Beinahe von Elster erschlagen

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05. Juni 2007
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vorgestern spät abend, als es bei und kübelte und schüttete was zeug hielt, war ich noch mal kurz am auto als vor der garage des nachbarn mir plötzlich was auf den kopf plumste: ich war natürlich für den moment völlig panisch und dann lag vor mir ein elsterjungvogel. schon gut befiedert, aber noch mit baby-schnabel, soweit auch gut genährt. wahrscheinlich war sein gefieder noch nicht so dicht und durch den dauerregen durchweicht oder sie ist auf dem dach einfach so in rutschen gekommen, denn richtig fliegen konnte sie wohl noch nicht. auf der straße patroullieren gefühlte 27 katzen, also habe ich fix mein katzenkörbchen (ironie!)geholt und vogelkind in selbiges gesperrt und über nacht bei mir zum trocknen in den heizungsraum gestellt. am nächsten morgen hat der nachbar es wieder auf seinem garagendach ausgesetzt. ich habe das ganze von meiner dachterrasse aus beoabachtet: die beiden alten waren sofort in der nähe und haben nach junior gerufen.
für einen moment habe ich ja mit mir gerungen, es zu behalten, denn sie werden ja sehr zahm, aber die vernunft hat denn doch gesiegt.
auf ein langes elsterleben!
 
  • wir hatten vor ewiger Zeit ähnliches erlebt, nur mußten wir den Jungvogel behalten, da er die Tage nach dem Fund nicht flugfähig war;
    er wurde in der Tat zahm und durfte bei uns im Haus ein- und ausfliegen (!); der Knabe, der auch noch auf den Namen Pippo reagierte, klaute für uns in Nachbars Gärten (bzw. auf deren Terrassen und Balkonen) so ziemlich alles was glänzte und hortete es auf einer Kiefer (erst ein Jahr später haben wir durch Zufall die Sammlung in der Baumkrone entdeckt);
    er kam auf Zuruf, landete auf meiner Schulter und fraß vom Tellerchen (nein, das haben wir ihm nicht beigebracht, das duldeten wir nur), schlief zusammen mit den Kaninchen und Meerschweinchen im selben Käfig und verjagte Nachbars Katzen ... Noch bevor es Herbst wurde, zog er davon und ward nicht mehr gesehen!
    Anmerkung am Rande: er war nie eingesperrt, d.h. er hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt, abzuhauen!

    niwashi nennt sowas echte Freundschaft ...
     
  • meine oma hat in meiner kindheit fast jedes jahr vögel mit der hand aufgezogen, die sind immer wegggeflogen. nur hansi wollte nicht gehen. hansi war ein grünfink. hansi war ein wenig wirr im kopf. er saß gern in den haaren meiner oma (die hatte so ganz dickes dichtes kaltgewelltes omi-haar, mit blauspülung :D) und seine tägliche lieiblingsbeschäftigung bestand darin, dass man ihm die knopfschachtel auf dem tisch auskippte, er nahm sich einen trippelte zu tischkante, ließ in fallen, schaute mit schief gelegten kopf hinterher, trippelte zum knopfhaufen usw. usf.
    außerdem war er irgendwann mit einem meiner wellensittiche zusammengezogen, das beruhte aber auf gegenseitigkeit. aber bubiline war auch ein wenig wirr (dafür aber der zahmste welli, den ich je hatte). bubiline und hansi waren sozusagen ein irres paar :D bubiline saß gern auf meinem kassengestell-brillenbügel. meine oma und ich, wir hätten im zirkus auftreten können :D
     
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