Bienengesundheit VS Industriezucker

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10. Juni 2015
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Mal eine Frage an die Imker.
Stimmt es, dass Bienen die komplett den Honig für sich behalten sich besser entwickeln als wenn man sie mit weißen Zucker füttert und den Honig entnimmt?

Noch ne Frage
Kann man wilde Bienen so anlocken das sie sich z.B. in einer Bienenkiste niederlassen?
 
  • Was ist denn der Zweck der Übung?
    Einen Schwarm in den Garten locken und ihn dann sich selbst überlassen?
    So läuft das nicht.
     
  • Doch nicht gleich so ruppig, ;) die Idee ist doch eine ehrenhafte.

    Als nicht-eingeweihter geht man wohl in erster Annahme mal davon aus, dass Bienen "wilde" Tiere sind und nicht wie andere kaputtgezüchtete Tierarten auf den Menschen und seine Betüddelung angewiesen sind.
    (So dachte auch ich, bis ich in deiner knappen Antwort zwischen den Zeilen erahnte, dass dies wohl nicht der Fall sein wird....)
    Vielleicht kannst du noch eine kurze Erklärung für uns Unwissende (oder nur für mich, falls ich hier die einzige Bienen-Ahnungslose bin) loswerden, warum das so nicht läuft.... schön wäre es nämlich allemal.

    Und Antworten auf die Fragen von gartentier würden mich auch interessieren. :)
     
  • 1. Teil : Nein

    2. Teil : Nein

    knappe Fragen ..... ohne Hintergrund

    knappe Antworten .... ohne weitere Erklärung ... aber wahrheitsgetreu
     
    Ich will eigentlich nur die Bedingungen im Garten so gestalten, dass sich immer mehr wilde Arten wohl fühlen und eine bessere Mögl haben zu überleben. Sorgen macht mir das zwar jedes Jahr reichlich Hummeln an der Phazelia hängen aber nur sehr wenig Bienen. Daher war die Überlegung ob es am weißen Zucker liegen könnte.

    Insektenhotel wird schon reichlich in Anspruch genommen.
    Der Garten ist für die Selbstversorgung ohne Chemie außer Schneckenkorn.

    Kurz gesagt
    überall wo es möglich ist sollen demnächst Zustände wie bei Bienen Majas Klatschmohnwiese herrschen als nÜberlebensmöglichkeit für bedrohte Arten.
     
  • Bienen sind gesteuerte Lebewesen.
    Ihr Instinkt (nicht der, eines einzelnen Individuumms, sondern der, eines Superorganismus) steuert sie in der Natur dorthin, wo es sich für ein Überleben des gesamten Volkes sehr aussichtsreich darstellt.
    Je nach Witterung und jahreszeitlich abhängig, suchen die Bienen dort, wo es Blüh-Zustände (Tracht) gibt.
    Über den Winter hat sich ein Volk ja einen [normalerweise] ausreichenden Vorrat angelegt. Die Insekten (besonders die, die Blüten aufsuchen) haben einen inneren Kalender. Der Imker hat den auch. Die Bienen hat in im "Kopf". Der Imker auf Papier.
    Je nach Außentemperatur kann es dann ab Januar/Februar schon mit dem sammeln in der Natur losgehen. Schneeglöckchen, Krokus oder Huflattich. Nur mal, um ein paar zu nennen.
    Im weiteren Verlauf und mit dem einsetzen des Frühlings, setzt die Tracht ein.
    Salweide (ganz früh) dann Kirsche, Raps, Apfel usw. usw.
    Das sind sehr große Angebote und dorthin schickt ein Volk schon mal all seine Flugbienen.
    Ob im Nachbarsgarten beim Schmitz jetzt mal 3 Gänseblümchen stehen, ist für ein Volk nicht von Bedeutung. Vielleicht verirrt sich mal eine Biene dorthin aber das dürfte eher eine Ausnahme und Zufall sein.
    Im späteren Verlauf des Sommers, wenn die großen Blütezeiten vorüber sind, werden dann auch schon mal kleinere "Biotope" abgegrast. Jetzt stehen Müllers
    Blümchen höher im Kurs. Wenn man dann auch noch ein Schälchen Zuckerwasser hinstellt, kann man eine ordentliche Menge der Sammler auf einem Haufen sehen.
    Egal was die Biene sammelt, ob das Pollen, Nektar oder Weißer-Zucker-Saft ist,
    es wird erst umverarbeitet, angereichert und "brauchbar" gemacht. Am Schluß schreiben wir " Honig " auf´s Glas.
    Ab August füttern wir den Bienen wieder zu, damit sie sich einen Vorrat für den Winter anlegen können.

