Baumhöhe/Baumkrone reduzieren

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Moin,

ich fürchte da in eine nicht lösbare Konfliktsituation zu geraten. Diese Bäume ...

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... stehen in einem Bereich, in dem die Bepflanzung laut Anlage zum Bauschein erhalten werden muss ("Bindung für die Erhaltung von Bewuchs). In einem anderen Dokument hieß es etwa "der Waldstreifen ist zu erhalten". Es war glaube ich auch die Rede davon, dass im Verlustfall Bäume gleicher Größe wieder angepflanzt werden müssen.

Nun sind die Bäume mittlerweile so hoch, dass zu manchen Tageszeiten der komplette Garten verschattet ist und auch die Sonne nicht mehr in das Erdgeschoss des Hauses kommt. Vormittags wird auch der Garten und die Terrasse des westlichen Nachbarn (der Ortsbürgermeister) verschattet.

Frau Nachbarin kam in den letzten Tagen auf mich zu und bat mich, der Kürzung der Bäume zuzustimmen. Wenn zumindest 1/3 des Gartens zu 2/3 des Tages in der Sonne liegen würden, käme mir das auch gelegen.

Mein Einwand war, dass eine Kürzung der Krone eine massive Schädigung des Baumes bedeute, ihn zu einem anhaltenden Pflegefall mache und der Baum hinterher sowieso umso schneller wachse. Mit anderen Worten: Das Kappen der Kronen halte ich für mindestens blinden Aktionismus bis groben Umfug mit sehr hohen Folgekosten.

Nachdem ich mich auf diversen Seiten zum Thema Baumpflege umgeguckt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine auslichtung der Kronen um die Äste mit einer Dicke bis 5 cm vertretbar sein müsste. Aber das hieße natürlich auch, die Bäume müssten in ein paar Jahren wieder geschnitten werden, wenn die Höhe ungefähr beibehalten werden soll.

Wenn ich einer Kappung der Krone zustimmen würde, müssten vermutlich alle 2 - 3 Jahre die unsicheren Seitentriebe entfernt werden und ich hätte da zwei kostenintensive Baumruinen stehen,die im schlimmsten Fall auch noch eingehen. Wenn ich die ersetzen müsste, dann wäre ich bei der Neuanpflanzun von zwei vergleichbar großen Bäumen vermutlich 25.000 Euro los ohne auch nur einen einzigen Sonnenstrahl mehr im Garten (der Nachbarn) zu haben.

Was also ist im Idealfall zu tun, um einen Nachbarschaftsstreit bei gleichzeitiger Konfliktvermeidung mit den zuständigen Behörden zu vermeiden. Meine unterschwellige Befürchtung ist ja, dass ich von einem Gericht dazu verpflichtet werde, die Bäume zu kürzen um darauf hin von von der unteren Dingenskirchenbehörde dazu verdonnert zu werden, wieder Bäume in der ursprünglichen Höhe zu pflanzen, die das Gericht beseitigt sehen will. :(

Gibt es eine Möglichkeit, die Bäume um z. B. 10 m zu kürzen, ohne sie in ihren Lebensfunktionen massiv zu beeinträchtigen? ... oder ist ein Ausbruch des 30 km entfernten Laacher Sees die einzige Möglichkeit, dem Dilemma zu entkommen?!? :(

Viele Grüße,
Thorsten
 
  • "Gibt es eine Möglichkeit, die Bäume um z. B. 10 m zu kürzen, ohne sie in ihren Lebensfunktionen massiv zu beeinträchtigen?" ...
    NEIN
    Weißt Du, wie dann die Bäume aussehen? Zum kot..., außerdem ist dann ein regelmäßiger Schnitt erforderlich.
    Wenn der Schatten Dich stört, Rasen evtl. schlecht, entfernen und Schattenpflanzen, wie Hosta etc. anpflanzen.
     
    "Gibt es eine Möglichkeit, die Bäume um z. B. 10 m zu kürzen, ohne sie in ihren Lebensfunktionen massiv zu beeinträchtigen?" ...
    NEIN
    Das habe ich befürchtet.

    Aber das eigentliche Problem ist meine Nachbarin. Mir ist es im Prinzip egal, ob und wie da Sonne hinkommt. Aber meine Nachbarn hätten morgens gerne mehr Sonne auf der Terrasse.

