Schimmelbildung in der Nachbarwohnung

scheinfeld

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Nähe Frankfurt/Main
Junior ist im November in den ersten Stock eines älteren Hauses gezogen.

4 Wochen vorher ist im Erdgeschoß eine Familie eingezogen, kurz danach Wasserschaden im Badezimmer ! Nun blüht der Schimmel gewaltig im Kinderzimmer, welches dem Badezimmer schräg gegenüber liegt. Außenwand im nicht isolierten Haus.

Der Vermieter schiebt den Schimmel auf falsches Lüften.
Kann denn wirklich innerhalb von ca 6-8 Wochen so ein massiver Schimmelbefall auf ca 5 Metern Länge in Fußbodenhöhe entstehen? ca 30 cm Höhe!

Oder kann sich das Wasser Wege im Fußboden gesucht haben?

Sigi
 
  • Sorry, aus so extrem wenig Information kann man aus der Ferne unmöglich eine Ursache feststellen. Möglich ist alles.


    Schimmel ist im 1. Stock oder in der Erdgeschosswohnung?
    Wo war der Wasserschaden, direkt unter dem Schimmelzimmer?
    Im Fussboden oder in der Wand?
    Luftfeuchte in der Schimmelwohnung?
    Heizt Lüftet Junior denn richtig? Trocknet er Wäsche drinnen? Kocht er bei geschlossenem Fenster?
    Wo genau ist der Schimmel? Foto?
     
  • Wie im thread angegeben:
    In der Nachbarwohnung und das Ganze spielt sich auch in der Nachbarwohnung ab.

    Irgendwas war im Badezimmer geplatzt und das Wasser tropfte dann in den Keller darunter. Dort waren für 2-3 Wochen Trocknungsmaschinen aufgestellt.
    Was genau kaputt war ist mir unbekannt . Und das Kinderzimmer liegt schräg gegenüber ( nur der Flur dazwischen).
    Ob ich an Fotos komme , weiß ich noch nicht.
     
  • Hallo,
    wie ist der Fußbodenaufbau im Erdgeschoss? (ergo der Wohnung, in der der Wasserschaden auftrat)

    gruss
    falccone
     
  • Parkett überall, außer Bad und Küche


    Nein ich meine nicht das was oben drauf liegt. Ich meine den gesamten Fussbodenaufbau.
    Hintergrund: Oft wird im Neubau oder bei Sanierungen eine Fussbodendämmung in der gesamten Wohnung verlegt, auf diese dann der Estrich o.ä. aufgebracht wird. Man hat sozusagen unter dem Fußboden einen mit Dämmung gefüllten Hohlraum, in dem sich. Wasser überall hin verteilen kann. So kann es dann auch in weit entfernten Räumen in den Wänden nach oben ziehen.

    Hilfe ist hier nur mit einer Trockung möglich - dabei wird der Estrich angebohrt und Heissluft eingeblasen und an anderer Stelle abgesaugt. Dauer liegt im Bereich von mehreren Wochen evtl. Monaten; die Wohnung ist in dieser Zeit auch definitiv nicht bewohnbar. Alternative: Estrich + Dämmung raus, trocknen und Neuaufbau des Fußbodens.

    gruss
    falccone
     
    Da muß ich echt passen.

    Das Haus ist ca 40 Jahre alt-oder noch etwas älter und das Parkett schaut auch dementsprechend aus. Was darunter ist? Ich glaube auch nicht, dass die alten Vermieter das wissen ( die sind beide über 80 ).
     
    Hm ... gab es von der Firma, welche evtl. die Sanierung durchgeführt hatte - denn eine Feuchtemessung zuvor? Wurden Trocknungsgeräte aufgestellt? Oder habe ich da jetzt etwas überlesen? Das ganze wurde doch sicherlich auch von der Versicherung abgewickelt.
    Evtl. sollte man die Versicherung noch einmal in Anspruch nehmen, evtl. hatte sich der Wasserschaden weiter ausgebreitet als zunächst vermutet. Könnte doch sein, oder?
    Vielleicht wird dann nochmals eine Feuchtemessung Boden/Wände durchgeführt und Trocknungsgeräte aufgestellt. Den Folgeschaden würde dann doch sicherlich auch die Versicherung übernehmen.

