Bäume aus Samen, Veredelung, beschneiden notwendig?

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Gelöschtes Mitglied 85612

Guest
Vergangenes Jahr hat meine Frau Kirschkerne in einem Eimer versteckt und es sind daraus 6 Bäumchen geworden. Von dem Erfolg angestachelt habe ich Ende März Mandeln gesät und bisher auch 6 kleine Bäume.
Beide Sorten sind von alten Bäumen und unglaublich lecker. Die nächsten paar Jahre sollen sie in Kübeln gepflanzt bei uns am Haus bleiben, bevor maximal je 2 ausgepflanzt werden. Es ist also noch Material zum üben vorhanden.
Wie geht es jetzt weiter? Muß ich veredeln und wenn wann und womit, damit der gute Geschmack nicht verloren geht, schneiden, düngen,.....
Je einen Baum würde ich gerne versuchsweise als Säulenbaum "erziehen", ist das überhaupt möglich und wenn ja, wie?
Ich würde gerne mehr über das grossziehen von Bäumen lernen, da ich aber gar keine Ahnung habe bitte alles gaaaaaanz einfach erklären!! Zu viele Fachausdrücke verwirren mich (noch) zu sehr.

LG Mate
 
  • Hallo @Mate Kroate,
    die Kirschbäumchen, die Deine Frau gesät hat werden wahrscheinlich nicht genau so wie der Kirschbaum von dem der Kirschkern kommt. Und es dauert leider auch ein paar Jahre bis Du etwas ernten kannst. Bei meinen Eltern hat sich mal ein Kirschbaum selbst gesät und wir fanden ihn besser als den, den wir gekauft hatten. Bei anderen Leuten habe ich auch schon gehört, dass die Kirschen eines selbst gesäten Baumes klein und nicht lecker waren. Jeder der Sechs Kleinen Kirschbäume, die ihr gezogen habt, hat eine leckere Mama, aber ihr kennt den Papa nicht und die Kinder (Eure 6 Bäumchen) sind ja eine genetische Mischung aus Mutter und Vater. Wenn Du sicher gehen möchtest, dass die Kirschen genau so schmecken wie die, deren Kerne Deine Frau eingepflanzt hat, kannst Du einen der Sämlinge als Unterlage nehmen und mit einem Zweig der Mutter ( also von dem Kirschbaum, von dem die leckeren Kirschen sind) veredeln. Da gibt es verschiedene Methoden. Da müsstest Du Dich einlesen und vorher am besten etwas üben. Aber auch wenn das gelingt, ist der Baum der entsteht z.B. vielleicht später höher weil die Unterlage eine andere ist.
    Du kannst natürlich auch abwarten und schauen ob Dir die Kirschen des gesäten Baumes gefallen und wenn nicht später durch Aufpfropfen eines Zweiges der Mutter veredeln.

    Und wenn man dann ganz viel Spaß am Veredeln entwickelt, montiert man gleich zwei oder drei verschiedene Sorten Kirschen auf einen Baum. 😉
     
  • Die Kinder sind nicht nur Mischung aus Vater und Mutter, auch die Großeltern und noch frühere Vorfahren können sich in ihnen zeigen.
    Als Veredelungsunterlage nimmt man Arten bzw. Sorten, die ein gutes Wurzelsystem haben und für eine gute Wasserversorgung der Pflanzen sorgen können, krankheitsanfällig sollten sie auch nicht sein. Da solche vermutlich nicht vorhanden sind, würde ich das Pfropfen bleiben lassen.
     
  • Aus Platz-und Zeitgründen werden wir im Frühjahr ein paar Stecklinge bei den Nachbarn besorgen. Hier steht auch seit drei Jahren ein Pflaumenbaum der, wie wir erst vor kurzen erfahren haben, aus einem Kern gezogen wurde. Der ist mittlerweile 3m hoch und wird wohl weichen, wenn er nächstes Jahr nicht endlich blüht. Für richtig große Bäume haben wir einfach keinen Platz. Bis zur ersten Ernte sollen die Stecklinge in Kübeln bei uns am Haus bleiben. Im Kübel dürfen je 2 Pflaumen, Kirschen und Mandeln bleiben. Ausgepflanzt wird aber jeweils nur einer. Vielleicht finden wir aber auch Säulenobst von Pflaume und Kirsche.
    Dann geht es wohl schneller mit der Ernte.
     
    Hi Mate,
    Meistens reichen die Früchte aus Kern-gezogenen Obestbäumen bei weitem nicht an die der Mutterpflanze ran, sofern überhaupt welche reifen.

    • Von daher wird ein Veredeln unausweichlich sein.
    • Unter den Mandel gibt es nur wenige Selbstbefruchter – eine 2. Sorte ist also angeraten.
    • Üblicherweis werden Mandeln auf Aprikose (Marille) veredelt, aufgepfropft.
    • Ob Deine Zöglinge gut wachsen und dafür geeignet sind, wird sich erst in 8-10 Jahren zeigen.
    Da Du aus Platzmangel Säulenform anstrebst, bedeutet das lebenslange (Baum) Arbeit, denn echte Säulen gibt es nur bei Apfel und Birnen, die genetisch gezüchtet, äusserst schmal und nicht hoch wachsen.

    Du kannst aber die Spindelform anstreben, wie das bei entsprechend geschnitten Obstbäumen genannt wird.

    In Deinem Fall würde ich den Sämmling oder doch eine Marille, ungeschnitten wachsen lassen, bei Bedarf vielleicht in der Höhe kappen.
    Ist der dann kräftig genug, die Seitenäste bis auf 10 cm kappen und Edelreisser Deiner bekannten guten Mandel auf die Stummel kopolieren.

    Mein Lesezeichen: Mandel aufpfropften, veredeln
     
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