    Bezüglich der Form von Pflanzen: Ich kann denen sowieso nur in den seltensten Fällen etwas Schönes abgewinnen. :confused: Aber die Sache mit dem regelmäßigen Schnitt ist für mich das effektivste Gegenargument!

    Aber ganz abgesehen davon: Nach meinem Empfinden tut es der Seele gut, in der Sonne zu sein. Von daher wäre es schön, wenn von den 600 qm Garten hinterm Haus zumindest ein paar qm in der Sonne liegen würden ... :confused:

    Allerdings bin ich besonders an heißen Sommertagen auch sehr gerne im Schattenbereich meines Gartens. Darauf wollte ich nicht verzichten.

    Viele Grüße,
    Thorsten
     
  • Hallo Thorsten

    Nachdem ich mich auf diversen Seiten zum Thema Baumpflege umgeguckt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine auslichtung der Kronen

    Denke ich auch. Durch das Auslichten käme mehr Licht durch. Aufasten im unteren Bereich wäre zusätzlich möglich. Bringt vermutlich der Nachbarin nichts, dir in deinem Garten aber mehr Helligkeit, Durchlässigkeit.

    Aber das hieße natürlich auch, die Bäume müssten in ein paar Jahren wieder geschnitten werden, wenn die Höhe ungefähr beibehalten werden soll.

    Das ist wohl unvermeidbar, die Bäume wachsen bis zu ihrer Endgrösse. Planst du die Bäume selbst zu schneiden? Was sind es für welche?

    Konfliktvermeidung mit den zuständigen Behörden zu vermeiden.

    Vorabklärung bei der zuständigen Behörde vor dem Schnitt? Anschliessend Info an die Nachbarin, was von höherer Stelle vorgeschrieben ist...
     
  • Hallo Thorsten,

    wenn Du nur die beiden hohen Bäume raus nimmst
    und dafür wieder zwei kleinere setzt, müsste doch alles passen, oder?
    Der Waldstreifen wäre ja immer noch da.

    Grüßle
    Stefan
     
    wenn Du nur die beiden hohen Bäume raus nimmst
    und dafür wieder zwei kleinere setzt
    ,

    Geht doch nicht, weil Ersatzbäume wieder die gleiche Grösse haben müssen (schreibt Thorsten).
     
  • Ich bin mir fast sicher, daß es nur darum geht,
    den Streifen an sich zu erhalten (Ortsbild usw....).
     
    Hallo Uschi,

    Aufasten wollte ich in dem Garten sowieso heftig. Als der Garten vor 20 Jahren angelegt wurde, war zu viel zu dicht gesetzt worden. Deshalb will ich die Pflanzen in zwei Ebenen "ordnen". Die hochwachsenden Pflanzen sollen aufgeastet werden und so einen Raum unter einem grünen Dach schaffen. Die niedrigeren Pflanzen sollen sich bis in Brusthöhe tummeln.

    Die Bäume werde ich sicher nicht selber schneiden. Die sind im Moment geschätzte 15 - 20 m hoch. Meine Nachbarin sagt, das seien Platanen. Ich weiß nur, sie sind groß und sie wachsen schnell. Wenn es Platanen sind, dann könnten die wohl 40 m hoch werden! :confused: Bis 1966 lief durch meinen Garten eine Bahnstrecke. Da die Bäume quasi direkt an der Bahntrasse stehen, können sie erst seit 1966 gewachsen sein.

    Das Ersetzen durch kleinere Pflanzen geht gemäß der mir vorliegenden Unterlagen wohl nicht. Aber vielleicht hat sich in den letzten 20 Jahren ja was in Richtung Bürgerverantwortung bewegt ... allerdings: Glauben tue ich das nicht wirklich ... :confused:

    @ Stefan
    Das ist auch mein Eindruck. Die zuständige Behörde ist die untere Landespflegebehörde (habe ich eben nachgeguckt). Die betreffende Behörde zu kontaktieren dürfte die sicherste Variante sein. Allerdings habe ich beim Kontaktieren von Behörden mittlerweile ein dummes Gefühl - die Chancen, dass etwas rauskommt das richtig Geld kostet liegt ja offenbar bei 50 - 100 %! ;)

    Viele Grüße,
    Thorsten
     
    Platanen? Ja, die können sehr hoch werden. Kenne da eine Allee mit alten Exemplaren. Aber vertragen die nicht auch Rückschnitt gut? Im öffentlichen Raum werden die bei uns jedes Jahr zurückgestutzt.
    Wird dir ja dann der Baumpfleger sagen können, was bzgl. Stärke des Rückschnitts möglich ist.
     
