Hochbeetbewässerung

maxpd

Neuling
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26. Mai 2021
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Hallo,

ich habe 3x 0,25 qm, 1x 1 qm, 2x 2qm Hochbeete nebeneinander und möchte diese automatisch aus einer Regentonne bewässern.

Zuerst dachte ich an einen Tropfschlauch, aber darüber habe ich nicht viel positives gelesen. Immer sind diese verstopft, auch mit Kupferauslässen. Zudem möchte ich nicht 15h am Tag die Pumpe hören.

Also fand ich das Micro Drip System von Gardena ganz interessant (
)
Aber schaut man sich Bewertungen bei Amazon an, hat man keine Lust für so viel Glücksspiel bei den Komponenten jeweils nen 10er pro Düse hinzulegen. (wobei im Bauhaus kostet n 10erpack Düsen 9€ ? !)

Parallel dazu gibt es von no Name Marken bei Amazon ganze Micro Dip Abwandlungen für nen 20iger im Komplettset. Ich glaube viel erwarten sollte man da nicht. Außerdem trau ich dem Plastik bei 80° in der Sonne nicht so.
Die haben meist auch keine Kupplungen, sondern man pickst sich Löcher ins Rohr und steckt dort eine Düse rein. Ich bin mir nicht sicher was ich von den Systemen hinsichtlich Dichtigkeit halten soll. In dem YouTube Video sah es nicht so schlecht aus.

Geht ihr mit meinen Gedankengängen mit und habt eine Lösung für euch in ähnlichem Anwendungsfall gefunden?

Gruß
maxpd
 
  • und möchte diese automatisch aus einer Regentonne bewässern.

    Warum automatisch?

    Entschuldige die ketzerische Frage, aber anstatt mit dieser windigen Technik geht es doch viel einfacher, wenn du mittels Gartenschlauch-plus-Brause manuell und höchstpersönlich bewässerst?

    So machen jedenfalls wir das hier mit 5 Hochbeeten. Klar, man muss ein paar Meter Schlauch aus der Wandhalterung hinter sich her ziehen und die Pumpe darf nicht zu lahm sein. Dafür gibt's keinen Ärger mit verstopften Tropfschläuchen und stundenlangem Pumpenlärm.

    (Die Videos hab ich mir jetzt allerdings nicht angesehen, keine Zeit.)
     
    Ketzer Nr. 2....es gibt auch Regen direkt auf die Pflanzen, dazu die automatische Bewässerung (oder gibt es einen Regensensor? ...auch ich habe das Video nicht angesehen...)das finde ich etwas unkontrolliert...für Gemüse,

    ...Pflanzen sind auch Lebewesen...sie brauchen Zuwendung...und müssen nicht ständig regelmäßig gegossen werden...Dann werden sie faul, bilden keine tiefergehenden Wurzeln um Wasser zu suchen...

    Aber jeder hat so seine Vorstellungen vom Gärtnern, hier werden sich sicher noch Technik-freaks melden
     
  • Ach die Fragen sind nicht ketzerisch, sondern nur kritisch hinterfragt. Absolut OK und gern genommen.

    @Rosabelverde : Rein aus Praktikabilität. Ist wie beim automatischen Autoscheibenwischer. Brauch man nicht, aber wenn man es hat ist es praktisch :D Ich hab eine ausgefeilte Hausautomation, daher wollte ich die Praktikabilität weiterführen :)
    Aus dem letzten Jahr ist auch bekannt wie oft man vergessen hat zu Wässern. Zudem muss man im Hochsommer auch gerne 2x Wässern.
    Klar, wenn die Systeme nicht ausgefeilt genug sind, dann bringen sie mehr Ärger als Praktikabilität mit sich.

    @mahatari : Von Gardena gibt es auch einen Sensor hierfür, ich habe mir allerdings auch schon Arduino Varianten angeschaut. Die Pumpe soll ja sowieso von alleine starten mittels Funksteckdose. Diese kann dann entweder per Hand, per Zeit oder theoretisch eben per Trockenheit gesteuert werden.
     
  • Eventuell könnte ein guter Tropfschlauch was für dich sein (z.B. Netafim), den du in parallelen Strängen oberirdisch anordnest.

    Je nach Modell dürfen die einen Abstand bis zu 50cm haben, bei einem Hochbeet aber wesentlich näher zusammen und einen Schlauch mit geringerer Wassermenge und kleinerem Lochabstand.
    Alternativ in einen Schlauch (es ist ja eher ein Rohr) direkt Einzeltropfer reindrehen.

