Gründüngung

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Ich möchte zum ersten mal in meinem Garten sandig/lehmiger Boden Gründüngung zur Bodenverbesserung und Stickstoffversorgung jetzt im Herbst aussäen.

Was wäre hier am besten geeignet (Senf, Ölrettich, Phacellia,....) Oder geht man auf eine Saatgutmischung?

Ich muss auch noch bedenken das direkt nebenan Rasen steht der durch aussamen nicht zum Wildwuchs werden darf.
 
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  • Ich möchte zum ersten mal in meinem Garten sandig/lehmiger Boden Gründüngung zur Bodenverbesserung und Stickstoffversorgung jetzt im Herbst aussäen.

    Was wäre hier am besten geeignet (Senf, Ölrettich, Phacellia,....) Oder geht man auf eine Saatgutmischung?

    Ich muss auch noch bedenken das direkt nebenan Rasen steht der durch aussamen nicht zum Wildwuchs werden darf.

    Für Lehmböden nimmt man in der Regel Lupinen. Zusätzlich kann man Erbsen setzen und die Wurzeln nach der Ernte im Boden als zusätzlichen Stickstoffdünger belassen. Klee als Lückenfüller ist auch immer gerne gesehen.

    Erfolg gewünscht, Dirk
     
  • Senf lockert dir auch den Boden, sorgt auch dafür, dass der Boden nicht offen liegt und Anflugstelle für alle Wildkräuter ist, kann aber keinen Luftstickstoff binden, wie das die Leguminosen (Lupinie usw) mit ihren Knöllchenbakterien können.
     
    Werde mir die Düngelupinen Blaue Süßlupinen von Kiepenkerl bestellen.

    Kann dann Fotos machen wenn was zu sehen ist :-)
     
  • Mitte September braucht man keinen Klee und auch keine Körnerleguminosen (Erbsen Ackerbohnen, Lupinen, Wicken) mehr säen, weil die Vegetationszeit für sie einfach zu kurz ist.
    Da kann man bestenfalls noch etwas Senf streuen.

    Neben Gelbsenf und Ölrettich haben sich auch Phacelia und Ramtillkraut als Gründüngung bewährt. Allerdings muss man Letztere als Dunkelkeimer mit etwas Erde abdecken. Auch der Ölrettich keimt besser, wenn er etwas abgedeckt ist.
    Lupinen machen zwar optisch was her, aber für kalkhaltige Böden sind sie weniger geeignet, weshalb sie auf unseren Muschelkalkböden auch überhaupt keine Rolle spielen. Da ist die Ackerbohne sehr viel besser geeignet.
    Auf sandigen Böden, wo der pH-Wert selten höher als 5,5 ist, kann man natürlich genauso gut Lupinen anbauen.
    Aber Körnerleguminosen sollte man spätestens Mitte Juli säen, damit sich noch große, stattliche Pflanzen mit einer tiefreichenden Pfahlwurzel mit den entsprechenden Knöllchenbakterien entwickeln. Diese Bakterien brauchen Wärme und ausreichend Bodenfeuchte
    Insofern verstehe ich auch das Gequatsche mit den nicht ganz billigen Lupinen nicht.
     
  • Desperado, Du sprichst mir aus dem Herzen. Aber das sind alles keine Landwirte, wollen aber etwas Gutes für Ihren Boden tun, beherrschen aber die Grundlagen nicht. Aber sie können lernen.
     
  • Auch wenn ich mit diesem alten Thread "Totengräber" spiele, klinke ich mich hier mal ein, weil der Titel so schön allgemein ist.

    Ich habe im Frühjahr auf einem schmalen Beetstreifen Lein (Linum usitatissimum) und Luzerne (Medicago sativa) gemischt gesät.
    Während die Luzerne nicht keimte, machte es der Lein reichlich.
    Beide Pflanzen sollen den Boden tiefenlockern.

    Die Lockerung ist im oberen Bodenbereich weniger nötig, darunter steht allerdings verdichteter ockerfarbener Lehm an, der mit faustgroßen Sandsteinblöcken durchsetzt ist. Das macht das Ausheben größerer Pflanzlöcher nicht gerade einfacher.

    Im Herbst werde ich 1 oder 2 Stellen ausheben und kontrollieren, wie tief die Wurzeln vorgedrungen sind.

    Einige Details zum Lein:
    - Keimung schnell und gleichmäßig
    - Schnelles Wachstum ohne Düngung und frühe Blüte
    - Hummelmagnet - sieht lustig aus, wenn die dicke Hummel sich auf der zarten Blüte niederlässt, diese unter dem Gewicht direkt nach unten klappt und sich sofort wieder aufrichtet, wenn die Hummel weg ist
    - Gewässert habe ich auch während der paar heißen Tage nur extrem wenig, was dem Lein aber überhaupt nichts ausmacht


    Linum usitatissimum 1.webp Linum usitatissimum 2.webp
     
    Noch ein Hinweis zum Lein: Das Saatgut verliert sehr schnell seine Keimfähigkeit. Größere Vorratskäufe sind also leider vergeblich - habe ich irgendwo gelesen, ich weiß nicht mehr wo. Dann habe ich es selbst ausprobiert.

    Das frische Saatgut keimte im Kaufjahr wunderbar, als ich die Reste im Folgejahr aussäte, keimte kaum noch etwas. Der Hinweis, dass Leinsaat schnell die Keimfähigkeit verliert, scheint also wirklich zuzutreffen.
     
    Hat mal jemand Samen von den eigenen Pflanzen geerntet ?
    Dann spielt die nur 1-jährige Keimfähigkeit ja keine Rolle.
     
    Dankeschön fürs Ausgraben @JoergK.(y)
    Genau mein Thema. Hier liegen Luzerne und inkarnatklee für ein neues Beet, welches dieses Wochenende endlich fertig geworden ist. Nächstes Jahr sollen Kartoffeln rein. Welches von beiden kann ich jetzt noch säen und welches passt besser vor Kartoffeln?
     
    Nach wikipedia wird die Luzerne 30-100 cm hoch und der Inkarnatklee 20-50 cm (das Rot seiner Blüten ist der Hammer !).
    Bei mir sind die paar Kartoffeltriebe ziemlich niedrig, weshalb ich morgen den Lein ringsherum etwas ausreißen muss.

    Vielleicht hältst Du um Deine Kartoffeln direkt etwas Abstand.
     
    Nach wikipedia wird die Luzerne 30-100 cm hoch und der Inkarnatklee 20-50 cm (das Rot seiner Blüten ist der Hammer !).
    Bei mir sind die paar Kartoffeltriebe ziemlich niedrig, weshalb ich morgen den Lein ringsherum etwas ausreißen muss.

    Vielleicht hältst Du um Deine Kartoffeln direkt etwas Abstand.
    Noch sind keine Kartoffeln drin, die kommen erst nächstes Jahr. Daher brauche ich darauf aktuell zum Glück keine Rücksicht nehmen bzw nur insoweit, dass die Gründüngung sich als Vorkultur für die Kartoffeln eignet
     
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