    LG von einer leidgeplagten Karin
    (hatte vor kurzer Zeit fast einen Wasserrohrbruch in der Wand/Fußboden, allerdings schon mit Wasserschaden. Schaden wurde über die Versicherung abgewickelt.)
     
    Wir werden auf den Schwiegersohn der alten Vermieter nochmals zugehen.

    Der Mieter der unteren Wohnung spricht nur Englisch...da sind die beiden Alten leider überfordert und Junior wird Hilfestellung leisten.

    Vielleicht kann ich dann auch mehr über den Schadenfall, und was genau untersucht wurde, rausbekommen. Ich denke, dass unbedingt eine Mauer-/Bodenmessung durchgeführt werden muß und der Hinweis mit der Versicherung ist gut-das gebe ich dann weiter. Ob die Mieter ein Hygrometer habe, weiß ich nicht, werde aber den Hinweis darufhin geben.

    Sigi
     
  • ich glaube nicht, dass, wenn die möglichkeit besteht, dass das wasser nach unten abfließen kann (und es gibt ja wohl einen keller) sich die feuchte horizontal so weit ausgedehnt haben kann.
    schimmel kann schnell entstehen, wenn die vorraussetzungen stimmen: natürlich kann sich in wenigen wochen ein schimmelrasen bilden.
    es mag andere bauliche mängel geben (außenwand?), die das begünstigen - aber ich denke, der mieter wird schon teil des problems sein.
    so in etwa wie meine frühere nachbarin die einfach nicht verstanden hat, dass man bei baulichen mängeln (es gab zwar eine außendämmung - die hatte aber ein anschlußproblem über einem hofurchgang zudem gab es natürlich die üblichen eckenprobleme bei nachträäglciher dämmung und zudem stand die werkstatt unten drunter damals leer - es gab zwar neue estrichböden, aber ohne dämmung - offenbar war bei der sanierung davon ausgegegangen worden, dass es boden zwischen zwei beheizten parteien sei) in einem aus spargründen nur halbschierig geheizten schlafzimmer nicht auch noch wäsche trocknen kann.
    die feuchtemessung kann man sich getrost sparen: dass es feucht ist ist nach schimmelbildung ja gar keine frage mehr :d. die frage, die man beantworten muss: kondensat? und wenn ja, welchen beitrag leistet der mieter?
     
  • Hallo,
    die Feuchtemessung würde ich mir nicht einsparen. Auch kann diese nicht mit einem handelsüblichen Hygrometer durchgeführt werden. Hier sollte man einen Sachverständigen oder einen Gutachter oder eine Firma beauftragen, die an verschiedenen Stellen und verschiedenen Orten die Feuchtigkeit messen. Das passiert nicht nur an der Raumluft, sondern mit Messsonden im Fussboden und Wandbereich. Ausserdem - was das wichtigste ist - man hat ein belastbares Protokoll, mit dem man weiteres Vorgehen planen und ggf auch beweisen kann.

    Gruss
    falccone
     
    und wer zahlt? der mieter? der vermieter? (ich würde da auch den finger an den kopf führen)
    die versicherung kriegt bestimmt auch einen lachkrampf :rolleyes:
    man muss die dinge nicht unnötig komplizieren: von dem wasserschaden zwei räume entfernt stammt das problem sicher eher nicht. wasser läuft nach unten, wenn es kann und es kann. da mag lokal zwei, drei meter noch was sein, aber das wars dann auch.
    die schimmelwand ist feucht, das ist fakt - warum, wieso, weshalb läßt sich von hier nicht beurteilen, bauliche mängel plus fehlverhalten des mieters sind sicher wahrscheinlicher als der wasserschaden.
     
    Guten Morgen,

    wenn die Versicherung eingeschaltet ist, so bezahlt diese auch die Feuchtigkeitsmessung. Bei uns bestand sogar die Versicherung darauf. Aber! Erst die Versicherung einschalten, dann auf die Freigabe der Versicherung warten. Wahrscheinlich gibt sie sogar Namen von Partnerfirmen, welche dann den Schaden schnell abwickeln.
    Bei uns tropfte sozusagen nur die Rohrleitung in der Wand und trotzdem wurde auch der Fußboden in Mitleidenschaft gezogen (hätte ich nicht gedacht).

