Erfahrungen mit mineralischem Substrat

Shantala

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20. Feb. 2023
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Hallo,

nachdem meine Monstera Monkey Leaf fast eingegangen wäre, wegen einem (kurzen) Versuch mit Selbstbewässerungstöpfen und Seramis als Substrat, habe ich bei allen meinen Pflanzen, die in solchen Selbstbewässerungstöpfen (mit Seramis) stehen, vorsorglich unten den Faden gleich ganz entfernt.
Daraufhin hat mein Syngonium, dieser Schlingel, seine Wurzelchen durch die Löcher unten im Topf gestreckt und versorgt sich nun scheinbar von dort mit Wasser.
Meint ihr, ich kann das so lassen und wie in Hydrokultur künftigt gießen und düngen? Substrat ist rein Seramis.
Das Wasserreservoir habe ich zum Abdunkeln mit Stoff umwickelt. Es ist nur wenig Wasser drin.
Meine Alocasia Black Velvet Babypflanze habe ich übrigens vor 2 Tagen in Vulkatec mit ein klein wenig Seramis umgepflanzt, vorerst ohne Wasser im Wasserreservoir - ich bin echt gespannt, ob und wie gut das funktionieren wird. Ich wollte die Selbstbewässerung nochmal mit einem mineralischem Substrat versuchen, sollte dann ja wie beim Lechuza System sein und das funktioniert ja scheinbar auch (je nach Pflanze besser oder schlechter). Ich werde dann hier berichten.
Was habt ihr für Erfahrungen mit rein mineralischem Substrat (mit oder ohne Selbstbewässerung) gemacht? Im Zitrusforum habe ich dazu auch schon gefragt, aber bei Zitruspflanzen wollte das wohl kaum jemand testen / riskieren (ich habe es mich auch nicht getraut, meine Zitruspflanzen stehen auch in einer Erdmischung). Wäre toll hierzu Erfahrungen zu lesen.
 

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  • ..,Was habt ihr für Erfahrungen mit rein mineralischem Substrat (mit oder ohne Selbstbewässerung) gemacht?
    Erst jetzt entdeckt.

    Ich verwende seit 20 Jahren nichts anderes mehr. Derzeit habe ich um die 100 Pflanzen (zu Spitzenzeiten 140) in selbst gemischten rein mineralischen Substraten stehen.
    Für mich gibt es nichts Besseres.

    Es wird oft behauptet, dass man diese Substrate regelrecht totgießen und -düngen muss.

    Das ist Unsinn, wenn man die richtigen Materialien hinsichtlich der Luftführung und der Wasser- und Nährstoffhaltekraft verwendet.

    Vorteil: Das typische Erdungeziefer gibt es in diesen Substraten nicht.

    Nächster wichtiger Punkt, der überstrapazierte Begriff der Nachhaltigkeit.

    Mineralische Substrate lassen sich beim Umtopfen relativ einfach aus den Wurzeln schütteln und einfach weiterverwenden.
     
