Wie oft kann ich fräsen?

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Hallo, ich habe mir einen Einachser mit Fräse, Pflug und Federzinkenkultivator angeschafft. Der Anbau beschränkt sich auf Kartoffeln, Gemüse und Wildblumenwiese.

Im letzten Jahr hatte ich mir bereits eine Motorhake geliehen, welche den Boden sehr gut "durchwühlt" hatte. Jetzt lese ich häufiger, dass zu viel Fräsen (Prinzip ist für mich das gleiche) nicht gut sein soll, da es die Bodenstruktur zerstört und wenn ich sehe, wie sandig der Boden von dem aussieht, von dem ich die Motorhake hatte, bin ich nun unsicher.

Sollte man lieber ein Jahr auf das Fräsen verzichten und eher pflügen und grubbern oder sogar erst alle drei Jahre wieder fräsen?

Was meint ihr?
 
  • @Tomatenmann
    Am besten garnicht fräsen, nur den Boden vorsichtig lockern, durch das fräsen wird alles im Boden kaputt gemacht , die ganzen Lebewesen die sich angesiedelt haben die den Boden wertvoll machen , werden zerstört, im Herbst Mulchen, Unkraut durch lockern Entfernen, und im gesamten Jahr mit allem was anfällt zwischen den pflanzen Mulchen, fräsen ist echt unnötig
     
    Hallo, ich habe mir einen Einachser mit Fräse, Pflug und Federzinkenkultivator angeschafft. Der Anbau beschränkt sich auf Kartoffeln, Gemüse und Wildblumenwiese.

    Im letzten Jahr hatte ich mir bereits eine Motorhake geliehen, welche den Boden sehr gut "durchwühlt" hatte. Jetzt lese ich häufiger, dass zu viel Fräsen (Prinzip ist für mich das gleiche) nicht gut sein soll, da es die Bodenstruktur zerstört und wenn ich sehe, wie sandig der Boden von dem aussieht, von dem ich die Motorhake hatte, bin ich nun unsicher.

    Sollte man lieber ein Jahr auf das Fräsen verzichten und eher pflügen und grubbern oder sogar erst alle drei Jahre wieder fräsen?

    Was meint ihr?
    Wie groß ist denn das zu bearbeitende Stück Land?
     
  • @Golden Lotus

    Danke, doch den Boden nur zu lockern oder umzugraben kann ich mir bei kleinen Flächen sehr gut vorstellen, ab einer bestimmten Größe dann eher nicht mehr.

    @Tubi

    Wenn alles bewirtschaftet wird, 600qm, Tendenz steigend.
     
  • Hi @Tomatenmann

    Generell ziehen sich die Bodenlebewesen in der vegetationarmen Zeit und besonders im Winter in tiefere Erdschichten zurück.
    Mit der Einachsfräse kommst Du nicht tiefer als 20 max. 25 cm.
    Der mögliche Schaden für die krabbelnde Bodenfauna ist also eher klein und für die bakterielle garnicht, besonders im Winter.
    Bei der genannten Fläche hast auch wenig Alternativen.
    Ich kenne nicht den Zustand Deines Feldes.
    Vielleicht langt einmal pflügen, anschliesend Unkraut mechanisch entfernen und dann fräsen.
    In Zukunft einmal die abgeernten Pflanzenteile unterfräsen, im Spätherbst pflügen und den Rest der Frostgare überlassen.
     
    @Golden Lotus

    Danke, doch den Boden nur zu lockern oder umzugraben kann ich mir bei kleinen Flächen sehr gut vorstellen, ab einer bestimmten Größe dann eher nicht mehr.

    @Tubi

    Wenn alles bewirtschaftet wird, 600qm, Tendenz steigend.
    Vielleicht kannst Du da noch mehr mit Gründüngung arbeiten, die den Boden ja auch lockert. Aber Kartoffeln sind ja wahrscheinlich eh nicht so anspruchsvoll an die Lockerheit des Bodens.
     
