Fragen zur Bonsaischule

Zu den Stäbchen kann ich dir nichts sagen. Bei mineralischen Substraten dünge ich überwiegend flüssig, bei humosen Erden verwende ich vorzugsweise Biogold oder Saidung.
 
  • Hallihallo erstmal!

    ich bin letztes Wochenende auf diese Seite und den Thread gestoßen und seitdem begeistert am mitlesen. Das Ist ja super toll Lieber Renter, dass du dein Wissen so schön teilst!
    Tasächlich habe ich mir nämlich letzten Samstag eine Fuji Kirsche gekauft und bin bei dem googeln zur richtigen Pflege hier angekommen.... Bonsais fand ich schon immer total schön und würde mich jetzt gerne auch daran versuchen...

    Deswegen meine Frage: Ich würde furchtbar gerne noch mit in deine Schule einsteigen wenn ich darf ( 2 Jahre verspätet... ;) )
    Habe bereits Tonschale, Rosenschere, Lavasplitt Kokosfasern besorgt, Netzt und Draht vorrätig und bin nun auf der Jagd nach Bims und Blätonbruch...
    (Dazu hätte ich direkt eine Frage: Von "Seramis" gabs im Baumarkt Ton Granulat, ist das Ähnlich/gleich/auch verwendbar?)

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    Liebe Grüße

    Charlotte
     
    Ich würde furchtbar gerne noch mit in deine Schule einsteigen wenn ich darf ...
    Klar!
    Aber hier ist Geduld gefragt.

    P.S. Seramis ist ungeeignet (speichert zu viel Wasser). Da es unter 1000°C gebrannt wird, ist es nicht frostfest. Bei tiefen Temperaturen zerfällt das Zeug und betoniert das Kulturgefäß förmlich zu.
     
  • Vielen lieben Dank! :) ( erstens für in die Schule aufnehmen und für die Antwort auf meine Substratsfrage!)

    Ich habe mir nun auch einen Thread erstellt, wo ich schon einmal meine Ausgangsposition bebildert habe ( echtes Baumbild folgt noch morgen bei Sonnenschein). Und gleich auch noch ein Paar Fragen bebildert habe ... ;)

    Liebe Grüße
    Charlotte
     
  • Hallo zusammen,
    hab mich auch mal heimlich dazugeschlichen :D und einen Bonsai-Fred mit Fragen eröffnet, oder sollen die lieber hier herein?


    Bonsaiige Grüße :)
     
    Ich will mal mit einer Eiche anfangen, die zufällig in einem Pflanzkübel aufgegangen ist (Hallo Eichhörnchen!) Zuerst hatte ich sie in einem kleineren Topf, seit gestern abend dann in einem größeren (rechtes Bild).

    eiche_1.webp eiche_2.webp

    Wie alt sollte sie sein, bevor sie in eine Bonsai-Schale kommt? Ist es zum Überwintern ok, den Topf in einem Beet einzugraben? Der Standord wäre eher sonnig (falls mal die Sonne scheint), zumdinest vormittags.

    Jetzt habe ich gelesen, dass für einheimische Laubbaum-Bonsais eine Mischung aus Lehmboden und Sand geignet sei. Ist das richtig? Das ist so ganz anders als der Substrat Vorschlag aus der Bonsai-Schule?
     
  • Ein einjähriger Sämling einer Stiel-Eiche, der mit Mehltau zu kämpfen hat, ist ein äußerst schwieriges Ausgangsmaterial.
    Das Eichlein jetzt schon in einen Kulturtopf zu setzen, halte ich für verfrüht.
    Darüber würde ich persönlich in ca. 6-8 Jahren nachdenken.
    Setze den Sämling wieder ins Freie und lasse ihn dort unter deiner Aufsicht wachsen.

    P.S. Über (Bonsai-) Substrate kann man im Netz viel nachlesen. Letztendlich macht jeder Bonsaimensch seine eigenen Mischungen. Eins haben alle brauchbaren Mischungen gemeinsam, sie sind formstabil, luftdurchlässig und haben eine gute Wasser- und Nährstoffhaltekraft.
    Sand (soweit es sich um die Körnung des herkömmlichen Spielsandes handelt) würde ich niemals in eine Standardmischung geben.
    Lehmboden wird dir bei entsprechend heißen Temperaturen die Wurzeln deines Pfleglings zubetonieren.

    Es gibt hier den "Der Bonsai-Umtopf-Thread", in dem einige Hinweise bezüglich der Wahl des Substrates enthalten sind.
     
