Auswirkung Pflanzzeit Bäume aus Baumschule

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gardener02

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Hallo miteinander

Ich muss etwas ausholen, bevor ich zur eigentlichen Frage kommen kann.
Vor ein paar Jahren wurde bei uns von einer Gartenbaufirma im Herbst ein Hochstamm aus der Baumschule gepflanzt. Mit dem Pflanzen wurde damals sehr lange gewartet, bis der Baum alle Blätter verloren hatte, und das hat sich im damaligen langen Herbst hingezogen. (Damals fragte ich nicht nach den Gründen, dummerweise).
Ein paar Jahre später sehe ich beim Nachbarn vor der Haustüre ebenfalls einen Hochstamm stehen, Baumschulware, nur war es Sommer und zu dieser Jahreszeit haben sie ihn dann auch gepflanzt. Im Herbst verlor der kleine Baum die Blätter nicht. Gestern sah ich zufällig, dass er auch diesen Herbst (2.Herbst nach Pflanzung) die Blätter behalten hat. Sie sind noch nicht mal verfärbt, sondern hängen grün am Baum mit braunen Spitzen.
Es würde mich interessieren, worin die Gründe liegen für die "Störung" des Baums, die vermutlich mit der falschen Pflanzzeit zusammenhängt?

Und wenn ich nun einen Hartriegel vom Boden in den Topf verpflanzen will (diese Reihenfolge habe ich noch nie gemacht) kann ich das im zeitigen Frühjahr machen oder muss ich warten bis in den späten Herbst?
 
  • Uschi, ich hab Zahnschmerzen und bin davon ziemlich matsch im Kopf, vielleicht krieg ich ja deshalb den Zusammenhang zwischen deinem ersten und dem zweiten Absatz nicht auf die Reihe? :(

    Was für einen Hochstamm meinst du? Und Hartriegel kannst du ebenso gut im Frühjahr wie im Herbst pflanzen, jedenfalls alle Sorten die ich kenne, aber es gibt ja so viele verschiedene und eventuell sind ein paar Ausnahmen darunter. Bloß einen Hartriegel-Hochstamm kenn ich bisher nicht. :confused:
     
    Uschi, ich hab Zahnschmerzen und bin davon ziemlich matsch im Kopf, vielleicht krieg ich ja deshalb den Zusammenhang zwischen deinem ersten und dem zweiten Absatz nicht auf die Reihe? :(

    Wahrscheinlich liegt´s eher daran, daß es keinen direkten Zusammenhang gibt.
    Genauso wenig, wie das mit den noch vorhandenen Blättern mit dem Pflanzzeitpunkt
    von vor zwei Jahren zusammenhängt.
    Wird halt ein anderer Baum sein.

    Ich hab meinen Apfelbaum (ein langer Stecken mit 3 oder 4 Wurzelresten:d) damals auch im Juli bei über 30° gepflanzt, weil er sonst im Häcksler gelandet wäre, und er lebt tatsächlich immer noch, ist ordentlich gewachsen und verliert im Herbst sogar brav seine Blätter.

    Grüßle
    Stefan, der jederzeit um- oder einpflanzt, solange der Boden nicht gefroren ist...
     
  • den Zusammenhang zwischen deinem ersten und dem zweiten Absatz nicht auf die Reihe? :(

    Der Hartriegel ist ja schon gepflanzt. Ich will ihn rausholen von der Erde in einen Topf. Zusammenhang ist der, dass er wie in der Baumschule steht, also keine Containerpflanze. (Die Frage nach bestem Umpflanzzeitpunkt hat sich erübrigt, werde es im zeitigen Frühjahr machen.)

    Was für einen Hochstamm meinst du?

    Es geht um einen Spitzahorn. Hartriegel als Hochstamm habe ich auch nicht...;)
     
  • Wahrscheinlich liegt´s eher daran, daß es keinen direkten Zusammenhang gibt.
    Genauso wenig, wie das mit den noch vorhandenen Blättern mit dem Pflanzzeitpunkt
    von vor zwei Jahren zusammenhängt.

    Tut mir leid, ich scheine mich sehr unklar ausgedrückt zu haben.
    Der Baum hat nach der Sommerpflanzung weder im ersten noch im zweiten Herbst die Blätter verloren. Irgend einen Grund wird es dafür geben. Welchen würde mich interessieren.
     
    Ich hab meinen Apfelbaum (ein langer Stecken mit 3 oder 4 Wurzelresten:d) damals auch im Juli bei über 30° gepflanzt, weil er sonst im Häcksler gelandet wäre, und er lebt tatsächlich immer noch, ist ordentlich gewachsen und verliert im Herbst sogar brav seine Blätter.

    Würde ich vielleicht noch nicht als vollwertigen Baum bezeichnen...

    Hab`ein bisschen gesucht, keine konkrete Antwort. Aber wenn besagter Baum im Herbst seine Blätter weder verfärbt noch abstösst scheint er ein Problem mit seinen "Säften" zu haben, da der Saftstrom zum Blatt hin im Herbst gestoppt werden müsste und die Stoffe aus den Blättern eingelagert werden sollten. Macht er nicht.
    Ich sage, er hat eine "Rhythmusstörung". Aufgrund des falschen Pflanzzeitpunkts ist er völlig durcheinandergekommen, desorientiert und scheint nun Schwierigkeiten zu haben, sich im jahreszeitlichen Rhythmus zurechtzufinden.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ursache des Problems die Pflanzung im Sommer ist. Und solange mir niemand andere mögliche Gründe nennen kann...
     
