänzchen :D
     
    Das Revierverhalten von Vögeln ist nicht in Stein gemeißelt, da gibt es viele Varianten und Ausnamen.

    Ich kann mir vorstellen, dass deinem Männchen, nach schon vier Bruten in diesem Jahr, eine fünfte Brut nicht sinnvoll erschien.
    Vielleicht hat er einen sehr ambitionierten Sohn aus der ersten Brut, und hat ihm sein Revier für einen ersten Versuch zeitweise überlassen.
     
    Leider scheinen Amseln nicht gerade die hellsten Vögel zu sein. Es passiert des öfteren das unsere beiden Kater im Garten umherstreifen und obwohl die Amseln die Katzen sehen, tun sie ganz einfach so, als wären sie unsichtbar. :(




    Das gehört definitiv in die Rubrik "FAIL". :grin::grin::grin:
     
  • Danke für die Mitteilung Eurer Beobachtungen.
    Ja, Plaste, Deine Erklärung deckt sich mit den "Ereignissen" in und um meinen Garten.
    Und die "Riten", die Jolantha beobachtet hat, sind ja auch Bestandteil von Verhaltensmustern, die zur Arterhaltung beitragen.
    Normalerweise vertreiben alle Vögel, die jahrelang ein Revier gegen rivalisierende Artgenossen verteidigen, ihre eigenen Nachkommen ab einem gewissen Alter ebenso.
    Was bewog unser starkes erfolgreiches Amselhähnchen, SEIN Revier einem Schwächeren zu überlassen?
    Zu uns hatte das Pärchen ein personenbezogenes Verhältnis, und auch von der Grenze seines benachbarten "neuen" Reviers begrüßte er uns lauthals, wenn er uns entdeckte. Jetzt ist er wieder hier "präsent" und begrüßt uns jeden Morgen mit eifrigem lauten Gezwitscher. Und wehe, seine gewohnten Sultaninen sind nicht da, dann werden wir auch am Küchenfenster laut "gerügt".
    Ich möchte sehr gern mehr darüber wissen, was so ein Kerlchen antreibt.
    LG vom Rennsteig:o
    Opitzel
     
    Hallo, Emmi,

    die Rubrik "FAIL" scheint mir aus täglichem Erleben eher eine politische Kategorie
    zu sein, die in der Natur wohl seltener vorkommt.
    GsD!! Es gibt sie und uns ja noch!:grins:
    Heute habe ich den Sommer aufgewaschen.
    Nein, nicht ganz, aber den größten Teil des ihm geliehenen Geschirrs:
    Kübel, Schalen, großen Deko-Brunnen ...
    Platz muss wieder her für den Winterbetrieb. Die "Wintergäste" ziehen sich langsam aber stetig wieder in die Gärten.
    Liebe Grüße aus dem Thüringer Südwesten:o
    Erik
     
    ER ist wieder da!
    Die "Bindung" an sein neues Revier scheint mit Ende der letzten Brutperiode aufgehoben zu sein.
    (Leider konnten Plaste, Jolantha und ich nur Vermutungen zusammentragen:
    "Sachkundige" haben meinen Hilferuf hier und auch im einschlägigen Thread nicht gelesen oder waren halt auch nicht "schlauer" als wir.)
    Und er spielt sich auch nicht mehr als Platzhirsch auf und behandelt durchziehende Amselhähnchen neutral.
    Revierverteidigung, mit oder ohne "Reviergesang" also nur während der, zugegeben,langen Brutzeit??
    Ansonsten hält er auf Pünktlichkeit, signalisiert lautstark Leere im Amselnapf und hält mir vom Rand des Schuppendachs wieder ausdrucksstarke Reden.
    "Wie in alten Zeiten"!
    Grüße vom Rennsteig:o
    Opitzel
     
    Hallo Erik,
    jetzt, da ich angefangen habe wieder zu füttern, ist auch " meine " dicke, dreiste
    Amsel wieder da.
    Hockt breitärschig im Futterhaus und läßt keinen rein.
    Ich muß immer raus, und sie wegscheuchen.
    Das muß jedes Jahr die Gleiche sein, da ich fast mit der Hand an sie rankomme, bis sie sich lauthals schimpfend verzieht, um ne Stunde später wieder drin
    zu hocken. :D
     
    Wenn die Amselhähnchen sich ein Revier ausgewählt haben, bleiben sie meist mehrere Jahre am Ort, oft ihr Leben lang. "Steffan" mit Doppel-F ist jetzt auch schon mindestens 6 Jahre bei uns, wie ich schnell überschlagen habe.
    Ja, und er achtet auf die Reinheit der Sitten:
    Nix Vogelhaus, nix Lokal teilen mit vielen!!
    Sein Napf hat unter dem Dach unseres Sitzplatzes am Boden zu stehen.
    Als meine Frau Besuches wegen den Napf auf die Wiese stellte, war das Gezeter groß: Er posierte am alten Standort des Napfs und gab nicht eher Ruhe, bis "seine Welt" wieder in Ordnung gebracht war.
    Daaaaaa hatte sein Napf zu stehen!!!
    Unsere Jungens haben sich total amüsiert über den kleinen Kerl.
    Sicher verstehst Du, dass ich mehr über die Hintergründe seines auffälligen Verhaltens wissen möchte.
    LG aus dem nun bereits obligatorischen Morgennebel:o
    Erik
     
    Danke, Anne.
    Das Portal kenne ich und habe es mir auf dem Notebook unter den Favoriten gespeichert.
    Dieses und andere ergooglete Portale durchforste ich gern nach Informationen.
    Leider fand ich bisher selten bis nie Beiträge von Verhaltensforschern oder Tierpsychologen.
    Was will Dir Deine Bachstelze mit ihrem Wipptanz kundtun?
    Was interessiert sie an Dir, dass sie sich Dir so auffällig zuwendet?
    Vielleicht muss man ein alter Knusper sein, um sich für solche Sachen zu interessieren,
    die sonst für kaum jemand spannend sind:grins:
    Liebe Grüße aus dem Thüringer Wald:o
    ERIK
     
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