Blutorange (noch nicht) gerettet

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Hallo zusammen, ich habe diese Blutorange beim Discounter gerettet. Alle Blätter waren vertrocknet, aber die Äste noch grün. Zu Hause habe ich sie gewässert und zwei Wochen gewartet. Tatsächlich sieht sie aber nicht wirklich besser aus, die Äste werden nun auch braun. Was kann ich tun?
 

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  • Hallo Geißbock,
    Deine Pflanze hat kein Laub, also braucht sie auch kein Wasser. Lediglich das durch Verdunstung verlorene muss ab und an ersetzt werden. Das Schlimmste wäre, die Orange jetzt auch noch zu ersäufen.
    Diese braun werdenden Äste sind eine Folge von Wurzelschäden, meistens aufgrund von Zuviel Wasser, und nicht von zu wenig.
    So richtig „was machen“ außer sonnig aufstellen und gaaaaanz moderat gießen, kannst du nicht. Abwarten und Geduld…..

    Wenn Du doch was aktiv tun willst, zieh die Orange mal aus ihrem Topf, schau die die Wurzeln an. Du wirst vermutlich überrascht sein, wie nass der Ballen im unteren Drittel noch ist.
    Gerne kannste davon noch ein Bild einstellen. Dann sehen wir, ob du Umtopfen solltest, oder ob du einfach abwarten kannst.
    Viel Erfolg! Noch gibt es Hoffnung, solange der Stamm und einige Äste grün bleiben….
     
    1000 Dank, das habe ich fast befürchtet...ich nehme sie aus dem Topf und wickle Zeitungspapier drum.
     
  • Äh, was soll das mit dem Zeitungspapier bringen, außer nassem, dann vergammelndem Papier im Topf und einem verstopften Abzug?
    Nein. Wenn du aus topfst und die Wurzeln hellgelb bis hellocker aussehen und sich „fest“ anfühlen, wieder rein in den Topf und gut ist.
    Sind einige Wurzeln matschig, riecht es nach „nassem Waldboden“ oder gar muffig oder faulig, dann schlechte Wurzeln abtrennen, möglichst viel der alten, versumpften Erde abbröckeln und in frisches Substrat Topfen. Am besten mit grobem Sand oder Kies vermischt.

    Und bloß nicht düngen, im aktuellen Zustand. Erst, wenn sich neues Laub zeigt.
     
  • Anbei noch ein Bild vom Wurzelballen, etwas matschig…
    Ich lass das Zeitungspapier nur ein paar Stunden die Feuchtigkeit etwas rausziehen… es riecht nicht unangenehm oder nach Waldboden
     

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  • Anbei noch ein Bild vom Wurzelballen, etwas matschig…
    Ich lass das Zeitungspapier nur ein paar Stunden die Feuchtigkeit etwas rausziehen… es riecht nicht unangenehm oder nach Waldboden
    1000 Dank, das habe ich fast befürchtet...ich nehme sie aus dem Topf und wickle Zeitungspapier drum.
    Eine nützliche Art, die Feuchtigkeit aus der Erde zu ziehen, ist mit Papier den Wurzelballen umhüllen und eine Weile so lassen, hast du gut gemacht!
     
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    Ein kleines Update, die neuen Blätter scheinen keine Mangelerscheinung mehr zu haben. Oder zeigen sich diese erst später? Leider zeigt sich auch noch keine Blüte. Vielleicht muss ich damit Spezialdünger nachhelfen?
     
  • Hallo Geißbock,
    Das sieht doch schon mal sehr gut aus! Das Laub ist noch jung, daher ist die hellgrüne Farbe soweit in Ordnung. Es sollte in den nächsten Wochen zu dunkelgrün „ausreifen“.
    Wenn man ganz pingelig hinschaut, gibt es an einigen Blättern aufgehellte Zwischenräume zwischen den Adern. Das ist jetzt kein Grund zur Panik, aber ein Zeichen, dass du mit dem Düngen beginnen solltest.
    Handelsüblicher Zitruspflanzendünger sollte reichen.

    Die Orange war vor wenigen Wochen noch kurz vor dem Exitus. Nun hat sie kräftig ausgetrieben, da ist für solchen „Luxus“ wie Blüten keine Kraft mehr da. Wenn du sie gut über den Winter bringst, kannst du eventuell im nächsten Frühjahr damit rechnen.

    Toller Erfolg jedenfalls!
     
  • Danke Platero! Ich habe schon ein wenig mit meinem Wurmtee gedüngt und werde das nach Deinem Rat dann demnächst noch einmal tun. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der Wurmtee für Zitruspflanzen auch gut geeignet sein soll. Falls jemand andere Erfahrungen gemacht hat, lasst es mich sehr gerne wissen.
     
    Du kannst schon mit Wurmtee düngen, so für den allgemeinen Grundbedarf. Bei den etwas auffälligen Blättern handelt es sich jedoch um einen Spurenelemente-Mangel. Und da weiß ich nicht, ob der mit Wurmtee abgedeckt wird.
    Dann würde ich vorschlagen, du holst dir Fetrilon, das ist ein hochkonzentrierter Reiner Spurenelemente Dünger. Und reichst den zusätzlich. Zumindest so lange, bis diese Aderung verschwunden ist.
     
    Was ist deine Vermutung, wie lange es dauert, bis sich eine Veränderung im Blatt zeigt?
    Ich habe jetzt dreimal gedüngt, im Abstand von fünf Tagen.
    Bisher ist keine Änderung in Sicht…
     
    Hallo Geißbock,
    Wie lange genau es dauert, kann ich dir nicht sagen. Wenn ich irgendwelche Mangel-Blätter habe, dauert es jedenfalls so lange, dass ich es nicht „festmachen“ kann. Wenn ich dann irgendwann wieder mal hingucke, „ups, weg, wann ist das denn passiert“?
    Wie gesagt, bei den gezeigten Blättern ist es irgendein Spurenelementemangel. Die Inhaltsstoffe von „Wurmtee“ kenne ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass so exotische Sachen wie Mangan, Kupfer etc. Darin nicht enthalten sind.
    Ich kann dir nur nochmals „Fetrilon“ empfehlen. Kann auch als Blattdüngung gegeben werden, das ist sparsamer und schneller.

