Das vertikale Gewächshaus!

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Guest
Schönen guten Tag liebe Pflanzenliebhaber,

ich bin Architekturstudent und arbeite gerade an meinem Diplomentwurf. Der Entwurf sieht ein vertikales Gewächshaus, also ein 60 Meter hohes Gewächshochhaus mitten in der Stadt Dublin, Irland vor.
Dieser Entwurf ist rein hypothetisch und soll nur eine Möglichkeit aufzeigen mit den Problemen unserer Zeit umzugehen. Ziel ist es den immensen CO²-Ausstoß beim Transport von Lebensmitteln zu reduzieren.Großstädte könnten sich durch vertikale Gewächshäuser in der Stadt selbst versorgen. Im Jahr 2050 wird eine zusätzliche Agrarfläche von der Größe Brasiliens benötigt um Hungersnöte zu vermeiden. Wir sind es den nächsten Generation schuldig uns Lösungen für dieses Problem zu überlegen. Um neue landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen wird der Regenwald abgeholzt, was das Klima unsere Erde empfindlich stört. Schon heute gehen viele Menschen in ärmeren Regionen wegen der Lebensmittelteuerung auf die Straße. Mein Entwurf könnte ein Lösungsansatz sein über den es sich lohnt nach zu denken.
Das Problem ist nur: ich habe und hatte nie einen grünen Daumen und so gut wie keine Ahnung von Gewächshäusern. Vielleicht kann mir der eine oder andere von euch ein paar hilfreiche Tips oder Links geben.

Meine Fragen:

1. Welche Pflanzen lassen sich am effizientesten in Gewächhäusern züchten? Bezogen auf Platzbedarf, Ertrag, Erntehäufigkeit.
2. Wo finde ich Informationen zu Licht-, Wasser- und Patzbedarf von Gemüse- und Obstsorten?
3. Wie müsste so ein Gewächshaus aufgebaut sein?
4. Worauf muss ich achten?
5. Kennt Ihr Links, Personen, Institutionen die mir bei meiner Aufgabe hilfreich seien könnten?

Schreibt mir bitte eure Gedanke, Anmerkungen und Kritik auch wenn sie nichts mit meinen Fragen zu tun haben. Ich bin sehr gespannt und bedanke mich überaus für euer Interesse und Antworten!

Hier noch Links zum Thema:
Vertical farming – Wikipedia
The Vertical Farm Project - Agriculture for the 21st Century and Beyond | www.verticalfarm.com
 
  • Prof Latz am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Planung hat sich lange mit Selbstversorgung und Glashäuser respektive Wintergärten, solares Bauen usw. auseinandergesetzt

    Ordinarius LAP

    niwashi, der dir viel Glück wünscht ...
     
    Vielen Dank niwashi,

    ich werde ihm auf jedenfall mal eine mail schreiben.

    Derzeit beschäftige ich mich vorrangig mit der Auswahl der wirtschaftlichsten Pflanzen. Ich plane nur eine geringe Auswahl von Pflanzen zu kultivieren. Bis jetzt bin ich der Meinung, dass Tomaten, Salat, Paprika, Kräuter und Erdbeeren den effizientesten Ertrag versprechen. (?) Da der Platz in einem Hochhaus gering und teuer ist muss ich diese Auswahl sehr präzisieren. Ich bin noch auf der Suche nach Daten zu diesen Sorten. Sprich Ertrag/m², Wasserbedarf/m², Lichtbedarf/m², Aufzuchtdauer, Luftfeuchte, Temperaturen usw.. Ich finde zwar Daten aber selten im Bezug auf neuartige Gewächshäuser mit Hydrokulturen.

    Sobald ich diese Daten habe kann ich ein Raumprogramm und eine Energiebilanz erstellen. Das Gebäude darf unter keinen Umständen ein Energiefresser werden. Daher werde ich versuchen möglichst viel Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Also Solar-, Wind- und Strömungsenergie (Der Fluss Liffey liegt direkt an meinem Grundstück), darüberhinaus aber auch Energie aus Biomasse. Also aus Pflanzenabfällen.
     
  • Klimafaktor der Pflanzen nicht unterschätzen! bzw überbewerten
    für die Bedarfswerte der Kulturpflanzen gibt es einschlägige Literatur wie
    Wonneberger, Keller: Gemüsebau, Ulmer Verlag
    Vogel: Handbuch des speziellen Gemüsebaus, Ulmer Verlag

    niwashi, der bei einem landwirtschaftlichen Verband anfragen würde ...


    PS haben nicht U2 auch so was in Dublin vor???
     
