Düngen: Schafs- oder Pferdeäpfel. Was wie und wo oder nur Legende?

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Gelöschtes Mitglied 79998

Guest
Hallo in die liebe Runde,
vor 40 Jahren bin ich mit meinen Eltern den Schafsherden hinterhergelaufen und wir haben die Kothaufen in Eimern gesammelt.
Hat mir keine Freude gemacht. Das war nach Meinung meiner Eltern wohl der Superdünger für alles im Garten.
Blumen, Rosen, Salat und Tomaten usw.
Nun habe ich den Garten ja in Sachen Blumen, Tomaten, als neue und schöne Freude erkannt und möchte daher lernen.

Fragen:
a)
Sind die Schafsäpfel oder Pferdeäpfel wirklich als Dünger geeignet
und tatsächlich so gut?
b)
Wenn ja; für was? Alles, oder nur Blumen oder Gemüse und Tomaten?
c)
Wieviel und wie mische ich das in die Erde?
d)
Muss das frisch rein oder kann ich die trockenn und dann erst im Frühjahr mit Erde mischen?

Freue mich auf eure Antworten.
Und ja, wenn das guter Dünger ist, wird es mir jetzt Spass machen der Schafsherde mit einem Eimer hinterherzulaufen.
 
  • Ja, ja, ja,und nein.

    Oder etwas ausführlicher ...... Tierdung ist seit es Tierhaltung gibt ein super Dünger und früher auch der Einzige.
    Allerdings müsste man die Anwendung etwas einschränken. Es gibt mit Sicherheit spezial-Kulturen, die entweder generell keinen oder wenig Dünger mögen (Schwachzehrer, Extemstandort Spezialisten) oder Pflanzen, die über das hinaus, was der Tierdung kann, spezielle Bedürfnisse haben.

    Tierdung ist ein Naturprodukt, insofern klebt da kein Etikett drauf mit Nährstoffangaben. Allgemein gilt Schafsköddel als "schärfer" als Pferdeäppel und diese schärfer als Rinderfladen.
    Direkt und frisch ausgebracht ist es alles zu heftig.

    Drei Möglichkeiten bieten sich an:
    - Du sammels das Ausgangsmaterial (möglichst bei einem Bauern, der keine Intensivhaltung betreibt und der nicht gerade Antibiotika oder Wurmmittel verabreicht hat) und kompostierst es auf Deinem Komposthaufen. Halbkompostiert reicht (nennt sich dann abgelagerter Mist).

    -Du sammelst das Ausgangsmaterial und kippst einen Eimer davon in eine 80 Liter Bautonne, füllst mit Wasser auf und lässt es wie eine Pflanzenjauche vergären.

    -Du kaufst Dir fertig pelletierten Pferde-oder Rinderdung, Hühnermist oder Eselbollen. Kostet nicht die Welt, kann direkt eingesetzt werden und es steht in etwa eine Inhaltsangabe bezüglich der Nährstoffzusammensetzung drauf. In allererster Linie Stickstoff.
     
    Ich sammel Pferdeäpfel auf der Wiese.
    Ich kenne die Pferde. Es sind zwei junge gesunde kastrierte Walache.
    Sie bekommen kein Zusatzfutter.
    Was ich also einsammel ist verdautes Gras ohne Zusatz. Stärker ist Pferdemist aus dem Stall, der mit Urin durchdrängt ist.
    Meine Pferdeäpfel sind harmlos. Jetzt im Sommer lagere ich sie auf dem Kompost.
    Im Herbst grabe ich Pferdeäpfel ein, auf Flächen die ich im Folgejahr mit Starkzehrer bepflanze. Nicht für Wurzelgemüse.
     
  • Die bekommen unter Garantie Zusatzfutter, und sei es nur Hafer. Es sei denn, es handelt sich um zwei fette Haflinger oder Norweger im Mai.
    Und Wurmkuren werden 2-4 Mal pro Jahr unabhängig vom Befall gegeben. Üblicherweise zum Weideauftakt, besser noch 2 Wochen davor und zum Weide-Ende.
     
  • Hallo,

    wenn du dich zu dem Thema informieren möchtest, dann schau dir mal diese Liste hier an:

    Da sie eventuell nur böhmische Dörfer für dich ist, kann ich dir dieses Video empfehlen, das genau die Liste durchgeht:

    Ich dünge meine Beete mit abestandenem Hühnermist und ernte seitdem deutlich mehr. Da immer wieder abwechselnd bestimmte Gemüsesorten an den gleichen Stellen stehen und standen bilde ich mir ein, dass es am Dünger lag, da ich ansonsten nicht viel gemacht habe.

    Wie arbeite ich den in den Boden ein? 4 bis 6 Wochen vor der eigentlichen Bepflanzung schmeiße ich den Hühnermist auf die Beete und hebe ihn per Zinkenspaten unter.

    Zum Thema Pferdekot: Da kann noch viel unverdautes Saatgut mit drin sein, bei dem du Pech haben kannst, dass neben dem "normalen" Unkraut noch diverses neues hinzukommt. Was mich aber noch deutlich mehr von Pferdemist abhalten würde: Pferde sind, ohne Wertung, die teureren Tiere. Wenn die ein Weh-Wehchen haben, dann geht man mit denen tendentiell öfter zum Arzt, sie bekommen irgendwelche Mittelchen, etc. Das passiert meiner Meinung nach bei Hühnern weniger. Die werden eher geschlachtet. Das heißt, wenn du dir nicht zu 1.000% sicher bist, dass der Mist keine Arzneimittelreste,... beinhaltet, dann würde ICH den nicht auf meine Beete (mit Gemüsepflanzen; bei Blumen wäre mir das eher egal) schmeißen. Hobby-Hühner müssen halt mehrmals pro Jahr gegen Newcastle geimpft werden, es gibt aber keine Wartezeit nach der Impfung, nach der man die Eier wieder essen darf -> im Zweifel ein paar Wochen nach der Impfung erst den Mist aus dem Stall nehmen.

    Viele Grüße

    Dirk
     
  • Hühnermist ist sehr scharf, enthält sehr viel N und P. Da ist mir klar, dass Deine Pflanzen dunkelgrüne Blätter haben.
     
    Liebe Frau B aus C,

    Lieber Dirk, ich kenne die Pferdebesitzer sehr gut. Da habe ich vollstes Vertrauen.
    meine Antwort hat sich allgemein auf die Frage des Themeneröffners gerichtet. Wenn man nicht quasi per Du mit den Pferden ist, dann sollte man da vorsichtig sein. Besonders bei Turnierpferden.

    Viele Grüße

    Dirk
     
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