Bienengesundheit VS Industriezucker

Wir haben eine 15m Feuerdornhecke, unter einer weissen Blütenpracht sind die grünen Blätter kaum noch zu sehen. Zwei Bienenstöcke stehen keine 200m entfernt. Dennoch sind hier nur Hummeln am Werk. Davon haben wir allerdings jede Menge :-)
 
  • Hätte ich gewußt, daß auch angehende Imker im Raum sind...


    Der war jetzt echt gut!:grins:


    Findet denn nun von dem Zucker, den die Honigbienen im Winter als Futter erhalten irgendwas seinen Weg in das, was der Imker später als Honig ausschleudert? Trennen die Bienen die Vorräte in Honig und Zuckerwasser??


    Hallo Ralph,

    nein, die Bienen trennen das nicht, da muss der (angehende) Imker schon selber drauf achten, und tut das im besten Fall auch ordentlich.;)

    Viel mehr, als die richtige Pflanzenauswahl und der Verzicht auf Insektizide leibt dir nicht, um Honigbienen anzulocken.
    Unterkünfte für Wildbienen und Hummeln sind also immer sinnvoll,
    zumal die Honigbienen, wie schon geschrieben, dahin fliegen, wo es am meisten zu holen gibt, und das auch nur bei halbwegs schönem Wetter.
     
    Findet denn nun von dem Zucker, den die Honigbienen im Winter als Futter erhalten irgendwas seinen Weg in das, was der Imker später als Honig ausschleudert? Trennen die Bienen die Vorräte in Honig und Zuckerwasser??

    Also als Gartenbesitzer kann man auf die Honigbienen nicht zählen, nehm ich mal hier mit. Die Wildbienen kann man anlocken mit Blüten und dafür, daß die sich ansiedeln nimmt man ein Insektenhotel oder geeignete Brutstätten. Mehr wilde Bienen also nur über mehr Nistplätze, ja?

    Normalerweise, wird das nicht der Fall sein.
    Es gibt mehrere Gründe, warum das so nicht passiert.
    Vorab:
    Es gibt unterschiedliche Betriebsweisen beim inkern.
    Ich schildere das mal an einer (!) Betriebsweise.
    Ein Volk wird in einem Kasten (Zarge genannt) überwintert.
    Ab August füttert der Imker seine Bienen mit einer Zuckerlösung oder Futterbrei oder Zuckerteig. Die Bienen nehmen die Lösung auf, verarbeiten es und lagern es als Futter hauptsächlich für sie; (die Arbeiterinnen) und für die Königin ein.
    Junge Bienen oder Larven gibt es im Winter keine mehr. Die Königin stellt auch das Eierlegen ein.
    Wenn es im Frühjahr Blüten gibt, erweitert der Imker das Volk um einen Honigraum.
    Es wird also ein separater Kasten oben aufgestellt. In den Kasten kommen Rähmchen mit (meist schon fertig ausgebauten) Waben.
    (In einer Betriebsweise, wird der Honigraum für die Königin mit einem Gitter abgetrennt. Dies soll verhindern, daß dort von der Königin Eier gelegt werden können.) Wenn um diese Jahreszeit die Königin wieder voll in Eilage ist, bleibt im unteren Kasten nicht mehr viel Platz. Der überschüssige Platz, der noch da ist, wird für das eintragen mit Pollen (Futter für die Larven) beansprucht.
    Die Bienen weichen also sehr willig in den extra gegebenen Raum um und lagern dort ausschließlich frischen Nektar ein.

    Die Bienen sind natürlich auch in Gärten.
    In Gärten finden sich doch auch viele Kirsch-, Apfel- oder Birnbäume.
    Es gibt viele Arten von Beeren und andere Blüh-Pflanzen.
    Wenn z.B. der Raps blüht, rennt eben aber fast alles in die Felder dort.
    Und ja ...
    Mehr Nistmöglichkeiten, bedeutet auch mehr wilde Bienen. :)
     
  • Der Ablauf ist ja auch der:

    Honig entnehmen - Bienen auffüttern - Bienen überwintern mit der Zuckerlösung - im Frühjahr überzähliges Futter entnehmen, bevor die neue Tracht beginnt.

    So landet kein Zucker im Honig.

    Bienen haben einen Flugradius von 7 - 8 km von ihrem Bienenstock aus.

    Im Übrigen ist die heutige Natur von der Pflanzenauswahl stark vom Menschen verändert, der Honig ist also von seinen Inhaltsstoffen bei weitem nicht mehr so vielfältig wie noch vor hunderten von Jahren und auch zu ballaststoffreich. Deshalb überwintern Bienen leichter mit der ballaststoffarmen Zuckerlösung, als mit ihrem eigenen Honig. Traurig aber wahr.
     
  • Im Übrigen verwendet der Imker im Normalfall nicht den "weissen Zucker", sondern eine Invertzuckerlösung. Eine Mischung aus Trauben- und Fruchtzucker. Diese beiden Zuckerarten sind auch im Honig enthalten.
     
  • Ähm nee, das ist keine Mischung,
    sondern auch nur aufgespaltener Raffinadezucker.
    Für die Bienen leichter zu verwerten ist es totzem, weil sie sich einige Arbeit sparen.
     
    Ja sorry, das Wort Mischung war falsch von mir verwendet. Ich wollte sagen, dass der Invertzucker aus diesen Zuckerarten besteht, weil eben bearbeitet. Du hast vollkommen Recht.
     
    Mischung, war schon nicht ganz verkehrt.

    Man kann aber schon mit ganz gewöhnlichem Weissen Zucker eine Lösung - oder eine Art Sirup herstellen.

    Es ist nicht ganz so günstig, weil die Bienen es erst mit einigem Aufwand invertieren müssen und weil einiges von dem Zucker im Umarbeitungsprozess verloren geht.
    Möglich ist das also immer und es schadet keinesfalls.
    Bestimmte Witterungen oder Umstände, können die Art der Fütterung variieren lassen. Als Beispiel will ich nur Hungernot nennen.
    Droht ein Volk im Winter mal zu verhungern, wird kein vernünftiger Imker mit Futterteig füttern.
    Zu achten wäre unter anderem auf Räuberei. Das kann aber auch bei Fertigfutter der Fall sein.

    ansonst ... :

    Invertzucker ist einfach eine Invertose oder auch als eine Trimoline bezeichnetes
    Gemisch von gleichen Teilen Traubenzucker und Fruchtzucker.
    Traubenzucker ist Glucose.
    Fruchtzucker ist Fructose.

    Die sich umkehrende Drehrichtung der Saccharose in Glucose und Fructose verleiht dem fertigen Invertzucker den spezifischen Drehwinkel von −20° und damit zu seinem Namen.
    Invertzucker

    Gewöhnlicher Haushaltszucker ist der Oberbegriff für Saccharide und wird im Handel als Saccharose beezeichnet.
     
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