Ist das wirklich Brokkoli?

DanielaK

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Schweizer Mittelland
Hallo zusammen.

Ich habe mir dieses Jahr unter anderem Brokkoli selbst gezogen. Nun bin ich etwas verwundert ob dessen Aussehen. Er wächst kräftig, sieht soweit gesund aus. Nur: die Blätter sehen zwar schon kohlartig aus, aber anders als ich in Erinnerung hatte. Zudem ist jetzt die Blütenknospe von Anfang an hochgeschossen. Noch ist keine Blüte offen, ich könnte also immernoch ernten. Da ich ziemlich eng gepflanzt hatte (wegen Krieg mit den Schnecken zum Pflanzzeitpunkt) wollte ich heute mal die eine oder andere Pflanze eliminieren. Da fiel mir eine sehr dicke Wurzel auf, erinnert mich schon fast eher an einen Rettich. Soweit ich mich erinnere, haben das Brokkolis nicht. Hernie schliesse ich mal aus, da die Pflanzen sonst fit sind und es 1 dicke, an sich schöne Wurzel ist.

Ich frage mich jetzt, ob ich wirklich Brokkoli habe, der sich einfach entschieden hat, gleich zu schiessen, oder ob ich da ein Ü-Ei in der Samenpackung hatte. Offiziell wäre es Brokkoli ' Geba Stamm Coastal'

Was ist eure Meinung zu den Bildern? Reingebissen hab ich noch nicht...😄

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  • Sind das verschiedene Pflanzen auf den Bildern? Die erste sieht genauso aus, wie meine Rettiche und die letzte wie mein geschossener Chinakohl vom letzen Jahr...
     
  • Die Rettichblätter haben bei mir die Schnecken verunstaltet, die kann ich nicht wirklich beurteilen, aber von den Kohl(resten) mache ich nachher mal ein paar Bilder zum Vergleich.
     
    Mach das. Ich hatte eben schon das Gefühl, Kohl ist nicht so verkehrt. Er verhält sich bloss nicht wie Brokkoli. Wie ein normaler Chinakohl allerdings auch nicht...
     
  • Meine Pflanzenerkennungsapp sagt unbeirrt, das sei Brassica rapa. (Die Pflanze auf dem 2. und 3. Bild)

    Das sieht wirklich etwas nach Rübsen aus. Aber zu der Art gehört ja auch der Chinakohl, der Pak Choi, der Stängelkohl oder die Stoppelrüben, die man früher gegessen hat.

    Ich denke, dass das Stängelkohl ist. Da sehen die Röschen zumindest etwas aus wie die vom Brokkoli, aber er macht nicht solche Köpfe
     
    Es bleibt spannend. Soweit ich das verstehe, kann man die Blätter auf jeden Fall auch essen wenn man denn will? Ich werde gelegentlich die vorhandenen Knospen abernten und schauen was er dann macht. Bei den überzähligen Pflanzen versuche ich die schöneren Blätter mal zu kochen wenn ich sie schon ausrupfe. So stehen sie einander auf jeden Fall im Weg.
     
    Hier der Vollständigkeit halber noch ein Chinakohl, der sich entschlossen hat, zu blühen.
    Der ist es also nicht.
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  • Ich würde denken, es ist so eine Art "cima di rapa" , eher "wilder Brokkoli " resp.Stängelkohl. Zumindest die Blätter sehen aus wie einer. Diese Art bildet nicht nur eine Knospe/ Kopf,sondern viele Seitensprosse, die immer wieder Seitensprosse bilden. Also kleine Knospen mit Stengel- sehr delikat kurz gebraten. Am besten zuerst die Hauptknospe ernten,dann die Nebensprosse. Die Pflanze bildet dann immer wieder kleine Sprosse. Ich hatte mal Cima di Rapa,das wurden dann kleine Büsche mit langer Erntezeit!
     
  • "Normaler" Brokkoli ist das sicher nicht; hatte ich letztes Jahr im Hochbeet (heuer auch wieder, aber noch nicht so weit entwickelt).
     
    Dann sind wir uns auf jeden Fall mal einig, dass ich nicht zu doof bin und hier definitiv etwas nicht stimmt mit diesem "Brokkoli". Mal sehen was Töchterchen davon hält... wegen ihr hab ich pberhaupt Brokkoli gesät😅
     
    Schade... ich habe vor 5 Tagen beim Samenhändler angefragt. Noch keine Reaktion. 🙄
    Ich werde mir das merken. Besonders falls wirklich keine Antwort mehr kommt.
     
    Ich hab dem Händler jetzt nochmal geschrieben. Mal schauen... mittlerweile kam noch die Überlegung Senf- oder Rapsartiges dazu. Die Blüten wurden von den kleinen schwarzen Käferchen gekillt. Scheinen gut zu sein... :wunderlich: macht es mir aber nochmal schwieriger eine endgültige Antwort zu erhalten.

