Arme kranke Sauerkirsche

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08. Mai 2006
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Ruhrgebiet
Leider hat meine Sauerkirsche irgendein Problem, das ich nicht kenne. Wahrscheinlich sind es sogar mehrere.
Angefangen hat es vor ca. 2 Jahren damit, daß einige Zweige sich bodenwärts bogen und großenteils abgestorben sind. Inzwischen ist der Baum an den unteren Ästen nur noch an den Zweigspitzen mit Blättern bestückt, verliert gut 3/4 seiner Früchte vor der Reife und die Blätter fallen in großen Mengen (gelb gefärbt mit schwarzen Punkten) bereits seit dem Juni ab.
Ich vermute eine Kombination aus Nährstoffmangel und Pilzbefall, habe aber nicht wirklich Ahnung, was ich konkret tun kann außer düngen, Blätter aufsammeln und beten.
Wäre schön, wenn jemand noch andere Ideen beitragen könnte.
 
  • Leider hat meine Sauerkirsche irgendein Problem, das ich nicht kenne. Wahrscheinlich sind es sogar mehrere.
    Angefangen hat es vor ca. 2 Jahren damit, daß einige Zweige sich bodenwärts bogen und großenteils abgestorben sind. Inzwischen ist der Baum an den unteren Ästen nur noch an den Zweigspitzen mit Blättern bestückt, verliert gut 3/4 seiner Früchte vor der Reife und die Blätter fallen in großen Mengen (gelb gefärbt mit schwarzen Punkten) bereits seit dem Juni ab.
    Ich vermute eine Kombination aus Nährstoffmangel und Pilzbefall, habe aber nicht wirklich Ahnung, was ich konkret tun kann außer düngen, Blätter aufsammeln und beten.
    Wäre schön, wenn jemand noch andere Ideen beitragen könnte.

    Hallo,

    da es sich höchstwahrscheinlich um eine Pilzkrankheit handelt, solltest Du die Blätter, wie schon richtig vermutet, absammeln, entsorgen und dann erst beten. Warum die Früchte fallen, weiß ich leider nicht.

    LG tina1
     
  • ein sauerkirschbaum muss jedes jahr fachgerecht geschnitten werden, um eine gute ernte zu erhalten. sonst kommt es zur bildung von sogen. "peitschentrieben". google mal nach "sauerkirschen schneiden", da findest du tipps.
    Viele Sauerkirschsorten bilden peitschenähnliche Triebe, die nur noch an der Spitze blühen und fruchten. Sie sollten regelmäßig, gleich nach der Ernte, zurückgenommen werden.
    bez. des blattfalles und blattflecken vermute ich, dass es sich um die sprühfleckenkrankheit handelt. alle blätter sorgfältig aufsammeln und nächstes jahr im mai ein entsprechendes fungizid spritzen. hier kannst du nachlesen:
    http://www.lwk-niedersachsen.de/dow...pitzenduerresuesskirschenmai2008indd~pdf.html
     
  • Es ist richtig, was Barisana sagt. Obwohl ich meinen Sauerkirschbaum noch nie geschnitten habe, ich hab ihn selbst aus einem Wurzelschößling gezogen (vor ca. 10 Jahren) und es ist einen alte Sorte, keine Schattenmorelle und deshalb auch gegen Monilia resistent.
    Daher war er auch noch nicht so groß, als dieser Pilzbefall auftrat. Ich hab auch viele Blätter gleich gepflückt, anstatt zu warten, bis sie gelb wurden und abgefallen sind.
    Wenn er mal ein trauerweidenartiges Aussehen bekommt, dann werde ich schneiden müssen.
     
    Vielen, vielen Dank für eure Tips !!!
    Spritzen möchte ich ungerne ... um genau zu sein gar nicht ... aber die Blätter frühzeitig abpflücken und die Triebe entsprechend schneiden, werde ich sofort umsetzen.
    Also Danke noch mal und LG
    heuschrecke
     
  • Spritzen möchte ich ungerne ... um genau zu sein gar nicht .
    du möchtest nicht spritzen? dann musst du in kauf nehmen, dass der baum dasselbe problem nächstes jahr wieder bekommt. eine ernte kannst du dann abschreiben.
    es ist wie bei uns menschen. man muss manchmal zu härteren mitteln greifen. nicht immer helfen naturheilmittel, sondern wir müssen vom arzt verordnete medizin schlucken, um gesund zu werden.
     
    Hallo,

    Gute Behandlungsergebnisse wurde mit Netzschwefel erreicht -Behandlung von Mitte Mai bis 2. Junihälfte - (siehe Untersuchungsreihe von SMUL Sachsen). Netzschwefel wird in Ökologischen Obstbau häufig verwendet. Ob Chemie oder nicht muß jeder selber entscheiden.