    In unserer Natur, gibt es für gewöhnlich keine wilden Honigbienen.
    Wie oben beschrieben, kann man durch bereitstellen von Angeboten, Bienen anlocken. Es würde aber keinen Sinn machen, sich mal eben 3 - 4000 zu fangen.
    Ohne eine Königin läuft da gar nix. Die Königin verläßt nur im Frühjahr mal ihren Stock. Dazu nimmt sie sich den größeren Teil des Staates mit. Der Hofstaat hat sich dann so die Bäuche vollgeschlagen, denen steht nicht mehr der Sinn nach stechen oder gar sammeln.

    Mit wilden Bienen (die allermeisten solitär, also einzel lebend) hat der Imker so viel - oder so wenig - zu tun, wie die meisten auch. Sicher, ohne eine gewisse Liebe oder Verbundenheit mit der Natur, wird man mehr oder weniger stümperhaft bleiben. Wilde Bienen lassen sich aber weder vom einfachsten Stadtmenschen - noch vom besten Imker halten - oder was auch immer.
    Sie anlocken, ihnen beste Bedingungen schaffen, kann jeder.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Egal was die Biene sammelt, ob das Pollen, Nektar oder Weißer-Zucker-Saft ist,
    es wird erst umverarbeitet, angereichert und "brauchbar" gemacht. Am Schluß schreiben wir " Honig " auf´s Glas.


    Einspruch, aber sowas von Einspruch!
    Weißer Zucker hat im Honig nichts aber auch gar nix zu suchen!
    Pollen arbeiten sie auch nicht zu Honig um, der gelangt nur in Spuren hinein.
     
    @Zitronennarr
    Das was du meinst ist nicht " Weisser-Zucker-Saft" , sondern eine " Zuckersubstanz" welche die Bienen aus dem Nektar herstellen .

    Honig entsteht aus Pflanzen -oder Blütennektar oder sogenanntem Honigtau welchen die Bienen mit ihrem Rüsselchen aufsaugen , richtig ?

    Honig wird aus diesem Nektar von den Bienen erzeugt .

    Stimmt das so ?
     
    Doch nicht gleich so ruppig, ;) die Idee ist doch eine ehrenhafte.

    Als nicht-eingeweihter geht man wohl in erster Annahme mal davon aus, dass Bienen "wilde" Tiere sind und nicht wie andere kaputtgezüchtete Tierarten auf den Menschen und seine Betüddelung angewiesen sind.
    (So dachte auch ich, bis ich in deiner knappen Antwort zwischen den Zeilen erahnte, dass dies wohl nicht der Fall sein wird....)
    Vielleicht kannst du noch eine kurze Erklärung für uns Unwissende (oder nur für mich, falls ich hier die einzige Bienen-Ahnungslose bin) loswerden, warum das so nicht läuft.... schön wäre es nämlich allemal.

    Und Antworten auf die Fragen von gartentier würden mich auch interessieren. :)




    ich glaube kaum das es von gecko ruppig gemeint war - lediglich ein feststellung der den tatsachen entspricht:)
     
  • Herr Einsprecher :)

    Das ist mir klar.
    Vielleicht sollte man das Ganze als geschriebenes mal etwas mehr betrachten.
    Ich wollte - zur Ausgangs-Frage- lediglich klarstellen, daß es der Biene letztendlich egal ist - weil es von ihr eh´ erst zurecht gemacht wird - was sie verarbeitet.

    Für die Biene ist es also egal, ob sie den echten Honig behält oder erst
    Weßen Zucker (natürlich in Wasser gelöst)
    zu ihrem F u t t e r verarbeiten muß.

    Wenn ich mir etwas Mühe gebe, kann ich auch alles aus dem Zusammenhang reissen :p
     
  • Wenn ich mir etwas Mühe gebe, kann ich auch alles aus dem Zusammenhang reissen :p


    Da ist nichts aus dem Zusammenhang gerissen.
    Worauf Du am Schluß "Honig" schreibst, bleibt auch dir überlassen,
    aber schreib´s halt nicht so, als würden wir Zucker als Honig verkaufen.
     
    @Zitronennarr

    Ich hab nicht dich gefragt ob es so stimmt , sondern Gecko welcher sich glaub am besten auskennt .

    Da ich diese Tierchen liebe und bewundere , interessiert mich solches .
     
    Da ist nichts aus dem Zusammenhang gerissen.
    Worauf Du am Schluß "Honig" schreibst, bleibt auch dir überlassen,
    aber schreib´s halt nicht so, als würden wir Zucker als Honig verkaufen.

    Du musst nicht versuchen, mich für irgendwas, was nicht so gemeint ist, an den Pranger stellen zu wollen. Auch wenn du Mod bist.
     
