Hibiskus Syriakus sortenecht vermehren

[Platero]

Hallo,
de Titel sagt ja schon, worum es geht. Wir haben im Garten einen rein weißen, gefüllten Gartenhibiskus, den ich „genau so“ gerne in meinem „anderen“ Garten hätte. Sämlinge, von denen es reichlich gibt, sind also keine Option.
Problem dabei, ich habe gelesen, das Stecklinge von H.s. nur sehr schwer bewurzeln, wenn überhaupt.
Ich könnte nun einen Sämling nehmen und veredeln, habe damit aber keine Erfahrung.
Wäre Abmoosen evtl. möglich? Wenn ja, geht auch Kokosfaser anstatt dem Sphagnum Moos?

Hat Jemand den schon mal erfolgreich vermehrt? Und wenn ja, wie?

 

[Fjäril]

Ich würde es mit Stecklingen und Weidenwasser (falls Du wo ein junges Weidenästchen abschneiden kannst) probieren. Wenn sie nicht bewurzeln, ist ja nicht viel passiert, geeignete Triebe wird es wohl genug geben.

 

[JoergK]

Für die Stecklings-Vermehrung ist jetzt noch die richtige Zeit.
Wichtig ist, dass es 1-jähriges Holz ist, Wärme bei ca. 30° C und sehr hohe Luftfeuchtigkeit.
Hast Du schon mal an Bewurzelungshormone gedacht ? Sie unterstützen die Wurzelbildung maßgeblich.
Bei schwierig zu bewurzelnden Pflanzen macht´s auch die Menge. Von vielen Stecklingen kommen meistens einige durch.

..........Sämling.....veredeln..........?
Wie meinst Du das ?

Abmoosen wie bei Gummibäumen wäre vielleicht einen Versuch wert. Habe ich noch nicht gehört, aber Du kannst ja dann berichten.
Kokosfaser ist viel feiner als Sphagnum. Die müsstest Du also gut einpacken, damit sie nicht herausrieselt.
Außerdem kann Kokosfaser viel Salz enthalten. Also besser ein Qualitätsprodukt verwenden.

 

[Platero]

Naja, Sämling (die sind teilweise schon 1 bis 2- jährig, also schon 30 cm und Bleistift-dick) und das Edelreis aufpfropfen.

Bewurzelungshormon hätte ich sogar da. Nur mit den 30 Grad wird es schwierig. Das ginge nur mit Heizmatte, habe ich aber nicht. Und die Heizung im Haus ist jetzt natürlich aus….

 

[Rentner]

Die erfolgreichste Methode bei Hibiscus syriacus ist die Vermehrung über sogenannte Wurzelschnittlinge.
Wie das geht, steht im Netz.

 

[Platero]

Danke, @Rentner, ich lese mich dazu ein.

 

[JoergK]

Ein Sämling als Unterlage ist auch ungewöhnlich. Eigentlich benutzt man hierzu ja ältere Pflanzen.

Die 30° C sollten nur eine ungefähre Angabe sein. Ich meinte, dass 20° C vermutlich zu kühl sind und an die 40° C wegen der Eiweiß-Gerinnung zu hoch.

Da ich kein Gewächshaus habe, würde ich es indoor im Mini-Gewächshaus auf einer sonnigen Fensterbank versuchen.
Wenn die Sonne drauf steht, muss etwas gelüftet werden. Auch das 1-malige Besprühen mit Wasser kühlt die Stecklinge dann durch die Verdunstung bis die Sonne wieder weg ist.

 

[Knuffel]

Mein gefüllter im Garten ist ein Ableger von meiner Mutter: Ganz klassischer Steckling - abgeschnitten und in Wasser gestellt.
Habe den auch schon weitergegeben. So einer von 3en wird da immer was.
Ich würde es zuerst mal ohne viel Gemache probieren.

 

[Platero]

Das stimmt, @Knuffel, das wäre wirklich am unkompliziertesten.
Habe halt „gefühlt“ etwas Zeitdruck, weil ich nicht weiß, wie lange ich noch dort wohnen kann, wo ich wohne. So dass ich ungern ein oder zwei Jahre mit Fehlversuchen verplempern würde.

 

[Platero]

@Knuffel, hast du das Gefäß mit den Stecklingen dann im Haus gehabt, absonnig, oder Draußen im Garten gelassen? Haube drüber, oder offen?

 

[Platero]

So, habe eben 15 Stecklinge geschnitten und zugerichtet. Stehen nun in Bierflaschen im Garten. Wenn @Knuffel ‘s Quotenvorhersage stimmt, dürften das 5 bewurzelte Stecklinge werden. Oder wenigstens Einer.
Die Wurzelschnittlings Methode kann man eh erst im Herbst machen, bis dahin sehe ich ja, ob es überhaupt noch notwendig ist.
Danke an Alle, die ihre Erfahrung bereit gestellt haben.

 

[Platero]

Etwas über 4 Wochen später, ein Update.
Ich hatte etwa 15 Stecklinge geschnitten und auf zwei Bierflaschen verteilt auf gestellt.
Der Inhalt der einen Flasche war recht bald „hinüber“, da wohl ein Steckling angefangen hatte zu gammeln und das Wasser verseucht hatte. Hab ich nicht rechtzeitig gemerkt.
Bei der anderen Flasche hatten ALLE Stecklinge recht bald Kallusgewebe gebildet. Ich habe mir die kräftigsten und schönsten ausgewählt, sind jetzt noch 4, die gerade anfangen, aus dem Kallus echte Wurzeln zu ziehen. Noch ein paar Tage, dann kann ich sie wohl ein Topfen.
So schwierig, wie es beschrieben wird, ist es also nicht. Danke @Knuffel!
Ich denke, es hat geholfen, dass es in diesem Zeitraum sehr heiss war und das Wasser dementsprechend auch.
Also, wer es probieren möchte, es geht!

 

[JoergK]

Glückwunsch, @Platero, dass die alte "Wassermethode" bei Dir bei vielen Stecklingen geklappt hat