    Begleitmaßnahmen wie Entfernung befallene Blätter, Baumpflege sowie andere Maßnahmen die zur relativ schnelle Kronentrocknung und geringere Luftfeuchte in d. Krone sollen sowieso immer durchgeführt werden.

    LG,
    Mark
     
    Zuletzt bearbeitet:
    "wir müssen vom arzt verordnete medizin schlucken, um gesund zu werden."

    ... hm, die Pillen haben jedoch oft erhebliche Nebenwirkungen ...

    Wahrscheinlich geht es um Prioritäten.
    Ich muß keine riesige Ernte einfahren, bin zufrieden, wenn ich 12 Gläser Sauerkirsch-Rumtopf-Marmelade (sehr köstlich!) zusammen bekomme und nebenbei das sehr rege Treiben der Tierwelt in meinem Garten beobachten kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, daß es selten nur den Schädling trifft, der bekämpft werden soll, wenn die Giftspritze eingesetzt wird (und marktübliche Funghizide sind schon ziemlich heftig).
    Die Kirsche sieht zwar im Juni nicht mehr gesund aus, ist insgesamt aber jung und kräftig und ich hoffe ohne Gift den Baum in seiner Entwicklung unterstützen, wenn auch nicht "heilen" zu können. Wie gesagt, es geht mir nicht um den Ertrag sondern um einigermaßen gesunde Pflanzen in einem entsprechend artenreichen Umfeld.
    Werde mir mal mehr Infos über die Schwefel-Behandlung einholen.

    Danke euch beiden !!!
    LG Andrea

    PS: sterben muß ich irgendwann, sonst muß ich nix
     
    @ heuschrecke
    wenn ich schreibe "was spritzen", heisst das nicht gleich, die chemiekeule.
    es geht auch vorbeugend bzw. schonender:.
    Vorbeugung gegen Sprühfleckenkrankheit wichtig
    Kirschbäume sind bei Befall mit der Sprühfleckenkrankheit oft schon im Sommer kahl. Dieser ständige Blattverlust schwächt die Bäume und verhindert einen guten Ertrag, daher sollten Sie regelmäßig mit Neudo®-Vital Obst-Pilzschutz vorbeugen.

    ein schwefelpräparat ist z.b. das hier:
    Neudorff: Produkt-Katalog - Netz-Schwefelit WG
    ob das gegen die sprühfleckenkrankheit hilft, steht nicht dabei.
     
  • Da ich schon etwas altmodisch bin und auch einige Jahre hinter mir habe, wo ich die Wahl zwischen eigenen Sauerkirschen oder gar keinen hatte, muß ich einfach dazu sagen, daß es schon schlimm ist, was man durch dieses nicht spritzen wollen und anderen Dingen erreicht hat.
    Zum Beispiel glaube ich, daß man durch die doch sehr abgeschwächten Mittel jetzt viel öfter zur Giftspritze greift. ich kaufe mir ja auch noch das Ungeziefer mit der Erde und den Pflanzen ein!!!!
    Außerdem hab ich immer die Triebspitzen mit den Blattläusen verbrannt, jetzt darf ich nichts mehr verbrennen...wegen dem Umweltschutz...also muß ich.. ja was soll ich denn anderes machen als Spritzen. Ich will ja die Kirschen essen, und das geht nicht, wenn der Baum voller Läuse sitzt.
    Ich kann ja auch mein mit Ungeziefer behaftetes Grünzeug in solche Ökotonne schmeißen, da haben dann alle was davon, denn dort geht es bestimmt nicht ein.
    Momentan hüte ich gerade mit den Spinnmilben verseuchten Gurkenblättern herum, wie kann ich die denn nun heimlich verbrennen, ohne, daß jemand mich verpfeift?
    Ich hab mich schon erkundigt, eine Genehmigung fürs Verbrennen solcher Zweige und Blätter (Es ging um die Miniermotte im Ilex) dauert 4 Wochen und kostet 25 Euro Bearbeitungsgebühr....
    Ich bin jetzt hier ein bißchen abgeschweift, ich hab keine Blattläuse in diesem Jahr gehabt, noch nie Monilia und die Sprühfleckenkrankheit gut bekämpft und meine Sauerkirschen sind in diesem Jahr TOP
     
  • OHA ... da bin ich wohl auf eine Mine getreten.

    @ barisana
    Ich hatte nicht die Absicht hier irgendjemanden anzugreifen. Ich habe in einigen Beiträgen gesehen, dass du viel über Pflanzen weißt. Du machst auf mich einen kompetenten Eindruck und hilfst anderen mit deinen Ratschlägen. Wenn ich zum Thema "spritzen" eine andere Meinung habe, heißt das nur, dass ich es vermeiden möchte, wenn es sich vermeiden lässt.
    Jedenfalls fände ich es sehr bedauerlich, wenn ich zukünftig auf deine Anregungen verzichten müsste.
    Gruß
    Andrea
     
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