    Allgemein die (Stickstoff-) Düngung nun langsam herunterfahren, um die Orange auf die bevorstehende Überwinterungsphase vorzubereiten. Sie soll ausreifen, nicht weiter wachsen. Und mach dir keinen Kopp, falls die Orange so ins Winterquartier geht. Es ist nur gering ausgeprägt und schadet der Orange nicht. Nächstes Jahr geht es dann weiter.
     
    Was ist deine Vermutung, wie lange es dauert, bis sich eine Veränderung im Blatt zeigt?
    Ich habe jetzt dreimal gedüngt, im Abstand von fünf Tagen.
    Bisher ist keine Änderung in Sicht…
    Wie ich schon oft geschrieben habe, ist Wuxal Universaldünger zum gießen der idealste Dünger, schau dir mal die Nährstoffzusammensetzungen an bei anderen Düngern, auch Zitrusdünger....
    Man muss nur den richtigen Dünger nehmen..., dann klappts schneller mit den grünen Blättern.. :)
    Was das Düngen und Wässern angeht - kommt drauf an wo das Bäumchen überwintert, drinnen im warmen Haus weiter düngen und wässern, heller Platz, wächst und blüht auch den Winter über weiter...
     
    ...Man muss nur den richtigen Dünger nehmen..., dann klappts schneller mit den grünen Blättern.. :)
    ...
    So ist es.
    Eine Randbemerkug zur Fetrilonempfehlung (bevor der Schuss nach hinten los geht).
    Wenn Fetrilon empfohlen wird, dann bitte genauer beschreiben.

    Fetrilon ist nicht gleich Fetrilon.
    Fetrilon 13 ist ein reiner Eisendünger, Fetrilon Combi 2 ist ein Mikromehrstoffdünger.

    Wird Fetrilon 13 im guten Glauben und im Übermaß verwendet, sind nachfolgende Mangelerscheinungen (z.B. Mangan) nicht auszuschließen und der Anwender ist frustriert.

    P.S. 1 kg Fetrilon Combi 2 kostet übrigens um die 60€ (dafür könnte man 2-3 Blutorangen kaufen).

    Darüber hinaus gibt es andere Spurenelemente-Dünger, die genauso effektiv sind, aber wesentlich weniger kosten.
     
    Kleines Update:
    Die Blutorange hat den milden Winter gut verpackt. Ich hatte sie gut 4 Wochen in der mäßig hellen Waschküche und ansonsten auf dem halbwegs geschützten Balkon.
    Sollte ich die zwei langen Triebe links und rechts einkürzen?
    Zumindest rechts sieht es mit den fehlenden Blättern ja nicht so dolle aus.
     

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    Hallo Geißbock,
    schön dass es mit der Überwinterung so gut geklappt hat.
    Grundsätzlich ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Schnitt. Das ist bei Zitrus keine so komplizierte „Wisenschaft“ wie bei anderen Obstgehölzen. Grundsätzlich kannst du rein nach ästhetischen Gesichtspunkten schneiden. Also so, wie es dir optisch gefällt.
    Ein paar Allgemeine Hinweise dennoch.
    Kappst du nur die Triebspitzen, wird sie aus den Blattachseln zwei bis drei Triebe am Ende machen. Du kannst also relativ gut „ahnen“, wo die kommen (sollen) und wie das aussehen wird.
    Schneidest du stärker, die ganze Pflanze bis ins alte Holz, wird sie aus allen Knopflöchern explodieren. Auch aus weiter unten liegenden Stellen, wie z.B. dem Stamm. Aus diesen vielen Trieben kannst du dann die selektieren, die dir von der Richtung her gefallen. Solch ein starker Rückschnitt kann nötig sein, wenn die Pflanze nicht mehr ins Winterquartier pass, zu verkahlen beginnt oder du aus sonstigen Gründen einen Neuanfang in der Krone möchtest.

    So ganz allgemein gebe ich zu bedenken, deine Pflanze ist noch ein Winzling, gerade mal ein Steckholz bewurzelt, veredelt und ab in den Verkauf. Orangen werden normalerweise so groß wie ein Apfelbaum, wenn sie ausgepflanzt sind. Im Topf natürlich nicht. Aber trotzdem deutlich größer, mit starkem Jahreszuwachs, wie man bei deinem Exemplar ja auch schon erahnen kann.
    Nun hat sie aber nur einen 20cm hohen Stamm erhalten, um dem durchschnittlichen Balkongärtner anzusprechen. Die Krone dauerhaft so klein zu halten, dass das was aussieht, ist mit jährlichem starken Rückschnitt verbunden. Das geht auf Kosten der Blüte und der Früchte.
    Eine gewisse Mindestgrösse musst du der Pflanze zugestehen, entweder als Baum oder als Busch..
    Du kannst ihr eine Stammverlängerung verpassen, wenn du das willst. Oder du erziehst sie als Busch. Dann achte aber JETZT darauf, ein möglichst gleichmäßiges, gutes Zweiggerüst aufzubauen.
    Orangen haben die Tendenz, strack nach oben zu wachsen. Was man jedoch anstrebt, ist eine Krone, die sich mehr oder weniger harmonisch waagrecht oder im 45 Grad Winkel entwickelt, mit starken, gut verzweigten Ästen.
     
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