Da gibt es 2 unterschiedliche Anlagen. Eine die Sonnenlicht braucht und eine die "nur" Tageslicht benötigt. Die für Sonnenlicht ist die günstigere Variante und nur für Warmwasser ausreichend.
Weisse Frau sprechen in Rätseln
In unserer Gegend gibt es zwei Kollektorvarianten (laienhaft - abweichende Bauformen mögen vorkommen):
- Flachkollektoren - ein Kasten in dem eine schwarze Fläche liegt in der eine Leitung verläuft durch die Solarflüssigkeit (Wasser mit Frostschutzmittel) gepumpt wird.
- Vakuumröhrenkollektoren - im Prinzip eine Reihe nebeneinander liegender Thermosflaschen. In der Mitte der Thermosflasche liegt der Länge nach ein "Wärmesammler" der durch die Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Durch das Thermoskannenprinzip kann die Wärme nur entlang dem Wärmesammler nach oben zu einem Wärmetauscher gehen, dort wird die Wärme dann an die Solarflüssigkeit abgegeben. Es gibt auch Varianten wo die Solarflüssigkeit durch Rohre in der Thermosflasche läuft.
Die Flachkollektoren haben einen geringeren Wirkungsgrad als die Vakuumröhren, dafür sind die Flachkollektoren im Winter etwas schneller schnee- und eisfrei weil die Wärme vom Kollektor (in geringen Anteilen) reflektiert wird und auf dem Kollektor liegendes Eis / Schnee auftaut. Bei den Vakuumröhren wird nix reflektiert.
Nachteil der Vakuumröhren ist dass ein Vakuum kein natürlicher Zustand ist - das Vakuum versucht immer, sich der Umgebung anzugleichen - und da ist eben kein Vakuum. Wenn in eine Röhre Luft reinkommt ist die kaputt und muss ausgetauscht werden. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit Röhren die serienweise ihr Vakuum verloren haben - letztes Jahr hat ein Hersteller einen Rückruf gestartet weil die Röhren dazu neigten zu explodieren.
Vakuumröhren sind deutlich teurer als Flachkollektoren - bezogen auf die Absorberfläche kosten Vakuumröhren mehr als das doppelte flächenmässig vergleichbarer Flachkollektoren.
Grundsätzlich machen beide Kollektortypen das Gleiche: Solarflüssigkeit heiss - die dann - über einen Wärmetauscher - Wasser heiss macht (lassen wir ein paar Sonderfälle mal aussen vor).
Jetzt gibt es wieder zwei Varianten:
- Die Wärme der Kollektoren wird in den Trinkwasserspeicher geleitet, d.h. das Brauch-Warmwasser wird per Solar erhitzt. Damit das Sinn macht brauchts da ein gewisses Mindestvolumen an Wasser im Speicher - so ab ca. 300 Liter - weil die Büchse sonst in den Dampf geht.
- Die Wärme des Kollektors wird in einen Pufferspeicher geleitet, der Pufferspeicher ist für die Wärme quasi das was eine Batterie für Strom ist. Bedarfsweise kann dann die Wärme aus dem Pufferspeicher über einen Wärmetauscher in den Heizungwasserkreislauf geleitet werden - ideal wenn die Heizung mit geringen Temperaturen gefahren werden kann, z.B. Fussbodenheizung. Ggf. kann die Wärme im Puffer auch für Warmwasser genutzt werden, dann arbeitet man üblicherweise mit einer s.g. Frischwasserstation.
Die Pufferspeicher kann man quasi beliebig gross machen, in Fernwärmenetzen in Grossstädten gibt es Pufferspeicher mit mehreren 100.000 Litern Wasser. Die werden allerdings nicht mit Sonne beheizt.
Richtig toll wird es wenn man Solar und Pufferspeicher dann noch mit einer Heizung verbindet, z.B. einem Holzkessel. Dann kann man morgens via Holzkessel den Puffer laden und tagsüber die Solarerträge auch noch in den Puffer laden - oder wenn man im Winter ein paar Sonnentage hat spart man sich das Holz und lädt die Puffer nur mit Sonne.
Eine kleine Solaranlage nur für Wasser:
- 4-6 Personen
- ca. 300-400 Liter Wasserspeicher
- Thermischer Nachmischer de die Brauchwassertemperatur auf ca. 60° C begrenzt
- ca. 5-6 m2 Flachkollektoren
- ein paar Rohre
- Regelung
kostet ab ca. EUR 4.500,-- bis ca. EUR 7.000,-- - schwer zu sagen wenn man das Haus und die vorhandene Installation nicht kennt.
Rechnen i.S.v. die Investitionskosten erwirtschaften bzw. darüber hinaus Gewinn machen tut sich so was ungefähr nie. Wer sich das Geld dafür bei der Bank leihen muss sollte gleich die Finger davon lassen, wenn man die Kohle auch noch mit Zinsen zurückzahlen muss rechnet sich das noch später als nie.
Eine grosse Solaranlage für Heizungsunterstützung kostet mit allem drum und dran ab ca. EUR 15.000,--, mit einem Holzvergaser und ein paar Sachen aussen rum über den Daumen EUR 25.000,--.
Wenn Ihr die Kohle über habt, nur zu. Plant das ganze so dass die Anlage später auch noch erweitert werden kann - also die Anlage so aufs Dach dass da noch Platz bleibt (wenn möglich), die Rohrleitungen vielleicht eine Nummer grösser als für 5 m2 Kollektor erforderlich u.s.w.
Meine 5 m2 Flachkollektoren liegen in der Garage und kommen am Freitag aufs Dach.
Gruss
Markus