    In dem Pflanzkübel konnte das Bäumchen auch nicht bleiben, den brauchet ich für einen Paprika ... ich weiss schon, dass es nicht ideal ist, aber es kam umsonst, und ich dachet ich versuch's mal. D.h. die nächsten 6 Jahre werde ich erst mal eine Jungeiche pflegen. Ich traue es der Pflanze zu, sich zu erholen, wenn sie einen besseren Standort hat.

    Auch gut zu wissen was für eine Sorte Eiche das ist. Lehmboden kann ich ihr bieten, Sonne auch (Laut Wikipedia mag die Eiche Lehm und Sonne).

    Der Lehmboden hier hat eine allgemeine Betonierneigung, nicht nur im Bonsai-Topf. Manchwal wünsche ich mir Dynamit an Stelle einer Hacke.

    Deshalb war ich über den Vorschlag mit Lehm+Sand auch so verwundert. Aber in den nächsten Jahren kann ich sicher Zutaten für das Substrat besorgen, es eilt ja nicht, wenn die Eiche erst mal 6 Jahre normal auswachsen soll. Zum Üben habe ich einen Benjamini (sogar zwei), und eventuell kommt dazu noch ein Birnensetzling. Ich lese mir den Umtopf-Thread mal durch.

    Da ich zur Miete wohne und die Eiche portabel halten möchte, wie steht es mit einem eingegrabenen Topf? Funktioniert das?

    Ich musste schon mal umziehen, und habe alle Bäume verloren, die ich gepflanzt hatte. Inklusive einer 15-jährigen Eiche. Als Kind habe ich einige Bäume aus gesammelten Samen und Sämlingen aufgezogen. Ich hatte im Garten eine eigene Ecke zum Spielen. Ich möchte nicht noch mal Bäume verlieren, die ich jahrelang großgezogen habe. Das Haus wurde abgerissen und alle Bäume auf dem Grundstück wurden gerodet, um Platz für ein größeres Mietshaus zu schaffen.
     
    Ich habe eine Frage zu Nadelbaum-Bonsais. Ein Nadelbaum wie eine Tanne wächst eigentlich jedes Jahr um einen Astkranz. Auch wenn beim Bonsia die Astkränze kleiner sind und ichter sitzen, würde eine Bonsai Tanne dann immer noch jedes Jahr ein Stück höher. Ist das so, dass Nadelbaum-Bonsais stetig wachsen, oder gibt es da Tricks um sie (mehr oder weniger) konstant in einer Größe zu halten?
     
    ...gibt es da Tricks um sie (mehr oder weniger) konstant in einer Größe zu halten?


    Schere oder Zange nehmen und abschneiden.
    Es gibt in der Gestaltung eine Regel, die da heißt:
    "Cut and Grow".
    Das gilt auch für Koniferen.
    Andere Möglichkeiten, die oft praktiziert werden sind das Halbieren oder das vollständige Entfernen der Kerzen.
     
  • Ich fühle mich hier extrem unsicher. Ich bin das Schneiden von Obstbäumen gewohnt, auch einer Hecke oder von dem einen oder anderen Beerenstrauch, aber die Ziele des Schnitts sind so verschieden - einmal auf Ertrag und Qualität der Früchte, und hier auf Gestaltung der Pflanze.

    Ich habe mir heute Gedanken um die kleine Eiche gemacht, auch über den Benjamini, wie ich da wohl die Krone gestalten kann/soll/muss. Bei der Eiche bin ich ratlos, der Benjamini soll Teil der der Flusslandschat werden, da habe ich wenigstens über die Form der Krone eine Idee, auch wie ich das mit Ästen aufbauen kann. Ob der Benjamini passende Äste machen wird ist noch etwas ganz anderes.

    Gibt es online Anleitungen zum Kronenaufbau der Bonsais? Ich finde viel über die Erde und die Wurzeln, aber wenig über die Krone und den Schnitt - also, was über das technische des Schnitts hinausgeht, die Gestaltung.
     
  • Ich werde mal Fotos von Eichen studieren. Ich hoffe ich kann erkennen, wie die Äste stehen.

    Der Benjamini wird die größte Pflanze in der Flusslandschaft, ich denke das sollte von der Größe her nicht so das Problem sein. Die Krone will ich mehr flach uns ausladend halten, die Zweige sollen den Fluss teilweise überdecken. Das geht mit einem Benjamini ziemlich sicher, der macht viel mit. Das wird sicher noch eine ganze Zeit dauern, bis das so funktioniert, wie ich mir das denke, auch wenn der Benjamini scheneller wächst als andere Bäumchen.
     