    Ich habe schon gar nicht mehr mit einer Antwort hier gerechnet, scheinbar gibts nicht so viele Leute hier, die rein mineralisches Substrat verwenden.
    Deine Antwort freut mich aber sehr! :)
    Ich habe ziemliche Probleme mit Trauermücken, vor allem seit ich die Himbeeren in der Wohnung stehen habe. Ich hatte Sorge die Jungpflanzen Anfang Februar schon auf den Balkon ins Freie zu stellen und sie deshalb vorerst drin behalten und seither bekomme ich die Trauermücken überhaupt nicht mehr in den Griff. Auch deshalb würde ich am liebsten alle meine Pflanzen in mineralisches Substrat umpflanzen (außer den Beeren die auf den Balkon sollen, die wohl eher nicht).
    Ich habe schon einige Beiträge hier von dir gelesen (und wunderschöne Bonsai-Fotos gesehen :love: ).
    Jetzt hätte ich eine Menge Fragen an dich, ich hoffe das ist ok ? :giggle:
    Passt du die Substratmischung je nach Pflanze immer an, oder verwendest du großteils dieselben Mischungen für alle (also für Wasser liebende Pflanzen immer eine Mischung, für Pflanzen die es eher trocken mögen, die andere usw.)?
    In welchem Verhältnis mischt du welche Bestandteile meist?
    Hast du auch fertig gemischte Substrate wie Lechuza Pon und Vulkatec ausprobiert, oder von Anfang an dein Substrat selbst zusammengestellt?
    Falls du auch die fertigen Substrate getestet hast - kann man die auch guten Gewissens verwenden, oder muss man sie, je nach Pflanze, schon noch anpassen?
    Gab es Pflanzen, die in mineralischem Substrat nicht so gut gewachsen sind, oder kann man es für wirklich jede Pflanze verwenden?
    Misst du den PH Wert und/ oder MicroSiemens, oder funktioniert es auch ohne dass man darauf dauernd achtet?
    Verwendest du auch Selbstbewässerungstöpfe mit mineralischem Substrat und wenn ja, wie sind deine Erfahrungen damit?
    Ich habe jetzt 3 Pflanzen in mineralischem Substrat. Eine Friedenslilie, die hat auch Selbstbewässerung und es geht ihr augenscheinlich viel besser als zuvor in Erde. Eine Efeutute Pearl & Jade, die wächst bisher auch super in dem mineralischem Substrat und die Alcocasia Black Velvet. Bei der Alocasia muss ich erst weiter beobachten. Sie hat ebenfalls Wurzeln bis ins Wasserresvoir gebildet (gleicher Topf nur kleiner, wie beim Syngonium vom Foto) und auch ein neues Blatt entwickelt, aber die alten Blätter neigen sich sehr nach unten, was ich etwas seltsam finde.

    Ich habe viel gelesen, aber noch nicht soviele eigene Erfahrungen machen können, da ich erst vor ca. 1 Jahr meine Liebe zu Pflanzen entdeckt habe.
    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht zu sehr mit Fragen bombadiert, aber es wäre wirklich toll, wenn du mir von deinen Erfahrungen berichten würdest :)
     
  • Das Wichtigste:
    Bitte keine Wissenschaft daraus machen.

    Eine meiner Mischungen:

    Eine Handvoll Bims, eine Handvoll Lava, eine Handvoll Blähtonbruch.

    Für Moorbeetpflanzen nehme ich reines Kanuma.
     
  • Ich hatte gedacht, ich könnte meine 3 Grünlilienableger, die zuvor im Wasserglas ordentliche Wurzeln gemacht hatten, einfach als Hydrokultur in Bila-Ton weiterkultivieren, aber nach mehr als 1 Jahr kann ich nur feststellen: sie leben zwar noch, aber sie mickern ganz entschieden. Ich hab dieses Substrat genommen:

    Werde die Grünlilien wohl doch in Erde umsetzen müssen.

    Entschuldige @Shantala , dass ich zu deinen Fragen nichts sagen kann. So detailliert hab ich mich mit dem Thema bisher nicht beschäftigt. Aber da du deine Threadüberschrift allgemein gehalten hast, dachte ich, ich schreib einfach meine Erfahrungs-basics hier dazu. ;)
     
    ...als Hydrokultur in Bila-Ton weiterkultivieren, aber nach mehr als 1 Jahr kann ich nur feststellen: sie leben zwar noch, aber sie mickern ganz entschieden. ;)
    Das kann auch nicht klappen, da Hydrokultur spezielle geschlossene Blähtonkugeln (z.B. Lecaton) braucht um eine reibungslose Funktion zu garantieren.
    Bei BiLaTon handelt es sich aber um gebrochenen Blähton+Bims+Lava+Zeolith. Diese Zusammensetzung eignet sich definitiv nicht für geschlossene Wassersysteme.
     