    Der gängige ist 1/2" (16mm), da bekommt man gute Erdhaken und die Rohrverbinder bekommt man (für die ängstlichen) zum schrauben, aber zum stecken (Schlauch erwärmen) tunts auch.
    Mit dem Tropfschlauch brauchst du keine zusätzlichen Düsen, etc.
    Man bekommt eine gleichmäßig bewässerte Oberfläche, die Austrittsöffnung liegt auf Bodennieveau und Blätter spielen keine Rolle.
    Das Ganze schaut dann aus wie ein Kamm, Hauptleitung und Abzweigungen. An jedem Beet eine Gardena-Kupplung zur gemeinsammen Zuleitung und der ganze "Kamm"läßt sich (bei der Beetgröße) auch einfach im Stück vom Hochbeet nehmen wenn man das Beet im Frühjahr fit für die neue Saison machen will.
    Mit Absperrhähnen lassen sich einzelne Abzweigungen auch sehr einfach abdrehen, was für Saisonpflanzen wie Gemüse recht praktisch ist.
    An die Hauptleitung lassen sich auch diese dünnen Microschläuche für Einzeltropfer anschließen wenn man noch Pflanzen in Kübeln oder Töpfen in der Nähe hat (wir haben z.B. Holzpflöcke eingeschlagen an denen Eimerchen mit Erdbeer- und Tomatenpflanzen hängen).

    Die Wassermenge um einen geeigneten Schlauch auszusuchen ist schnell ermittelt: Nimm eine Gießkanne mit bekanntem Volumen und gieß per Hand. Dann schaust du wieviel Wasser du für jede Beetgröße benötigt hast.

    Und was man bei sowas immer bedenken muss: Man braucht eine Zuleitung zu jedem Beet. Das gefällt nicht jedem.

    Alternative wären Sprühdüsen. 180° benutze ich selber in zwei Frühbeeten. 90° und Streifendüsen stecken im Beet am Zaun entlang.
    Gängig und universell sind "Idra Spiess 310-600mm 180°" (einfach danach googeln) weil sie höhenverstellbar sind und an jedem Spieß eine Hahn zum einstellen der Sprühweite ist. Die sind allerdings nichts für unter 70cm... schlecht abzuschätzen... die zerstäuben dann nicht mehr gleichmäßig sondern bilden Tropfen.
    Ich finde die toll aber die haben schon einige Nachteile:
    - Gesprüht wird immer im Kreisbogen.
    - 180° Düsen haben weniger als 180°
    - Düsen nebeln und mögen keinen Wind
    - Eine richtig fest abgegrenzte Beregnungsfläche gibt es nicht, die sauen schon in der Gegend rum, gerade wenn man das Beet vollflächig bewässert haben will.
    - Es stehen die Stäbchen im Beet.
    - Große Blätter decken den Boden ab und dort würde kein Wasser hinkommen.
     
    Danke @Moister
    liest sich als hättest du es schon ein paar Mal gepostet :D

    Dennoch stecken viele gute Infos drin.

    Aber bei deinem Prinzip mit dem Tropfschlauch habe ich ja das Problem, dass die Pumpe dauerhaft laufen muss. Denn betropfen dauert ja ewig.
     
  • Aber bei deinem Prinzip mit dem Tropfschlauch habe ich ja das Problem, dass die Pumpe dauerhaft laufen muss. Denn betropfen dauert ja ewig.

    Naja, deswegen ist es auch mal wichtig festzustellen wie viel Wasser du auf das Beet draufgießt.
    Nimm als Beispiel dein 2x2m Hochbeet. Da gehst du mit der 10l Gießkanne hin und schwenkst fröhlich über das Beet. dann ist die ganze Fläche nass. Wenn dir das reicht wären es nur 10l, vielleicht holst noch eine Gießkanne und es sind 20l.
    Das müßtest du eben mal rausfinden.

    Der Netafim Unitechline hat Löcher im Abstand von 30cm und da kommt pro Tropfer 2,3l/h raus.
    Diesen Schlauch würde man mit 15cm vom Beetrand anfangend mit 30cm Abstand verlegen.
    Bei 2m wären das z.B. sieben Abzweigungen, je 2m
    Das macht dann 7x2m = 14m
    Auf 14m ca. 45 Löcher. 45 x 2,3l/h sind über 100l pro Stunde
    (Der Netafim ist auch druckkompensierend von 0,5 bis 4bar.)
    Die zwei Gießkannenfüllungen tropfen da in 12 Minuten raus.

    Du kannst auch den Gardena micro-Drip Tropfschlauch nehmen, der macht 4l/h pro Tropfer und hat auch 30cm Tropferabstand.
    Der macht dann 180l/h und zwei Gießkannenfüllungen dauern dann 6,7 Minuten.
    (Nur das Gardena Anschlußzeugs würde ich nicht unbedingt nehmen.)