    Huhu,

    hier war ja schon zimlich lange keiner mehr aktiv, ich hoffe aber trotzdem das jemand das hier noch ließt...

    Ich habe zum Einzug in unser Mietshaus von einer Arbeitskollegin eine Wisteria geschenkt bekommen, die sie selbst aus einem Samen angezogen hat.
    Von Beginn an wollte ich daraus einen Bonsai erziehen, da ich die hier auch nicht auspflanzen kann/sollte.
    Mittlerweile habe ich gelesen, dass es wohl recht schwer sein soll, das schreckt mich aber nicht ab.
    Der Jährling steht nun das ganze Jahr draußen und letztens sah ich, das sie neue Knospen schiebt-ich dachte erst das sie erfrohren wäre.
    Ich wollte das jetzt erstmal wachsen lassen, schön düngen und wachsen lassen.
    Sollte ich sonst noch etwas tun?
     
    Der Blauregen eignet sich sehr gut.

    Sämlinge haben allerdings den Nachteil, dass sie oft 8 Jahre und mehr brauchen, bis sie sich zur ersten Blüte durchringen.

    Bei der Pflege solltest du daran denken, dass Wisteria zur Familie der Leguminosen gehört und daher stickstoffarm gedüngt werden muss.
    Sie mag auch keinen Kalk, Regenwasser ist zum Gießen die bessere Wahl als hartes Leitungswasser.

    Ich hab hier auch einen Sämling stehen. Er ist mittlerweile um die 9 Jahre alt, hat aber bisher noch nicht geblüht.

    wisteria_a_29.05.160xyq4.jpg


    Gruß,
    Pit
     
    Huhu Pit,
    Der Blauregen eignet sich sehr gut.

    Sämlinge haben allerdings den Nachteil, dass sie oft 8 Jahre und mehr brauchen, bis sie sich zur ersten Blüte durchringen.
    Ja, das hatte ich auch schon gelesen, dass sie lange brauchen, aber ich möchte diese Pflanze einfach erhalten. Und wenn man so lange wartet, dann ist es bestimmt wundervoll.

    Deine sieht sehr schön aus.

    Vielen Dank für die Tipps, ich werde versuchen es zu beherzigen.

    Schneiden dauert bestimmt noch so drei vier Jahre, oder?

    Vielleicht lege ich mir noch einen Ahorn zu, die finde ich auch sehr schön!
     
    Schneiden dauert bestimmt noch so drei vier Jahre, oder?


    Lass dir ruhig Zeit damit, lediglich die allzu langen peitschenartigen Triebe solltest du im Herbst zurücknehmen.

    Vielleicht lege ich mir noch einen Ahorn zu, die finde ich auch sehr schön!


    Solltest du unbedingt machen.

    Damit dir die Entscheidung leichter fällt, hier mal ein kleiner Ausschnitt aus meiner Ahornsammlung:

    acerp.bbze2.jpg


    Ein Acer p. Katsura im Herbst 2016:

    katsura_31.10.161mlnp.jpg


    Gruß,
    Pit
     
    Unverhofft kommt oft...
    Bei der Vorgartenarbeit heute vermachte meine Nachbarin mir einen 20 Jahre alten Baum der nie aus seinem Teenager-Topf heraus gekommen ist, dafür aber bei Wind und Wetter draußen stand.
    Sie wusste nicht was das für einer ist, mich erinnert er an Konifere, Thuja etc.
    Er ist von innen heraus verkahlt, aber ich muss bei ihm an terassierte Aufbauten denken.
    Ich bin mir nicht so sicher ob ein neuer Aufbau lohnt, weil mir nicht klar ist ob diese Pflanze schlafende Augen besitzt oder ob ich das Bäumchen kaputt mache wenn ich schneide.

    WP_20170304_002.jpg WP_20170304_001.jpg

    WP_20170304_005.jpgWurzelgeflecht :d
    WP_20170304_009.jpgIn Ermangellung an Erfahung zunächst ohne Teenagertopf umgesetzt
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Eine Neugestaltung lohnt sich auf jeden Fall, da Thujen außerordentlich schnittverträglich sind und bedenkenlos bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden können.

    Drahten bzw. Abspannen wäre meine erste Maßnahme, außerdem sollte der unterste linke Ast (Bild 1) weichen.
    Von 2 Ästen, die auf gleicher Höhe stehen, muss generell einer abgenommen werden.
    Ausgesprochen symmetrische Anordnungen sind in der Bonsaigestaltung grundsätzlich nicht erwünscht.

    Gruß,
    Pit
     
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