  • Aber da du deine Threadüberschrift allgemein gehalten hast, dachte ich, ich schreib einfach meine Erfahrungs-basics hier dazu. ;)
    Vielen Dank dafür Rosabelverde, genau solche Erfahrungen wollte ich ja auch hören.
    BiLaTon kannte ich bisher nicht, aber " Blähton+Bims+Lava+Zeolith" das sind auch die Hauptbestandteile von Vulkatec (und von Pon sicher auch).
    So ganz verstehe ich auch den Unterschied zwischen Semi-Hydrokultur und Hydrokultur nicht, denn beim Lechuza System z.B., das wäre ja Semi-Hydro. Jetzt sind aber viele Lechuza Töpfe (und andere) so aufgebaut, dass die Wurzeln der Pflanze bis ins Wasserreservoir wachsen sollen. Wo dann hier der Unterschied zu Hydro ist (außer dass man bei Hydrokultur von Blähtonkugen spricht), erschließt sich mir auch nicht ganz.
    Vielleicht kann Pit uns das erklären?

    Pit hast du denn auch mal einen Selbstbewässerungstopf für mineralische Substrate getestet? Ich habe ja die Hoffnung, dass das mineralische Substrat nicht ganz so nass bleibt wie Seramis, denn mit Seramis und Selbstbewässerung habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.
    Mischt du dein Substrat vor allem deswegen selbst, damit es nicht vorgedüngt ist, oder weil es günstiger kommt, als Vulkatec oder Pon?

    Liebe Grüße
    Silke
     
    Hydrokultur:
    • geschlossenes (Wasser-) System
    • die benötigten Blähtonkugeln nehmen kein Wasser auf
    • Wasser/Nährlösung wird aufgrund der Kapillarwirkung nach oben transportiert
    • Auf dem Gefäßgrund befindet sich in der Regel ständig ein gewisser Wasservorrat
    • Wasserstandsanzeiger sinnvoll
    Kultur in mineralischen Substraten (kein Seramis):
    • mineralisches Substrat wird einfach gegen (Blumen-) Erde ausgetauscht
    • Blähtonbruch, Lava, Bims etc. nehmen Wasser auf, haben also eine gute Wasser- und Nährstoffhaltekraft bei gleichzeitig hoher Luftführung
    • Planzgefäß muss unbedingt Wasserabzugslöcher haben (sonst Staunässe)
    • gedüngt wird wie gewohnt organisch und/oder mineralisch
    Obwohl ich auch noch einige Hydropflanzen habe, bevorzuge ich die Kultur in rein mineralischen Substraten.
    Meiner Erfahrung nach gedeihen die Pflanzen deutlich besser.
    Diese mineralischen Substrate lassen sich wiederverwenden (Skeptiker können das Zeug vorher ruhig in den Backofen schieben) und sind deshalb auch nachhaltiger/umweltfreundlicher.

    Wenn man eine größere Anzahl von Pflanzen umstellen möchte, keine Fertigmischungen kaufen (zu teuer).
    Stattdessen lieber Trockenschüttung (beispielsweise Fibotherm, gibts im Baumarkt), Bims und Lava (auch im Baumarkt oder im gut sortierten Gartenhandel), Zeolith (Aquarienfachgeschäft) usw. usw. nehmen.

    Basilikum in rein mineralischem Substrat:

    basilikum_26.06.17x6sm6.jpg
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Wer mehr wissen möchte :
    Blähton Eigenschaften & Verwendung ©Patrick Planatura Magazin.jpeg

    Blähton Eigenschaften & Verwendung ©Patrick Planatura Magazin
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Hydrokultur:
    • geschlossenes (Wasser-) System
    • die benötigten Blähtonkugeln nehmen kein Wasser auf
    • Wasser/Nährlösung wird aufgrund der Kapillarwirkung nach oben transportiert
    • Auf dem Gefäßgrund befindet sich in der Regel ständig ein gewisser Wasservorrat
    • Wasserstandsanzeiger sinnvoll
    Kultur in mineralischen Substraten (kein Seramis):
    • mineralisches Substrat wird einfach gegen (Blumen-) Erde ausgetauscht
    • Blähtonbruch, Lava, Bims etc. nehmen Wasser auf, haben also eine gute Wasser- und Nährstoffhaltekraft bei gleichzeitig hoher Luftführung
    • Planzgefäß muss unbedingt Wasserabzugslöcher haben (sonst Staunässe)
    • gedüngt wird wie gewohnt organisch und/oder mineralisch
    Obwohl ich auch noch einige Hydropflanzen habe, bevorzuge ich die Kultur in rein mineralischen Substraten.
    Meiner Erfahrung nach gedeihen die Pflanzen deutlich besser.
    Diese mineralischen Substrate lassen sich wiederverwenden (Skeptiker können das Zeug vorher ruhig in den Backofen schieben) und sind deshalb auch nachhaltiger/umweltfreundlicher.