    @Kapha

    Ich wußte gar nicht, daß du mich so gut kennst

    Natürlich darfst du deine Meinung äußern, wie jeder andere eben auch.
    Ob sie mich interessiert, solltest du nicht erwarten :)
     
    @Kapha: Ja, das stimmt so.:)

    @Zitronennarr: Ich stelle niemanden an den Pranger.
    Aber genau solche Sätze, wie der von mir zitierte,
    lässt die Menschen etwas falsches denken, und dann darf ich mich fragen lassen
    "Ist da auch wirklich kein Zucker drin?".
    Vielleich könntest Du den einfach etwas umformulieren...

    P.S. Mir als Mod gefällt deine Ausdrucksweise nicht, aber das ist wieder was anderes.
     
    Ich sehe keine Veranlassung mehr, etwas zu ändern oder richtig zu stellen.

    Immer sachlich bleiben.
    Wenn ich meine persönliche Meinung zu jemand äußern wollte, täte ich das in einem
    extra dafür angedachten Thread.
    Um aber zum Thema zurück zu kommen ...

    Die Frage war ja :

    Mal eine Frage an die Imker.
    Stimmt es, dass Bienen die komplett den Honig für sich behalten sich besser entwickeln als wenn man sie mit weißen Zucker füttert und den Honig entnimmt?

    Noch ne Frage
    Kann man wilde Bienen so anlocken das sie sich z.B. in einer Bienenkiste niederlassen?

    In meiner ersten Antwort, hate ich jeweils mit
    Nein

    Nein

    geantwortet.

    Hätte ich gewußt, daß auch angehende Imker im Raum sind, hätte ich natürlich direkt etwas ausführlicher darauf geantwortet. :)
     
    Findet denn nun von dem Zucker, den die Honigbienen im Winter als Futter erhalten irgendwas seinen Weg in das, was der Imker später als Honig ausschleudert? Trennen die Bienen die Vorräte in Honig und Zuckerwasser??

    Also als Gartenbesitzer kann man auf die Honigbienen nicht zählen, nehm ich mal hier mit. Die Wildbienen kann man anlocken mit Blüten und dafür, daß die sich ansiedeln nimmt man ein Insektenhotel oder geeignete Brutstätten. Mehr wilde Bienen also nur über mehr Nistplätze, ja?
     
    Ich denke, Honigbienen, die deine Gartenpflanzen bestäuben, bekommst du nur, wenn du selbst mit der Imkerei anfängst oder einen befreundeten Imker bittest, seine Bienen in deiner Nähe aufzustellen.
    Ansonsten sind die Wildbienen und Hummeln deine (unsere) besten Freunde.:)

    Liebe Grüße, Pyromella
     
    Wir haben eine 15m Feuerdornhecke, unter einer weissen Blütenpracht sind die grünen Blätter kaum noch zu sehen. Zwei Bienenstöcke stehen keine 200m entfernt. Dennoch sind hier nur Hummeln am Werk. Davon haben wir allerdings jede Menge :)
     
    Hätte ich gewußt, daß auch angehende Imker im Raum sind...


    Der war jetzt echt gut!:grins:


    Findet denn nun von dem Zucker, den die Honigbienen im Winter als Futter erhalten irgendwas seinen Weg in das, was der Imker später als Honig ausschleudert? Trennen die Bienen die Vorräte in Honig und Zuckerwasser??


    Hallo Ralph,

    nein, die Bienen trennen das nicht, da muss der (angehende) Imker schon selber drauf achten, und tut das im besten Fall auch ordentlich.;)

    Viel mehr, als die richtige Pflanzenauswahl und der Verzicht auf Insektizide leibt dir nicht, um Honigbienen anzulocken.
    Unterkünfte für Wildbienen und Hummeln sind also immer sinnvoll,
    zumal die Honigbienen, wie schon geschrieben, dahin fliegen, wo es am meisten zu holen gibt, und das auch nur bei halbwegs schönem Wetter.
     
    Findet denn nun von dem Zucker, den die Honigbienen im Winter als Futter erhalten irgendwas seinen Weg in das, was der Imker später als Honig ausschleudert? Trennen die Bienen die Vorräte in Honig und Zuckerwasser??

    Also als Gartenbesitzer kann man auf die Honigbienen nicht zählen, nehm ich mal hier mit. Die Wildbienen kann man anlocken mit Blüten und dafür, daß die sich ansiedeln nimmt man ein Insektenhotel oder geeignete Brutstätten. Mehr wilde Bienen also nur über mehr Nistplätze, ja?