  • Vielleicht kannst Du da noch mehr mit Gründüngung arbeiten, die den Boden ja auch lockert. Aber Kartoffeln sind ja wahrscheinlich eh nicht so anspruchsvoll an die Lockerheit des Bodens.
    Ja das wollte ich sowieso machen, mit Mist und Gründüngung. Wie sieht es eigentlich mit der Bearbeitung Pflügen mit anschließendem Federzinkengrubbern aus? Ist das evtl. schonender?
     
    hab schon einige male gehört, dass pflügen nicht so toll ist, da die obere humusschicht nach unten befördert wird.
    viele landwirte machen das deshalb nicht mehr.
     
    hab schon einige male gehört, dass pflügen nicht so toll ist, da die obere humusschicht nach unten befördert wird.
    viele landwirte machen das deshalb nicht mehr.
    Ja gut, aber macht man das beim Umgraben nicht ebenfalls? Wenn man sich anschaut, wie alt das Pflügen ist(glaube 800 v.Chr.) kann ich mir nicht vorstellen, dass es da jetzt plötzlich neue Erkenntnisse gibt. Viel wichtiger wäre zu wissen, wann das Maß voll ist und man alternativ eine andere Bearbeitungsmethode nehmen muss.
     
    solltest gelegentlich z.b. "unser land" und ähnliche sendungen anschauen.
    800 v. Chr. und jetzt ist bei dir plötzlich, nun ja.................
     
  • Ja gut, aber macht man das beim Umgraben nicht ebenfalls? Wenn man sich anschaut, wie alt das Pflügen ist(glaube 800 v.Chr.) kann ich mir nicht vorstellen, dass es da jetzt plötzlich neue Erkenntnisse gibt. Viel wichtiger wäre zu wissen, wann das Maß voll ist und man alternativ eine andere Bearbeitungsmethode nehmen muss.

    Nein, die Erkenntnisse sind nicht plötzlich aufgetaucht, sie setzen sich nur erst langsam durch - aber inzwischen sieht man auf den Feldern der Landwirte kaum noch Äcker über den Winter umgebrochen, um auf die Frostgare zu warten. Fast überall ist für den Winter Gründünger gesät oder das Wintergetreide steht auf den Feldern. Beides fördert die Humusschicht und verhindert auf jeden Fall die Erosion, die sonst bei Trockenheit durch Wind und bei Nässe durch Ausschwämmen stattfindet.
    Früher hat man da nicht so drauf geachtet, aber wer einmal auf großen Äckern beobachtet hat, wie der Wind den fruchtbaren Humus wegträgt, wird schon nachdenklich. Auch der Anblick, wenn nach einem Starkregen der Humus weggespült wird, ist nicht das, was sich Landwirte oder Gärtner wünschen. Daraus folgt, dass man eben nicht umgräbt und die Fläche offen der Witterung aussetzt, sondern dass man, wo es eben möglich ist, nur lockert und dann mit Gründünger / Zwischensaaten den Boden schützt oder bei kleineren Flächen mit Mulch schützt, bis die Flächen wieder genutzt werden.

    Übrigens, wenn du auf die uralte Tradition des Pflügens blickst, dann schau mal wie wenig tief so ein alter Pflug kam und wie tief ein moderner Pflug ins Erdreich kommt. Da ist ein massiver Unterschied.
     
  • Ich lockere auch nur mit dem Sauzahn auf. Gibt aber schon ein paar "harte" Ecken,
    wo ich dann eben mit dem Spaten die Sache mal umdrehe oder mit der Grabgabel
    einsteche und etwas rüttle. Ist nicht alles gleich.
     
    In meinem Garten wird weder gefräst noch umgegraben, aber die Beetflächen werden grundsätzlich mit Mistkompost und Laub abgedeckt, so finde ich jetzt im Frühjahr einen lebendigen lockeren Boden vor wo sich nur hier und da ein unerwünschtes Beikraut eingeschlichen hat was leicht zu entfernen ist. Den wertvollen Humus über Kopf zu drehen ist unsinnig und wenn die Beete über Winter abgedeckt sind bleiben auch die kleinen Helferlein in den oberen Schichten aktiv. Sie können auch nur dort überleben, werden sie beim pflügen oder fräsen samt dem Humus untergewühlt sterben sie ab und es dauert seine Zeit bis sich das Biosystem neu entwickelt hat. Ein Boden der nicht solchen gravierenden Bearbeitungsmaßnahmen unterzogen wird trocknet auch nicht aus und säuft in nassen Zeiten nicht ab.