  • Uschi,

    ein Zusammenhang mit der Pflanzung sehe ich keinesfalls. Ich habe genug Bäume im Frühjahr, Sommer und Herbst gepflanzt. Da sind mir solche Besonderheiten nie untergekommen. Biologisch wäre das auch Neuland.

    Ein Auszug aus Stiftung Unternehmen Wald
    Alle sommergrünen Laubbaumarten, sind nicht in der Lage, ihre Blätter über den Winter weiter zu nutzen. Sie haben keine Mechanismen entwickelt, um der Kälte etwas entgegenzusetzen – außer dem Laubabwurf. Ein sommergrüner Baum erfriert oder vertrocknet, wenn seine Blätter nicht abfallen.
    Denn über die Blätter verdunstet der Baum Wasser. Wenn aber der Boden gefroren ist und der Baum kein Wasser nachschießen kann, vertrocknet bzw. verdurstet er.
    Deshalb entwickelt die Pflanze Phytohormone und sendet diese zu den Blattstielen. Dort bewirken die Phytohormone, dass sich ein Trenngewebe bildet. Dieses Trenngewebe verkorkt und die Blätter fallen ab.

    Es könnte auch ein immergrüner Baum sein, aber in unseren Breiten?
    Oder willst du uns veräppeln und es ist ein Plastebaum.:grins:

    LG Karl
     
    ein Zusammenhang mit der Pflanzung sehe ich keinesfalls. Ich habe genug Bäume im Frühjahr, Sommer und Herbst gepflanzt. Da sind mir solche Besonderheiten nie untergekommen. Biologisch wäre das auch Neuland.

    Hallo Karl

    Dann erklär mir jetzt einfach, weshalb der Gartenbauer bei meinem Baum aus der Baumschule mit der Pflanzung bis in den Spätherbst gewartet hat, wo er ihn doch auch im Spätsommer hätte pflanzen können?
    Sie haben sich wegen der späten Pflanzung entschuldigt und erklärt, sie müssten Warten bis nach dem Blattfall, vorher könnten sie den Baum nicht holen. Mein Baum ist Baum A und dem gehts gut. Baum B ist der vom Nachbarn, ebenfalls aus der Baumschule (kein Container), Pflanzung im Sommer und bei dem stimmt was nicht.

    Es könnte auch ein immergrüner Baum sein, aber in unseren Breiten?
    Oder willst du uns veräppeln und es ist ein Plastebaum.:grins:

    Baum B ist ein Ahorn. Nix mit Veräppeln, toter Ernst!:grins: (Ich mein`es wirklich ernst.)
     
    Hallo Uschi,

    das mit dem Nachbarbaum ist mir zu ominös, da möchte ich nix mehr zu sagen.

    Zu deinem Baum: Der Gartenbauer hat hier völlig recht. Beim Umpflanzen werden in der Regel viele Faserwurzeln verletzt. Im Sommer verdunstet der Baum über die Blätter viel Wasser. Durch weniger Faserwurzeln reicht dann das Wasser nicht aus, um Baum und Blätter ausreichend zu versorgen. Deshalb verschiebt man in der Regel das Umpflanzen großer Laubbäume in den Herbst, wo der Baum nicht mehr die Blätter versorgen muss.

    LG Karl
     
    ... sie müssten Warten bis nach dem Blattfall, vorher könnten sie den Baum nicht holen.
    Der Baum lagert im Spätsommer/Herbst vor dem Blattfall alle verwertbaren Nährstoffe der Blätter im Holz und in den Wurzeln ein.
    Ich würde ihn dabei auch nicht stören wollen, wenn er sich gerade seinen Wintervorrat anfrisst.
     
  • Ich würde ihn dabei auch nicht stören wollen, wenn er sich gerade seinen Wintervorrat anfrisst.

    Und wenn man es doch tut? Mögliche Auswirkungen, ausser dass er ohne Wintervorrat dasteht und deshalb schwächer als seine Kollegen?
     
  • das mit dem Nachbarbaum ist mir zu ominös, da möchte ich nix mehr zu sagen.

    So sieht die Baumkrone jetzt heute aus, fotografiert mit nachbarlichem Einverständnis, denn es lässt mir einfach keine Ruhe...
    Vielleicht hilft das Foto weiter.
     

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    Wachsen wir er jetzt kaum noch... Seine Blätter hat er wohl noch lange versorgt, sind ja noch immer einige grün.
    Der Nachbar meinte, das Bäumchen sei nicht viel gewachsen seit der Pflanzung vorletzten Sommer.
    Im Frühling, Sommer sehe ich den Baum nicht gut, weil verdeckt von Sträuchern, kann also nichts zum Neuaustrieb sagen. Da er noch lebt wird er auch neue Blätter gemacht haben, denke ich.
     
    Der Baum siecht offensichtlich langsam dahin. Ich tippe mal auf Verticillium dahliae oder Verticillium albo-atrum. Man müsste mal das Splintholz auf entsprechende Verfärbungen untersuchen.
     
    Der Baum siecht offensichtlich langsam dahin. Ich tippe mal auf Verticillium dahliae oder Verticillium albo-atrum.

    Schade um den Baum, wenn`s einer dieser Pilze wäre...
    Wenn der Baum in meinem Garten stünde, würde ich ihn wohl entfernen. Vermutlich war der Baum schon vor der Pflanzung infiziert, weil er ja schon im ersten Herbst diese Symptome zeigte.
    Werde den Nachbarn bei Gelegenheit informieren, mit dem Verweis auf einen baumkundigen, deutschen Rentner. Danke dir.
     
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