    Normalerweise, wird das nicht der Fall sein.
    Es gibt mehrere Gründe, warum das so nicht passiert.
    Vorab:
    Es gibt unterschiedliche Betriebsweisen beim inkern.
    Ich schildere das mal an einer (!) Betriebsweise.
    Ein Volk wird in einem Kasten (Zarge genannt) überwintert.
    Ab August füttert der Imker seine Bienen mit einer Zuckerlösung oder Futterbrei oder Zuckerteig. Die Bienen nehmen die Lösung auf, verarbeiten es und lagern es als Futter hauptsächlich für sie; (die Arbeiterinnen) und für die Königin ein.
    Junge Bienen oder Larven gibt es im Winter keine mehr. Die Königin stellt auch das Eierlegen ein.
    Wenn es im Frühjahr Blüten gibt, erweitert der Imker das Volk um einen Honigraum.
    Es wird also ein separater Kasten oben aufgestellt. In den Kasten kommen Rähmchen mit (meist schon fertig ausgebauten) Waben.
    (In einer Betriebsweise, wird der Honigraum für die Königin mit einem Gitter abgetrennt. Dies soll verhindern, daß dort von der Königin Eier gelegt werden können.) Wenn um diese Jahreszeit die Königin wieder voll in Eilage ist, bleibt im unteren Kasten nicht mehr viel Platz. Der überschüssige Platz, der noch da ist, wird für das eintragen mit Pollen (Futter für die Larven) beansprucht.
    Die Bienen weichen also sehr willig in den extra gegebenen Raum um und lagern dort ausschließlich frischen Nektar ein.

    Die Bienen sind natürlich auch in Gärten.
    In Gärten finden sich doch auch viele Kirsch-, Apfel- oder Birnbäume.
    Es gibt viele Arten von Beeren und andere Blüh-Pflanzen.
    Wenn z.B. der Raps blüht, rennt eben aber fast alles in die Felder dort.
    Und ja ...
    Mehr Nistmöglichkeiten, bedeutet auch mehr wilde Bienen. :)
     
    Der Ablauf ist ja auch der:

    Honig entnehmen - Bienen auffüttern - Bienen überwintern mit der Zuckerlösung - im Frühjahr überzähliges Futter entnehmen, bevor die neue Tracht beginnt.

    So landet kein Zucker im Honig.

    Bienen haben einen Flugradius von 7 - 8 km von ihrem Bienenstock aus.

    Im Übrigen ist die heutige Natur von der Pflanzenauswahl stark vom Menschen verändert, der Honig ist also von seinen Inhaltsstoffen bei weitem nicht mehr so vielfältig wie noch vor hunderten von Jahren und auch zu ballaststoffreich. Deshalb überwintern Bienen leichter mit der ballaststoffarmen Zuckerlösung, als mit ihrem eigenen Honig. Traurig aber wahr.
     
    Im Übrigen verwendet der Imker im Normalfall nicht den "weissen Zucker", sondern eine Invertzuckerlösung. Eine Mischung aus Trauben- und Fruchtzucker. Diese beiden Zuckerarten sind auch im Honig enthalten.
     
    Ähm nee, das ist keine Mischung,
    sondern auch nur aufgespaltener Raffinadezucker.
    Für die Bienen leichter zu verwerten ist es totzem, weil sie sich einige Arbeit sparen.
     
    Ja sorry, das Wort Mischung war falsch von mir verwendet. Ich wollte sagen, dass der Invertzucker aus diesen Zuckerarten besteht, weil eben bearbeitet. Du hast vollkommen Recht.
     
    Mischung, war schon nicht ganz verkehrt.

    Man kann aber schon mit ganz gewöhnlichem Weissen Zucker eine Lösung - oder eine Art Sirup herstellen.

    Es ist nicht ganz so günstig, weil die Bienen es erst mit einigem Aufwand invertieren müssen und weil einiges von dem Zucker im Umarbeitungsprozess verloren geht.
    Möglich ist das also immer und es schadet keinesfalls.
    Bestimmte Witterungen oder Umstände, können die Art der Fütterung variieren lassen. Als Beispiel will ich nur Hungernot nennen.
    Droht ein Volk im Winter mal zu verhungern, wird kein vernünftiger Imker mit Futterteig füttern.
    Zu achten wäre unter anderem auf Räuberei. Das kann aber auch bei Fertigfutter der Fall sein.

    ansonst ... :

    Invertzucker ist einfach eine Invertose oder auch als eine Trimoline bezeichnetes
    Gemisch von gleichen Teilen Traubenzucker und Fruchtzucker.
    Traubenzucker ist Glucose.
    Fruchtzucker ist Fructose.

    Die sich umkehrende Drehrichtung der Saccharose in Glucose und Fructose verleiht dem fertigen Invertzucker den spezifischen Drehwinkel von −20° und damit zu seinem Namen.
    Invertzucker

    Gewöhnlicher Haushaltszucker ist der Oberbegriff für Saccharide und wird im Handel als Saccharose beezeichnet.
     
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