    Auch hier wandelt sich die Landwirtschaft, seit einigen Jahren gibt es immer mehr Landwirte die nicht mehr pflügen, teilweise auch gar keinen Pflug mehr besitzen, bestenfalls wird der Boden noch oberflächlig (wenige Zentimeter) angelockert. Die Ackerflächen bleiben über Winter so liegen wie sie nach der Ernte sind, da könnten die Landwirte mehr tun indem sie die Flächen verstärkt abdecken, z. B. mittels Mulchen der Ernterückstände, aber das lernen sie schon noch :grinsend:
    Unsere eigenen Ackerflächen haben seit 47 Jahren keinen Pflug und keine Fräse mehr gesehen und es sind ausnahmslos Sandböden, dennoch kommen wir fast vollständig ohne Bewässerung aus, nur in sehr langen Trockenphasen wie in den Jahren 2018/19 mussten wir ein wenig nachhelfen, 2020 nur zweimal, in Jahren mit durchschnittlichen Niederschlagswerten wird gar nicht bewässert.

    LG Conya
     
    Pflügen ist in der Erwerbslandwirtschaft auch eine Kostenfrage. Dieselkosten, Maschinenkosten, Reparaturkosten, Lohnkosten. Eine pfluglose Bestellung ist schon günstiger und oft bodenschonender. Geht aber nicht in jedem Fall.
     
    Also wenn ihr den Boden nur lockert, rupft
    In meinem Garten wird weder gefräst noch umgegraben, aber die Beetflächen werden grundsätzlich mit Mistkompost und Laub abgedeckt, so finde ich jetzt im Frühjahr einen lebendigen lockeren Boden vor wo sich nur hier und da ein unerwünschtes Beikraut eingeschlichen hat was leicht zu entfernen ist. Den wertvollen Humus über Kopf zu drehen ist unsinnig und wenn die Beete über Winter abgedeckt sind bleiben auch die kleinen Helferlein in den oberen Schichten aktiv. Sie können auch nur dort überleben, werden sie beim pflügen oder fräsen samt dem Humus untergewühlt sterben sie ab und es dauert seine Zeit bis sich das Biosystem neu entwickelt hat. Ein Boden der nicht solchen gravierenden Bearbeitungsmaßnahmen unterzogen wird trocknet auch nicht aus und säuft in nassen Zeiten nicht ab.

    Auch hier wandelt sich die Landwirtschaft, seit einigen Jahren gibt es immer mehr Landwirte die nicht mehr pflügen, teilweise auch gar keinen Pflug mehr besitzen, bestenfalls wird der Boden noch oberflächlig (wenige Zentimeter) angelockert. Die Ackerflächen bleiben über Winter so liegen wie sie nach der Ernte sind, da könnten die Landwirte mehr tun indem sie die Flächen verstärkt abdecken, z. B. mittels Mulchen der Ernterückstände, aber das lernen sie schon noch :grinsend:
    Unsere eigenen Ackerflächen haben seit 47 Jahren keinen Pflug und keine Fräse mehr gesehen und es sind ausnahmslos Sandböden, dennoch kommen wir fast vollständig ohne Bewässerung aus, nur in sehr langen Trockenphasen wie in den Jahren 2018/19 mussten wir ein wenig nachhelfen, 2020 nur zweimal, in Jahren mit durchschnittlichen Niederschlagswerten wird gar nicht bewässert.

    LG Conya
    Ok, hast du mal Bilder von eurem Acker, wenn der komplett in der Frucht steht, damit man sich ein Bild machen kann?
     
    @Tomatenmann
    Am besten garnicht fräsen, nur den Boden vorsichtig lockern, durch das fräsen wird alles im Boden kaputt gemacht , die ganzen Lebewesen die sich angesiedelt haben die den Boden wertvoll machen , werden zerstört, im Herbst Mulchen, Unkraut durch lockern Entfernen, und im gesamten Jahr mit allem was anfällt zwischen den pflanzen Mulchen, fräsen ist echt unnötig
    Auch an dich, kannst du mir bitte ein paar Bilder von deinem Prachtgarten in voller Frucht schicken, damit ich mir ein Bild davon machen kann. Uns geht es hauptsächlich darum, dass wir uns auch davon ernähren können, deshalb sind wir natürlich auf der Suche nach dem optimalen Weg.
     
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