    Wenn man eine größere Anzahl von Pflanzen umstellen möchte, keine Fertigmischungen kaufen (zu teuer).
    Stattdessen lieber Trockenschüttung (beispielsweise Fibotherm, gibts im Baumarkt), Bims und Lava (auch im Baumarkt oder im gut sortierten Gartenhandel), Zeolith (Aquarienfachgeschäft) usw. usw. nehmen.

    Basilikum in rein mineralischem Substrat:

    basilikum_26.06.17x6sm6.jpg
    Danke Pit, das werde ich demnächst ausprobieren mit Basilikum...
     
  • @Shantala

    Hier habe ich vor einigen Jahren diverse Substrate vorgestellt:

     
    Vielen Dank Pit! Die Erklärungen / Tipps in dem Bonsai-Umtopf-Thread sind super! :)
    Das mit der Selbstbewässerung lasse ich dann wohl lieber, außer bei Pflanzen, die wirklich viel Wasser benötigen.
    Meiner Friedenslilie gehts bis jetzt ganz gut in dem mineralischem Substrat mit Selbstbewässerung, bei der könnte das, denke ich klappen. Allerdings teste ich es noch nicht ganz so lang, also so wirklich sagen werde ich es erst in ein paar Monaten können.
     
    Hallo Zusammen,

    ich habe seit über einem Jahr alle meine Alocasien, zwei Syngonien und ein Einblatt in mineralischem Substrat (Bims, Zeolith, Lava) mit Selbstbewässerungstöpfen. Alle, vor allem die Alocasien finden es sehr gut. Die großen Alocasien benötigen bei warmem Wetter viel Wasser, wachsen aber wirklich gut..... :)


    Im Winter litten alle an Wurzelfäule. Ich gehe davon aus, dass der PH Wert nicht mehr stimmte (weil ich wenig bzw kaum düngte). Den beachte ich nun beim Gießwasser und es klappt wie gewohnt sehr gut.

    Eine Efeutute hatte ich ebenfalls im minSub, hatte ihr auch gefallen, aber sie kommt auch gut mir Erde zurecht. Meine anderen Pflanzen (Phiodendren, Efeututen, Duftpelargonien usw.) wohnen in einem Erdgemisch (Blumenerde, Perlite, Wurmhumus, Pinienrinde)
     
    Hallo Zusammen,

    ich habe seit über einem Jahr alle meine Alocasien, zwei Syngonien und ein Einblatt in mineralischem Substrat (Bims, Zeolith, Lava) mit Selbstbewässerungstöpfen. Alle, vor allem die Alocasien finden es sehr gut. Die großen Alocasien benötigen bei warmem Wetter viel Wasser, wachsen aber wirklich gut..... :)
    Danke Rinny :)
    Ich habe mir ein PH-Messgerät und eins für MicroSiemens gekauft - ich hoffe, dass die Selbstbewässerung auch bei mir dauerhaft klappt. Du machst mir jedenfalls Hoffnung :)
    Meine Alocasia wächst in Erde, sie gedeiht aber so super, die werde ich nicht umtopfen. Lustigerweise macht mir meine Alocasia am wenigsten Problemen von all meinen Pflanzen, dabei sagt man ja eigentlich, dass die anspruchsvoll sind.
    Ich habe bisher leider schon eher das Gefühl, dass die Pflanzen in Erde besser wachsen, bis auf die Friedenslilie, nur wegen der vielen Trauermücken muss ich mir einfach eine Alternative suchen.
    Bei der Alocasia habe ich die Erde jetzt dick mit Sand bedeckt. Auch nicht optimal, denn die Belüftung ist so sicher nicht toll, aber irgendwie muss ich die doofen Mücken ja wegbekommen :-(
     
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