Fruchtwechsel (Kohlhernie?)

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Hallo,

kennt sich jemand von Euch mit der Kohlhernie aus? Letztes Jahr habe ich im Garten wahllos Kohlrabi, Rucolasalat und Radieschen / Rettich gepflanzt (weiß noch nicht einmal mehr wo).:( Das sind alles Kreuzblütler. Es heißt immer, dass man keine Pflanzenfamilie in zwei aufeinander folgenden Jahren auf dieselbe Stelle pflanzen soll, weil z.B. die meisten Kreuzblütler (auch Rucola und Radieschen) die Kohlhernie bekommen können. Aber ich würde gerne wieder Rucolasalat und Radieschen anpflanzen dieses Jahr. Kann man das riskieren?
Gibt es eine Brühe/Jauche oder etwas anderes, was die Kohlhernienpilze bekämpft / die Pflanzen dagegen stärkt?

Schonmal vielen Dank für die Tips,:)
liebe Grüße, Sarah
 
  • Der Fruchtwechsel ist schon wichtig, da dem Boden sonst einseitig Nährstoffe entzogen werden. Die "Abfallstoffe" der jeweiligen Dauerpflanzen reichern sich an und locken darauf spezialisierte Bodenschädlinge (z.B. Nematoden) an und begünstigen die Ausbreitung diverser Krankheiten, Pilze etc. (Kohlhernie, Fusarium).

    Um Kohlhernie zu verhindern hilft nur ein strenger Fruchtwechsel.
     
    es stimmt schon. auf beeten, wo du kohlpflanzen angebaut hast, solltest du mind. 4 jahre pause machen. auch keine kreuzblütler anbauen.
    es gibt möglichkeiten, die kohlhernie einzudämmen, z.b. indem du den boden kalk zuführst.
    Kohlhernie an Kohlgemüse - Hausgarten.net
    weitere tipps bekommst du beim googeln nach kohlhernie.
     
  • Danke für die Tips. :)Das ist aber schade.:( Sind denn Radieschen und Rucola-Salat genauso empfindlich gegen die Kohlhernie wie Kohlrabi? In Barisanas Artikel stand, dass Chinakohl und Grünkohl weniger empfindlich sind, aber was ist mit den anderen Kreuzblütlern?

    liebe Grüße, Sarah
     
  • Hallo zusammen,

    Kohlhernie entsteht auf Gärten mit sauren und feuchten Böden,

    Vorbeugung und Bekämpfung:
    Auf dem durch Kohlhernie verseuchten Flächen im Garten soll auf den Anbau von Kohlarten,Radieschen,Rettich und kreuzblütigen Zierpflanzen zumindest für 6-7 Jahre verzichtet werden.Auch kreuzblütige Unkräuter und Pflanzen,wie Klatschmohn,Kapuzinerkresse,Straußgras,Knäuel und Weidelgrasund ,Wiesenklee dürfen nicht geduldet werden.Die erkrankten Pflanzen sollen schnellstens mit dem ganzen Wurzelballen entfernt und in keinem Fall kompostiert werden.Die dabei benutzten Geräte sollen außerhalb des Gartens gründlich gereinigt werden.Das Aufkalken hilft zwar den gefährdeten und infizierten Pflanzen,verzögert aber die Selbstentseuchung der Erde,weil es die Dauersporen "konserviert ".
    Es gibt zzt.keine Chemischen Produkte,die gegen diese Krankheit im Garten zugelassen sind.
    Also versuchen pH-Wert des Boden zu senken und den Garten nicht zu feucht halten.Mein Tipp ob es bei dir hilft kann ich nicht sagen,aber hatte auch Pflanzen mit so Missbildungen an der Wurzel und an Knollen im ersten Jahr im neuen Garten aber als ich dann im Frühjahr die Beete mit Kalkstickstoff bearbeitete ,hatte ich das Problem nicht mehr.
    Gruß
    Klaus
     