    Du siehst, so lange läuft die Pumpe nicht.
    Und wenn es die Pumpe schafft bewässerst du ja alle Hochbeete gleichzeitig.
     
    Hey danke für die Erklärung👍🏼. Kam mir sehr gelegen, da meine Hochbeet Bewässerung gestern fertig wurde und ich am überlegen war, wie lange ich die Pumpe laufen lassen soll.
    Wusste nicht das die Abgabe L/h sich auf jedes Tropfloch bezieht.
    Gruß sonic
     
    @Moister Danke für die Rechnung.

    Ich denke der Verbrauch richtet sich auch nach dem Wetter. Aber in der Regel reichen 10 L für ein 2qm

    die Gardena haben den Vorteil, dass die Schläuche etwas dünner (13 statt 16mm) sind und mit den Sprenglern kann man an jeder Stelle die Menge einzeln dosieren.

    Andererseits ist die Schlauchdicke egal, wenn man es unterirdisch verlegt.

    Hast du keine Probleme mit zugesetzten Löchern? Auch nicht nach 1, 2, 3 Winter?

    Ob 6 oder 12 Minuten sind eigentlich egal. Bei netafim auf der Website steht etwas von 30 Min. Aber dann hab ich Tropfschlauch vllt auch falsch interpretiert oder irgendwo etwas falsches aufgeschnappt.

    Gardena mindert den Druck auf 1,5 Bar. Netafim auf 2,5 bar.
    Die anvisierte Pumpe arbeitet selbst nur mit 1,3bar und kommt damit wohl nicht mehr in Frage. Es sei denn man nimmt einfach die doppelte Laufzeit in Kauf. Sofern sich Bar und Zeit linear zueinander verhalten.
     
    die Gardena haben den Vorteil, dass die Schläuche etwas dünner (13 statt 16mm) sind und mit den Sprenglern kann man an jeder Stelle die Menge einzeln dosieren
    Man muss dann eben auch schauen dass man zum Rohr die passenden Verbindungs- und Befestigungsteile verwendet.
    Was die Verwendung der Einzel-Sprenklern oder Tropfer angeht: Wenn man die Einzeldüsen verwendet hat man natürlich keinen Tropfschlauch mehr sondern ein Micro-Bewässerungssystem.
    (Du musst du in jedem Fall mal abchecken welchen Wasserbedarf deine "Wunschkomponenten" auf deine Fläche haben werden und checken ob das deine kleine Pumpe überhaupt schafft).
    Und: Die Einzeldüsen werden direkt ins Rohr geschraubt. Eigentlich möchte man die Düsen alle wunderschön gerade am Rohr nach oben schauen lassen damit die auch einen schönen Kreis beregnen. Das bekommt man fast nicht hin.
    Es ist schon anderes als ein Tropfschlauch.

    Tropfschlauch habe ich bisher nur oberirdisch verbastelt. Für unterirdisch habe ich zuviel "Aktivität" in den Beeten, ich würde da irgendwann ein Werkzeug reindonnern oder er wäre schnell im Weg wenn ich was an- oder umpflanze.
    Eigentlich sollten alle Tropfschläche, die für unterirdische Verlegung angeboten werden, gegen eindringendes Erdreich geschützt sein. I.d.R. sind die Schläuche mehrschichtig, die äußere "härtere" Schicht ist für Stabilität und Druckbeständigkeit und die innere ist wie eine Membran mit Loch das sich ohne Wasserdruck zusammenzieht damit kein Dreck reinkommt.
    Da Netafim eigentlich aus der gewerblichen Anwendung kommt würde ich mal sagen dass es da keine Probleme gibt weil die sonst schon lange weg vom Fenster wären.

    Vielleicht noch zwei Hinweise zwecks Beschaffung:
    Bei der BayWa bekommt man viele Bewässerungsteile, u.a. Netafim und viele passende Fittings auch vor Ort. Die Preise sind nicht schlecht und (zumindest bei mir) kann ich alle Teile aus dem Onlineshop an eine Filiale zur Abholung schicken lassen; versandkostenfrei.
    Wer z.B. Gardena kaufen will und einen Hornbach in der Nähe hat: Markenartikel kauft man bei Verfügbarkeit im Markt zum Tiefpreis mit zusätzlich 10% Rabatt. So bekommt man den Markenartikel i.d.R. günstiger als die Eigenmarken. Wie das reibungslos geht sollte bekannt sein. Oder (ohne zusätzlichen Rabatt) nach dem Onlinekauf auf der Hornbachseite Tiefpreisgarantie anmelden.
    Tiefpreisgarantie im Markt gibts auch bei Bauhaus, allerdings ohne zusätzlichen Rabatt und mit etwas anderen Bedingungen.
     
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