  • Ja, die vertragen Rückschnitt wohl. Aber dann müssen sie wohl spätestens alle zwei Jahre bearbeitet werden.

    ... und das ist ja auch ein Kostenfaktor! :(

    Bis dann,
    Thorsten
     
  • Aus meiner Sicht gibt es hier mehrere Punkte.

    Ich denke, dass die Baumreihe aus Naturschutzgründen im Bebauungsplan vorgesehen ist, deshalb die Bemerkung. Trotzdem,
    die Aussage:

    Es war glaube ich auch die Rede davon, dass im Verlustfall Bäume gleicher Größe wieder angepflanzt werden müssen.
    ist relativ. Die Bäume waren ja nicht immer so groß.
    Gerade bei solchen Bäumen würde ich vorher mit den Behörden reden. Bei uns dürfen Bäume mit einem Umfang größer 50 cm nicht ohne Erlaubnis gefällt oder verunstaltet werden.
    Fehlendes Licht im Garten oder Terrasse ist nicht einklagbar.
    Im Zweifelsfall entscheiden Behörden immer im Interesse des Baumes.

    Gruß Karl
     
    Stimmt ja, als die Auflage vor 20 Jahren gemacht wurde, waren die Bäume wesentlich kleiner! :)

    Viele Grüße,
    Thorsten
     
    "Gibt es eine Möglichkeit, die Bäume um z. B. 10 m zu kürzen, ohne sie in ihren Lebensfunktionen massiv zu beeinträchtigen?" ...
    NEIN
    Weißt Du, wie dann die Bäume aussehen? Zum kot..., außerdem ist dann ein regelmäßiger Schnitt erforderlich.
    Wenn der Schatten Dich stört, Rasen evtl. schlecht, entfernen und Schattenpflanzen, wie Hosta etc. anpflanzen.
    Nachtrag: Dieser Beitrag hat letztendlich den Ausschlag gegeben die beiden Bäume komplett fällen zu lassen. Jetzt ist eine schöne Lichtung entstanden, in der man die Abendsonne genießen kann. Vormittags ist das immer noch ein Schattengarten. Außedem ist mir durch die Lichtung erst aufgefallen, dass da ja 5 - 7 Eichen auf meinem Grundstück stehen (bei einigen bin ich mir nicht sicher, ob da zwei Eichen sehr dicht bei einander stehen oder ob das zwei Stämme des selben Baums sind)! :-D

    Als weitere Effekte habe ich viel mehr Sonne in dem Bereich außerhalb des Schattengartens und auf der Lichtung wachsen die Pflanzen wie blöd! :-D

    Viele Grüße,
    Thorsten

    PS: Bei den diversen Gesprächen mit den x Stellen von y Behörden fragte mich der letzte Mitarbeiter sinngemäß "Da kann ihnen glaub ich keiner weiterhelfen. Warum legen sie die Dinger nicht einfach um?". So habe ich es dann auch machen lassen.
     
    Also, man kann einen Baum reduzieren, ohne dass er zum chronischen Pflegefall wird. Aber vielelicht nicht auf einmal um 10 Meter.

    Man kann das Kroneninnere auf einen seiten Ast absetzten, der der neue Gipfel werden soll. Zunächst die Seitenäste auf der Höhe kappen des neuen Gipfels kappen, um den Austrieb des Gipfels zu sichern, und von da an in den Folgejahren die Krone wieder neu gestalten.

    Die Kopfwunde ist etwas kritisch, aber die Bäume sind noch nicht so alt, und die Wunde kann überwallen, wenn man den neuen Gipfel gut gewählt hat.

    D.h. ein paar Jahre Arbeit, aber kein chronischer Pflegefall.

    Ich halte die großen Bäume für Buchen, und ging jetzt bei meinen Geschreibsel auch von Buchen aus.

    PS: Mist da habe ich wieder nicht genug vom Thread gelesen. Die Bäume sind ja schon weg - betrachte das also als theoretische Übung, bis die anderne Bäume zum kürzen anstehen.
     
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