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    Mittlerweile sieht das Teil so aus. Die Wurzelknollen haben die Farbe von weissem Rettich, sind aber nur so gross wie eine Kleine Kohlrabi geblieben. Die Rübsenbilder, welche mir angezeigt wurden, wirken allesamt schlanker. Ich tendiere dazu, dass es irgend eine Ackerfrucht ist, deren Blüte sich nicht richtig ausbilden konnte. Eine Gemüsepflanze im üblichen Sinn schliesse ich länger je mehr aus. Ich werde die wohl nächstens ausmachen und die Blätter als Mulch nutzen. Sind mittlerweile schon recht angeknabbert usw.

    @Desperado: fällt dir da noch was ein dazu, das ich als Hausgärtner nicht so kenne? Und v.a. wie gehts deinen Äckern? Kam mal ein Tropfen Regen vorbei?🙏
     
    Ich hab dem Händler jetzt nochmal geschrieben. Mal schauen... mittlerweile kam noch die Überlegung Senf- oder Rapsartiges dazu. Die Blüten wurden von den kleinen schwarzen Käferchen gekillt. Scheinen gut zu sein... :wunderlich: macht es mir aber nochmal schwieriger eine endgültige Antwort zu erhalten.

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    Mittlerweile sieht das Teil so aus. Die Wurzelknollen haben die Farbe von weissem Rettich, sind aber nur so gross wie eine Kleine Kohlrabi geblieben. Die Rübsenbilder, welche mir angezeigt wurden, wirken allesamt schlanker. Ich tendiere dazu, dass es irgend eine Ackerfrucht ist, deren Blüte sich nicht richtig ausbilden konnte. Eine Gemüsepflanze im üblichen Sinn schliesse ich länger je mehr aus. Ich werde die wohl nächstens ausmachen und die Blätter als Mulch nutzen. Sind mittlerweile schon recht angeknabbert usw.

    @Desperado: fällt dir da noch was ein dazu, das ich als Hausgärtner nicht so kenne? Und v.a. wie gehts deinen Äckern? Kam mal ein Tropfen Regen vorbei?🙏


    Die kleinen schwarzen Käfer werden wohl Rapsglanzkäfer gewesen sein. Die befallen aber nicht nur den Raps sondern auch alle anderen Kohlarten. Deine Pflanze sieht nach etwas Rübsenartigem aus.

    Bislang hat es noch nicht geregnet, aber selbst wenn es die nächsten Tage etwas regnen sollte, ist das für die Kulturen, die sich bereits in der Abreife befinden, zu spät. Ich schätze mal, dass die hohen Temperaturen bei gleichzeitigem Wassermangel schon 20% Ertrag kosten werden - zumindest auf den flachgründigen Äckern.

    Ich achte schon immer drauf, dass ich bei der Bodenbearbeitung sehr flach arbeite, um so wenig Boden wie möglich zu bewegen. Dazu muss ich dann auch Glyphosat einsetzen. Aber zu viel loser Boden bedeutet einfach, dass der Boden leichter auffriert und austrocknet. Und ich will auch nicht bereits im Herbst große Mengen an Stickstoff mobilisieren. Nein, die Pflanzen sollen sich den Stickstoff im Boden erwachsen.
    Wenn ich viel Bodenbearbeitung im Sommer/Herbst betreibe, hab ich zwar die schönsten Bestände vor Winter, aber dieser Stickstoff fehlt mir dann im Frühjahr - dann wenn die Pflanzen ihn am meisten brauchen. Und da die Stickstoffmenge, die gedüngt werden darf, gesetzlich limitiert ist und sich nach den Erträgen der letzten fünf Jahre richtet, muss ich darauf achten, dass dann der Stickstoff freigesetzt (mineralisiert) wird, wenn die Pflanzen ihn am meisten brauchen, sprich in der Zeit von April bis Juni.

    Ich hab zwar noch vergleichsweise gute Bestände, aber bei Temperaturen von 30°C und mehr über einen Zeitraum von einer Woche geht der Weizen in die Abreife über, insb. auf den schwächeren Böden mit einer geringeren Feldkapazität. Ich setz zwar Strobilurine ein. Das ist eine Gruppe von Fungiziden, die für die Pflanze sowas wie ein Zellschutz sind. Und wenn Du ein Thermometer an behandelte und unbehandelte Pflanzen hinhälst, wirst Du auch merken, dass das behandelte Blatt kühler ist, was gleichbedeutend ist, dass die Atmungsverluste und damit auch die Energieverluste geringer sind. Damit kann man so eine Hitzestressphase einigermaßen überbrücken, aber auch das hat Grenzen, nämlich dann, wenn das Wasser ausgeht.

    Aber ich will hier keinen Vortrag über Ackerbau halten
     
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