    LG Karin
     
    die versicherung kriegt bestimmt auch einen lachkrampf :rolleyes:


    Aber nur wenn man so dämlich ist und den Fall nicht kplt meldet - weil dann hat man seine Schadensminderungspflicht verletzt und die Versicherung ist fein raus...
    2011 im sanierten Haus nebenan ist das kplt Obergeschoß abgesoffen. Gemerkt wurde es, weil im Schlafzimmer die Trockenbauwand in 1 Meter Höhe nass war. Raus kam, dass die Abflussleitung der Dusche nicht zusammengesteckt war und die Bewohner diese 2 Wochen regelmässig genutzt haben. Es ist weder was in die unteren Wohnungen gelaufen, noch hat man sonstwie irgendetwas gemerkt. Die Dusche war übrigens am anderen Ende der Wohnung.
    Ende vom Lied - die Familie ist 3 Monate (während der Sanierung und Trockenlegung) der gesamten Wohnung ins Hotel gezogen; Gesamtkosten für die gesamte Aktion bis zur Wieder-Bewohnbarkeit lagen bei ca. 30 000,-€.

    man muss die dinge nicht unnötig komplizieren: von dem wasserschaden zwei räume entfernt stammt das problem sicher eher nicht. wasser läuft nach unten, wenn es kann und es kann. da mag lokal zwei, drei meter noch was sein, aber das wars dann auch.

    Nö.
    Wasser läuft nur nach unten ab, wenn es das kann und wenn es das schnell genug kann. Wenn z.B. eine Fussbodendämmung vorhanden ist und dort Wasser eingedrungen ist, kann das Wasser in der ganzen Etage breit laufen. (siehe Beispiel oben)

    Ob das bei dem TO so ist oder nicht, muss er selber rauskriegen. Versicherung würde ich jedenfalls immer informieren.

    falccone
     
    Tja,
    Problem/Reparatur vom geplatzten Rohr trägt die Versicherung:)

    Wasser ist definitiv nicht horizontal gelaufen, Böden sind alle trocken

    Aber:

    Inzwischen massiv Schimmel im Schlafzimmer durch schlechtes Luften, Heizung voll auf und Schrankwand an der Außenwand.....Fehler der Mieter.

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    Fazit des Sachverständigen:

    Altes ungedämmtes Haus, Thermopenfenster wurden eingebaut, Dachboden immer noch nicht isoliert, ungedämmter Ringanker, extreme Temperaturunterschiede in den Ecken der Außenwände zu den Zimmertemperaturen ( Wärmebrücken) führen zur massiven Feuchtigkeit in/an den Außenwänden.....Heizung auf 5 bringt max 20° Raumtemperatur...
    Und nun mußte die Vermieterin zugeben, dass schon immer ein Problem mit Schimmel in beiden Wohnungen bestand!



    Junior's Wohnung im 1. Stock fängt nun auch mit Schimmel in den Außenecken an

    >>Somit haben die kids beschlossen, sich erneut auf Wohnungssuche zu machen. Und das nach 2,5 Monaten in dieser eigentlich so schönen Wohnung.

    Was für ein Mist!

    Gruß Sigi
     
    Es ist wirklich blöd, wenn man nach nur 2,5 Monaten schon wieder auf Wohnungssuche gehen muss/möchte.
    Aber Junior weiss jetzt sicherlich gut Bescheid, auf was man bei einer Wohnung mit achten sollte. Hoffentlich findet er eine bessere Wohnung.
    Doch finde ich es schon blöd, wenn man seine Möbel nicht so stellen kann, wie man es möchte.

    LG Karin
     
    Hallo,

    auf jeden Fall würde ich drüber nachdenken, einen Anwalt einzuschalten. (Rechtschutzversicherung sollte man haben)
    Wenn der Vermieter zugegeben hat, "dass es schon immer ein Problem mit Schimmel" gegeben hat und dieses beim Vermieten der Wohnung den Mietern nicht mitgeteilt hat, hat er ggf. für sämtliche Kosten (Wohnungssuche, Umzug etc.) aufzukommen.

    Auf jeden Fall würde ich abchecken, ob die Aussage des Vermieters im Gutachten so festgehalten wurde. Danach - auch wenn es Geld kostet - einen Rechtsanwalt bemühen. Die Kosten für diesen dürften nur einen Bruchteil dessen betragen, was ein neuer Umzug + das ganze Drumherum kostet.

    gruss
    falccone
     
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