    Hallo Klaus,

    Danke für den Tip mit dem Kalken. :cool:Habe eben mal gegoogelt. Da gab es eine Empfehlung, 1kg Branntkalk / qm in den Boden einzuarbeiten (für ein einzelnes Beet wird es wohl nicht zu teuer werden). Und man soll vorgezogene Kohlpflänzchen nehmen anstatt direkt in den Acker zu säen (weil die Pflanzen dann erst relativ spät Kontakt mit dem Pilz haben). Letztes Jahr habe ich auch nur vorgezogene Kohlrabis gepflanzt, die hatten alle keine Kohlhernie.
    Werden die Pilzsporen eigentlich über die Luft übertragen (wie Krautfäule) oder sind die im Boden? Wäre ja blöd, wenn man die Kohlrabi-Pflänzchen in der Saatpalette im Treibhaus vortreiben lässt und die sich da über die Luft infizieren.;)

    liebe Grüße, Sarah
     
  • Also wie ich es sehe sind die Pilze im Boden ,entstehen bei saurem und feuchtem Boden, oder werden durch gekaufte Pflanzen die es schon im Wurzelballen haben eingebracht ,oder kranke Pflanzenreste über den Kompost .
    d.H. keine Übertragung der Sporen durch die Luft .
    Ob Branntkalk hilft ! Ich dachte schon an Kalkstickstoff das wie der Boden Eisfrei ist und es wärmer wird ausgebracht wird ,es sind braune Körner die nach der Umwandlung zu Kalk werden ,aber die Umwandlung ist das gute daran,in der Zeit so 14 Tage darf aber nichts zum verzehren gepflanzt werden !!!
    Gruß
    Klaus
     
    Hallo Klaus,

    in diesem Artikel stand die Empfehlung:
    http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/E25577BBDB1120C5C12571DF003E5035/$FILE/Kohlhernie-Gartenakademie.pdf (Seite 6 von 11, unterster Abschnitt)

    Dachte auch, dass der Kalk sehr "brennt". Wenn man 200g/qm Branntkalk ausbringt, muss man 2-3 Wochen warten mit dem Pflanzen/Säen (Quelle:http://www.zg-raiffeisen.de/download/Branntkalk.pdf ).
    Weiß nicht, ob diese Zeit bei 1000g/qm auch ausreichend ist. Kann ja mal an einer Pflanze testen, ob sie es übersteht.:)

    liebe Grüße, Sarah
     
    Lass es doch einfach nicht so weit kommen und halte einen konsequenten Fruchtwechsel ein.
     
    d.H. keine Übertragung der Sporen durch die Luft .
    im link steht es aber anders:
    Erosion und Wind: Vor allem in Hanglagen
    man sollte aber nicht allzu schwarz sehen und man muss auch nicht kpl. auf kohl u.ä. verzichten. die wahrscheinlichkeit, dass man es mit kohlhernie zu tun bekommt ist m.e. 40%. es gibt genug kleingärtner, die nie damit in berührung kommen. so wie ich, immerhin hatte ich 20 jahre einen kleingarten.
    sollte sie ausbrechen, dann muss man eben auf kohl etc. verzichten. so schlimm finde ich das nicht. es gibt so viele schöne gemüse, die man stattdessen anbauen kann.
     
  • Kalk hilft gar nichts! Das habe ich letztes Jahr erlebt. Mein Kohl, Kohlrabi, Radieschen, Steckrübe, Radieschen, Rettich... wurde einfach nix. Extra im Frühjahr gekalkt und keinen Kompost gegeben (soll sich ja beides gegeneinander irgendwie aufheben). Es gelang mir trotzdem nicht. Heuer nehme ich wieder den guten alten Kompost und werde auf den Beeten Phacelia, Tagetes, Ringelblumen und ähnliches aussäen. Senf sollte man auch nicht vor Kohlgemüse säen.

    Gejaucht hatte ich mit Ackerschachtelhalm und auch mit Brennnesseljauche. Was geholfen hat gegen die Kohlweißlinge war Salbeiblätterkaltwasserauszug zu gießen und mit den Blättern das Beet zu mulchen. Nur der Rosenkohl den ich nicht gemulcht hatte wurde befallen! Und das obwohl er direkt vor meinen Tomaten wuchs!!! Also Tomatenblätter helfen rein gar nichts...
     
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