  • Da hast du vollkomen recht!

    Ich habe gelesen das U2 - allem voran natürlich Bono (der uns allen nochmal das Leben retten wird) ;) - die Umnutzung des Liberty Hall Towers zum energieeffizientestem Hotel der Welt planen. Ich konzipiere meinen Entwurf an exakt der gleichen Stelle. Der Liberty Hall Tower ist das höchste Gebäude in Dublin (59m) und sollte (als ich mit meinem Diplom angefangen habe) 2009 abgerissen werden. Das Bono mir jetzt Konkurenz macht bestärkt mich in meiner Meinung das Dublin ein Gebäude, wie das von mir vorgesehene, braucht und will.
    Andererseits planen die ein Hotel und ich ein Gewächshaus... vieleicht sollte ich Bono auch mal ne Mail schreiben :D
     
    warum nicht? Frechheit siegt! was meinst warum ich hier Mod bin!

    niwashi, der dadurch schon so manch interessante Erlebnis hatte ...
     
  • niwashi, der bei einem landwirtschaftlichen Verband anfragen würde ...

    Ich war schon in der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster (nebenbei die lebensweteste Stadt der Welt!!!) die waren aber weniger hilfreich. Hab ein paar Literatur Hinweise zur Gewächshauskonstruktion bekommen. Vielleicht muss ich da noch ein paarmal anrufen... Frechheit siegt ja wie schon erwähnt.
    Ich versuche jetzt auch mal mit den Beteiligten der Pflanzenversuchsanlage PhyTec (Jülich) Kontakt aufzunehmen. Vielleicht können die mir helfen ?
     
    landwirtschaftliche Fachschulen sind sicherlich auch eine gute Anlaufstelle ...

    niwashi, der beim Amt auch selten gut Auskunft bekommt ...
     
    Besten Dank für den Link!

    An meiner Uni (BTU Cottbus) gibts auch einen Lehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung, die betreiben anscheinend auch ein Gewächshaus hier irgendwo auf dem Campus... da gehe ich am Dienstag mal hin. Schaunmermal!
     
  • Was mich als Leser einer Diplomarbeit und als Käufer von Obst und Gemüse aus vertikalen Gewächshäusern besonders interessieren würde:

    Wie ist es mit dem Einfluss der Stadtluft und ihren Abgasen auf die Pflanzen? Ist es gesund, sowas zu essen?
     
    Mich würde interessieren wieviel CO² -Ausstoß der Bau und die Energieversorgung des fertigen Objektes verursachen würde.

    Außerdersem entstehen Hungersnöte nicht aus Mangel an Fläche, sondern wegen der ungerechten Verteilung selbiger (Lebensmittel werden tonnenweise vernichtet um ein gewisses Preisniveau zu halten - usw.. ) .

    Auch der Regenwald wird nicht abgeholzt um Land für den Anbau von Lebensmitteln für die Hungernden zu schaffen ... , sondern wegen der Profit-und Besitzgier der garantiert nicht hungernden Teile der Gesellschaft .

    Wir haben kein Flächenproblem , sondern ein "Gier-Problem" (=unlösbar) . Kann natürlich gut sein, dass wir 2050 beides haben !
    Ob da 60m hohe ´Glashäuser´ Abhilfe schaffen .... ? ....

    Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg. -Schließlich gibt es Schlimmeres als den Wunsch (wenn auch sekundär) Weltprobleme zu lösen.
     
    Wie ist es mit dem Einfluss der Stadtluft und ihren Abgasen auf die Pflanzen? Ist es gesund, sowas zu essen?

    Hallo Carsten.

    Ich würde es essen. Die Aufnahme von Schadstoffen aus der Luft ist beim einatmen derselben sicher größer als beim Verzehr von Pflanzen welche in dieser Umgebungsluft wachsen. Ich hätte da wesentlich mehr Angst mich durch die Luft zu vergiften. Weiterhin sollte man die Belastung von konventionell hergestellten Gemüse und vor allem Obst beachten. Dieses wird auch durch Insektizide und Herbizide beeinträchtigt. Da erscheint mir die Schadstoffbelastung durch die Umgebungsluft fast schon vernachlässigbar wenn das Gewächshaus nicht in unmittelbarer Nähe einer vielbefahrenen Straße oder Fabrik steht,welche Schadstoffe ausstößt.Da zählt jeder Meter, da sich die belastete Luft ja immer mehr verdünnt je weiter die Schadstoffquelle entfernt ist. Deshalb haben Fabriken auch so hohe Schornsteine, da wird der Dreck besser verteilt.

    Grüße Blitz
     
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